Benutzer:Olaf Simons/Nachdenken/Archiv

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Das was hier liegt, sind Gedanken - von ersten Beobachtungen, die ich hier so für mich ablegte, mein ganz frühes geheimes Tagebuch, als ich noch nicht wusste, dass man alle meine Edits ganz einfach findet, bis zu offen publizierten Initiativen im Wikimedia-Bereich...

Nachdenken darüber, wie die Wikipedia beschaffen ist

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Noch weiß ich nicht welchen Sinn diese Seite entfalten wird. Es gibt diese Dinge, die man macht, und während man sie macht verändert sich das Bild, das man von ihnen hat. Go-Spielen ist da ein guter Erfahrungsraum. Worum es bei dem Spiel geht, und was da eigentlich geschieht - man verändert seine Vorstellungen davon mit der Zeit.

Der Tod des Autors

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Du zeichnest Wikipedia-Artikel nicht. Ist es nicht Wahnsinn, für dieses Medium zu schreiben - falls Du von schrftlicher Arbeit, die Du namentlich zeichnen mußt, leben solltest? Schwer zu sagen. Wenn Du über Sachen schreibst, die Themen Deiner Arbeit sind, dann werden sie dies bleiben.

Daß die Wikipedia ein autorenloses, kollektives Medium ist, kann man nicht sagen. Wenn ein Artikel in den Review-Prozeß kommt, gibt es die typische Frage: "Hat dieser Artikel überhaupt jemanden, der sich für ihn verantwortlich fühlt? Ansonsten ist es nämlich ganz nutzlos, wenn wir hier Verbesserungsvorschläge machen, die keiner umsetzt." Artikel können mehrere Autoren haben, mitunter arbeiten zwei oder drei Fans als Team zusammen und steigern sich in dieser Arbeit, mitunter gibt es zwei Leute, die zu Autoren werden und sich unter der Hand darüber verständigen, wer was macht. Mitunter gibt es einen "Hauptautor".

Die Autoren tragen nicht unbedingt bürgerliche Namen, doch sie existieren - und wenn Du nicht aufpaßt, dann tun sie das heftiger als in Bereichen öffentlich notierter Autorschaft.

Das unsichtbare Netz der Fäden, die über den Boden gespannt sind

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Du siehst einen Artikel und hast eine kleine Korrektur - unbesehen machen. Du denkst: das ist überholt und verdient neu geschrieben zu werden? Mut! So die Devise. Doch Vorsicht: Durch die Wikipedia verläuft ein fein gespanntes unsichtbares Netz. Wenn Du etwas tust, klingen bei "Benutzern", die Du nicht kennst, Glocken, sie haben den Artikel auf ihrer "Beobachtungsliste" und schauen nach, was Du da machst, machen es sofort rückgängig oder fragen Dich auf Deine Seite, was das werden soll.

Du schaust also zuerst nach, wie die Versionenliste beschaffen ist. Gibt es einen Hauptautor, der in den Artikel fortwährend eingreift? Einen Namen, der dauernd wiederkehrt? Spricht auf der Diskussionsseite einer mit anderen oder geht es da eher gemischt zu?

Den Artikel, den Du schreibst, setzt Du auf Deine persönliche Beobachtungsliste und siehst dann regelmäßig nach, was mit ihnen geschieht. Und nimmt jedemand gravierende Verschlechterungen an ihm vor, machst Du sie rückgängig oder sprichst ihn auf seiner Benutzer:Diskussionsseite darauf an.

Im Wechselspiel der Identitäten

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Wenn Du die Interaktionsformen der Wikipedia verstehen willst, ist es gar nicht unpraktisch falls Du den Buchmarkt des frühen 18. Jahrhunderts untersuchtest. Da gibt es Pseudonyme und richtige Namen. Unter den richtigen Namen gibt es Pseudonyme - die tun nur so, als ob es sie gäbe - und es gibt da echte Personen, die so auch in ihrem leben heißen. Unter den Pseudonymen gibt es jede Menge Moden, die Dir verraten, wie jemand sich positionieren will, und dann gibt es unter ihnen solche mit wirklichen Pseudonymen und solche mit "Nicks", Nicknames, die nicht sonderlich geheim sind. Schließlich gibt es Benutzer, die keine Benutzerkonten anlegen und unter IP anonym agieren, und auch unter diesen gibt es wiederum zwei Klassen: diejenigen, die nur vorbeischauen, Vandalen oder Leute, die einen Artikel lesen und daran eine Komma nachsetzen - warum sollten sie ein Benutzerkonto eröffnen? Dann aber gibt es IPs, hinter denen man die Benutzer riechen kann: Selbstdarsteller, die ihre eigene Biographie als Wikipedia-Artikel verfassen, unter welchselnden IPs - und die sich besonders schlau vorkommen, da sie meinen, das Medium überlistet zu haben. Wenn Sie dumm sind lassen sie sich vor aller Augen aus der Reserve locken und geben sich unfreiwllig zu erkennen.

Das Spiel der Identitäten eröffnet Handlungsspielräume. Wer noch nie veröffentlichte, genießt unter seinem Künstlernamen Schutz, wer gutes veröffentlicht, kann seinen "Nick" berühmt machen. Das sympathische ist, daß Du selbst bestimmst, wer Dich kennt.

Verunsicherung und der grobe Ton

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Man agiert hier gegenüber Unbekannten - da ist man erst einmal einer unter anderen. Man weiß nicht, ob es da nicht aber doch Mächtigere und Gruppen gibt, die sich gegen einen aufbauen könnten. In der Wikipedia herrscht ein Ton der Unsicherheit - die überwiegende Zahl der "Benutzer" ist männlich, Umgang mit Unsicherheit ist da die aggresive Variante. Hunde zwischen denen ein Zaun steht, sie bellen sich an, fordern den anderen vo aller Ohre auf, er solle den Schwanz einziehen und abhauen. Es regiert Unicherheit, jeder hat die Angst im Nacken (könnte ich "gesperrt" werden, kann kaputt gemacht werden, woran ich mühevoll arbeitete?), jeder fühlt sich gleichzeitig durch den Zaun, der ihn umgibt, maximal geschützt. Ich kann hier so laut sein wie mir zu Mut ist, niemand kann mir was. Der Zaun ist die Anonymität. Nimm die Anonymität weg, schreibe jemandem eine e-mail und Du kriegst total nette Post zurück. Schreib ihm dagegen auf seine Diskussionsseite und er registriert das als Angriff auf seinem Terrain.

Ich varriere die Taktiken. Auf offener Ebene bin ich laut, weise jemanden in die Schranken, schweige etwas, nehme unter der Hand Kontakt auf, gebe sanft nach - siehe da, er zieht seinen Antrag zurück, auch er habe da nachgedacht, und sich gerade entschlossen gehabt, die Sache weniger hart anzugehen. Und Du denkst Dir: Wo bin ich hier, was mache ich hier? Andererseits mußt Du öffentlich ab und an laut sein, wenn Du verhindern willst, daß sie sofort zerschrotten, woran Du arbeitetest.

Besser steht die Lage, wenn Du Freunde im Medium hast - doch hier herrscht zur Zeit Anarchie und Faustrecht: Wer hat mehr - wessen "Vertrauensnetz" ist, öffentlich ausgeschrieben, länger? Das Vertrauen muß anders organisiert werden, in Fachredaktionen, bei denen Du gerne mitarbeitest und die Dir helfen falls Du da versehentlich was machtest, was wo anders störte. Man muß Flächen gemeinsamer Arbeit schaffen... Ist der einzelne sicher, daß seine Arbeit möglicherweise gewollt ist, ist er meistens sehr begierig sich konstruktiv einzubringen. Eine Utopie? Nein - aber so sehr eine Beobachtung wie alles, was man gegenwärtig beobachten kann: Gegenwärtig haben wir den Zustand der änglistlichen Einzelkämpfer und eine über "Vertrauensnetze" agierenden Organisationen von Einzelkämpfern die vor sich hertragen, wieviel Schutz sie auf ihrer Seite haben, falls ihnen jemand quer kommt.

Kontaktiere Leute über e-mail, Spreche mit ihnen nicht auf ihren Diskussionsseiten. Sie müssen dann nicht gleichzeitig bedenken, was Du ihnen sagst und wie das vor der mitlesenden Öffentlichkeit wirkt. (Eine Schwierigkeit: Leute ohne e-mail-Option auf ihrer Benutzerseite, die kannst Du nicht vorsichtig genug anfassen, da Du sie immer gleich vor aller Augen kontaktieren mußt).

Vertrauensnetze, Seilschaften, Hierarchien

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Es gibt in der Wikipedia Hierarchie. "Admins" können Benutzer sperren, Artikel gegen weitere Bearbeitung absichern, eine Hierarchiebene weiter wird die Wikipedia konstruiert. Davon erfähsrt Du als Benutzer nicht unbedingt viel.

In bestimmten Bereichen wird abgestimmt. Das Verfahren ist das des isländischen Thing. Die Situation ist eine ähnliche. Dort gab es die weit entlegenen Höfe. Jeder Hofherr mußte das Recht in seine Hand nehmen. An wen sollte er sich wenden, wenn es kein Telefon gab, mit dem er mal eben die Polizei anrufen konnte. Recht wurde dann auf den Thing gesprochen, die Parteien kamen mit Unterstützern, man brachte Argumente vor. Es wurde zugunsten der Mehreren entschieden. Alle kamen sowieso nie zusammen. Mitunter mobilisierte jemand trickreich einen Trupp, der sich dann als die Mehreren herausstellte. Verhandelt und rechtgesprochen wurde auch - und das nicht ohne Wirkung. Man überlegt sich, wenn man da unter den Mehreren ist, ob man das nächste Mal dasselbe Glück haben wird. Man lotet aus, was die anderen denken. Deswegen werden bei allen Abstimmungen Regeln geschaffen ab welcher Pro/Contra-Relation die Mehreren zu notieren sind - und das ist gleichzeitig garniert mit Stimmabgaben, bei denen jede/r etwas sagen muß, so daß ein Bild von der Konsisitenz der Gruppe entsteht - und jeder weiß, womit bei solchen Abstimmungen in Zukunft zu rechnen ist - dann wenn vielleicht er selbst auf dem Prüfstand stehen wird.

Man liest das oft: Nimm nicht an Abstimmungen teil! Im praktischen Umgang ist die Grenze zwischen Abstimmung und Umgang mit Kritik fließend.

Ob die Schaffung von Vertrauensnetzen klug ist? Jeder hat seines nach einiger Zeit, warum aber das seinige offenlegen? Vielleicht als Abschreckung und als offenes Allianzangebot?

Die Publikation des eigenen Vertrauensnetz ist die Vorform der Parteienbildung - und etwas getragen von der beklemmenden Hoffnung, daß man nicht vertrauenswürdige Personen hier öffentlich kenntlich machen könnte. In jedem Fall schafft die Publikation dieser Netze nicht mehr Vertrauen, sie kostet Vertrauen. Vertrauen ist ja auch vertraulich. Ich verpflichte niemenden, mir öffentlich seine Gefolgschaft zuzusichern. Es sei denn, wir leben im Gefolgschaftssystem unter kriegerischen Umständen. Auf diesem Organisationsstatus ist die Wikipedia im Moment. Möglicherweise setzt sich im Verlauf ein anderer Interaktionsmodus durch: unter bürgerlichen Namen agierende Teilnehmer lassen alle noch-pseudonymen Teilnehmer vertrauensunwürdig erscheinen und bilden dann zu ihrer Interessenvertretung Parteien mit Anführern. Will man eigentlich nicht hoffen, könnte aber passieren, wenn man nicht bewußt mit den Optionen umgeht.

