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ERWIN GRADMANN

Erwin Gradmann, Schweizer Kunsthistoriker, geb. 02.08.1908 in Wien als Bürger von Aarau, gestorben im Zürich am 04.09.1985.

Leben

Erwin Gradmann studierte Kunstgeschichte an der Universität Wien bei Julius von Schlosser. Er absolvierte sein Praktikum in einem Buch- und Graphik-Antiquariat, promovierte 1935 mit einer Arbeit über „Die Bildhauerzeichnung“ (M.S. in der Universitäts-Bibliothek Wien)[1].1934 - 1937 war er Assistent am Kunsthistorischen Institut der Universität Wien, legte sein Studium der Geschichte am Österr. Institut für Geschichtsforschung Wien mit dem Staatsexamen ab, war ferner Mitgliedschaft am Institut.

1936 war er Sekretär des Internationalen Kunsthistoriker-Kongresses in Basel.

1937 übernahm er die Leitung der Bibliothek des Kunstgewerbemuseums Zürich als Direktionsassistent. Das Kunstgewerbemuseum – mit der Kunstgewerbeschule und vielen bedeutenden Lehrern– hatte eine der Moderne verpflichtete Ausrichtung. Tatkräftige Mitwirkung, besonders unter dem Leiter der Kunstgewerbeschule (heute: Zürcher Hochschule der Künste) Johannes Itten (ab 1938).

1947 – 1978 war er Konservator der Graphischen Sammlung der ETH Zürich, zahlreiche Ausstellungen mit Schwerpunkt auf moderner Kunst und der Architektur sowie der Schweizer Graphik, umfangreiche Erwerbs- und Ankauftätigkeit. Ab 01.10.1952 Privatdozent f. die graphische Kunst und ihre Beziehung zu den anderen Künsten an der ETH, Habilitation 1956 mit dem Thema „Phantastik und Komik“ an der ETH Zürich, seit 01.04. 1961 Extra-Ordinarius, seit 01.04. 1967 – 30.09.1978 Ordinarius für Architektur- und Kunstgeschichte, insbes. Graphische Künste an der Abteilung I der ETH Zürich.

Seit 1957 Mitglied, 1965 – 1978 Präsident der Gottfried-Keller-Stiftung, 1966 – 1978; Lehrtätigkeit im Rahmen der Offiziers-Ausbildung der Schweizer Armee. Präsident der Aufsichtskommission der Sammlung Oskar Reinhart am Römerholz in Winterthur; Mitglied der Ankaufskommission der Liechtensteinischen Staatlichen Kunstsammlung sowie der 1968 begonnen Grafik-Sammlung des Landes Liechtenstein.

Veröffentlichungen:

·        Baustilkunde. Kleiner Bildatlas Berlin/Boston de Gruyter Reprint 2020

·        Möbelstilkunde Verlag: Parkland Stuttgart, 1992, 15. Aufl.

·        Landolt, Hanspeter und Erwin Gradmann: Bericht über die Tätigkeit der Eidgenössischen Kommission der Gottfried Keller Stiftung 1977 bis 1980. Verlag der Eidgenössischen Kommission der Gottfried Keller-Stiftung, 1980

·        Die Graphische Sammlung, in: Eidgen. Techn. Hochschule Zürich, 1955 – 1980, Festschrift z. 125-jährigen Bestehen, Hg. Rektor der ETH ZH, Verlag NZZ, Zürich 1980 S. 565 - 573

·        Max Hunziker. Malereien Glasfenster, Helmhaus Zürich / Graphik, Eidgenössische Technische Hochschule, Graphische Sammlung, Hunziker.- Gombrich E.H., Fritz Hermann, Verlag: Ausstellungskatalog, Zürich, 1972

·        Mit Scheidegger, Alfred - Picasso, Pablo PABLO PICASSO Druckgraphik - Gottfried Keller Stiftung - Schenkung Georges Bloch Verlag: Bern: Gottfried Keller Stiftung, 1972

·        Aufsätze zur Architektur, Institut für Geschichte und Theorie der Architektur gta Band 6 ETH Zürich, Basel; Stuttgart: Birkhäuser 1968

·        Gedanken zur Plastik, in: Festschrift f. Hans Sedlmayr, Hg. Oettinger, K./ Rassen, M.  München, Verlag CH Beck, 1962, SW. 80 - 95

·        Dürer, Rembrandt, Goya, Picasso: aus der Graphischen Sammlung der E.T.H., Zürich, Polygraph-Verlag 1960

·        Phantastik und Komik, Schriften / Schweizerische Geisteswissenschaftliche Gesellschaft 1, Bern Francke 1957

·        Niederländische Meister. Über die niederländische Malerei, Verlag: Zürich: Classen 1952

·        Einführung zur Ausstellung Bonnard - Vuillard. Graphische Sammlung der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich. Ausstellung Handzeichnungen Druckgraphik 23. Februar bis 27. April 1952.Verlag: Zürich Verein zur Förderung der Kunst 1952,

·        Ausstellung Edvard Munch und moderne norwegische Graphik in der Graphischen Sammlung der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich von 26. Mai bis 12. August 1951, Verlag: Zürich, 1951

·        Indische Miniaturen, Bern Hallwag 1949

·        Französische Meisterzeichnungen des 18. Jahrhunderts, Verlag: Basel : Holbein, 1949

·        Niederländische Meister. Über die niederländische Malerei  Werner Classen Verlag Zürich 1946

·        Alte Glasmalerei in der Schweiz. Zur Ausstellung im Zürcher Kunstgewerbemuseum Verlag: Zürich: NZZ, 1945

·        Mit Anna Maria Cetto, Schweizer Malerei und Zeichnung im 17. und 18. Jahrhundert. Basel, Holbein-Verlag, 1944

·        Bildhauerzeichnungen, Basel, Holbein-Verlag 1943 (teilw., zugleich Dissertation Wien, 1935)

·        Zusammen mit Emil Major: Urs Graf, Basel Holbein-Verlag 1942

·        Spanische Meisterzeichnungen Prestel-Verlag, Frankfurt 1939

·        Landschaften und Feste in der französischen Malerei des achtzehnten Jahrhunderts. Einführung. Prestel Verlag, Frankfurt, 1939

Weblinks:

·        Literatur von und Angaben zu Erwin Gradmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek https://portal.dnb.de/opac/simpleSearch?query=Gradmann%2C+Erwin

·        Komplette Veröffentlichungen sind im Katalog der Universitätsbibliothek Zürich aufgeführt (derzeit: 106 Publikationen) (https://uzb.swisscovery.slsp.ch/discovery/search?query=any,contains,Gradmann%20%20Erwin&tab=41SLSP_UZB_DN&search_scope=DiscoveryNetwork&vid=41SLSP_UZB:UZB )

Einzelnachweise:

·        Kurzer Nachruf Neue Zürcher Zeitung, Zürich, 12.09.1985, S. 50

·        Nachruf von Alfred Roth, ETH Zürich, Nr. 196, November 1985, S. 30 sowie in: Werk, Bauen + Wohnen, Nr. 11, 1985, S. 73

·        Nachruf von Alfred A. Schmid, Unsere Kunstdenkmäler 1986, 2, S. 238

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[1] Erschien 1943 im Holbein-Verlag in Basel