Benutzer:New York-air/Marie-Juchacz-Preis

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Der Marie-Juchacz-Preis unter dem Motto „100 Jahre Frauenwahlrecht – Neue Zeiten. Neue Ideen. Wir machen m♀bil.“ wurde 2019 einmalig von der SPD-Bundestagsfraktion anstelle des Otto-Wels-Preises vergeben. Preisträger sind Julia Huber, Anne Sophie Spieler, das Frauenwahllokal Potsdam und das Podcast-Projekt Der lange Weg zur Demokratie für alle.

Der Preis soll an die Sozialdemokratinnen erinnern, die sich 1919 für das Frauenwahlrecht in Deutschland eingesetzt haben. Benannt wurde er nach der Sozialdemokratin Marie Juchacz, die als erste Frau eine Rede im Parlament hielt. Ziel des Preises ist auch, darauf aufmerksam zu machen, dass der Anteil von Frauen in der Politik gering ist, im Deutschen Bundestag liegt er bei 31 %.

Voraussetzungen

Der Preis wurde jungen Menschen ausgeschrieben, die sich mit kreativen Ideen und Konzepten für einen höheren Anteil an Frauen in der Politik engagieren, und zivilgesellschaftlichen Organisationen, die Marie Juchacz’ Rede auf die heutige Zeit übertragen, und teilt sich daher in einen Kreativwettbewerb und einen Engagementwettbewerb auf.

Teilnahmebedingungen Kreativwettbewerb

• Einzel- oder Gruppenarbeiten (maximal 3 Personen)
• Alter: 16–27 Jahre
• Wohnsitz in der Bundesrepublik Deutschland

Teilnahmebedingungen Engagementwettbewerb

• nicht-kommerzielle, gemeinnützige Initiativen, Vereine und Projekte
• auf das Erhöhen der politischen Beteiligung von Frauen bezogenes Engagement

Preisträger und Preisverleihung

Die Preisträger wurden zu einer zweitägigen Berlin-Fahrt mit der Verleihung des Preises im Deutschen Bundestag Ende Februar als Höhepunkt eingeladen. Zusätzlich wurde ein Preisgeld in Höhe von 1500 € ausgelobt, welches durch die Abgeordneten der SPD-Bundestagsfraktion gestiftet wurde. Die Preisverleihung fand am 18. Februar 2019 statt, am Abend bevor sich Marie Juchacz' erste Rede zum 100. Mal jährte. Die Gäste wurden von der Vorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion, Andrea Nahles begrüßt. Der Präsident der Arbeiterwohlfahrt, Wilhelm Schmidt, sprach ein Grußwort, zudem gab es eine Podiumsdiskussion mit Bundesjustizministerin Katarina Barley, Bundesfamilienministerin Franziska Giffey, der stellvertretenden Vorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion, Katja Mast, und Ferda Ataman, Sprecherin des Netzwerks Neue Deutsche Organisationen. Laudatorin war die Moderatorin Sophie Paßmann.

Preisträgerinnen Kreativwettbewerb

Julia Huber (16) und Anne Sophie Spieler (19) wurde in dieser Kategorie ausgezeichnet. Sie haben Reden geschrieben, die auf Juchacz Bezug nehmen.

Julia Hubers autobiografische Rede handelt davon, keine Grenzen aufgrund des Geschlechts anzuerkennen sowie von Klimawandel und sich ausbreitendem Rassismus und Rechtsextremismus, während Anne Sophie Spieler in ihrer Rede auf die noch immer weit verbreiteten Rollenbilder hinweist.

Preisträger Engagementwettbewerb

„Frauenwahllokal Potsdam“ in der Eisdiele „Evas Sünde“, Dortustraße 22, 14467 Potsdam

Tafel zur Ausstellung „100 Jahre Frauenwahlrecht“

Frauenwahllokal Potsdam

Das Frauenwahllokal Potsdam ist seit November 2018 ein themenbezogener Veranstaltungs- und Ausstellungsort in Potsdam. Das „Frauenwahllokal Potsdam“ erhielt diesen Namen, da dort im Rahmen verschiedener Veranstaltungen an den langen Weg erinnert wird, der in Europa von der Französischen Revolution bis in die ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts hinein gegangen wurde, um das allgemeine Wahlrecht als eine der zentralen Grundlagen der Demokratie zu etablieren. Es dient außerdem der Vermittlung von Themen, die im Zusammenhang der Frauenwahlrechtsbewegung stehen, wie die Auswirkungen des „männliche Wahlprivilegs“ vor allem für Frauen oder die aktuelle frauenpolitische Situation in Brandenburg. Es wurde mit der Ausstellung „100 Jahre Frauenwahlrecht“ zu den Vorkämpferinnen der politischen Gleichberechtigung der Frauen in Deutschland eröffnet. Es finden Veranstaltungen zum Frauenwahlrecht statt wie z. B. der Vortrag von Gisela Notz zu Frauen in der Novemberrevolution.Die parteiübergreifende Initiative des Frauenzentrums Potsdam wird vom Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie, der Landeszentrale für Politische Bildung und von der Gleichstellungsbeauftragten der Landeshauptstadt Potsdam, Martina Trauth, gefördert.

Mit ihrem „unbezahlbarem und unbezahltem Engagement“ hätten die Initiatorinnen einen „unkomplizierten Zugang zur Geschichte der Frauenrechtsbewegung“ geschaffen, sagte Sophie Paßmann in ihrer Laudatio.

Der lange Weg zur Demokratie für alle

Der lange Weg zur Demokratie für alle der Louise-Otto-Peters-Gesellschaft ist ein Podcast-Projekt, welches sich mit der Frage beschäftigt, wie die Möglichkeit demokratischer Partizipation und Gleichberechtigung von Frauen genutzt wird. Dazu wurden Zeitzeuginnen beim Leipziger Bürgerradio BLAU interviewt, diese Interviews wurden hinterher als Podcasts auf der Soundcloud-Sendeplattform Jung&Blau veröffentlicht.

Weblinks

• Webauftritt des Frauenwahllokals
• Webauftritt der Louise-Otto-Peters-Gesellschaft e.V.

Einzelnachweise

Kategorie:Auszeichnung (Politik, Deutschland) Kategorie:Frauenwahlrecht