Benutzer:ONAR/Text 29
Lemma: Markthalle IX Redirect: Eisenbahnhalle
Die zweite Anlage für Kreuzberg wurde 1890/91 durch Hermann Blankenstein und August Mergert erbaut und 1891 eröffnet. Die den ganzen Hauserblock durchschneidende Anlage mit zwei zweigeschossigen Kopfbauten an der Pücklerstraße 43/44 und Eisenbahnstraße 42/43 ist vollständig erhalten.
Der Kopfbau an der weniger belebten Pücklerstraße ist ein sparsamer, reiner Klinkerbau mit Fenstern aus Werkstein. Je drei Fensterachsen mit dazwischenliegenden Pilastern links und rechts des durch ein Rundbogenportal gebildeten Einganges gliedern die Fassade. Zwei Rosetten in den Bogenzwickeln stehen unter dem flachen Giebel und schmücken neben zwei Terrakottaplatten mit floralen Motiven den Eingang. Bekrönt wird der Giebel durch ein Akroter in Form des Wappens der Stadt Berlin. Ein Rundbogensims? schloss die Fassade gegen das flachgeneigte Dach ab. In diesem Vorbau waren ein Restaurant, das Fleischschauamt und zwei Wohnungen im Obergeschoss untergebracht.
Die Fassade des Kopfbaus an der Eisenbahnstraße dagegen ist mit Architraven, Säulen und dem Rundbogenportal mit bekrönendem Tympanon in der Mitte aus Sandstein deutlich aufwändiger und repäsentativer. Klinkermauerwerk schliesst die Zwischenfelder zwischen den Werksteinbauteilen. Im diesem repäsentativen Vorderbau fanden sechs Läden neben zwei Wohnungen im Obergeschoss Platz. Grund für die geringe Geschosszahl war die Absicht, die Oberlichter der Markthalle nicht durch hohe Gebäuderiegel zu verdunkeln. Daneben war die Stadt Berlin als Bauherrin nicht dem üblichen Renditedruck anderer Bauherren und Spekulanten unterworfen. Die Halle erhielt Oberlicht durch Sheddächer.
To Do
- besser strukturiern, Gegensatz der beiden Fassaden herausarbeiten, zwei Stile (Renaissance, "Kasernenarchitektur")!!!
- Rundbogengesims???
- wie war die Halle - vermutlich Eisensäulen, Mittelschiff? Anzahl Seitenschiffe
- Marktangebot - Frage an Lienhard: Die Putti der Terrakottaplatten an der Fassade an der Eisenbahnstraße scheinen Körbe mit dem "Marktangebot" zu tragen, an den anderen bereits ausführlich beschrieben Markthallen waren dies Obst, Gemüse, Fisch und Geflügel. Nach meinem Bild der Fassade müsste es sechs derartige Platten geben, was war also noch zusätzlich in den beiden randständigen Platten dargestellt, ein Rankenmotiv? Zusätzlich ist bei den Putti das Baujahr 1890/91 angegeben, oder?
- Hallo ONAR, prima Texte hast Du hier mal wieder eingestellt. Ja, auch meine Fassaden-Bilder zeigen sechs Platten. Zur Zeit habe ich nur zwei Putten in größerer, erkennbarer Auflösung, einmal Obst oder Gemüse, zum anderen Gefügel oder Fisch, schwer erkennbar. Natürlich bin ich mal wieder verblüfft, dass die Putten unterschiedliche Körbe beziehungsweise Körbe mit einheitlichem Bezug zu allen (?) Markthallen tragen. Bei diesem wunderbaren Maifotowetter radle ich nächstens noch mal ums dortige Eck und schau genauer hin und versuche, die Putten besser abzulichten. Lieber Gruß --Lienhard Schulz 18:53, 4. Mai 2006 (CEST)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- August Lindemann: Die Markthallen Berlins. 1899, Verlag Springer, Berlin
- Jochen Boberg [Herausgeber]Exerzierfeld der Moderne - Industriekultur in Berlin im 19. Jahrhundert, Verlag C.H.Beck 1984, ISBN 3406302017, Seiten 106 - 113, 166-168
Quellen
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Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Koordinaten: 52° 30′ 10″ N, 13° 26′ 6″ O