Benutzer:Nina Helena Wiki/Angelika Wöllstein
Angelika Wöllstein (* 1961)[1] ist eine deutsche Sprachwissenschaftlerin. Sie ist Leiterin der Abteilung Grammatik des Leibniz-Instituts für Deutsche Sprache in Mannheim und Professorin für Germanistische Linguistik an der Universität Mannheim.[2]
Werdegang
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Angelika Wöllstein studierte von 1987 bis 1991 Linguistik, Informatik und Geschichte an der Universität Stuttgart. Dort wurde sie 1998 im Fach Linguistik promoviert, nachdem sie seit 1993 als wissenschaftliche Angestellte am Institut für Linguistik und Germanistik tätig war. Von 1999 bis 2004 war Angelika Wöllstein als wissenschaftliche Assistentin am Institut für deutsche Sprache und Literatur an der Universität zu Köln angestellt und habilitierte 2005 zum Thema „Konzepte der Satzkonnexion“. Im Jahr 2005 folgten Tätigkeiten an der Universität Wuppertal bis 2006 und eine Anstellung an der Universität des Saarlandes als Lehrbeauftragte in der Fachrichtung Germanistik: Linguistik von 2005 bis 2007. Im Jahr 2006 ging Wöllstein an die Universität Tübingen bis 2012, wobei sie 2008 zusätzlich ein Jahr an der Universität Mainz beschäftigt war.[3]
Seit 2012 lehrt Wöllstein an der Universität Mannheim. Neben ihrer Tätigkeit als Universitätsprofessorin ist sie Leiterin der Abteilung Grammatik sowie stellvertretende wissenschaftliche Direktorin des Leibniz-Instituts für Deutsche Sprache in Mannheim.[4]
Des Weiteren ist sie Herausgeberin des Duden-Bands zur deutschen Grammatik (ab Auflage 9) und Mitherausgeberin der Forschungsreihe „Studien zur Deutschen Sprache“. Zudem ist sie für die Neubearbeitung des „Lexikons der Sprachwissenschaft“ zuständig und als Beiratsmitglied mehrerer internationaler Zeitschriften tätig wie „Linguistische Berichte“, „Germanistische Mitteilungen“ und „Linguistik Online“.
Wöllstein hat darüber hinaus verschiedene Funktionen inne: Sie ist Sprecherin der Arbeitsgruppe „Schulgrammatische Terminologie“ (zusammen mit Mathilde Hennig) undwissenschaftliche Beraterin innerhalb des Leibniz-Zentrums Allgemeine Sprachwissenschaft sowie Beraterin innerhalb des interdisziplinären BMBF-Projekts „KANSAS“.
Die Linguistin engagiert sich als Mitglied im Rat für deutsche Rechtschreibung, im Fachkollegium der Geistes- und Sozialwissenschaften der Deutschen Forschungsgemeinschaft oder auch im Board of Directors des Leibniz ScienceCampus an der Universität Heidelberg.[4]
Forschung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wöllstein setzt den Schwerpunkt ihrer Forschung auf den Bereich der Grammatik, wobei sie sich insbesondere für die Grammatik des Gegenwartsdeutschen, die Kontrastive Linguistik, sowie die Korpuslinguistik interessiert. Insbesondere beschäftigt sie sich mit Variationen und Terminologien innerhalb der Grammatik. Auch Themen wie den Sprachwandel oder Orthografie bezieht sie in ihre Forschung mit ein. Ein bedeutsamer Teil ihrer Arbeit in der Forschung ist es, Ergebnisse aus der grammatischen Forschung auch für öffentliche Bereiche zu rekonstruieren und darzustellen.[4]
Wöllstein leitet Projekte des IDS wie „Grammatik des Deutschen im europäischen Vergleich“ oder „Orthografische Ressourcen“ und arbeitet mit in den Projekten „Grammatische Terminologie“ sowie „Korpusgrammatik – grammatische Variation im standardsprachlichen und standardnahen Deutsch“.
