Benutzer:Per aspra/Klosterpforte (Gerleve)
Das Klosterpforte ist der Eingang zur Abtei Gerleve. Die beiden schweren Eichenflügel sind ein Werk des Bildhauers Josef Picker.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anfang der 50er Jahre des letzten Jahrhunderts entschied der Abt Pius Buddenborg das Kloster mit einem Gästeflügel auszustatten, indem männliche Gäste auf Zeit im Kloster aufgenommen werden konnten. Grundlage für diese Entscheidung war zum einen die benediktinische Gastfreundschaft und zum anderen wollte das Kloster Männern, die sich mit dem Gedanken trugen in das Kloster einzutreten ein befristetes Gastrecht im Kloster einräumen. Der Gästeflügel, der an der alten Klosterpforte ansetzte wurde weit nach Osten ausgedehnt. Dadurch entstand ein hofartiger Charakter um die Abtei und die Klosterkirche. In dem Flügel sind elf Zimmer für männliche Gäste des Klosters untergebracht. Der Abschluss bildet die neue Klosterpforte in einem auf quadratischen Grundriss entstandenen Gebäude.
Die Eichenflügeltür der Klosterpforte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vom künstlerischen Standpunkt sind die beiden schweren Eichenflügeltüren der Klosterpforte. Sie wurden 1956 vom Bildhauer Josef Picker erstellt und erinnern an den Klostersturm vom 13. Januar 1941, der vor allem in Westfalen tobte und das auch das Kloster Geleve traf. Beim Aufenthaltsverbot in den Provinzen Rheinland und Westfalen wurden alle Mönche aus der Abtei vertrieben. Die Patres Augustin Hessing (1897–1975) und Gregor Schwake (1892–1967) kamen in das KZ Dachau. Die Klostergebäude wurden teils als Heim der NS-Volkswohlfahrt „Mutter und Kind“, teils als „NS-Lehrhof der Hitler-Jugend des Gaues Westfalen-Nord“ genutzt. Erst 1946 konnten die ersten Mönche zurückkehren. Diese beiden Eckpunkt in der Geschichte des Klosters hat der Künstler als Themen für seine beiden Türflügel gewählt.
linke Flügeltür
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der linke Türflügel zeigt Josef von Nazaret und Maria mit dem kindlichen Jesus von Nazaret bei ihrer Flucht nach Ägypten. Josef trägt zum Reisestock noch ein kleines Bündel, was einen Hinweis gibt auf armselige Wegzehrung und den durch die Flucht verlorenen Besitzstand; Maria trägt das Jesuskind, um dessen willen man überhaupt die Flucht angetreten hat und das die einzige Hoffnung der beiden ist. Trotz dieser Hoffnung ist die Flucht bedrückend. Über dem Bild steht der lateinische Spruch:
„Euntes ibant et flebant – Sie gehen und weinen - Sie gehen hin unter Tränen [1]“
rechte Flügeltür
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach Jahren in der Fremde kehren die drei nun wieder heim. Josef nimmt ergriffen den Wanderhut ab; Maria hebt den nun schon größeren Jesus auf ihre Schultern, der, mit erhobenen Armen seine Heimat, die er nach seiner Geburt hat fliehen müssen, freudig begrüßt.Über dem Bild steht der lateinische Spruch:
„Venientes venient cum exsultatione – Die Gegangenen kommen mit Jubel - Sie kommen wieder mit Jubel[2]“
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Marcel Albert: 100 Jahre Benediktinerabtei Gerleve. Aschendorff-Verlag, Münster 2004, ISBN 3-402-05486-8.
Koordinaten: 51° 56′ 44,9″ N, 7° 14′ 12,7″ O