Innen und Außen

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Es ist in der Wikipedia ganz unklar, wo die Außengrenze liegt. Du veränderst einen Eintrag als Leser - da gehörst Du doch noch nicht dazu. Du liest und tust nichts daran. Auch da bist Du doch noch außen. Wer innen ist, mehrere Artikel geschrieben hat, verändert seine Wahrnehmung. Er agiert nur mit Leuten im Inneren der Wikipedia. Du erfährst nicht, wer da draußen Deinen Artikel liest und zitiert. Du bemerkst, wenn ein anderer "Benutzer" (das Wort ist nicht das Wort für Leser draußen, sondern Wikipedianer) an Deinem Artikel etwas ändert oder Dir etwas dazu schreibt. Die Wikipedia ist ausschließlich Binnenkommunikation.

Das ist nicht ganz gefahrlos für das Projekt: Wenn Du einen Artikel schreibst, dann vielleicht am einfachsten über einen Gegenstand aus der Nachbarschaft. Der Berg hinter Deinem Haus. Deine kleine Stadt. Du befindest Dich mit Deinem Beitrag gegenüber "Benutzern" die es auch so machen.

Alle Konflikte sind innen, die ganze Welt der Teilnahme an Wikipedia ist eine Interaktion innerhalb der Wikipedia, nicht ein Spiel gegenüber der Öffentlichkeit, wie Du es erlebst, wenn Du in einer Wissenschaftlichen Zeitschrift veröffentlichst, und siehst, was draußen in der Welt mit Deinem Artikel dann passiert. Die Perspektive droht sich zu verengen. Gleichzeitig bemerkst Du die Leute, die auf diesem Parkett um ihr Überleben kämpfen, Leute, die ihre Existenzberechtigung nach einigen Fehltritten verlieren. Sie agieren wie Menschen die tatsächlich ihr Leben verlieren, keine Außenwelt mehr haben.

Arbeit an einer Enzyklopädie

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Die Wikipedia wächst nur bedingt als Enzyklopädie. Ich denke darüber nach, wie man da steuernd eingreift. Wikipedia Peer-Reviewing ist nur nützlich, solange man dabei nicht entscheidet, ob der Artikel eine Auszeichnung erhält. Solange Leute das, was sie geschrieben haben einer Gruppe an Lesern vorlegen, um zu erfahren, was sie bessen machen können, ist die Interaktion fruchtbar. Sobald es darum geht: wie kriege ich eine Mehrheit zustande, die dem Artikel eine Auszeichnung verleiht, mit der ich dann vor aller Öffentlichkeit gelobt dastehe... sobald das geschieht gibt es zwei Optionen: Du lieferst Unkontroverses ab, oder kämpfst um Deine Meinung, aber das Thema "Verbesserung des Angebots der Wikipedia" ist dann gestorben.

Durch die Qualitätsoffensive mit der "1+"-Auszeichnung werden bestimmte Artikel bevorzugt geschrieben: solche, die das Sternchen leichter erhalten. Zweitens kommt eine Trittbrettfahrer-Autorschaft auf: Leute, die nachsehen, wo entsteht ein guter Artikel, und die dort "mitarbeiten". Mitunter hast Du nur damit zu tun, ihre Umformulierungen zu bearbeiten. Du fragst Dich, warum sie nicht irgendwo arbeiten, wo noch ganz viel zu tun ist, irgendwo, wo ein verwaister Artikel liegt. Mein Tip: der Theater-Artikel.

Überblick und die Grenzen kollektiven Schreibens

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Kollektives Schreiben ist eine gute Einrichtung. Ich habe nicht in meinem eigenen Gebiet das Wissen, alles abzudecken, freue mich, wenn jemand auftaucht, der sagt: da kann ich helfen, machen wir das gemeinsam. Auch ist an kollektivem Schreiben gut, daß Fehler ausgemerzt werden, jeder macht sie dauernd.

Kollektives Schreiben hat deutliche Grenzen: Überblicke erzeugt es nicht. Der Theater-Artikel krankt daran, daß er gar nicht einfach zu gliedern ist. Da sollte einer sich mit viel Wissen für eine Gliederung entscheiden, die er - da er lange Erfahrung in dem Spiel hat - öffentlich verteidigen kann. Man hat Glück, wenn ein solcher Autor einen Artikel schreibt, der in aller Richtungen anschlußfähig ist. Man hat Pech, wenn seine Arbeit halbherzig ist. Dann tauchen Benutzer auf, die berechtigt wahrnehmen, daß an ihr Problem hier nicht gedacht ist. Sie schreiben in die Gliederung hinein und zerreißen mit Anstückelungen, was eben noch so einigermaßen zusammenhing. Es gibt in der Wikipedia den "runden" Artikel, das ist einer, an dem nicht jeder eine Erweiterung anbauen will - einer, bei dem man sagt: da mache ich für mein Problem besser eine eigene Seite auf und verweise auf diese.

Kollektives Schreiben schafft keine großen Gliederungsentwürfe, es weist eher aus, wo kleine Gliederungsentwürfe stecken.

Fachleute von Außen holen

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Halte ich für eine gute Idee. Schafft Innenwahrnehmung: Wir waren uns nicht zu schade, für diese Artikel jemand von außen anzuwerben und auf einen Wunschautor zuzutreten. Für Fachleute muß sich das lohnen. Haben sie zu dem Thema publiziert, sollen sie ihr Standardwerk in der Literaturangabe vermelden - das ist nicht unanständig, es weist das Medium aus, wenn es zeigen kann, wessen Wissen es an Bord hat. Für die Überblicksartikel zu großen Themen sollte man Fachleute kontaktieren.

Redaktionen gründen

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Das ist auf dem Weg. In den "Portalen" kennen Leute einander, die zu einem Thema Beiträge erstellen. Der nächste Schritt könnte sein, daß sie "Redaktionen" gründen. Muß ja nicht heißen, daß man verpflichtet ist zu irgendetwas, könnte aber heißen, daß Beratergruppen entstehen. Und wäre in jedem Fall besser als Vertrauensnetze, da man in einer Redaktion konstruktiver denkt: Welche Lücken haben wir in dem Feld, das wir gut kennen? Die Redaktion bildet Vertrauen unter den Teilnehmern, Vertrauensnetze dagegen zerstückeln es beliebig. Welche unserer Artikel sind unsere Sorgenkinder? Wen könnten wir kontaktieren, an ihnen etwas zu tun, falls wir selbst das nicht können.

Wir-Gefühl gegenüber Benutzern schaffen

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Benutzer sind für mich die da draußen, die meine Arbeit lesen und benutzen. Wir sollten Maßnahmen steigern, die erfahrbar machen, daß jeder, der hier was tut, gegenüber einer Öffentlichkeit da draußen agiert. Darum die Gründung von Redaktionen. Dazu gehören dann Redaktionsbriefkästen. Leute stellen Fragen und Wikipedia antwortet, dazu gehört ein Umgang mit substantieller Kritik von außen - wird an die Fachredaktion weitergeleitet, dort intern diskutiert. Schafft man Interaktion der Wikipedia gegenüber der Öffentlichkeit, mildert man nutzlose Kriege im Inneren, stärkt man das Gefühl gemeinsamer Arbeit an einem Projekt, Verantwortung für dieses Projekt. Darum denke ich: die "1+" Offensive abschaffen, darauf verzichten Vertrauensnetze öffentlich zu verkünden, neue, nach Arbeitsbereichen gegliederte Binnen-Netze fördern, Interaktion stärken, Ebenen gemeinsamer Arbeit schaffen.

Freiheit muß das nicht kosten.

Veränderungen. November/Dezember 2005: Wird der Umgangsstil ruhiger und konstruktiver?

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Ich hatte diese Erwägungen schließlich in Versionsgeschichte verbannt, und notiert: „es genügt, darüber nachgedacht zu haben, aber es erweist sich als fruchtloses Nachdenken“ – was nicht im mindesten von Frustration geprägt war. (Jetzt stellte ich die alten Erwägungen wieder zurück, da ein Benutzer ihre Verbannung beklagte).

Was sich veränderte? Ich bin mir unsicher, ob sich die Stimmung in der Wikipedia verändert. Meine eigene Wahrnehmung ist begrenzt. Auf Artikel, die ich schrieb, erfolgen Reaktionen und die bestimmen meine Wahrnehmung vor allem. Das ist eine begrenzte Wahrnehmung. Doch scheint es mir, als ob der Ton gelassener wurde. Ich hatte den Eindruck, das geschah über die stillere Zeit im Sommer dieses Jahres. War sie stiller - vielleicht ferienbedingt? Ich hatte keine Ferien und beobachtete die edits an Artikeln auf der Beobachtungsliste, vor allem die Diskussionen auf den Seiten zu Exzellenten Artikeln. Mir schien der Ton der Kritik konstruktiver geworden. Ich war gegen diesen Wettbewerb - heute bin ich auch da gelassener. Was ich als interessante Entwicklung notierte, waren daß da Artikel, die das Label "exzellenter Artikel" bekamen trugen, erneut in die Diskussion gerieten - und durchfielen. Man fragte sich, wie dieser Artikel dieses Label bekommen konnte, was davon zeugte, daß im fortlaufenden Diskussionsprozeß sich doch neue Standards herausentwickelten. Es kommen unter die Vorschläge Artikel, wie es sie noch nie gab, und die lassen alte Artikel alt aussehen.

Kooperationen beobachtete ich. Wird der Umgangsstil ruhiger und konstruktiver? Vielleicht, da die Beteiligten älter werden. Ein Jahr ist keine historische Zeit, aber wenn ich bedenke, daß die Benutzer, die vor einem Jahr hier schrieben, vielleicht eben noch die Schulbank drückten und jetzt im zweiten Semester eines Faches studieren - das verändert die Perspektive auf das Schreiben von Artikeln immens. So gesehen ist ein Jahr für ein Medium, dessen Mitarbeiter ein Jahr älter werden viel - dann jedenfalls wenn die tonangebende Gruppe dabei um die 20 sein sollte.

Ich selbst - hatte den Eindruck, es ist wie Wellen am Strand. Du schreckst beim ersten Mal da sie deine Füße berühren zurück, dann gehst Du gelassener Deinen Weg, was macht es, daß ab und an eine Welle weiter ins Land geht, wenn man merkt, daß nichts schlimmes geschieht und man dabei genausgut auch gelassen weitergehen kann. Vielleicht überschätzte ich Angriffe, sorgte mich vor einer Stimmung, die aufkommen könnnte - bei meinen ersten edits gab es eine Stimmung gegen Fachleute. Ich habe das Gefühl, hier besteht jetzt eine größere Gruppe, die sieht: es gibt letztlich keine Kluft zwischen Fachleuten und Nichtfachleuten. Wer studiert, ist mit guter Wahrscheinlichkeit selbst bald einer und wer irgendeinen Abschluß hat, ist auf der anderen Seite vor gar keinem Fehler gefeit, denn er genauso gut schon vor seinem Abschluß gemacht hätte. Die Distanz Leuten gegenüber, die aus irgendeinem Fachbereich kommen, wird kleiner. Irgendwann sah ich den ersten meiner pensionierten Profs. eingetragen und dachte: Ah, sieh her, jetzt gibt es alle Stufen, die es außerhalb der Wikipedia gibt, mitten in ihr - all das egalisiert sich ganz angenehm.

