Benutzer:PiXmediaF/Rudolf Bühler (Agraringenieur)
Rudolf Bühler (* 29. Juli 1952 in Schwäbisch Hall) ist ein deutscher Bio-Landwirt, der den Sonnenhof in Wolpertshausen (Landkreis Schwäbisch Hall) im Landstrich Hohenlohe (Baden-Württemberg) bewirtschaftet. Er übernahm den Betrieb im Jahr 1984 in der 14. Generation und begann dort grundsätzliche Entwicklungsprozesse in seiner Heimat. Unter anderem ist er bekannt dafür, eine alte Schweinerasse, das Schwäbisch Hällische Landschwein, in doppelter Hinsicht wieder in alle Munde gebracht zu haben.
In seiner Heimatregion hat er 1988 einen Verband von Landwirten, die Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall (BESH) ins Leben gerufen, die sich intensiv um die Vermarktung der Produkte kümmert. Die BESH startete mit acht Bauern, heute sind es rund 1400 in der Region Hohenlohe. Sie wurde als bäuerliche Selbsthilfeorganisation gegründet mit dem Ziel, gesunde Lebensmittel zu erzeugen im Einklang mit der Natur und um den Bauernhöfen in der Region mit fairen Preisen Zukunft zu geben.
Er gründete außerdem 1997 die weltweit tätige Vereinigung Ecoland, die sich für die Entwicklung des ökologischen Landbaus einsetzt. Sie steht für Bewahrung der Schöpfung, Erhaltung der ökologischen Biodiversität, Friedensarbeit mit respektvoller Begegnung der Kulturen, Internationales Netzwerk der Regionen, Widerstand gegen Gentechnik, von Bauern für Bauern, Farmers Rights, Ethisch vertretbares und nachhaltiges Wirtschaften, Fairer Handel mit Abnahmegarantie zu Fairen Erzeugerpreisen welche bis zu 100 % über dem marktüblichen liegen.
Unter dem Dach von "Seeds of hope" startete er mehrere internationale Projekte in Indien, Serbien, Rumänien und Sansibar (Tansania / Ostafrika).
Eines der jüngsten Projekte ist die Stiftung "Haus der Bauern", die er 2012 gründete. Sie übernahm das Schloss Kirchberg in Kirchberg / Jagst. 2016 wurde unter deren Mantel die Akademie für ökologische Land- und Ernährungswirtschaft ins Leben gerufen. Dort ist auch der Sitz des Regionalmanagements der Bio-Musterregion Hohenlohe, die 2019 mit der Übergabe einer Förderurkunde der Landes Baden-Württemberg von Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch dort ihren Startschuss hatte.
Persönliches
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Rudolf Bühler ist in zweiter Ehe mit seiner Frau Cristina verheiratet und hat fünf Kinder.
Ausbildungen:
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- Berufsausbildung zum Landwirt
- Berufsausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann
- Studium der Landwirtschaft FH Nürtingen, Abschluss Dipl. Ing. Agr. FH
- Studium Tropische Landwirtschaft Universität Hohenheim
- Studium MPhil Agrarsoziologie Univ. Reading/UK
Fachliche Schwerpunkte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Entwicklungshilfe / Ländliche Regionalentwicklung
- Ökologischer Landbau in den Tropen und Subtropen
- Biodiversität / Erhaltung alter Landrassen
- Green Markets und Marketing im Foodsektor
- Entwicklung von Wertschöpfungsketten/Value Chains
- Landwirtschaftliche Bildungs- und Beratungssysteme
- Projektevaluierungen / Feasibility Studien
Aufgaben und Positionen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gründer und Vorsitzender der Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall e.V.
- Gründer und Vorsitzender Züchtervereinigung Schwäbisch-Hällisches Schwein e.V.
- Präsident Ecoland - Verband für Ökologische Land- und Ernährungswirtschaft e.V.
