Benutzer:MomoWiki2020/Birgit Dieker

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Birgit Dieker (*1969 in Gescher/ Münsterland) ist eine deutsche Künstlerin mit dem Schwerpunkt Bildhauerei.

Beruflicher Werdegang

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Birgit Dieker studierte Germanistik an der Technischen Universität Berlin und Kunsterziehung an der Hochschule der Künste Berlin (heute UdK). Ihr Studium der Bildhauerei schloss sie als Meisterschülerin bei Michael Schoenholtz ab. Die mit mehreren Preisen und Stipendien ausgezeichnete Künstlerin konnte ihr Werk in nationalen und internationalen Einzel- und Gruppenausstellungen präsentieren.

Birgit Dieker lebt und arbeitet in Berlin und hat eine Tochter.

„Technische Perfektion, sinnliche Materialität und kompositorische Ausgewogenheit“ zeichnen das überwiegend skulpturale Werk von Birgit Dieker aus, so Ellen Heider in ihrem Aufsatz „Die Autopsie des Schönen“.[i] Im Mittelpunkt des Interesses von Dieker steht der menschliche Körper in seiner Ganzheit oder als Fragment. Die Bildhauerin nutzt wahlweise körpernahe Materialien, wie Leder, Haare oder Zähne und körperferne Materialien wie Wachs, Acrystal, Textilien oder Realien aus der Alltagswelt. Immer stehen der Körper oder einzelne Glieder und Organe im Spannungsfeld zwischen biologischer Bestimmung und gesellschaftlicher Prägung. In ihrer Arbeit berührt Birgit Dieker medizinische und psychologische wie auch anthropologische und kulturwissenschaftliche Aspekte unserer menschlichen Existenz.

Seit 2006 setzt sich die Bildhauerin verstärkt mit fragmentierten, verfremdeten und verwandelten Körpern auseinander, die sie aus gebrauchten Kleidern kreiert - ein Material, das durch seine alltägliche Körperbezogenheit und seinen Charakter (Stofflichkeit, Muster und Qualität) über ein assoziatives Potential verfügt.[ii] Die Kleidung als „zweite Haut“ wird zur Grenzmetapher zwischen Innen und Außen, Ich und Welt, äußerer Form und innerem Zustand. In vielen dieser Arbeiten bricht Dieker ihre Körper regelrecht auf, um ihrer „Identität“ auf den Grund zu gehen. Sie bestehen aus Schichten, die sich wie Ablagerungen des Persönlichen zu Figuren verdichten. Mit bewusst gesetzten Schnitten kehrt Dieker deren Innerstes nach außen und macht psychische Abgründe sichtbar. Für die Künstlerin ist es „die Suche nach einem Selbst, das unter den vielen Schichten von Erfahrungen und Geschichten verhüllt ist, eine Art ‚Herausschälung‘ “.

Preise und Auszeichnungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2013 Kunstpreis Berlin, verliehen von der Akademie der Künste im Auftrag des Landes Berlin

2008 Arbeitsstipendium der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur, Berlin

2002 Preis der Ilse-Augustin-Stiftung zur Förderung bildender Künstler

2001 Bernhard-Heiliger-Nachwuchsstipendium, Berlin

1999 Georg-Meistermann-Stipendium, Bonn

1997 Stipendium des Cusanuswerk, Bonn

1993 Teilnahme am Austauschprogramm der Hochschule der Künste mit dem Central SaintMartins College of Art and Design, London

Einzelausstellungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2019 All My Pretty Ones, Galerie Laden Fuer Nichts, Leipzig

http://www.ladenfuernichts.de/ausstellungsansichten/all-my-pretty-ones-2

2017 hell und heil, Alexander Ochs private, Berlin (mit Alex Tennigkeit)

2014 Überwintern, Galerie Laden Fuer Nichts, Leipzig

http://www.ladenfuernichts.de/ausstellungsansichten/uberwintern-2

2013 DERMA, Kunstverein Münsterland e.V., Coesfeld

2012 Dura Mater, Stadtgalerie Saarbrücken

        The Big Striptease, Kunstverein Friedrichshafen

2006 Headhunting, AMT Gallery, Como

        Les Belles de Jour, Galerie Nadine & Tom Verdier, Paris

2005 Glück Auf, Galerie Volker Diehl, Berlin

2003 Blutsbande, Märkisches Museum, Berlin

        Stoffwechsel, Kunstverein Wolfenbüttel

2002 Die Autopsie des Schönen, Junge Kunst e.V., Wolfsburg

        Kardio, Galerie Volker Diehl, Berlin

1999 garde-robe, Busche Galerie, Berlin

Gruppenausstellungen (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2020 IN ALLER MUNDE - Von Pieter Bruegel bis Cindy Sherman, Kunstmuseum Wolfsburg

https://www.tagesspiegel.de/kultur/kunstmuseum-wolfsburg-der-mund-in-der-kunst/26578646.html

        6UL - Lust und Begehren in Kunst und Design, Grassi Museum für Angewandte Kunst,

        Leipzig (wegen Corona abgesagt)

