Benutzer:PG Systemtechnik/Hochtemperaturlager

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== HOCHTEMPERATURLAGER ==

Gemäß europäischen Richtlinien und Normen müssen Produkte, die im Bauwesen eingesetzt werden, eine CE-Kennzeichnung tragen. Für Gleitlager ist die EN 1337 die zutreffende Norm. Diese deckt aber nur den Temperaturbereich bis +48°C ab. Hierauf hat auch bereits Helmut Eggert in seinem Standardwerk „Lager im Bauwesen“ [1] hingewiesen.

Entsprechende und zugelassene Gleitlager enthalten entweder PTFE in seiner virginalen, also reinweißen Form als Gleitwerkstoff oder aber modifiziertes UHMW-PE.

Höhere Temperaturen als ca. 80°C stellen für diese Gleitwerkstoffe jedoch eine Herausforderung dar, da die Kunststoffe mit zunehmender Temperatur zum (Kalt-) Fließen neigen und es damit zu einem Versagen des Bauteils führen kann. Die Grenze für die maximal zulässige Belastung (Auflast) bzw. Flächenpressung sinkt mit zunehmender Temperatur.

Die Grenzbereiche der zulässigen Flächenpressungen bzw. Temperaturen lassen sich wie folgt festhalten:

a) Temperaturbereich bis +48°C Nach EN 1337 für „Lager im Bauwesen“: Fmax. = 60 N/mm² (bis + 30°C) Fmax. = 35 N/mm² (bis + 48°C)

b) Temperaturbereich +48°C bis +180°C Außerhalb der EN 1337 für „Lager im Bauwesen“: Fmax. = 35N/mm² (bei + 48°C) Fmax. = 10 N/mm² (bei + 180°C)

Hier kommt in erster Linie modifiziertes, d.h. mit Füllstoffen versehenes PTFE (PTFE-K) zum Einsatz, wie es von ausgewählten Gleitlagerherstellern eingesetzt wird.

c) Temperaturbereich +180°C bis +600°C

Hierfür gibt es zwei Lösungen:

1. Thermische Trennung

durch thermische Isolationsplatte an der Oberen Gleitplatte in Dicke 20 – 400 mm für Anschlusstemperaturen bis 250°C / 600°C

[[ Sliding_bearing_with_thermal_isolation|rahmenlos|Gleitlager mit thermischer Trennung]]

Aber Achtung: Diese Variante kann nur eingesetzt werden, wenn die Einleitung der Temperatur an der Oberseite des Lagers erfolgt, nicht bei Umgebungstemperaturen in dieser Höhe.


2. Wechsel des Gleitwerkstoffes

Der Gleitwerkstoff wird ersetzt durch einen metallischen Gleitwerkstoff, bei dem durch Zugabe von z.B. Graphiten eine Verbesserung des Gleitreibwertes erreicht werden soll. Konstruktiv ist jedoch zu beachten, dass

- das Material sehr hart und unflexibel ist, daher keine Kantenpressungen erlaubt - Gleitreibkoeffizienten > 10% zu berücksichtigen sind - keine bauaufsichtliche Zulassung, keine Normierung etc. existieren

Kategorie:Lagertechnik

  1. https://de.wikipedia.org/wiki/Helmut_Eggert#cite_ref-6