- Gründer und Vorsitzender der Gemeinnützigen Stiftung Haus der Bauern
- Akkreditierter Vertreter beim Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nation (UN) in New York / Genf / Wien
Berufliche Entwicklung und Wegstationen
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- 1978-80 Leitender Farmmanager bei der Makuku-Farms Ltd., Mazabuka, Zambia. Aufbau und Leitung des Farmbetriebs, 600 ha Ackerbau, z.T. unter Bewässerung, 1000 ha Cattle Ranching, Schweineproduktion, Aufbau und Inbetriebnahme eines farmeigenen Schlachthofs mit Fleischverarbeitung.
- 1980-81 Experte für Farmmanagement für die GTZ im Euphratgebiet in Raqqa, Syrien. Stellv. Projektleiter, Leitung der Demonstrations- und Versuchsfarm, Entwicklung von Curricula für die Farmmanager-Ausbildung.
- 1981-83 Experte am Landwirtschaftsministerium Dhaka, Bangladesch für den Aufbau des landwirtschaftlichen Beratungsdienstes im Rahmen eines T&V Projekts der Weltbank.
- 1984 Übernahme des Sonnenhofs in Wolpertshausen, bäuerlicher Familienbetrieb in 14. Generation, 30 ha Ackerbau, 10 ha Weiden, 10 ha Forst seit 1994 anerkannter Ökobetrieb, seit 2016 anerkannter DEMETER Betrieb. Ökologische Schweine & Schafhaltung, Ackerbau, Sonderkulturen mit Gewürzanbau. Gewürzmanufactur. Anerkannter Ausbildungsbetrieb.
- 1984 Gründung des “Büros für Ländliche Regionalentwicklung” auf dem Sonnenhof in Wolpertshausen.
- 1984 Sicherung der Restbestände der autochthonen Landrasse des Schwäbisch-Hällischen Landschweins und systematischer Wiederaufbau einer Zuchtpopulation und Aufbau eines Markts im Premiumsegment.
- Seit 1998 auch Regierungsberatung in osteuropäischen Ländern im Bereich Genossenschaftsgesetz, Marktstrukturgesetz, Geo-Verordnung.
- 1986 Gründung und seither Vorsitzender der Züchtervereinigung Schwäbisch-Hällisches Schwein als anerkannter Zuchtverband, mit rund 140 Mitgliedern. (Stand 2019)
- 1987 Erstmalige Entwicklung verbindlicher Standards für artgerechte Tierhaltung (Tierwohl / animal welfare) auf dem Sonnenhof mit nachfolgender Umsetzung in die landwirtschaftliche Praxis auf den künftigen Mitgliedsbetrieben der BESH.
- 1988 Gründung und seither Vorsitzender der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall (BESH) e.V. mit acht Bauern. 1450 Bauern als Mitglieder und 120 Mio. Euro Jahresumsatz. (Stand 2019)
- 1990 Gründung des Landwirtschaftlichen Beratungsdienstes Schwäbisch Hall e.V. mit rund 400 Mitgliedern (Stand 2019)
- 1992 Gründung der BESH GmbH, 2006 Umwandlung zur BESH AG. Aufsichtsratsvorsitzender seit Gründung.
- 1994 Gründung des Bauernmarkts Schwäbisch Hall als Tochterunternehmen der BESH AG. Erster bäuerlicher Fachmarkt dieser Art in Deutschland.
- 1997 Gründung des "Verbands für ökologische Land- und Ernährungswirtschaft" Ecoland, Präsidiumsmitglied, seit 2000 Präsident.
- 1998 Gründung der Erzeugergemeinschaft „Boeuf de Hohenlohe“, in Verbindung mit der Revitalisierung der alten Landrasse Limpurger Rind.