2019 INSIDE – OUT. Konstruktionen des Ichs, Kunstmuseum Wolfsburg

        Auf Herz und Nieren, Museum Villa Rot, Burgrieden

        Fragment, Guardini Galerie, Berlin

2018 Gewalt und Geschlecht, Militärhistorisches Museum, Dresden

        NGORONGORO II, Artist Weekend, Berlin

2017 The wound is the place where light enters you, DG-Galerie, München

2016 SEIN. ANTLITZ. KÖRPER. Kirchen öffnen sich der Kunst, St. Canisius-Kirche, Berlin

        Böse Clowns_reloaded, Kunstpalais Erlangen

2015 Under the skin, TextielMuseum, Tilburg

        NGORONGORO, Artist Weekend, Berlin

2014 The Future of Fashion is now, Museum Boijmans van Beuningen, Rotterdam

        Skulpturen Triennale: Mensch und Maschine, Bingen am Rhein

2013 Handarbeit - Material und Symbolik, Museum Kunst der Westküste, Alkersum/Föhr

        Kunst & Textil, Kunstmuseum Wolfsburg

2012 Leidenschaften - Ein Drama in fünf Akten, Deutsches Hygienemuseum, Dresden

        Der Blick auf Anatomie, Gestalt und Körper durch die Kunst,

        Kunsthalle am Hamburger Platz, Berlin

2011 Meissen artCAMPUS, Leipziger Baumwollspinnerei, Leipzig

        Labor, Galerie Eigen+Art, Berlin

        KunstKörperlich KörperKünstlich - bodies, Kunsthalle Osnabrück

2010 Wiedereröffnung des Albertinums, Staatliche Kunstsammlungen Dresden

2009 -2012 Niet Normaal - Difference on Display, Diversity in Art, Science & Society,

        Beurs van Berlage, Amsterdam, Kleisthaus, Berlin, The Bluecoat, Liverpool, UK

        Selected Artists, Stipendiatinnen und Stipendiaten des Arbeitsstipendiums für Bildende

        Kunst des Berliner Senats 2008, Neue Gesellschaft für Bildende Kunst, Berlin

2008 Jubiläumsausstellung Teil II mit Skulptur/Installation/Fotografie, Junge Kunst e.V., Wolfsburg

        Evolution, Max Lang Gallery, New York

        Facetten der Moderne. Das Menschenbild im Wandel, Staatliche Kunstsammlungen Dresden

2007 Die Macht des Dinglichen - Skulptur heute, Georg Kolbe Museum, Berlin

2006 Diagnose Kunst - Die Medizin im Spiegel der zeitgenössischen Kunst“ Kunstmuseum Ahlen

        und Museum im Kulturspeicher, Würzburg

2005 Fraktale IV - tod, Palast der Republik, Berlin

2004 Junge Akademie 2004, Akademie der Künste, Berlin

        Hair, The Tang Teaching Museum, Skidmore College, Saratoga Springs, New York

2003-2004 Corporal Identity - Körpersprache, 9. Triennale für Form und Inhalte, Museum Angewandte Kunst, Frankfurt am Main; Klingspor Museum, Offenbach;

         Museum of Arts and Design, New York

         Flexible 4 - Identities, Whitworth Art Gallery, Manchester;

         TextielMuseum, Tilburg; Brandts Klædefabrik, Odense/Dänemark,

         Landesgalerie am Oberösterreichischen Landesmuseum, Linz

2003 Beelden van Zee, Bergkerk Deventer, aus der Sammlung Museum Beelden aan Zee,

        Scheveningen/Niederlande

2002 Fraktale III - Faktor Transzendenz, Rohbau U-Bahnhof Reichstag, Berlin

2001 Fraktale II - Mensch baut Mensch, Pfefferberg, Berlin

2000 Von Haus zu Haus, 29. Ausstellung Westdeutscher Künstlerbund, Lüdenscheid

1999 Gruene Neune, Westfälischer Kunstverein, Münster

        Junge Akademie,  Akademie der Künste, Berlin

Werke von Birgit Dieker befinden sich in privaten und öffentlichen Sammlungen u.a. in:

Skulpturensammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden[1]

Museum der Bildenden Künste, Leipzig[2]

Publikationen (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Andreas Kilb, Weibliche Flugkörper in Schussdistanz, FAZ vom 30. April 2018[3]

Birgit Dieker, DERMA, mit Texten von Andrea Jahn, Clemens Meyer und Jutta Meyer zu Riemsloh, Kunstverein Friedrichshafen, Stadtgalerie Saarbrücken, Kunstverein Münsterland, DISTANZ-Verlag, Berlin, 2012, ISBN 978-3-95476-001-5

Birgit Dieker, Kardio, mit Texten von Ellen Heider und Hendrik Rost, Junge Kunst e.V. Wolfsburg, Galerie Volker Diehl, Berlin, 2002, ISBN 3-00-009858-5

Birgit Dieker, garde-robe, mit einem Essay von Eckart Britsch, Berlin, 1999, ISBN 3-00-005269-0

  • www.birgit-dieker.de
  • http://sein-antlitz-koerper.de/kuenstler-der-ausstellungsreihe-15-birgit-dieker/
  • Innen, Außen, Hülle, Kern - ein Interview mit der Künstlerin Birgit Dieker[5]
  • Skulpturen aus Stoff: Die deutsche Künstlerin Birgit Dieker I euromaxx DW, 05.09.2011[6]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. SKD | Online Collection. Abgerufen am 6. Juli 2021.
  2. Kunst Birgit Dieker Leipzig. Abgerufen am 6. Juli 2021.
  3. Andreas Kilb: „Gewalt und Geschlecht“: Weibliche Flugkörper in Schussdistanz. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 6. Juli 2021]).
  4. Katalog der Deutschen Nationalbibliothek. Abgerufen am 6. Juli 2021.
  5. SØR Rusche GmbH: Innen, Außen, Hülle, Kern – ein Interview mit der Künstlerin Birgit Dieker. Abgerufen am 6. Juli 2021.
  6. - YouTube. Abgerufen am 6. Juli 2021.

[i] Ellen Heider „Die Autopsie des Schönen“, in: Birgit Dieker Kardio, Berlin 2002, S. 13.

[ii] Andrea Jahn „The big striptease“, in: Birgit Dieker DERMA, DISTANZ-Verlag 2012, S. 15.