Benutzer:Philipp66/Drury Lane
Vizemeister ist die allgemeine Bezeichnung für den Zweitplazierten eines Wettkampfes. Sinngemäß findet die Bezeichnung überall dort Anwendung wo ein Meister ermittelt wird. Auch dann, wenn der Veranstalter des Wettbewerbs keine Würdigung des Ranges in Form eines Pokals, einer Urkunde oder anderswie vorsieht. Der Begriff wird umgangssprachlich verwendet und entspricht nicht unbedingt der eventuell hierfür vorgesehenen offiziellen Bezeichnung.
Verwendung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Beispiele für Wettkämpfe in denen der Zweitplazierte Vizemeister genannt wird sind überall da zu finden, wo der Veranstalter seinen Wettbewerb ausdrücklich Meisterschaft nennt. Der Deutsche Fußball-Bund beispielsweise richtet die Deutsche Fußballmeisterschaft aus, gleichzeitig aber auch den DFB-Pokal. Der Zweitplazierte des ersten Wettbewerbs wird meist Vizemeister genannt, den Zweitplazierten des zweiten Wettbewerbs bezeichnet man aufgrund des fehlenden Zusatzes „Meister“ nicht als Vizemeister sondern eher als Finalist. Ist die Bezeichnung des Wettkampfes nicht deutsch, zum Beispiel „FiFa World Cup“ gilt die gebräuchlichste Übersetzung, in diesem Fall „Fußball-Weltmeisterschaft“. Der Verlierer des Endspiels wird Vizeweltmeister oder Finalist genannt.
Auch wenn die Olympischen Spiele als Meisterschaft wahrgenommen werden könnten, gilt hier der gleiche Grundsatz. Bei den Olympischen Spielen heißt der Sieger Olympiasieger oder Olympionike, im Sprachgebrauch auch Goldmedaillengewinner oder Gewinner der Goldmedaille, der Zweitplazierte wird Silbermedaillengewinner oder Gewinner der Silbermedaille genannt. Den Zweitplazierten Vizemeister zu nennen ist unüblich.
Listen einiger „Vizemeister“
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vizemeister der Handball-Bundesliga der Männer
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]SG Flensburg-Handewitt | 8 | 1996, 1997, 1999, 2000, 2003, 2005, 2006, 2008 |
VfL Gummersbach | 6 | 1968, 1970, 1972, 1978, 1980, 1981 |
THW Kiel | 6 | 1983, 1985, 1989, 1991, 2004, 2011 |
TV Großwallstadt | 4 | 1971, 1977, 1982, 1987 |
HSV Hamburg | 3 | 2007, 2009, 2010 |
SG Leutershausen | 2 | 1969, 1992 |
Grün-Weiß Dankersen | 2 | 1975, 1976 |
TV Niederwürzbach | 2 | 1993, 1995 |
TBV Lemgo | 2 | 1998, 2001 |
TV Hochdorf | 1 | 1967 |
Frisch Auf Göppingen | 1 | 1973 |
TuS 05 Wellinghofen | 1 | 1974 |
TuS Hofweier | 1 | 1979 |
TUSEM Essen | 1 | 1984 |
MTSV Schwabing | 1 | 1986 |
TuRU Düsseldorf | 1 | 1988 |
TSV Milbertshofen | 1 | 1990 |
SG VfL/BHW Hameln | 1 | 1994 |
HSG Nordhorn | 1 | 2002 |
Den acht Vizemeisterschaften der SG Flensburg-Handewitt steht nur ein Meistertitel gegenüber.
Vizemeister der Fußball-Bundesliga der Männer
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]FC Bayern München | 9 | 1970, 1971, 1988, 1991, 1993, 1996, 1998, 2004, 2009 |
Werder Bremen | 7 | 1968, 1983, 1985, 1986, 1995, 2006, 2008 |
FC Schalke 04 | 6 | 1972, 1977, 2001, 2005, 2007, 2010 |
1. FC Köln | 5 | 1965, 1973, 1982, 1989, 1990 |
Hamburger SV | 5 | 1976, 1980, 1981, 1984, 1987 |
Bayer 04 Leverkusen | 5 | 1997, 1999, 2000, 2002, 2011 |
Borussia Dortmund | 2 | 1966, 1992 |
Borussia Mönchengladbach | 2 | 1974, 1978 |
VfB Stuttgart | 2 | 1979, 2003 |
Meidericher SV | 1 | 1964 |
TSV 1860 München | 1 | 1967 |
Alemannia Aachen | 1 | 1969 |
Hertha BSC | 1 | 1975 |
1. FC Kaiserslautern | 1 | 1994 |
Erwähnenswert hierbei ist, dass den sechs Vizemeisterschaften von Schalke 04 und den fünf von Bayer 04 Leverkusen bisher noch kein Titel gefolgt ist. Weil Bayer Leverkusen in der Saison 2001/2002 in drei verschiedenen Wettbewerben immer Zweiter wurde, brachte das dem Verein den unrühmlichen und inzwischen rechtlich geschützten Spitznamen „Vizekusen“ ein. [1]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten][Kategorie:Titel]]