- 1998 Eintragung der Geographischen Herkunftsbezeichnung "Schwäbisch Hällisches Qualitätsfleisch g.g.A." bei der EU Kommission in Brüssel
- Seit 2002 Erstes PPP-Hilfsprojekt mit der KfW/DEG für die indigenen Volksstämme im Lake Periyar Reservat, Kerala, Indien. 1200 Familien. Gewinnung von ökologischen Gewürzen und deren Vermarktung unter Fair Trade Konditionen nach Deutschland.
- 2006 Gründung der Deutsch-Indischen Gesellschaft Schwäbisch Hall, seither Vorsitzender. Einrichtung des Indischen Forums Schwäbisch Hall als Kultur- und Begegnungsstätte mit Ayurveda Praxis und Institut in Kooperation mit der Universität Salem, Indien.
- 2008 Rock For Nature - Der Natur eine Stimme geben. 1. Öko-Rockfestival in Deutschland, 70 000 Besucher. Mit Joe Cocker u.a. Begleitkongress mit Vandana Shiva, Percy Schmeiser, Jeffrey Smith u.a.
- 2009 Int. EU-Forschungsprojekt "Sustainability in Porc Production Chains" Projektleiter des BESH-Beitrags.
- 2010 Gründung der Schwäbisch-Hällischen Wurst- und Schinkenmanufaktur GmbH, Aufbau einer Wurstmanufactur mit 6 Mio. Euro Investition
- 2012 Gründung der gemeinnützigen Stiftung "Haus der Bauern Schwäbisch Hall", Inhaltliche Vorbereitung der "Charta of Farmers Rights"
- Seit 2013 PPP Projekt "Seeds of Hope" Sansibar. Einführung des Ökologischen Landbaus. Gewürzanbau mit Kleinbauernfamilien in Sansibar, Vermarktung unter Fair Trade nach Deutschland. 30 Projektbauern.
- 2014 Berufung als Mitglied in die EU-Focus Group "Tiergenetische Ressourcen", Rom.
- seit 2014 PPP-Projekt Namibia: Förderung des Agricultural Traning Centers und Bio-dynamischen Farm Krumhuk
- 2014 Einrichtung und Eröffnung der Markthalle Kornhausscheune in Schwäbisch Hall
- 2015 Eröffnung der „Hällischen Botschaft“ in Berlin, Markthalle 9, als Niederlassung der BESH
- 2016 SEEDS OF HOPE. Länderübergreifendes Sektorprojekt in Kerala, Sansibar und Serbien zur Festigung und Weiterentwicklung der früheren Projekte in diesen Ländern
- 2016 Projektbeginn „Arche des Pfeffers“ in Botanical Garden, Boys Town, Manathavady, Kerala, Indien, zur Sicherung der Biodiversität bei den traditionellen und autochthonen Pfeffersorten in Indien;
einhergehend Einrichtung eines „Indigenous Knowledge Centers“ am gleichen Ort für die Erfassung und Sammlung des traditionellen Erfahrungswissens zur vedischen Agrikultur und ländlicher Soziologie
- 2017 Erstes “World Organic Forum” der Akademie Schloss Kirchberg, Stiftung Haus der Bauern
- 2017 Initiator und Gastgeber des ersten „Global Peasant Rights Congress“ in chwäbisch Hall 8.-10. 3. 2017 mit über 500 Bauern und Bauernorganisationen weltweit. Haller Erklärung zu den Globalen Bauernrechten.
- 2017 Berufung der BESH in den Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen in New York, Genf und Wien, Consultant Status mit Rede- und Eingaberecht
- 2017 Gründung der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Kurhessen w.V. mit Sitz in Fulda
- 2018 Gründung der Erzeugerschlachthof Kurhessen AG zur Sicherung des Regionalen Schlachthofs in Fulda als Bauern-Bürgerprojekt
- 2018 Erste nationale Öko-Marketingtage der Akademie für Ökologische Land- und Ernährungswirtschaft auf Schloss Kirchberg
- 2019 Gründung der Fritz-Strempfer-Bauernschule Schloss Kirchberg gemeinsam mit Helga Schöll u.a.
