Benutzer:Mijobe/Huf
Das Knochengerüst von unten nach oben:
Das Hufbein ist ein dreieckiger Knochen der die Struktur eines Schwammes besitzt. Die "Poren" dieses "Schwamms" sind durchzogen von feinen Blutgefäßen. Das Hufbein ist von Knochenhaut, der sogenannten Lederhaut umgeben.
Palmar des Hufbeins befindet sich das Sesambein (auch Strahlbein genannt).
Das Sesambein ist ein kleiner, für die Hufstellung und Fortbewegung jedoch
immens wichtiger Knochen. Bezeichnend für diesen wie ein Weberschifflein
aussehenden Knochen sind vier Dinge:
Sesambein, Schleimbeutel und die über das Strahlbein nach unten ziehende tiefe
Beugesehne werden auch als Hufrolle bezeichnet.
Das Hufbein ist mit dem darüber befindlichen Kronbein durch ein Sattelgelenk, dem Hufgelenk verbunden.
Das Kronbein wiederum wird durch das Krongelenk mit dem Fesselbein verbunden.
Kronbein und Fesselbein bilden mechanisch eine Einheit.
Das Fesselbein und das darüber liegende Röhrbein plus der beiden
palmaren Sesambeine bilden zusammen das sehr bewegliche Fesselgelenk.
Das Drumherum:
Die Knochen werden durch ein komplexes Zusammenspiel von Sehnen
und Bändern bewegt, in ihrer Position gehalten und sind von Bindegewebe umgeben.
Sehnen verbinden immer einen Knochen mit einem Muskel. Bänder immer einen Knochen mit einem Knochen.
Durch die Kontraktion der Muskeln werden die Knochen bewegt.Für uns sind 3 Sehnen
besonders wichtig:
Die gemeinsame Strecksehne setzt an der Oberarm- bzw. Oberschenkelmuskulatur an
und verläuft an der dorsalen Seite des Röhrbeines bis hinab zum Hufbein, wo sie
unterhalb des Hufgelenks befestigt ist. Auf der palmaren Seite befinden sich die
Tiefe und die oberflächliche Beugesehne. Etwas unterhalb des Fesselgelenks wandert
die oberflächliche Beugesehne um die tiefe Beugesehne herum und greift dort in
die Kronbeinlehne. Dadurch werden Fessel- und Krongelenk gestützt. Die tiefe Beugesehne
zieht weiter bis ins Hufbein.
"Die Nerven dienen der Aufnahme, Leitung, Verarbeitung, Speicherung und Bildung
von Reizen" (Rettungsdienst; Kühn, Luxem und Runggaldier) Der Hauptsitz der
Nerven im Huf ist die Lederhaut. Wir werden hier allerdings nicht näher auf dieses Thema eingehen.
Die Blutgefäße dienen hauptsächlich der Zellversorgung (Ernährung) und dem Abtransport
von Abbauprodukten. Arterien kommen vom Herzen, Venen fließen zum Herzen. Da sie fast
parallel zueinander verlaufen betrachten wir zunächst nur die arteriellen Blutgefäße.
Die Handarterie zieht an der Rückseite des Beines hinab bis oberhalb des Fesselgelenks,
wo sie sich in einen seitlichen und einen inneren Ast teilt. In Höhe des Krongelenks
teilen sich diese beiden Arterien dann in kleinere Arterien, den sogenannten
Arteriolen. Sie ziehen nach hinten unten in Richtung Hufrolle und zum Kronrand.
Die Arteriolen verzweigen sich dann immer weiter und durchziehen die gesamte
Huflederhaut, (die Huflederhaut überzieht das Hufbein) mit einem Netz aus
feinen arteriellen Blutgefäßen. Vor unserem geistigen Auge können wir jetzt
den arteriellen Blutgefäßen die venösen Blutgefäße hinzufügen.
Der Aufbau des Hufes:
Zum leichteren Verständnis dieser Systematik sehen sie sich bitte die
Zeichnungen "die Schichten", "der Huf von Unten" und "Schnitt durch den Huf" an!
Im Kern des Hufes befindet sich also das Hufbein das von Lederhaut überzogen ist.
Die von Nervenbahnen und Blutgefäßen durchzogene Lederhaut mit
ihren Lederhautblättchen (auch Blättchenhorn genannt) greift wie Sie in
Abbildung 6 gesehen haben in die Oberhautblättchen
(auch Epidermis oder Röhrchenhorn genannt) der Hufwand.
Diese Verbindungsstelle bildet die weiße Linie die von der Sohle aus sichtbar ist.
Durch diese Blättchenstruktur ist das Hufbein mit der Hufaußenwand
verbunden und gleichermaßen in der Hufkapsel aufgehängt.
Der Hufmechanismus
(oder so funktioniert der Huf):
"Die Blutpumpe": Beim Auffußen wird das Hufbein durch das Gewicht des Pferdes, nach unten gedrückt. Dabei senkt sich der Strahl mit der Sohle bis auf den Boden (beim Barhufpferd) um dort als Polster zu dienen und ein völliges absenken der Sohle zu verhindern Der Strahl begrenzt somit die Ausdehnung des Hufes. Da der Huf im Ballenbereich am flexibelsten ist, kann sich das Hufbein an dieser Stelle am weitesten senken wodurch es dort zu einem erhöhten Druck kommt. Dies führt zu einer Ausdehnung der Trachten, was den Effekt hat, dass ein Teil der Erschütterungen absorbiert wird. Da auch die unter dem Hufbein liegenden Blutgefäße mit komprimiert werden, wird das venöse Blut wieder zurück in Richtung Herz gepumpt. Dies hat eine zusätzlich stoßdämpfende Wirkung, da sich das Blut nur schwer durch die kleinen Kapillargefäße pressen lässt.