Frage mich, was geschieht, wenn ich eine Auszeit nehme, da ich mit dem Gedanken spiele, genau das nächstes Jahr zu tun. Arbeiten mit den Händen, Zeit überbrücken bis zum nächsten Forschungsprojekt. Meine Artikel der Brandung überlassen, darauf vertrauen, daß es nicht zur befürchteten Erosion kommt, eher zu Verbesserungen, da interessante Leser sie auf ihren Beobachtungslisten haben und weiterdenken. --Olaf Simons 13:36, 1. Dez 2005 (CET)

Projekt einer Wikipedia assoziierten Reihe „Wikipedia Science“

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Wikipedia unternahm in den letzten Jahren erhebliche Anstrengungen, um neue Autoren, vor allem fachlich spezialsierte, hinzuzugewinnen. Einige Hindernisse sind offen bekannt: Wer neu hinzukommt, muss sich mit eine Geflecht gewachsener Beziehungen zurechtfinden. Wir suchen Autoren mit fachlich interessantem Hintergrund, oft schreiben sie aber gar nicht den ambitionierteren Artikl über den Gegenstand allgemeinen Interesses.

Für Wissenschaftler selbst ist es riskant, in Wikipedia zu schreiben. Anders als in konkurrierenden Fachlexika können sie ihre Arbeit am Ende nicht für sich werten. In immense Probleme geraten sie, wenn sie versuchen sollten, Dinge, wie sie sie in Wikipedia darstellten, ähnlich andernorts noch anzubieten. Interessant ist es für sie, von Wikipedia zitiert zu werden. Ein Problem sind für Wikipedia jedoch wiederum Autoren, die ihre eigenen Arbeiten zitieren; hier liegt stets der Verdacht der Eingewerbung nahe.

Eine Vielzahl anders gelagerter Probleme tut sich im aktuellen Lehrbetrieb auf, wo immer Studenten aus Wikipedia zitieren. Die Kompilation von Wissen, das Refrieren von Wissen wird in zunehmendem Maße missverstanden als eine wissenschaftliche Arbeit.

Wikipedia, der Ort an dem „original reserach“ tabu ist, ist in mehrfacher Hinsicht eine Ressource, der der Wissenschaftler sich nur unter Risiken für seine Reputation nähern kann.

Eine Wissenschaftliche Reihe Wikipedia Science

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Um Wissenschaftler an Wikipedia zu binden, sollten wir ein Format schaffen, das den Anforderungen gerecht wird, denen sich Wissenschaftler im akademischen Betrieb stellen müssen: Sie müssen Standpunkte vertreten, der „neutral point of view“ ist hier ein Problem; und sie müssen eigene Forschung in Arbeiten einbringen können, hier ist die „no original research“-Regel eine Denkhürde. Der Fachaufsatz, der mit Ort und Jahr zitierbar wird, ist eine Prämisse wissenschaftlicher Arbeit. Er markiert den Diskussionsbeitrag, auf den jeder Bezug nehmen kann, da er unveränderlich so stehen bleiben wird. Wikipedia sollte sich unter diesen Vorüberlegungen dazu entscheiden, eine wissenschaftiche Reihe herauszubringen, die Fachautoren an die von uns betriebene online-Enzyklopädie bindet. Hier hat die wissenschaftliche Reihe Vorteile gegenüber der wissenschaftlichen Zeitschrift. Sie benötigt keinen kontinuierlich arbeitenden Redaktionsstab, keinen kontinuierlichen Vertrieb. Sie bietet dessen ungeachtet die Möglichkeit, Verantwortung zu verlagern in die Hand ausgesuchter Herausgeber aus den Wissenschaften und vielfältige Projekte dabei zu realisieren und an uns zu binden.

Anvisiert ist ein Endprodukt, mit dem Wikipedia für sich als wissenschaftliche Institition wirbt, das jedoch von Wikipedia-Artikeln gerade losgelöst erscheint. Wikipedia-Autoren können die Artikel, die in der Reihe Wikipedia-Science erscheinen, genauso zitieren wie alle anderen wissenschaftlichen Publikationen. Den Autoren aus den Wissenschaften, die in unserer Reihe arbeiten, legt es die Internetausgabe ihres Aufsatze (die in Wikipedia hinein verlinkt) nahe, zu überprüfen, ob unsere Ressource, auf akzeptablem Stand ist.

Im interessanteren Fall ergeben sich Kontakte und Vernetzungen zwischen den Autoren aus den Wissenschaften und den Wikipedia-Teams, die jeweils ihren Band bei uns über Jahre hinweg betreuen - das ist besonders interessant, wenn wir Wikipedianern mit wissenschaftlichen Interessen damit eine Chance bieten, Wissenschaftler ihres Interesses selbst kennenzulernen.

Wir trennen mithin unser Lexikon von der Wissenschaft, sorgen aber für eine Interaktion zwischen beiden Feldern, bei der die Beteiligten das machen, was sie jeweils am besten können, holen Wissenschaftler gleichwohl über unsere Reihe an Bord.

Die Anbindung an Wikipedia ist mit vorliegenden Projekt für mehrere Stadien anvisiert - man kann davon ausgehen, das einzelne Bände von der Planung bis zum Erscheinen gute drei Jahre benötigen.

  • Im Vorfeld sollte es uns darum gehen, Themen für interessante wissenschaftliche Bände in Kooperation mit Projekten und Portalen zu entwickeln und von diesen ausgehend interessante Herausgeber zu finden.
  • Die Herausgeber organisieren selbst ganz wie in ihren Wissenschaftsbereichen üblich die Produktion eines Bandes von 200 bis 300 Seiten zu einer Forschungsfrage unter Beteiligung von Autoren ihrer Wahl. Sie können etwa einen Tagungsband in diesem Format herausbringen, diesen an eine DFG-geförderte Konferenz binden. Wikipedia betreut das Projekt als späterer Verlag und versucht, fachinteressierten Wikipedia-Autoren dabei Gelegenheiten zu bieten, die Arbeit mitzuverfolgen.
  • Der jeweilige Band erscheint
  • in einer Bibliotheksausgabe für den Absatz an Fachbibliotheken,
  • im Print-on-demand Vertrieb langfristig verfügbar auf das allgemeine Publikum ausgerichtet,
  • in einer Internetausgabe, die wir mit Wikipedia-Artikeln verlinken.

Nötig wäre, erstens, dass wir Überblick gewinnen, wie weit unsere momentane Vernetzung bereits in die Scientific Community hineinreicht. Welche Fachwissenschaftler arbeiten bei uns, welche Studenten mit Anbindungen an Lehrstühle, welche Promoventen? Wir sollten hier erfassen, welches Potential wir haben, eine wissenschaftliche Reihe zu gründen und erste Beiträger über unser eigenes Netzwerk anzusprechen.

Zweitens sollten wir mit den einzelnen Portalen klären, zu welchen Wissensgebieten wir gerne eine Interaktion mit Forschung hätten. Wie lauten die Band-Titel zu interessanten Themen, welche Wissenschaftler sollte man idealiter mal ansprechen mit der Nachfrage, bei uns als Herausgeber einen Band mit Kollegen zu schreiben, der die Informationslage in unserem Lexikon verbessern soll.

Drittens suchen wir über Portale und Redaktionen Mitspieler bei uns, für die es attraktiv ist, Wissenschaftler zu betreuen, die bei uns einen Band herausgeben. Das ist insbesondere für Wikipedianer interessant, die studieren und eine wissenschaftliche Karriere anstreben. Ihnen bietet das Projekt Kontakt zum Herausgeber des von ihnen betreuten Bandes und zu den Wissenschaftlern, die er einlädt. Sollten sie auf etwa die Konferenz eingeladen werden, die zum Thema stattfindet, ist das für sie nützlich, Personen kennenzulernen, Fragen zu stellen.

Viertens sollten wir nachdenken, wo gegenwärtig Forschungsbände entstehen, bei denen noch unklar ist, wo sie erscheinen. Wir bieten den günstigen Druck plus Internetvermarktung an, plus unseren guten Namen als Reihenherausgeber.

Das Ziel müsste es sein, ein Dutzend Bände anzustoßen. Jeder einzelne wird absehbar eine Zeit von ein bis zwei Jahren benötigen von Konzeption bis Druck/Internetausgabe. Die Zeit selbst ist lang aber der eigentlich interessante Aspekt: Wir wollen Interaktion von Wissenschaftlern mit Wikipedia-Autoren herstellen, streben den Wissenstransfer an und öffentliches Renomme als Anbieter eines im wissenschaftlichen Anforderungen genügenden Lexikons mit eigener Wissenschaftlicher Reihe. (überarbeitet --Olaf Simons 17:21, 12. Jun. 2009 (CEST))

Modell einer Wikimedia Vereinsstruktur mit größerer Partizipation der Community

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Modell einer Wikimedia Vereinsstruktur mit größerer Partizipation der Community

Raum zum nachdenken über die nebenstehende Datei (man muss sie herunterladen, sie hat tatsächlich das abgebildete Deckblatt und 8 Seiten Text).

Statistik Dateiaufruf
Statistik diese Seite
Der Begleittext zum Organigramm zur Kommentierung und Verbesserung freigegeben


Alternative Satzung (auf dem Papier gescheitert, lebt aber mit Ideen weiter)

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32 Seitige Pdf-Datei zum Download

Beschlussantrag Olaf Simons, Änderung der Satzung zugunsten stärkerer Communitybeteiligung

Nachfolgend der Text des nebenstehenden Antrags. Optimal wäre eine Variante, die meinen Text neben dem zuletzt in der AGV erörterten stellt, da eine Reihe der Punkte mit diesem, soweit er mir bei Beendigung der Arbeit der AGV vorlag, abgestimmt sind. Ziel war es, in Satzungsänderungen zu denken, nicht eine neue Satzung verfassen. Der Text der Vorstands-Mehrheit in der AGV liegt indes momentan noch nicht vor. Soweit ich sehe wird an ihm seit der Schließung der AGV am 3. Dezember 2010 vorstandsintern weiter gearbeitet. --Olaf Simons 18:34, 17. Dez. 2010 (CET)

Mit der nebenstehend eingeblendeten pdf-Datei könnt Ihr den von mir eingebrachten Satzungsvorschlag in der vollen Länge finden. Eine übersichtliche Synopse (bisherige WMDE-Satzung im direkten Vergleich zum neuen Satzungsentwurf) findet sich hier.

