Benutzer:Nico Friesenhan
Menon: Ich denke wohl: denn die Gerechtigkeit, Sokrates, ist Tugend.
Sokrates: Die Tugend, Menon, oder eine Tugend?
Menon: Wie meinst du das?
Sokrates: Wie bei allem anderen, z.B. wenn du willst, von der Rundung würde ich wohl etwa sagen, es sei eine Figur, nicht aber so schlechtweg, sie sei die Figur. Und zwar würde ich deshalb so sagen, weil es noch andere Figuren gibt.
Menon: Und ganz richtig würdest du dich so ausdrücken; wie ja auch ich annehme, nicht nur daß die Gerechtigkeit eine Tugend ist, sondern daß es auch noch andere Tugenden gibt.
Sokrates: Welche andere? Sprich, wie auch ich dir noch andere Figuren nennen wollte, wenn du es von mir verlangtest! Nenne also auch du mir noch andere Tugenden!
Menon: Nun, so scheint mir die Tapferkeit eine Tugend zu sein, auch die Besonnenheit und Weisheit, und die Großmut, und so noch sehr viele andere.
Sokrates: Abermals ist uns da, Menon, dasselbe widerfahren: Wir haben wieder viele Tugenden[1] gefunden, während wir eine suchen, nur in anderer Weise als vorhin. Die eine aber, die alle diese begreift, können wir nicht auffinden.
aus: Platon: Sämtliche Werke. Band 1, Berlin (1940), S. 410-458. (gemeinfrei)
Erläuterung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Zum Begriff der ἀρετή ein kleiner Anlaufpunkt unter [1] Areté - Definition and Meaning sowie [2] What is Areté
Artikel in Arbeit: https://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Nico_Friesenhan/Bartholom%C3%A4esches_Aspiratengesetz