Benutzer:Perrak/1. Jahrtausend

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Das erste Jahrtausend christlicher Zeitrechnung begann mit dem 1. Januar 1 (ein Jahr null gibt es nicht) und endete mit dem 31. Dezember 1000 nach dem Julianischen Kalender.

Die ersten fünf bis sechs Jahrhunderte werden traditionell zum Altertum gerechnet, die anderen zum Mittelalter. Diese Einteilung beruht auf einem eurozentrischen Standpunkt und gilt nur für Europa, den Mittelmeerraum und Teile Vorderasiens.

Historischer Überblick

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Der Mittelmeerraum, große Teile von Westeuropa, Mitteleuropa, Südosteuropa und Vorderasien gehörten im Jahr 1 zum Römischen Reich. dieses stand unter der Herrschaft von Augustus und befand sich innenpolitisch im Übergang von der Republik zum Kaiserreich. Außenpolitisch befand sich das Reich in der Endphase seiner Expansion und erreichte 115 seine größte Ausdehnung.

Aus dem übrigen Europa fehlen direkte schriftliche Quellen. Die Römer bezeichneten die weniger hoch entwickelten Völker als „Barbaren“, von vielen ist nicht viel mehr als der Name der Stämme bekannt. Die innerhalb des Römischen Reiches lebenden Völker mit Ausnahme der Griechen wurden mit der Zeit mehr oder weniger stark romanisiert. Keltiberer, Etrusker, Räter, Ligurer, Thraker, die nichtrömischen Italiker und viele andere Völker wurden so stark assimiliert, dass sie als Völker zu bestehen aufhörten.

Nachdem es bereits am Anfang des Jahrtausends zu Wanderungen verschiedener germanischer Stämme gekommen war, die immer wieder die Grenze des Römischen Reiches bedrohten, begann durch den Einbruch der Hunnen nach Ostmitteleuropa 375 die Völkerwanderung. In ihrem Verlauf verlor das Römische Reich mehrere Provinzen, teilte sich um 400 endgültig in das Weströmische Reich, das bereits 476 unterging, und das Oströmische Reich, das sich nach Rückschlägen konsolidieren konnte und als Byzantinisches Reich bis 1453 existierte.

Auf dem Boden des Weströmischen Reiches bildeten die neuen germanischen Großstämme eigene Reiche: Die Ostgoten und später die Langobarden in Italien, die Westgoten in Südfrankreich und später auf der Iberischen Halbinsel, die Vandalen in Nordafrika, die Angelsachsen in England und die Franken im heutigen Frankreich und Westdeutschland. Von diesen Reichsgründungen war das Frankenreich besonders erfolgreich. Karl der Große nahm 800 mit Hilfe des Papstes den Titel eines Römischen Kaisers an und stellte sich damit in die Tradition des untergegangenen Weströmischen Reiches. Der größte Teil der Iberischen Halbinsel wurde ab 711 von Moslems erobert, die mit Al-Andalus ein eigenes Reich bildeten.

In Osteuropa und Ostmitteleuropa breiteten sich slawische Stämme in Gebiete aus, die vorher von Germanen, Balten und Finno-ugrischen Völkern bewohnt wurden, in Südosteuropa besiedelten sie Gebiete, die bisher zum Römischen Reich gehört hatten. Aus dem osteuropäisch-asiatischen Raum stießen immer wieder Reitervölker nach Westen vor, die vor allem in der Südukraine und in der Pannonischen Tiefebene Reiche gründeten: Awaren, Protobulgaren und Magyaren (Ungarn). Die Awaren und Protobulgaren gingen in den südslawischen Völkern auf.

Am Ende des Jahrtausends hatten sich in vielen Teilen Europas die Vorläufer der modernen Staaten gebildet. In Mitteleuropa und Italien setzte das Heilige Römische Reich die Tradition des Weströmischen und des Frankenreiches fort, durch seinen universalen Anspruch geriet es in Konflikt mit dem ebenfalls einen universalen Anspruch hegenden Papsttum. Südosteuropa und Süditalien standen noch unter der Herrschaft des Byzantinischen Reiches, der größte Teil der Iberischen Halbinsel gehörte zum Kalifat von Córdoba.

Vorderasien und Nordafrika

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Nordafrika, Kleinasien und die Levante gehörten im Jahr 1 zum Römischen Reich. Östlich an dieses schloss sich das Reich der Parther an, das Iran, Armenien, Mesopotamien und einige angrenzende Gebiete umfasste. Im ersten und zweiten Jahrhundert kam es wiederholt zu Kriegen zwischen dem Partherreich und dem Römischen Reich, 115 machte Trajan Armeinien und Mesopotamien zu Provinzen. Schon 117 gab Hadrian diese wieder auf, da das Halten der Provinzen zu kostspielig gewesen wäre (Imperiale Überdehnung).

Nach mehreren Bürgerkriegen geschwächt wurde das Partherreich 224/226 durch das Reich der Sassaniden bzw. Neupersische Reich abgelöst. Dieses führte ebenfalls mehrere Kriege gegen das Römische Reich bzw. das Byzantinische Reich.

In Südarabien war Saba zunächst das mächtigste Reich. Ab dem ersten Jahrhundert bildete der Stammesverband der Himyar ein Reich im heutigen Jemen, das sich gegen Saba und das Aksumitische Reich (im heutigen Äthiopien und Eritrea) nach langen Kämpfen durchsetzen konnte und auch Teile des Hedschas eroberte.

In Zentralindien, insbesondere im Dekkan, regierten im Jahr 1 die hinduistischen Shatavahana. In Südindien herrschten tamilische, ebenfalls hinduistische Könige, insbesondere die frühen Chola und Pandya.