  • Pro Super! Vielen Dank für deine Mühen! (Ich hoffe, man sollte sich hier eintragen...) -- René Schwarz 10:43, 18. Dez. 2010 (CET)
  • Pro Na klar! --Martina Nolte Disk. 13:12, 19. Dez. 2010 (CET)
  • Pro Bin dabei. --Ra Boe --watt?? -- 22:05, 19. Dez. 2010 (CET)
  • Pro Guter Vorschlag! --K570 13:58, 2. Jan. 2011 (CET)

Formelle Begründung

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Der vorgelegte Entwurf folgt dem Auftrag, der in der Arbeitsgruppe Verantwortungsstruktur (von hier an AGV) in der Sitzung vom 1. Oktober, laut Protokoll vom 7. Oktober an mich erging, ein Modell für eine Wikimedia-Deutschland-Vereinsstruktur mit größerer Partizipation der Community vorzulegen. Eine Diskussion des Modells fand im Verlauf der AG nicht mehr statt; stattdessen einigten sich die Beteiligten in der letzten Telefonkonferenz der AGV am 3. Dezember 2010 (so auch das Abschlusskommuniqué vom 6. Dezember) darauf, dass ich den Entwurf als konkurrierenden gegenüber dem des Vorstandes der Mitgliederversammlung zur Beschlussfassung vorlege.[1] Gegenüber dem von der AGV mehrheitlich erarbeiteten Entwurf stärkt der von mir vorgelegte

  • durch die Einberufung eines Gutachtergremiums die Beteiligung der Vereinsmitglieder in Entscheidungen der Projektarbeit,
  • die Kontroll- und Einspruchsrechte der Kassenprüfer und des Schatzmeisters
  • die Kontrolle innerhalb des neugebildeten hauptamtlichen Vorstands durch das Vieraugenprinzip,
  • die Verbindung zwischen Mitgliedern und Vorstand durch Beschränkung von Amtszeiten auf maximal drei Jahre in Folge.

Dem Antrag liegt bei: ein Organigramm (Deckblatt), ein erläuternder Text zum Organigramm. Eine Synopse der bestehenden gegenüber der zukünftigen Satzung.  

Nachgesetzte Erwägungen

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Vorgeschichte, Konfliktlage

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Wikimedia ist vor allem gegründet, um die Unabhängigkeit von Wikipedia als einer von ihren Benutzern gestalteten und verantworteten Enzyklopädie gegenüber der organisatorischen Außenstruktur zu sichern, die Technik und Finanzierung bereitstellt. Geschäftsführung, Spendenakquise und Pressearbeit werden für die deutschen Projektbereiche über den eingetragenen Verein Wikimedia Deutschland (WMDE) organisiert. Der Verein, der sich seinerseits der Förderung freien Wissens und dem Einsatz von Wiki-Technologie im Konsort der Projekte rund um Wikipedia verschriebt, muss mit der Satzung, die er sich gibt, eine Gratwanderung leisten zwischen den Ansprüchen der Wikipedia Community, die die Ressourcen erwirtschaftet und benötigt, doch unbezahlt arbeitet, und der Öffentlichkeit, die mit Spenden vor allem die Online-Enzyklopädie sicherstellen möchte, und Transparenz über die Mittelverwendung verlangt.

Aus dem anfänglich kleinen Trägerverein wurde in den vergangenen Jahren eine Sektion von 600 Mitgliedern. Die Geschäfte wie die Öffentlichkeitsarbeit werden von einer Geschäftsstelle in Berlin aus mit hauptamtlicher professioneller Geschäftsführung koordiniert, von der Lobbying und Pressearbeit ausgehen, und die Wikipedia und ihren Projekten strategische Ziele setzt.

Es ist durchaus angeraten, die Struktur, die sich in diesem Prozess bildete, in einer veränderten Satzung zu verankern. Verantwortlichkeiten der einzelnen Vereinsorgane und Haftungsrisiken werden dabei für alle Beteiligten offen definiert. Der halbwegs standardisierte Prozess einer solchen Transformation macht aus der bisherigen „Geschäftsführung“ einen „hauptamtlichen Vorstand“. Aus dem bisherigen „Vorstand“ wird ein „Aufsichtsrat“ (oder „Präsidium“).

Im Falle von WMDE erwies sich die Transformation der Satzung als Konfliktfeld, da wesentliche Fragen der Vereinsarbeit bislang nur unbefriedigend geklärt waren und mit der neuen Satzung geklärt werden müssen.

  • Wikimedia Deutschland wurde von engagierten Wikipedianern gegründet. Ihre eigene Arbeit war sowohl Vereinsarbeit wie Vorstandsarbeit. Mit dem Wachstum des Vereins wurde unklar, welche Funktion neu hinzukommende Mitglieder gewinnen sollten. Der Vorstand versucht, sie für seine Arbeit zu gewinnen, und ist dabei selbst kaum auf Projekte gefasst, mit denen Vereinsmitglieder an ihn herantreten.
  • Über Projektarbeit wurde bislang zwischen Vorstand und Geschäftsführung entschieden – ohne dass klar war, welche Rechenschaft beide über Entscheidungsprozesse abgeben müssen.
  • Der Prozess, in dem die aktuelle Geschäftsführung eingesetzt wurde, verlief im Vorstand in einem Machkampf, in dessen Verlauf die Vereinsmitglieder zu einer Entscheidung gebeten wurden, bei der ihnen weitgehen unklar blieb, zwischen welchen Sachinteressen sie mit ihrer Personalentscheidung die Weichen stellten.

Interessenkonflikte provoziert die Satzungsänderung vor allem, da ihr Vorlagetext im Wesentlichen vom aktuellen Vorstand und dessen Geschäftsführung ausgearbeitet wird, jedoch von der Mitgliederschaft beschlossen werden muss. Vereinsorgane, die einer Kritik seitens der Mitgliedschaft ausgesetzt sind, machen hier einen Vorschlag dazu, wie aus ihrer Sicht die Konflikte gelöst werden.

Eine erste Arbeitsgemeinschaft scheiterte mit einem ersten Satzungsentwurf 2009/2010, eine zweite wurde auf der letzten Mitgliederversammlung im März 2010 gebildet und mit Delegierten aus dem Vorstand, dem Geschäftsführer, dem Rechtsberater des Vereins und zwei Communityvertretern besetzt.

Das Ergebnis der Arbeit, in der sich die skizzierte Konfliktlage am Ende widerspiegelte, sind zwei Entwürfe: Einer der von der Mehrheit der AGV unter Einsatz des Rechtsberaters Oliver Brexl ausgearbeitet wurde, sowie der vorgelegte Entwurf, der von mir als dem verbleibenden Community-Vertreter ausgearbeitet wurde, und der ursprünglich als Diskussionsbeitrag angefordert war.

Eine WMDE-Vereinsstruktur mit größerer Partizipation der Community

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Beide Modelle, das von Oliver Brexl und das von mir vorgelegte, stimmen in der Konstellation und Funktionsweise der Vereinsorgane überein. Beide basieren sie auf einem Modell, das öffentlich als Mustermodell gehandelt wird und den Weg weist, wie man aus der bestehenden Vereinsstruktur die neue bildet.[2] Eine kleine Varianz zwischen beiden Modellen ist begrifflicher Natur: Herr Brexl entschied sich für die Umbenennung des bisherigen Vorstands in „Präsidium“. Ich folgte der genannten Diskussionsgrundlage, da Präsidium auf Deutsch letztlich „Vorsitz“ heißt – begrifflich jedoch vom „Vorstand“ abgegrenzt werden soll. „Aufsichtsrat“ ist hier die begrifflich saubere Entscheidung.

Die großen Unterschiede zwischen beiden Entwürfen liegen erstens in der Positionierung der drei Vereinsorgane Mitgliederversammlung, Aufsichtsrat, und Vorstand gegenüber Projekten, die von den Vereinsmitgliedern getragen werden müssen. Nachdem hier ein bestehendes Konfliktfeld anzuerkennen war, empfehle ich den Aufbau einer prozessualen Struktur, die Projekte einlädt, ihre Ausarbeitung betreut, sie begutachtet und ihre Entscheidung im Vorfeld erwägt (im beigefügten Organigramm der blaue Bereich des „Think Tank“ aus dem „Projektarbeit“ hervorgehen soll).

Die großen Unterschiede zwischen beiden Entwürfen liegen zweitens in Machtbeschneidungen bei den gewählten und ernannten Positionen – ich schlage vor, Aufsichtsratspositionen auf drei Jahre zu befristen. Die Wiederwahl nach einer Auszeit von zwei Jahren soll möglich sein. Ich schlage daneben vor, den Vorstand zu teilen und einer Selbstkontrolle, dem Vier-Augenprinzip, auszusetzen.

Die großen Unterschiede zwischen beiden Entwürfen liegen drittens in der Kontrolle der Finanzen – hier ist mir nach Abschluss der Arbeit der AGV nicht klar, wie die Kontrollregeln im Mehrheitsentwurf gegenwärtig ausfallen (nach offiziellen Abschluss der AGV setzten, soweit ich sehe, neue Verhandlungen unter den am Mehrheitsentwurf Beteiligten ein).

Transparente Vereinsarbeit: Richtlinien der Projektförderung, Einsetzung eines Gutachtergremiums, Aufbau eines „Think Tanks“

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Der von der Vorstandsmehrheit der AGV vorgelegte und von Oliver Brexl ausgearbeitete Entwurf lokalisierte die Vereinsarbeit in seiner letzten Skizze effektiv in einem blinden Fleck (in der nachfolgenden Grafik[3] Oliver Brexls mit den leeren grauen Kästen der oberen Reihe notiert): Die Mitgliederversammlung wählt das Präsidium, dieses setzt den Vorstand ein, von ihm gehen die Projekte aus. Aus den Gesprächen, die ich mit Pavel Richter, dem jetzigen Geschäftsführer und zukünftigen Vorstand, führte, ging hervor, dass seine Vision ein Verein ist, in dem er selbst mit dem Präsidium Projekte ausarbeitet, für die sodann die Community gewonnen wird. Eine Rückbindung der Projekte an die Mitgliederversammlung soll dabei einmal im Jahr über die Mitgliederversammlung geschehen, in der der Vorstand den Haushalt vorlegt. Ist die Mitgliedschaft mit Projekten unzufrieden, nimmt sie entsprechende Mittelkürzungen vor.

Ich denke, dass dies eine prekäre Vorstellung von Vereinsarbeit ist. Es ist erstens unklar, wie die Mitgliederversammlung über komplexe Haushaltspläne entscheiden soll. Zweitens droht hier laufenden Projekten eine erhebliche Unsicherheit: Sie passieren zuerst einen unklaren Entscheidungsvorgang und riskieren dann jährlich Mittelkürzungen durch ein Vereinsorgan, dass am Entscheidungsprozess nicht beteiligt war.

Ich plädiere stattdessen dafür, über Projekte offen im Vorfeld zu beraten, die Entscheidung zweitens mit einer Community-Empfehlung auszustatten; Projekten drittens nach dem Entscheidungsprozess Sicherheit zu geben – sie bleiben in der Hand der Initiatoren.

Wir benötigen an dieser Stelle Vorgaben dazu,

  • was für Projekte WMDE fördert (Literaturstipendien, Reisestipendien, Projekte des Wissensaustauschs in der Community wie Skillshare, Projekte öffentlicher Präsenz wie die Zedler-Medaille...)
  • welche Gelder in den einzelnen Bereichen unserer Förderung zur Verfügung stehen,
  • wie Entscheidungsprozesse ablaufen und gerechtfertigt werden,
  • welche Sicherheit der Verein den Initiatoren von Projekten gibt, konkret: Sicherheit, dass er ihnen als fördernde Institution gegenübertritt, nicht als Institution, die ihr eigenes Personal in Projekte drückt und über die eigenen Mitarbeiter den weiteren Gang der Projekte bestimmt.

