Benutzer:Momo/Spielwiese/Vatikanisches Geheimarchiv
Das Vatikanische Geheimarchiv ist die zentrale Sammelstelle für alle vom heiligen Stuhl promulgierten Gesetze sowie die diplomatische Korrespondenz des Vatikans.
Man schätzt, daß das Archiv über etwa 45 Kilometer Akten verfügt. Allein der (unvollständige) Katalog umfaßt 35.000 Bände.
Im 17. Jahrhundert wurde das Archiv unter Pius IV. aus der vatikanischen Bibliothek ausgelagert. Bis ins späte 19. Jahrhundert wurden die Bestände unter absolutem Verschluß gehalten, was wilden Spekulationen über die dort eingelagaerten Dokumente Vorschub leistete. Die Zugangsbeschränkungen sind immer noch sehr rigide. Der erste, dem uumfassende Einsicht gewährt wurde, war der deutsche Historiker Ludwig von Pastor, im Rahmen der Arbeit an seinem Werk Geschichte der Päpste seit dem Ausgang des Mittelalters. Für akkreditierte Forscher ist das Archiv heute bis zu den Akten des Jahrgangs 1922, dem Ende des Pontifikats Benedikts XV., zugänglich.
Ein Großteil der Bestände aus der Zeit vor dem 8. Jahrhundert ist laut Angaben des Vatikans aus "nicht vollständig geklärten Gründen" verschwunden. Einige Schmuckstücke des Archivs sind etwa Briefe von Michelangelo oder ein Brief Heinrichs VIII. mit der Bitte um Annullierung seiner Ehe.
Am 20. Februar 2002 gab Johannes Paul II. die Dokumente des Staatssekretariats aus der Zeit von 1922 bis 1939 für die Forschung frei.