Im Nordwesten des Indischen Subkontinents, dem heutigen Pakistan, Afghanistan und Nordwest-Indien erstreckte sich in der ersten Hälfte des Jahrtausends das Imperium Kuschana der indoeuropäischen Yuezhi. Zur Zeit seiner größten Ausdehnung, die sich bisher nicht genau datieren lässt, grenzte es im Westen an das Parther- bzw. Sassanidenreich, reicht im Norden vermutlich bis in das heutige Tadschikistan und hatte diplomatische Kontakte mit China und wahrscheinlich auch dem Römischen Reich. Wie schon im letzten vorchristlichen Jahrtausend die Maurya förderte das Reich den Buddhismus.

Nach dem Zerfall von Kuschana gab es zahlreicheiche kleinere Staaten. Von etwa 320 bis 550 war der größte Teil des nördlichen Indien einschließlich Pakistan und Bangladesh sowie des südlichen Nepal Teil des buddhistischen Gupta-Reiches. Im sechsten Jahrhundert kam es immer wieder zu Angriffen der sogenannten Iranischen Hunnen oder Hunas, insbesondere der Alchon, die über Afghanistan aus Zentralasien nach Nordindien vordrangen. Deren Reichsbildungen in Nordindien waren nur kurzlebig, trugen aber zum Zerfall des Gupta-Reiches bei.

Mit Harsha konnte im siebten Jahrhundert ereunt ein einheimischer Herrscher einen großen Teil des nördlichen Indien unter einer Herrschaft vereinigen. Unter ihm wurden Hinduismus und Buddhismus gleichermaßen gefördert.

Seit dem achten Jahrhundert konnten die Rashtrakuta große Teile Südwest- und Zentralindiens unterwerfen. Ihre Herrscher waren Hindus, seit dem neunten Jahrhundert wurde auch der Jainismus gefördert. Nachdem Anfang des achten Jahrhunderts islamische Araber den Sindh erobert hatten, konnte das Kalifat in der Schlacht um Rajasthan, in Wwirklichkeit eine Reihe von Schlachten in der ersten Hälfte des achten Jahrhunderts, an der weiteren Ausbreitung nach Indien gehindert werden.

Im Jahr 1 regierte die Han-Dynastie China, die von 9 bis 23 durch die kurzlebige Xin-Dynastie und ihren einzigen Kaiser Wang Mang unterbrochen wurde. Durch Naturkatastrophen, insbesondere die Verlagerung der Mündung des Gelben Flusses um mehrere hundert Kilometer, kam es zu Hungersnöten und Epidemien. Das löste einen Bauernaufstand aus, den Aufstand der Roten Augenbrauen. Durch diesen kamen die Han wieder an die Macht. Da die Hauptstadt von Chang’an (heute Xi’an) nach Luoyang verlegt wurde, wird die späte Han-Dynastie auch Östliche Han-Dynastie genannt. Diese regierte bis 220. Während dieser Zeit breitete der Buddhismus sich in China aus. Das Ende der Dynastie wurde durch den Aufstand der „Gelben Turbane“ beschleunigt, deren Führer einer daoistischen Sekte angehörten.

Nach dem Zerfall der Zentralmacht wird die Zeit von 189/220 bis 280 als Zeit der Drei Reiche bezeichnet. Der Norden Chinas stand unter der Herrschaft der Wei-Dynastie, der Südosten unter der Wu-Dynastie, im Südwesten entstand der Staat Shu Han mit dem Zentrum im heutigen Sichuan. Anschließend wurde China unter der Westlichen Jin-Dynastie für einige Jahrzehnte wieder vereinigt, zerfiel aber ab etwa 304 wieder. In Südchina konnte die Östliche Jin-Dynastie bis 420 eine starke Zentralmacht behaupten, in Nordchina herrschten die Sechzehn Reiche teilweise nacheinander, teilweise gleichzeitig. Durch die politische Unsicherheit im Norden verlagerte sich der Bevölkerungsschwerpunkt nach Süden. Viele bis heute bestehende Unterschiede zwischen Nordchina und Südchina haben in dieser Periode ihren Ursprung. Bis 581 war China in südliche und nördliche Dynastien geteilt. Im Süden herrschten nacheinander die Frühere Song-Dynastie (420–479), die Südliche Qi-Dynastie (479–502), die Liang-Dynastie (502–557) und die Chen-Dynastie (557–589), im Norden die Nördliche Wei-Dynastie (385–534) der Tabgatsch, die sich in die Östliche Wei-Dynastie (534–550) und die Westliche Wei-Dynastie (535–556) teilte, und schließlich der Nördlichen Qi-Dynastie (550–577) und der Nördlichen Zhou-Dynastie (557–581).

Unter der Sui-Dynastie (581–618) wurde China 589 wieder vereinigt. Zu den Zentralisierungsmaßnahmen gehörte unter anderem der Ausbau des Kaiserkanals.

Die Tang-Dynastie (617/18–907) weitete das Reich entlang der Seidenstraße bis nach Gansu und Xinjiang in Zentralasien aus. Mit der Schlacht am Talas 751, die gegen Truppen des Kalifats verloren ging, wurde das Ausgreifen Chinas ins heutige Kasachstan gestopt.

Von 907 bis 960 war China wieder geteilt, diese Jahrzehnte werden als Zeit der Fünf Dynastien und Zehn Reiche bezeichnet. 960 wurde das Reich unter der Song-Dynastie wieder vereinigt.

Australien und Ozeanien

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Religion und Geistesgeschichte

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