Die von mir vorgeschlagene Satzung sieht vor, Projekte in der Aufbauphase zu diskutieren – ich definierte hierzu im Organigramm einen „Think Tank“ als den kreativen Bereich. In einem Wiki sollten hier Projekte vorgestellt und vorab diskutiert werden. Zweitens sollten wir ein Gutachtergremium installieren, das über die Vergabe von Förderungen im Blick auf die zur Verfügung stehenden Finanzmittel berät (der Vorstand legt die Informationen über Geldmittel im Haushalt vor). Das Gutachtergremium sollte selbst im rechtlichen Sinne kein Vereinsorgan werden: Es entscheidet nicht. Es gibt vielmehr im Blick auf Diskussionsprozesse sein Gutachten wie in Anbetracht der zur Verfügung stehenden Mittel. Die Entscheidung wird an den Aufsichtsrat überwiesen und von diesem offen begründet. Der Vorstand unterstützt sodann Projekte finanziell, ideell, technisch – so wie das im Vorfeld mit ihm ausgehandelt wurde.[4]

Das von mir vorgeschlagene Modell erfordert, dass der Vorstand zu Beginn des Haushaltsjahrs offenlegt, welche Gelder für Projektarbeit zur Verfügung stehen (in der Grafik der rote Pfeil vom Aufsichtrat in den „Think Tank“). Es wird dabei ratsam sein, Projektmittel in Finanztöpfen anzubieten – Buchstipendien, Reisestipendien, Projekte der Communityförderung wie Skillshare, Projekte der Öffentlichkeitsarbeit wie die Zedler-Medaille...

Gibt der Vorstand einem Projekt, das im „Think Tank“ vorbereitet wurde, grünes Licht, so wird diesem die Förderung auf eine ausgehandelte Zeit zugesichert (Rücklagen werden hierfür definiert werden müssen). Das Projekt geht aus dem „Think Tank“ über den Aufsichtsrat an der Vorstand, der ihm die vereinbarte Förderung zukommen lässt. Es wird später aus der Projektarbeit heraus evaluiert (der rote Pfeil von der Projektarbeit zum Aufsichtsrat).

Es ist in diesem Modell der Vereinsführung unbenommen, selbst Projekte in den Entscheidungsprozess zu bringen. Aufsichtsratsmitglieder und Vorstandsmitglieder sind nicht im Gutachtergremium vertreten. Ich bin nicht gegen den Wettbewerb der Ideen – ich bin dafür, dass er dort, wo er stattfindet, offen stattfindet.

Ich denke mit diesem Modell, dass WMDE nicht wie der ADAC funktionieren kann – nach dem Muster: Die Vereinsführung stellt ein Produkt zur Verfügung, die Mitglieder sind registrierte Kunden. Wer bei WMDE „aktives Mitglied“ wird, der wird dies in der Regel, um sein Engagement in Wikipedia und den assoziierten Projekten zu sichern. WMDE sollte sich hier eher wie eine Institution sehen, die Forschungsgelder verteilt. Als Verein für freies Wissen sind wir dabei der Community wie den Spendern Einblick in unsere Mittelvergabe und die Art unserer Förderung schuldig.

Verkleinerung des Aufsichtsrats, Begrenzung der Amtszeiten im Aufsichtsrat, Doppelbesetzung des Vorstands

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Das von mir vorgeschlagene Modell reduziert den bisherigen Vorstand auf einen Aufsichtsrat von drei Personen – ich sah im letzten Vorschlag, den die Mehrheit der AGV am 3. Dezember diskutierte,[5] Bereitschaft, dort dieselbe Reduktion vorzunehmen. Mir ging es mit der Initiative um eine klarere Definition der Aufgaben: Der bisherige Vorstand mischte Entscheidungskompetenz der ersten drei Mitglieder mit Projektarbeit – die sechs Beisitzer waren letztlich vor allem Interessenvertreter, die eigene Projekte im Vorstand verteidigten.

Die Aufgabe des neu zu bildenden Aufsichtsrates wird es sein, öffentlich Verantwortung wahrzunehmen. Die Projektarbeit geht in die Leitung einzelner Initiatoren über. Die Betreuung von Projekten durch den Verein geht auf den hauptamtlichen Vorstand über. Entscheidungen bereitet ein Gutachtergremium vor. Der Aufsichtsrat entscheidet, er beaufsichtigt und er vertritt den Verein in diesen Funktionen öffentlich.

Ich plädiere mit dem Satzungsentwurf im selben Zusammenhang dafür, Amtszeiten im Aufsichtsrat auf drei sukzessive Jahre zu beschränken. Wiederwahlen sollen nach einer Auszeit von zwei Jahren möglich sein. Auf der jährlichen Mitgliederversammlung werden Amtszeiten innerhalb der drei Jahre in der Regel bestätigt. Mir geht es mit dem Vorschlag um eine andere Perspektive von Amtsinhabern auf das Ende ihrer Amtszeit. Derzeit verteidigten Amtsinhaber ihre Positionen mit erheblichem Kräfteeinsatz, der nicht in die optimale Vereinsarbeit fließt, sondern eher in einen Versuch, die Vereinsmitglieder auf Distanz zu halten. In internen Machtkämpfen entschied sich, wer den Vereinsmitgliedern zur Wahl gestellt wurde. In der Vereinsarbeit sorgte die Vereinsführung dafür, dass ihnen keine Konkurrenz aus der Mitgliederschaft mit erwuchs. Ich plädiere hier für eine Entspannung durch einen freiwilligen Verzicht auf den fortwährenden Machtkampf. Besser der Aufsichtsrat hat ein Problem, regelmäßig Kandidaten für seine Position in der Community zu rekrutieren, als dass er diese als Feind wahrnimmt und zu verhindern sucht, dass in dieser Community wählbare Kandidaten Statur gewinnen.

Das von Herrn Brexl vorgelegte Modell sucht dieselbe Entspannung im Machtkampf auf gegenteiligem Weg: Wahlperioden werden gestreckt, die Interventionsmöglichkeiten der Mitgliederversammlung effektiv halbiert.

Das von mir vorgelegte Modell fordert daneben für den zukünftigen hauptamtlichen Vorstand das Vier-Augenprinzip ein. Es ist dies eine gängige Forderung, die sich bereits in der zitierten Diskussionsvorgabe findet. Eine Doppelspitze muss den Verein dabei nicht teurer kommen als die bisherige Lösung. Man würde sie etwa als Aufgabenteilung zwischen der bereits bestehenden Öffentlichkeitsarbeit und dem aktuellen Geschäftsführer etablieren. Das Ziel ist, dass bei gemeinsam getragener Verantwortung ein Interesse der beiden Beteiligten an der ordnungsgemäßen Amtsführung gestärkt wird.

Mehr Transparenz: Stärkung der Finanzkontrolle

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Dem von mir vorgeschlagenen Modell gingen intensive Beratungen mit dem letzten Schatzmeister voraus. Die Finanzkontrolle sollte bei verbesserten Verantwortungsstrukturen klarer konturiert sein. Detailregelungen versuchen, dem Rechnung zu tragen. Ich bin mir im Moment unsicher, welche Vorschläge der Mehrheitsentwurf der AGV in diesem Punkt machen wird. Die AGV endete mit einem Entwurf, in dem der Schatzmeister gestrichen wurde. Herr Brexl scheint sich mit Vorschlägen zu einer Regelung finanzieller Handlungsspielräume nach internen Diskussionen zurückgehalten zu haben. Ich habe im Moment den Eindruck, dass der Mehrheitsentwurf der AGV hier nachgebessert wird. Womöglich wird er sich am Ende nicht gravierend von dem von mir hiermit vorgelegten unterschieden.

  1. Protokoll Alice Wiegand vom 7. Okt. 2010: http://lists.wikimedia.org/pipermail/vereinde-l/2010-October/003260.html, Abschlusskommuniqué Alice Wiegand vom 6. Dezember: https://forum.wikimedia.de/wiki/index.php?title=Strukturmodell&action=historysubmit&diff=2993&oldid=2875
  2. Christian Koch. „Vereinsstruktur mit Aufsichtsrat. Eine Option für ideell geprägte Träger wirtschaftlicher Aktivitäten“, 02.03.2009, Aktualisierte Fassung des Beitrags in der Kun-denzeitschrift BFS Info 4 und 5/2008 der Bank für Sozialwirtschaft. http://socialnet.de/materialien/1.php
  3. Siehe die Datei unter http://commons.wikimedia.org/wiki/File:WMDE-Satzungsentwurf_Olaf_Simons_2010-12-14.pdf
  4. Siehe die Datei unter http://commons.wikimedia.org/wiki/File:WMDE-Satzungsentwurf_Olaf_Simons_2010-12-14.pdf
  5. Nicht allgemein zugänglich: https://wiki.wikimedia.de/wiki/AGV:%C3%84nderung_Satzungsentwurf

Die einzelnen Satzungsänderungen

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Die Mitgliederversammlung möge folgende Satzungsänderungen beschließen:

§ 7 wird geändert in:

Organe des Vereins sind:
die Mitgliederversammlung
der Aufsichtsrat
der Vorstand
die Kassenprüfer

§ 8 wird wie folgt geändert:

In Abs. 1 Satz 3 Nr. 1 a.F. wird

„Den Vorstand“ ersetzt durch „Den Aufsichtsrat, das Gutachtergremium“

Vor Abs. 1 Satz 3 Nr. 3 a.F. wird eingefügt als neuer Abs. 1 Satz 3 Nr. 3: Den Wirtschaftsplan zu beschließen,

In Abs. 1 Satz 3 Nr. 4 a.F. wird in Abs. 1 Satz 3 Nr. 5 geändert wie folgt:

„Den Vorstand sowie den Schatzmeister“ ersetzt durch „Den Aufsichtsrat, den Vorstand sowie die Kassenprüfer“

§ 8 Abs. 4 a.F. wird gestrichen.

Aus § 8 Abs. 5 wird § 8 Abs. 4

Aus § 8 Abs. 6 wird § 8 Abs. 5, in diesem wird Satz 3 geändert in

Es wird gültig, wenn binnen sechs Wochen nach der Mitgliederversammlung kein Einspruch von einem Mitglied des Aufsichtsrats oder der Versammlungsleitung oder mindestens 10% der anwesenden Mitglieder erhoben wurde.

„§ 10 Vorstand“ wird geändert in „§ 10 Aufsichtsrat“

§ 10 Abs. 1 wird geändert in:

Der Aufsichtsrat setzt sich wie folgt zusammen:
Vorsitzender
stellvertretender Vorsitzender
Schatzmeister

§ 10 Abs. 2 wird geändert in:

Bei Erstbesetzung des Aufsichtsrates werden der Vorsitzende für ein Jahr, der stellvertretende Vorsitzende für zwei Jahre und der Schatzmeister für drei Jahre gewählt. Im Übrigen beträgt die Amtszeit der Mitglieder des Aufsichtsrates drei Jahre. Mitglieder des Aufsichtsrates dürfen weder dem Vorstand, den Kassenprüfern noch dem Gutachtergremium angehören und nicht Angestellte des Vereins sein. Zwei Amtszeiten derselben Person sind nur mit einem zeitlichen Abstand von mindestens zwei Jahren zwischen den Amtszeiten zulässig.

§ 10 Abs. 3 wird geändert in:

Legt ein Mitglied des Aufsichtsrates das Amt während der Amtszeit nieder, ist eine außerordentliche Mitgliederversammlung einzuberufen und das das Amt neu zu besetzen. Die Neuwahl gilt für den Rest der regulären Amtsperiode des ausgeschiedenen Aufsichtsratsmitgliedes.

