Benutzer:Philipp Gross/FFM-Baureihe D
Straßenbahn Frankfurt am Main Baureihe D / Dd / DD | |
---|---|
Nummerierung: | D: 386-403, ab 1924 378-395 Dd: 394 DD: 392 |
Anzahl: | D: 18 Dd: 1 DD: 1 |
Hersteller: | Gastell, AEG, Siemens Dd/DD: Hauptwerkstatt |
Baujahr(e): | D: 1914 Dd: 1930 DD: 1931 |
Ausmusterung: | D: 1963 Dd: 1944 DD: 1955 |
Achsformel: | D: Bo Dd: Bo+2 DD: A1+1A |
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) |
Länge über Kupplung: | D: 9.860 Dd: 16.350 DD: 16.300 |
Höhe: | 3416 mm |
Breite: | 2.060 mm |
Drehgestellachsstand: | 2.500 mm |
Leermasse: | D: 13,9 t Dd: 27,0 t DD: 31,1 t |
Installierte Leistung: | 2x60 PS |
Stromsystem: | 600 V Gleichstrom |
Anzahl der Fahrmotoren: | 2 |
Kupplungstyp: | Trompetenkupplung |
Sitzplätze: | D: 18 Dd: 34 DD: 32 |
Stehplätze: | D: 28 Dd: 44 DD: 36 |
Die D-Triebwagen wurden 1914 in 18 Exemplaren durch Gastell sowie Siemens und AEG an die Frankfurter Straßenbahn geliefert. Die Fahrzeuge waren mit den C-Triebwagen weitgehend identisch, nur die Plattformen wurden um rund 45 cm verlängert, was ein Mehrgewicht von 1,5 Tonnen mit sich brachte und das Fassungsvermögen auf 46 Personen erhöhte. Wie bei allen Vorgängerbauarten waren die insgesamt 18 Sitzplätze als Längsbänke angeordnet. Bei der Lieferung wies die Serie die Nummern 386 bis 403 auf, 1924 wurden diese in 378 bis 395 geändert.
Fünf D-Triebwagen gingen im Zweiten Weltkrieg durch Luftangriffe verloren. Die übrigen Fahrzeuge wurden bis 1960 mit Magnetschenenbremsen ausgestattet, die einen Einsatz über den 1. Januar 1960 hinaus ermöglichten. Gleichzeitig modernisierte man die Führerstände, sie erhielten Fahrersitze und große, einteilige Frontscheiben nach dem Vorbild der Baureihen J und K. Die Inbetriebnahme der Baureihen M und N machte die Triebwagen bis spätestens 1963 entbehrlich, alle verbliebenen Fahrzeuge wurden daher zu Arbeitswagen umgebaut. Die Ausmusterung erfolgte bis Mitte der 70er Jahre. Wagen 392, ehemals Bestandteil des DD-Triebwagens (siehe unten), blieb als Museumsfahrzeug erhalten.
Dd und DD
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die 1929 begonnenen Versuche zur Rationalisierung des Straßenbahnbetriebs führten in der Folgezeit zum Bau von zwei Gelenktriebwagen auf Basis der Baureihe D. Der erste Umbau erfolgte 1930: D-Triebwagen 394 wurde zusammen mit d-Beiwagen 600 zum Dd-Triebwagen 394 umgebaut. Das Ergebnis war ein vierachsiger Gelenktriebwagen, der fortan nur noch im Einrichtungsverkehr eingesetzt werden konnte. Bei beiden Fahrzeugen wurde je eine Plattform gekürzt und ein Faltenbalg eingebaut, der sowohl Personal als auch Passagieren das Wechseln der Fahrzeughälften ermöglichte. Der Triebwagenteil erhielt zudem nach italienischem Vorbild sechzehn drehbare Einzelsitze, während im Beiwagenteil die herkömmlichen Längsbänke beibehalten wurden. Desweiteren wurde auch das Prinzip des Fahrgastflusses erprobt, der Einstieg wurde am Heck angeordnet. Anstelle der herkömmlichen Schiebetüren wurden durch Fahrer und Schaffner zu bedienende fernsteuerbare Klapptüren eingebaut. Der Führerstand wurde mit einer großen, einteiligen Frontscheibe ausgestattet. 1932 erfolgte ein Umbau, bei der auf der vorderen Plattform des Beiwagens eine elektrisch betriebene einteilige Falttür eingebaut wurde, die von den Fahrgästen durch einene Druckknopf und eine Kontaktplatte im Fußboden geöffnet werden konnte.
Der Wagen blieb jedoch ein Einzelstück und wurde nach dem Ende des Versuchsbetriebs bis zum Zweiten Weltkrieg hauptsächlich auf der Stadtrundfahrtslinie 0 eingesetzt. Zu diesem Zweck wurde ein Grammophon mitgeführt, auf dem durch den Schaffner volkstümliche hessische Lieder gespielt wurden. Bei Kriegsbeginn wurde der Dd-Wagen abgestellt. 1944 wurde der Wagen bei einem Luftangriff beschädigt, was die Ausmusterung zur Folge hatte. Die Verschrottung erfolgte 1952.
Ein zweiter Gelenkwagen des Typs DD entstand 1931 aus den D-Triebwagen 392 und 393. Dieser entsprach weitgehend dem Dd-Wagen, er blieb jedoch ein Zweirichtungsfahrzeug. Auch hier kamen fernbediente Falttüren und das Fahrgastflusssystem zum Einsatz. In beiden Fahrzeughälften wurde je ein Motor ausgebaut, um die Motorleistung einem herkömmlichen Zweiwagenzug anzugleichen. Im Innenraum wurden die Längsbänke zur Hälfte durch Quersitze ersetzt. Der Wagen wurde ebenfalls bei Kriegsbeginn abgestellt, überstand den Krieg jedoch unbeschadet. Er blieb bis 1955 abgestellt und wurde anschließend in zwei separate D-Triebwagen mit den Nummern 392 und 383 zurückgebaut. Wagen 392 ist als Museumsfahrzeug erhalten geblieben, während Wagen 383 1975 verschrottet wurde.
Beiwagen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Parallel zu den Triebwagen wurden 1914 ebenfalls bei Gastell 60 Beiwagen des Typs d beschafft. Diese trugen die Nummern 954 bis 1000 sowie 588 bis 600. Ein Teil der Beiwagen ging im Zweiten Weltkrieg verloren, ihre Fahrgestelle wurden ab 1950 zum Aufbau von Beiwagen des Typs e benutzt. Die verbliebenen d-Beiwagen wurden wie die Triebwagen mit Magnetschienenbremsen ausgestattet und blieben bis 1966 im Einsatz. Im Verkehrsmuseum Schwanheim blieb Beiwagen 957 erhalten.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Fahrzeuge der Straßenbahn Frankfurt am Main
Geschichte der Straßenbahn Frankfurt am Main
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Horst Michelke, Claude Jeanmaire: 100 Jahre Frankfurter Straßenbahnen: 1872 - 1899 - 1972. 1. Auflage, Villigen AG, Brugg/Schweiz 1972, ISBN 3-85649-018-3