Auch in ihren Lehrveranstaltungen an der Universität widmet sie sich vor allem den Themen Orthografie, Grammatik sowie den syntaktischen Strukturen (Syntax) der deutschen Sprache.[4]
Publikationen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Monographien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Leidenfrost-Burth Lucia, Haider Thomas, Wöllstein Angelika: Rechtschreibwortschatz für Erwachsene. Universitätsverlag Winter, Heidelberg 2015, ISBN 9783825375355.
- Wöllstein, Angelika: Topologisches Satzmodell. Kurze Einführung in die germanistische Linguistik. Universitätsverlag Winter, Heidelberg 2014, ISBN 9783825363574.
- Wöllstein Angelika: Konzepte der Satzkonnexion. Studien zur deutschen Grammatik. Stauffenburg Verlag, Tübingen 2008, ISBN 9783860574614.
Sammelwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Deutsch in Europa. Sprachpolitisch – grammatisch – methodisch. Hrsg. zusammen mit H. Lobin und A. Witt. de Gruyter, Berlin 2021, ISBN 978-3-11-073519-2.
- Bausteine einer Korpusgrammatik des Deutschen Band 1 (2020). Hrsg. zusammen mit M. Konopka und E. Felder. Heidelberg University Publishing, Heidelberg 2020, ISBN 9783968220321.
- Grammatik und Terminologie: Beiträge zur ars grammatica 2017. Hrsg. zusammen mit C. Lang, R. Schneider, H. Schwinn und K. Suchowolec. Narr Francke Attempto, Tübingen 2020, ISBN 9783823382935.
- Grammatik im Korpus: korpuslinguisstisch-statistische Analysen morphosyntaktischer Variationsphänomene. Hrsg. zusammen mit E. Fuß und M. Konopka. Narr Francke Attempto, Tübingen 2019, ISBN 9783823382577.
- Grammatiktheorie und Empirie in der germanistischen Linguistik. Hrsg. zusammen mit P. Gallmann, M. Habermann und M. Krifka. de Gruyter, Berlin Boston 2018, ISBN 9783110490992.
- Grammatiktheorie und Grammatikographie. Hrsg. zusammen mit E. Fuß und Ars grammatica. Narr Francke Attempto, Tübingen 2018, ISBN 9783823381075.
- Grammatische Variation: empirische Zugänge und theoretische Modellierung. Hrsg. zusammen mit M. Konopka und dem Institut für Deutsche Sprache. de Gruyter, Berlin Boston 2017, ISBN 9783110501155.
- Das topologische Modell für die Schule. Hrsg. zusammen mit S. Ripp. Schneider Verlag Hohengehren, Baltmannsweiler 2015, ISBN 9783834014917.
- Deutsche Satzstruktur: Grundlagen der syntaktischen Analyse. Hrsg. zusammen mit A. Heilmann, P. Stepan und S. Vikner. 2. Auflage. Stauffenburg Verlag, Tübingen 2006, ISBN 3860572725.
Sonstige Wissenschaftliche Beiträge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Propositionale Argumente. Theorie und Empirie. (= Studien zur Deutschen Sprache 84). Hrsg. zusammen mit J. M. Hartmann. Narr Dr. Gunter, Tübingen 2022 (in Vorbereitung), ISBN 9783823384106.
- Studien zur Deutschen Sprache. Forschungen des Instituts für Deutsche Sprache. Ab Band 81 Hrsg. zusammen mit A. Deppermann, S. Engelberg und A. Witt, im Auftrag des Leibniz-Instituts für Deutsche Sprache. Narr Verlag, Tübingen 2019, ISSN : 0949-409X.