§ 10 Abs. 4 wird geändert in: Der Aufsichtsrat hat folgende Aufgaben:

  • Den Verein zu repräsentieren, soweit er diese Aufgabe nicht auf den Vorstand überträgt;
  • Die Mitglieder des Vorstands zu bestellen und abzuberufen;
  • Die Anstellungsverträge mit den Mitgliedern des Vorstands abzuschließen, zu ändern und zu beenden;
  • Die strategische Ausrichtung des Vereins fortzuschreiben und Zielvorgaben für den Vorstand zu formulieren;
  • Die Geschäftsführung des Vorstands zu beaufsichtigen sowie den Vorstand zu beraten;
  • Die regelmäßigen Rechenschaftsberichte des Vorstandes entgegenzunehmen;
  • Die vorherige Zustimmung zu Rechtsgeschäften gemäß § 12 Abs. 5 zu erteilen;
  • Änderungen des Wirtschaftsplans für das laufende Jahr unter Zustimmung der Kassenprüfer zu beschließen;
  • Über den der Mitgliederversammlung vorzulegenden Wirtschaftsplan und die der Mitgliederversammlung vorzulegende Jahresabrechnung des Vorstandes zu beschließen;
  • Die Einhaltung der Regularien zur Projektförderung zu kontrollieren und zu überprüfen;
  • Über die Durchführung von Projekten zu beschließen unter Berücksichtigung des Votums des Gutachtergremiums;
  • Projekte unter dem Gesichtspunkt der Kosten-Nutzen-Relation sowie deren Nachhaltigkeit zu evaluieren und auf ihre Zweckmäßigkeit zu überprüfen.
  • Jedes Aufsichtsratsmitglied hat einen umfassenden Tätigkeits- und Rechenschaftsbericht vor der Mitgliederversammlung schriftlich abzugeben.

§ 10 Abs. 5 wird geändert in:

Der Schatzmeister hat in allen finanziellen Fragen ein Vetorecht. Dieses umfasst alle Aufgabenbereiche des Aufsichtsrates (§ 10 Abs. 3) insbesondere Beteiligungen an Projekten im Einzelfall und Abschluss von Dauerschuldverhältnissen wie Beispielsweise Miet-, Dauerberatungs- oder Arbeitsverträge.

In § 10 Abs. 6 wird das Wort „Vorstand“ geändert in den Begriff „Aufsichtsrat“

§ 10 Abs. 7 wird geändert in:

Die Mitglieder des Aufsichtsrates üben ihr Amt als Ehrenamt aus. Die Haftung der Mitglieder des Aufsichtsrates beschränkt sich auf Vorsatz und grobe Fahrlässigkeit. Der Aufsichtsrat gibt sich eine Geschäftsordnung und legt diese der Mitgliederversammlung zum Beschluss vor.

„§ 10a Beschlussfassung durch den Vorstand“ wird geändert in „§ 11 Beschlussfassung durch den Aufsichtsrat“

§ 10a Abs. 1 a.F. wird geändert in folgenden § 11 Abs. 1:

Der Aufsichtsrat beschließt mit einfacher Mehrheit. Der Aufsichtsrat ist beschlussfähig, wenn mindestens die Hälfte seiner Mitglieder an der Abstimmung teilnimmt. Bei Stimmengleichheit gilt der Antrag als abgelehnt. Ein Beschluss gilt als angenommen, wenn mehr Ja- als Nein-Stimmen abgegeben wurden. Enthaltungen und ungültige Stimmen gelten als nicht abgegeben.

§ 10a Abs. 2 a.F. wird geändert in folgenden § 11 Abs. 2:

Der Aufsichtsrat kann Beschlüsse in Sitzungen, in Telefonkonferenzen oder durch Online-Stimmabgabe fassen. Die Beschlussfassung durch Online-Stimmabgabe ist nur zulässig, sofern die Identität der Teilnehmer durch geeignete Authentifizierungsmaßnahmen (z. B. Login und Passwort) sichergestellt ist.

§ 10a Abs. 3 a.F. geht unverändert über in § 11 Abs. 3

§ 10a Abs. 4 wird geändert in § 11 Abs. 4 neue Fassung:

Jedes Aufsichtsratsmitglied hat das Recht, Anträge für Aufsichtsratsbeschlüsse im Wiki des Aufsichtsrates zu erstellen und sie zur Beschlussfassung durch Online-Stimmabgabe vorzuschlagen. Dem Vorstand wird dieses Recht ebenfalls eingeräumt, sofern der Beschluss für den Erhalt oder die Entwicklung der laufenden Geschäfte des Vereins notwendig ist oder ein Zustimmungsvorbehalt des Aufsichtsrates greift. Die Beschlussfassung beginnt mit dem Zeitpunkt, zu dem der Antragsteller den Aufsichtsrat über die Mailingliste über den Vorschlag informiert und zur Mitwirkung eingeladen hat. Die Beschlussfassung besteht aus einer Diskussionsphase gefolgt von einer Abstimmungsphase. Die Abstimmungsphase dauert in der Regel sieben, mindestens aber drei Tage. Eine die Abstimmungsdauer von sieben Tagen unterschreitende Abstimmungsphase kann nur durch den Vorsitzenden und nur aus wichtigem Grund bestimmt werden. Das Ende sowie das Ergebnis der Abstimmung werden durch den Vorsitzenden des Aufsichtsrates festgestellt.

§ 10a Abs. 5 a.F. wird geändert in § 11 Abs. 5 wie folgt:

Näheres bestimmt die Geschäftsordnung des Aufsichtsrates.

In die Satzung neu eingeführt wird ein neuer "§ 12 Vorstand" wie folgt:

§ 12 Vorstand

(1) Der Vorstand im Sinne des § 26 BGB besteht aus mindestens zwei Personen. Der Aufsichtsrat kann weitere Personen zum Vorstand bestellen. Der Vorstand kann Mitglied des Vereins, darf aber nicht Mitglied des Aufsichtsrates, Kassenprüfer oder Mitglied des Gutachtergremiums sein.
(2) Der Vorstand ist hauptamtlich tätig. Er wird vom Aufsichtsrat für eine Laufzeit von maximal fünf Jahren bestellt. Die wiederholte Bestellung ist zulässig. Durch einen Beschluss des Aufsichtsrates, welcher 2/3 der abgegebenen Stimmen bedarf, kann der Vorstand jederzeit abberufen werden. Im Verhältnis zum Vorstand vertritt der Vorsitzende des Aufsichtsrates den Verein.
(3) Der Verein wird durch zwei Vorstände gemeinsam vertreten. Im Fall der zeitweisen oder dauerhaften Verhinderung eines Vorstandsmitglieds tritt der Vorsitzende des Aufsichtsrates an dessen Stelle. Kommen die Vorstände über kein gemeinsames Vorgehen überein, haben sie den Aufsichtsrat unverzüglich darüber zu informieren.
(4) Alle oder einzelne Mitglieder des Vorstands können durch Beschluss des Aufsichtsrates zur Einzelvertretung bei Geschäftsvorgängen mit einem Volumen von nicht mehr als 1000 EUR ermächtigt und/oder von den Beschränkungen des § 181 BGB befreit werden.
(5) Der Aufsichtsrat kann durch Einzelanweisung oder Geschäftsordnung Geschäfte von seiner vorherigen Zustimmung abhängig machen. Folgende Geschäfte bedürfen, soweit diese durch den Wirtschaftsplan nicht bereits beschlossen sind, stets der vorherigen Zustimmung des Aufsichtsrates:
  • Erwerb, Belastung und Veräußerung von Grundstücken und grundstücksgleichen Rechten;
  • Vornahme von baulichen Maßnahmen;
  • Aufnahme von Darlehen und Krediten, mit deren Summe die Gesamtverbindlichkeiten des Vereins 2 Prozent der Gesamterlöse des Vorjahres übersteigen würde.
  • Gewährung von Darlehen an Dritte und Übernahme von Bürgschaften;
  • Gründung von und Beteiligungen an privatrechtlichen Gesellschaften oder Einrichtungen;
  • Abschluss, Änderung und Beendigung von Dienst- oder Werksverträgen.
  • Abschluss von sonstigen Verträgen, die zu einer Verpflichtung des Vereins von mehr als 1 Prozent der Gesamterlöse des Vorjahres im Einzelfall oder im Geschäftsjahr (§ 1 Abs. 3) insgesamt zu mehr als 3 Prozent der Gesamterlöse des Vorjahres führen. Hiervon ausgenommen sind handelsübliche zinsfreie Lieferantenkredite mit kurzfristigem Zahlungsziel.

(6) Der Vorstand hat folgende Aufgaben:

  • Die Geschäfte des Vereins zu führen,
  • Die von der Mitgliederversammlung oder dem Aufsichtsrat festgelegten Maßnahmen, Strategien und Ziele umzusetzen;
  • Den Wirtschaftsplan dem Aufsichtsrat und der Mitgliederversammlung zur Beschlussfassung vorzulegen; dieser hat aufgegliederte Angaben zu enthalten über
  • Fixkosten, Personalkosten und Sachaufwendungen der Geschäftsstelle
  • Finanzmittel, die in bewilligte Projekte fließen
  • Finanzmitteln, die Stipendien und Projekten in den verschiedenen Feldern der Projektarbeit zur Verfügung gestellt werden sollen.
  • Änderungen des laufenden Wirtschaftsplans den Kassenprüfern und dem Aufsichtsrat zur Genehmigung vorzulegen;
  • Den Jahresabschluss aufzustellen und über den Aufsichtsrat der Mitgliederversammlung zur Beratung und Genehmigung vorzulegen;
  • Dem Aufsichtsrat und den Kassenprüfern regelmäßig über alle wesentlichen Sachverhalte und Entwicklungen zu berichten sowie wirtschaftliche Betriebsergebnisse vorzulegen.
  • Der Mitgliederversammlung über seine Tätigkeiten zu berichten und Rechenschaft abzulegen.
(7) Der Vorstand gibt sich eine Geschäftsordnung und legt diese der Mitgliederversammlung zur Beschlussfassung vor.

"§ 11 Kassenprüfer a.F." wird komplett ersetzt durch "§ 13 Kassenprüfer" mit folgendem Text:

§ 13 Kassenprüfer
(1) Über die Jahresmitgliederversammlung sind zwei Kassenprüfer für die Dauer von zwei Jahren zu wählen. Die Kassenprüfer dienen der Mitgliederversammlung zur unterjährigen Prüfung und Kontrolle der wirtschaftlichen Lage des Verein. Die Geschäfte der Kassenprüfer bzw. eines ausscheidenden Kassenprüfers werden bis zur Übergabe der Amtsgeschäfte an den Amtsnachfolger vom ausscheidenden Kassenprüfer weitergeführt. Die Übergabe hat nach der Wahl des neuen Kassenprüfers innerhalb von vier Wochen ab der Neuwahl zu erfolgen. Die Wahl der Kassenprüfer erfolgt in der Regel für jede Position um ein Jahr versetzt. Bei Erstbesetzung wird derjenige Kandidat für zwei Jahre ins Amt gewählt, der die meisten Stimmen auf sich vereinigt. Der zweitplazierte Kandidat wird für die Dauer von einem Jahr gewählt. Bei Stimmengleichheit entscheidet das Los. Zum Kassenprüfer gewählt werden sollen Personen mit besonderen fachlichen Qualifikationen und Erfahrungen. Die Wahl zu Kassenprüfer ist unabhängig von einer Mitgliedschaft im Verein. Die Kassenprüfer dürfen weder dem Vorstand noch dem Aufsichtsrat angehören und nicht Angestellte des Vereins sein."
(2) Die Kassenprüfer tagen regelmäßig. Sie haben folgende Aufgaben:
  • Kontrolle und Prüfung der Rechnungsbelege, deren ordnungsgemäße Verbuchung;
  • Kontrolle und Prüfung des Jahresabschlusses/der Bilanz sowie der monatlichen Betriebsergebnisse;
  • Kontrolle und Prüfung der Finanzflüsse zwischen dem Verein und Dritten, insbesondere der Gesellschaften, an denen der Verein beteiligt ist;
  • Kontrolle und Prüfung der Mittelverwendung, insbesondere die satzungsgemäße und steuerlich korrekte Mittelverwendung;
  • Genehmigung nachträglicher Änderungen des Wirtschaftsplanes;
  • regelmäßiger Bericht an den Aufsichtsrat
  • mindestens einmal jährlich umfassender schriftlicher Tätigkeits- und Rechenschaftsbericht gegenüber der Mitgliederversammlung.
(3) Die Kassenprüfer haben das Recht zur Einberufung einer außerordentlichen Mitgliederversammlung, wenn dringende Vereinsinteressen betroffen sind. Dringende Vereinsinteressen sind insbesondere betroffen, wenn
  • der Verein in seiner Existenz bedroht ist;
  • Verlust der Gemeinnützigkeit droht;
  • bei satzungswidriger Mittelverwendung;
  • besondere wirtschaftliche Entwicklungen oder Risiken zu Tage treten
  • ein zustimmungsbedürftiges Geschäft im Sinne von § 12 Abs. 5 ohne die vorherigen Zustimmung des Aufsichtsrates erfolgt ist.
  • die finanzielle Lage dieses erfordert.

Zu diesem Zwecke haben sie das Recht die Mitgliederlisten vom Vorstand anzufordern und sich bei der Umsetzung der Geschäftsstelle zu bedienen. Eine Einladung zur außerordentlichen Mitgliederversammlung ist nur von beiden Kassenprüfern gemeinsam durchzuführen.

(4) Die Kassenprüfer können die Teilnahme des Schatzmeisters sowie der Vorstände an ihren Sitzungen fordern. Die Kassenprüfer haben umfassende Auskunft-, Frage- und Einsichtsrechte. Für die Sitzungen der Kassenprüfer sowie deren Beschlussfassung sind die Regelungen aus § 11 anwendbar.
(5) Die Kassenprüfer geben sich eine Geschäftsordnung, die sie der Mitgliederversammlung zum Beschluss vorlegen.

§ 14 Gutachtergremium wird neu in die Satzung eingefügt und lautet wie folgt:

§ 14 Gutachtergremium
(1) Das Gutachtergremium besteht aus bis zu 6 Mitgliedern. Sie dürfen nicht Mitglied des Vorstandes oder des Aufsichtsrates sein. Die Mitglieder des Gutachtergremiums werden von der Mitgliederversammlung für die Dauer von einem Jahr gewählt. Als Gutachter ist gewählt, wer die Stimmen von mindestens der Hälfte der abstimmenden Mitglieder auf sich vereint. Trifft dies auf mehr als sechs Kandidaten zu, gelten die sechs mit den meisten Stimmen als gewählt. Bei Stimmengleichheit entscheidet das Los. Wiederwahl ist jederzeit möglich. Die Mitglieder können unabhängig von einer Vereinsmitgliedschaft in das Gutachtergremium gewählt werden. Scheidet ein Mitglied des Gutachtergremiums aus, findet eine Neuwahl für den Rest der Amtszeit statt.
(2) Das Gutachtergremium ist beschlussfähig, wenn mindestens die Hälfte seiner Mitglieder, darunter der Vorsitzende oder sein Stellvertreter anwesend sind. Für die Beschlussfassung des Gutachtergremiums gilt § 11 dieser Satzung, Näheres regelt die Geschäftsordnung des Gutachtergremiums.
(3) Das Gutachtergremium prüft die ihm vorgelegten Programme und Projektvorhaben auf ihre Förderwürdigkeit. Er gibt ein Votum ab, das schriftlich begründet sein muss und umfassend zu Nachhaltigkeit, Durchführbarkeit, wirtschaftlicher Mittelverwendung, Zweckmäßigkeit der Projekte und deren Förderfähigkeit im Sinne der Satzung Stellung nimmt. Dieses Votum wird dem Vorstand und dem Aufsichtsrat vorgelegt und unverzüglich in geeigneter Weise öffentlich zugänglich gemacht. Näheres regelt die Geschäftsordnung.
(4) Das Gutachtergremium kann von jedem angerufen werden.

Näheres hierzu regelt die Geschäftsordnung.

(5) Das Gutachtergremium schlägt der Mitgliederversammlung Förderrichtlinien vor, die eine breite öffentliche Diskussion zu den Programmen und Projektvorhaben und einen transparenten Entscheidungsprozess sicherstellen. Näheres regelt die Geschäftsordnung des Gutachtergremiums.
(6) Die Mitglieder des Gutachtergremiums sind ehrenamtlich tätig. Ihre Haftung ist auf Vorsatz und grobe Fahrlässigkeit beschränkt.
(7) Das Gutachtergremium legt der Mitgliederversammlung eine Geschäftsordnung zur Zustimmung vor. Diese Geschäftsordnung muss Regelungen zur Wahl des Vorsitzenden und des Stellvertreters enthalten. Ferner muss diese Regelungen zum zeitlichen Ablauf einer Erstellung eines Votums enthalten.

"§ 12 Auflösung des Vereins "a.F. wird zu "§ 15 Auflösung des Vereins" neue Fassung

"§ 13 Schiedsvereinbarung" wird zu "§ 16 Schiedsvereinbarung"

Diskussion im WMDE-Forum

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Liesels Gedanken

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  • Du schreibst, dass der Aufsichtsrat auf drei Jahre gewählt wird, sich aber andererseits jährlich im Amt bestätigen lassen muss. Es ist also keine dreijährige Wahl sondern nur die Möglichkeit maximal für drei Jahre in Folge gewählt zu werden. Was würde denn passieren, wenn ein Aufsichtsrat nicht bestätigt wird? Kann er trotzdem seine Funktion weiterhin ausüben?
  • Das Projektideen in einem Wettbewerb gegeneinander antreten, halte ich für ungünstig. Hier ist dann im Endeffekt wieder entscheidet, wer die besseren Verbindungen oder Unterstützer mit der besseren Argumentation haben. Insofern wäre ein Verfahren besser, was klare Voraussetzung für eine Förderung festschreibt und dies mit einem Termin verbindet. So dass alle Anträge die die Voraussetzungen erfüllen und rechtzeitig eingehen auch gefördert werden können. Sollten mehr Anträge eingehen, als Mittel zur Verfügung stehen; sollte anhand bestimmter vorher festgelegter Kriterien (z.B. international nutzbar) eine Rangfolge getroffen werden.
  • Was geschieht, wenn nicht genügend Projekte eingehen um die Mittel auszuschöpfen. Das Steuerrecht verhindert hier, das jahrelange Ansammeln von Geldbeträgen. Wäre es in so einer Situation, dass Aufsichtsrat oder Vorstand bzw. Geschäftstelle hier eigene Projekte in den Think Tank einbringt?
  • Die Förderung von Projekten, die außerhalb des rechtlichen Rahmens Wikimedia Deutschland laufen, bedeutet auch die Notwendigkeit von Kontrolle dieser Projekt und Einforderung einer bedingungsgemäßen Verwendung der ausgereichten Gelder. D.h. hier kommt auf den Verein eine völlig neue Aufgabe zu. liesel Schreibsklave 16:29, 15. Nov. 2010 (CET)
  • Wenn der Aufsichtsrat oder einzelne seiner drei Mitglieder nicht im Amt bestätigt werden, müssen die nicht-Bestätigten ausgetauscht werden. Hier ist mithin die Möglichkeit eingebaut, jemandem, dem man auf maximal drei Jahre ins Amt holt, ohne große Affaire nach einem oder zwei Jahren aus dem Amt zu befördern und zu ersetzen. Das ist ähnlich wie bei einem Stipendium. Du kriegst es auf drei Jahre, aber musst zu gesetzten Abständen zeigen wie Du vorankamst. Wenn Du nichts tust, verlierst Du es.
  • Ich stimme Dir zu: wir benötigen klare Förder-Richtlinien. Doch ist es nicht ungewöhnlich, wenn Projekte gegeneinander antreten - das ist auch dort der Fall, wo mehrere sich um Stipendien bewerben. Die werden dann geprüft und befragt und das Auswahlgremium gibt nach einem Diskussionsprozess den besten die Stipendien. Ich will indes, dass es eine öffentliche Erörterung gibt. Die Entscheider lesen sich die Diskussion der Community durch, bevor sie entscheiden. Und ich will dass das Gremium, das im Think Tank gebildet wird, um zu entscheiden, nachher offen erklärt, warum es sich so entschied. Die Community kann dann sauer sein und das Entscheidungsgremium neu besetzen bei der nächsten MV - das gehört dazu: Entscheider müssen sich auch rechtefrtigen können, und sie müsse auch fliegen können. Bislang weiß niemand, was an Entscheidungen vorlag und was unter welchem Auswahlprozess angenommen wurde. Bis jetzt ist der Vorstand eine black box, die Richtungsweisendes mit dem Geschäftführer aushandelt und diffus die Mitglieder informiert.
  • Dem Vorstand wie den Mitgliedern des Aufsichtsrates ist es natürlich getattet, eigene Projekte in die Diskussion des Think Tanks zu bringen und dem dortigen Entscheidungsgremium vorzulegen. Jeder kann sich zur Community rechnen, selbst ein Fremder, der ein geiles Wikipedia interessant machendes Projekt einbringt und damit die Aufmerksamkeit der Community auf sich zieht.
  • Den vierten Punkt verstehe ich nicht. WMDE darf nichts fördern, was nicht den Förderrichtlinien entspricht, die dazu ausgearbeitet werden müssen. So wie die DFG Regeln hat, was sie fördert und was nicht, so muss die WMDE eigene Regeln für das haben, was sie fördern kann, so dass Antragsteller wiederum sehen können, ob sie etwas haben, was sie hier anbieten können. --Olaf Simons 16:52, 15. Nov. 2010 (CET)
Ganz einfach, dass was bei jeder öffentlichen Förderung passiert. Diejenigen die gefördert werden wollen, müssen hinterher abrechnen, wie sie den ihnen gewährten Zuschuss genutzt haben. Da ist es eben nicht damit getan, dass man für einen Zuschuss von 1000 € auch entsprechende Rechnungen von 1000 € einreicht. Es muss halt auch geprüft werden, ob diese 1000 € auch wirklich zweckentsprechend verwandt worden. Wer sich schon mal mit Fördermaßnahmen zu tun gehabt hat weiss, dass nicht der Erhalt der Mittel das Problem ist, sondern der entsprechende Nachweis und die Prüfung der Verwendung. Das wird zwar überwiegend Aufgabe der Geschäftsstelle sein, kann aber auch bis zur MV getragen werden. liesel Schreibsklave 17:28, 15. Nov. 2010 (CET)
Da stimme ich vorbehaltlos zu. Jedes Projekt, ich schrieb das, muss evaluiert werden. Man muss am Anfang festlegen wann, denn manches Projekt braucht auch eine Zeit, um sich zu bewähren. Die Projektleiter geben einen Rechenschaftsbericht ab und der muss überprüft werden, von der Geschäftsstelle. Im jährlichen Rechenschaftsbericht sollte der Aufsichtsrat seine Evaluationen der MV vorlegen. In der Praxis wird man mit dem Projekt im Entscheidungsverfahren aushandeln, welche Rückmeldungen es gibt. Über den Think Tank wird die Community sehen können, wie Projekte Konturen gewinnen. Ich nehme mal an, dass ein Projekt, das sich aus einer Initiative der Community heraus entwickelt, später, nach dem grünen Licht, selbst ein Interesse hat, für sich zu werben, seine Mitspieler zu halten, Berichte zu geben. --Olaf Simons 17:50, 15. Nov. 2010 (CET)

Nach deinem Vorschlag wird der Verein Wikimedia vor allem zu einem Förderverein für Projekte aller Art die mit freiem Wissen zu tun haben. Gehen wir mal von einem Budgetrahmen von 500.000 € für Projekte aus.