- P. Schulz P., I. Gawlitzek, A. Wöllstein: Introduction. In: Special Issue: Monolingual and bilingual language acquisition: Harvesting the fruits from the grammar tree. Zeitschrift für Sprachwissenschaft. Band 36.1. 2017, ISSN 16133706. S. 1-5.[5]
- Duden - die Grammatik: unentbehrlich für richtiges Deutsch. Hrsg. von A. Wöllstein zusammen mit K. Kunkel-Razum, F. Münzberg und S. Ripp, Bibliographisches Institut Dudenredaktion (9., vollständig überarbeitete und aktualisierte Auflage ed., Duden; Band 4). Berlin 2016, ISBN 9783411911776.
- A. Wöllstein: Was ein Strukturmodell für die (kontrative) Sprachbetrachtung im DaF-Bereich leisten kann. In: J. Cuartero Otal, J. Larreta Zulategui, C. Ehlers (Hrsg.): Querschnitt durch die deutsche Sprache aus spanischer Sicht. Perspektiven der Kontrastiven Linguistik. Frank & Timme, Berlin 2016, ISBN 9783732902446, S. 211-233.
- A. Wöllstein: Der Blick zurück nach vorn. In: M. Steinle, F. Berens (Red.): Ansichten und Einsichten. 50 Jahre Institut für Deutsche Sprache. Institut für Deutsche Sprache, Mannheim 2014, ISBN 9783937241449, S.218-229.
Rezensionen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Osiewicz-Maternowska, Małgorzata (2021): Rezension von: Eric Fuß, Marek Konopka und Angelika Wöllstein (Hrsg.): Grammatik im Korpus. Korpuslinguistisch-statistische Analysen morpho‐syntaktischer Variationsphänomene. In: Germanistik 62.1-2. Internationales Referatenorgan mit bibliographischen Hinweisen. Berlin/Boston: de Gruyter. S. 46-47.
- Havinga, Anna D. (2020): Rezension von: Eric Fuß, Marek Konopka & Angelika Wöllstein (Hg.) (2019): Grammatik im Korpus. Korpuslinguistisch‐statistische Analysen morphosyntaktischer Variationsphänomene. In: Zeitschrift für Rezensionen zur germanistischen Sprachwissenschaft 12.1-2. Berlin/Boston: de Gruyter. S. 168-173.
- Salzmann, Martin (2018): Rezension von: Marek Konopka & Angelika Wöllstein (Hg.): Grammatische Variation. Empirische Zugänge und theoretische Modellierung. (Jahrbuch des Instituts für Deutsche Sprache 2016). In: Zeitschrift für Rezensionen zur germanistischen Sprachwissenschaft 10.1-2. Berlin/Boston: de Gruyter. S. 145-151.
- Pittner, Karin (2011): Rezension von: Angelika Wöllstein: Topologisches Satzmodell (Kurze Einführungen in die germanistische Linguistik. Bd. 8). In: Zeitschrift für Dialektologie und Linguistik 78.1. Stuttgart: Steiner. S. 110-111.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Profil Angelika Wöllstein auf der Website der Universität Mannheim
- Profil Angelika Wöllstein auf der Website des Instituts für Deutsche Sprache
- Profil Angelika Wöllstein auf der Website der Universität Tübingen
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kategorie:Frau Kategorie:Linguist Kategorie:Wissenschaftler Kategorie:Hochschullehrer
- ↑ Germanistenverzeichnis: Angelika Wöllstein. Abgerufen am 4. Dezember 2022.
- ↑ Prof. Dr. Angelika Wöllstein. Abgerufen am 3. Dezember 2022.
- ↑ Zur Person | Universität Tübingen. Abgerufen am 3. Dezember 2022.
- ↑ a b c d IDS Mannheim - Angelika Wöllstein. Abgerufen am 3. Dezember 2022.
- ↑ Petra Schulz, Ira Gawlitzek, Angelika Wöllstein: Introduction. In: Zeitschrift für Sprachwissenschaft. Band 36, Nr. 1, 1. Juni 2017, ISSN 1613-3706, S. 1–5, doi:10.1515/zfs-2017-0001 (degruyter.com [abgerufen am 5. Dezember 2022]).