  • Wer trägt die letztendliche Verantwortung für die Genehmigung der Projekte? Der Aufsichtsrat oder ein entsprechendes Gutachtergremium, d. h. kann sich der Aufsichtsrat über das Gutachtergremium hinwegsetzen oder ist er an dessen Entscheidungen unbedingt gebunden?
  • Wer soll die Evaluierung durchführen? Der Aufsichtsrat oder die Geschäftstelle? Ich kann mir schon jetzt vorstellen, dass drei ehrenamtlich arbeitende mit der Evaluierung mehrerer dutzend Projekte völlig überfordert sind. Dazu kommt nicht nur die inhaltliche Evaluierung sondern auch eine finanzielle. Ich sehe hier stark die Gefahren, dass dadurch Geld nicht mehr im Sinne des WMDE verwandt wird. Eventuell könnte hier sogar die Gemeinnützigkeit auf der Kippe stehen.
  • Angesichts des bisherigen Verlaufes vieler Initiativen in der Wikipedia bzw. beim WMDE (dieses wird ja die Community bilden) sehe ich die Gefahr, dass viele Ideen innerhalb kürzester Zeit wieder im Sande verlaufen, weil nur wenige den Durchhaltewillen haben, eine Idee durch den Think Tank (der wahrscheinlich an mangelndem umfangreichen Interesse leiden wird), das Gutachtergremium und den Aufsichtsrat zu tragen und es schließlich auch bis zum Ende umzusetzen. Man wird also nicht darum herumkommen, dass der Aufsichtsrat, die Geschäftstelle und die MV selber Projekte anschieben. liesel Schreibsklave 09:13, 16. Nov. 2010 (CET)
  • Erstmal muss der Aufsichtsrat eine AG gründen, die das Regularium erabeitet, nach dem bei uns entschieden werden soll. Das geht an einem Wochenende. Dann werden ein oder mehrere Vorschläge den Mitgliedern vorgelegt. Grundsätzlich wird dabei ein Entscheidungsverfahren festgelegt, etwa dreistufig: Erstens werden alle Pros und Contras gesammelt, dabei wird eine Vorabstimmung gemacht (wie im WP Meinungsbild), dann geht der Antrag an ein Entscheidungsgremium, das jährlich neu konstituiert wird. Das kennt wie alle das Budget und die Richtlinien, liest sich den Prozess durch, diskutiert und entscheidet. Letzteres indes: Transparent mit Begründung im Think Tank vor der Community. Dann geht die Entscheidung an den Aufsichtsrat, der prüft die Ordnung des Verfahrens und kann Veto einlegen. Wieder: Er muss Gründe nennen. Wenn aber alles korrekt ist, gibt er das lediglich mit grünem Licht an die Geschäftstelle weiter, die damit die Arbeit hat: Geld überweisen, Pressenotiz machen etc., was halt alles für ein Projekt dieser Art vorvereinbart ist. Jeder trägt unterschiedliche Verantwortung: Das Gremium im Think Tank wird nicht wieder gewählt, wenn es schlechte Entscheidungen fällt. Der Aufsichtsrat gibt grünes Licht, der Vorstand muss als Geschäftstelle sehen, dass Geld da ist und alles korrekt geht - er arbeitete vorher das Budget für die Töpfe aus, aus denen Zahlungen erfolgen etc.
  • Wer ein Projekt durchführt gibt in vereinbarten Abständen Rückmeldung - das kann einfach sein bei einem Buch- oder Reise-Stipendium, ausgefeilter bei einem Großevent. Die geschäftstelle überprüft ob Gelder ordnungsgemäß abgebucht wurden, der Aufsichtsrat jedoch gibt mit seiner Beurteilung alles an die MV weiter im Rechenschaftsbericht. In der Praxis kann das fließender gehen: Wer im Think Tank sich um Gelder bemühte, hält seine Arbeit dort auf einer Projektseite transparent bis zum Ende, alle können dann sehen, dass alles in Ordnung ist.
  • Na, das ist nicht gesagt, dass es bei einem solchen Verfahren weniger Ideen und Projekte gibt. Ich weiß von genügend vielen Leuten, die sich mal mit einem Projekt an diesen oder jenen wandten und nie wieder davon hörten. Ich selbst schrieb zwei Projektskizzen für einen mir angeratenen Entscheidungsprozess - hab ich nie eine Rückmeldung erhalten (außer dass das gar nicht schlecht gedacht ist...), hat auch niemand in der Community je erfahren. Und ich weiß, dass das mehren so ging. Ich sah, wie Skillshare lief - ein völlig intransparentes Verfahren. Eine Person, die dafür nicht zuständig ist, entschied in WMDE alleine, dass sie dieses Projekt "nicht verstehe" und das wars dann. Die Initiatoren machte es dann ohne WMDE, gründeten einen eigenen Verein und nachher wollte WMDE das Projekt haben, um es selbst zu machen, nur ohne die Initiatoren... Da wird im Moment 'ne Menge Motivation gebrochen, da nicht jeder die gute Freundin, der gute Freund von diesem oder jenem im Vorstand ist, die oder den man fragt, ob da nicht an Geld zu kommen wäre. Ich bin diskret und sage nichts von kleinen Fällen, die mir zu Ohren kamen. Ist indes öffentlich bekannt, wo an Geld zu kommen ist, gibt es in aller Regel Initiativen. Im Moment ist für den Vorstand und die Geschäftsführung interessant, dass Projekte mit einem Mitarbeiterstab laufen werden, den man kennt. Zum einen müssen diese Leute versorgt werden mit Arbeit, da sie bereits Geld erhalten und gute Arbeit tun und drohen ab demnächst in der Luft zu hängen, zum anderen sichern die Mitarbeiter intern die Stimen für die Wiederwahl. WMDE ist im Moment kein Dienstleister für die Community, er baut sich einen prekären Mitarbeiterstab auf, lobt Projekte aus, und nichts passiert. Sprichst Du mit Leuten aus dem Vorstand respektive Pavel, klingt das natürlich anders: Jeder beteuert dort, offen zu sein. Das Problem ist, jeder ist offen für die, die sich vorstellen können, mit ihm klarzukommen. Ich will jedoch keinen Verein, bei dem die Gelder an die gehen, die glauben, dass dieses oder jenes Vorstandsmitglied sie gerne unterstützt. Ich weiß, dass das jetzt hart gesprochen ist, und dass alle im Vorstand es für sehr ungerecht erachten werden. Dennoch kann der Vorstand schlecht sehen, was durch seine aktuelle Arbeitsweise ihm nicht zu Gesicht kommt. --Olaf Simons 10:46, 16. Nov. 2010 (CET)
PS Ich gab den Text zum Organigramm zum Nachdenken über verbesserungen frei Benutzer:Olaf Simons/Nachdenken-Organigramm

Projektarbeiter

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Habe ich das richtig verstanden, dass mit dem Vorschlag Projektarbeit durch Festangestellte ganz abgeschafft und stattdessen durch freie, antragsabhängige Arbeit ersetzt würde? Das scheint mir zumindest auf den ersten Blick ein Rückschritt. Viele Einzelprojekte wie Buchstipendium, Zedler, Academy, etc. sind ja keine Vollzeitjobs. Wäre die Organisation solcher Dinge dann eine Art Nebenverdienst für Leute mit anderen Jobs oder soll das ehrenamtlich laufen? Oder müssten die Leute dann Projekte soweit akkumulieren, bis es für den Lebensunterhalt reicht? Kanns mir grad nicht so recht vorstellen - zumindest nicht ohne Prekarisierung der Arbeit für freies Wissen. Die Idee des Think-tanks finde ich eigentlich charmant - aber macht das nicht eher als Ergänzung zu Festangestellten Sinn? 85.179.76.81 20:34, 15. Nov. 2010 (CET)

Um ein Buchstipendium oder ein Reisestipendium zu kriegen - sagen wir das sind zwei der fünf oder zehn Töpfe - braucht es keine Projektmitarbeiter. Es braucht ein Bewerbungsverfahren und einen Entscheidungsprozess (transparent bitte), dann geht das an den Aufsichtsrat als so vom Gremium entscheiden, der überprüft, ob der Prozess korrekt lief und das Geld da ist und gibt Grünes Licht, und die Sache zur Bearbeitung in die Geschäftstelle, wo der Vorstand Zahlungsanweisungen ausstellt, Buchführung macht, Presse koordiniert etc.
Wenn Du ein anderes Projekt hast - etwa ein Event wie Skillshare machen, oder Daten eines Archivs in Commons überführen, dann machst Du einen Entwurf des Projekts, legst dar wie das gehen soll. Sagst, wer alles mitmacht, ob Du selbst Gelder von Sponsoren findest, wie lange Du Unterstützung brauchst etc. und eben, was Du an Hilfe brauchst. Die Hilfe wird Dir wieder bewilligt nach Finanzlage und nach Verfügbarkeit. Du kannst sagen, dass das ein Projekt ist, das Du nur machen kannst, wenn Du 1400 Euro pro Monat auf so und so viel Zeit kriegst (so viel monatlich ist gerade mein Stipendium). Kann auch sein, Wikimedia ist großzügiger bei Projektinitiatoren. Du bewirbst Dich auf ein Stipendium oder auf eine Risikoabsicherung für ein Event wie Skillshare, oder auf einen Lohn für eine technische Dienstleistung - sagen wir, Du programmierst etwas... Und dieses Geld wird Dir nach einem Entscheidungsprozess genehmigt, so wie mir derzeit Geld und ein Arbeitsplatz für mein Buchprojekt gegeben ist.
Vermeiden müssen wir einen wachsenden Trupp an Beschäftigten, die uns alle ans Herz wachsen, und die sich dringend neue Aufgaben suchen müssen, wenn sie eine fertig haben, oder für die wir neue Aufgaben suchen müssen, damit es ihnen nicht schlecht geht, nach ihrem Projekt. Diese Leute blockieren am Ende neue Projekte, sie nehmen neuen Initiativen die Chance, sie schaffen am Ende einen Wasserkopf von Angestellten, die alles Geld, das zur Verfügung steht, erhalten - und man muss sie in Brot halten, da sie sonst ins Nichts fallen.
Wir helfen Projekten, aber werden keine Firma, die alle Spendengelder an Angestellte auszahlt. --Olaf Simons 21:55, 15. Nov. 2010 (CET)