- 2019 Gründung der Qualitäts- und Schutzgemeinschaft für Agrar- und Landesprodukte aus der Region Hohenlohe (QS-Hohenlohe)
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2005 Deutscher Tierschutzpreis
- 2017 Wirtschaftsmedaille BW
und andere
Gutachten, Veröffentlichungen und Vorträge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1983
„Potentiale für den Weizenanbau an Trockenstandorten in Bangladesch“
Studie im Auftrag der Deutschen Gesellschaft für Wirtschaftliche Zusammenarbeit (GTZ)
1987
„Das Schwäbisch-Hällische Schwein – Alte Rasse mit aktuellen Eigenschaften“
Veröffentlichung in „Schweinezucht und Schweinemast, Heft 5/87, S. 152-155
„Das Schwäbisch-Hällische Schwein – eine alte Rasse mit besonderen Eigenschaften“
Veröffentlichung in BIOLAND Fachzeitschrift, 6/87, S. 12-13.
„Ländliches Regionalentwicklungsprojekt Bizerte,Nord-Tunesien“ Projektevaluierung vom
Teammitglied der AGEG im Auftrag der GTZ.
1988
„Ländliches Regionalentwicklungsprojekt Gwembe-Valley, Sambia“
Feasibility Studie zum Potential der Rinder-, Ziegen- und Schafproduktion mit Prof. Dr. Gall,
Universität Hohenheim, 29.2. – im Auftrag der GTZ.
„Die Schwäbisch-Hällischen als moderne Rasse – Das Zucht- und Produktionsprogramm“
Veröffentlichung im Württembergischen Wochenblatt für Landwirtschaft, Ausgabe 50/88,
S. 18.
1989
„Gründung und Aufbau einer Erzeugergemeinschaft Hohenloher Höfe für die Erzeugung
und Vermarktung regionaler Produkte aus integrierter Erzeugung im pflanzlichen Bereich“
Projektstudie für den Landkreis Schwäbisch Hall als Beschlußvorlage im Kreistag Schwäbisch Hall, April 1989
„Entwicklung artgerechter Tierhaltungsmodelle unter besonderer Berücksichtigung von
Weidehaltungsverfahren bei Schweinen“
Forschungsantrag an das Bundesministerium für Landwirtschaft Bonn,
1990
„Die landwirtschaftlichen Wanderlehrer als Vermittler landwirtschaftlichen Wissens“
Vom Belehrten Bauern – Kommunikation und Information in der Landwirtschaft, S 46 – 63, Sonderdruck SCRIPTA MERCATURAE VERLAG, Herausgeber Prof. Dr. Harald Winkel,
Dr. Klaus Hermann, Universität Hohenheim.
„Die Wiedergeburt des Schwäbisch-Hällischen Schweins“
Veröffentlichung in „Unser Land“, 3/90, S. 14-17
1991
„Nutzung von Marktnischen mit speziellen Produkten und Dienstleistungen“
Veröffentlichung in „Gefährdete Nutztierrassen – Einsatz und Erhaltung“, AMK Berlin,
Heft 1991, S. 34 - 36
„Kleinschlachthof Langengrassau – Entwicklungsperspektiven unter marktwirtschaftlichen
Rahmenbedingungen“
Projektstudie und Businessplan für die LPG Tierproduktion Langengrassau, ehem. DDR,
im Auftrag der AFC, Bonn, 4/1991
1992
„Privatisierung der LPG Jüterborg, Ost Harz“
„Projektstudie und Businessplan für die LPG Jüterborg, ehem. DDR, im Auftrag der
AFC, Bonn, 1/1992
„Nutzung von Marktnischen mit speziellen Produkten und Dienstleistungen“
Einsatz und Erhaltung Gefährdeter Nutztierrassen, S. 34 – 36, AMK Berlin, 1/1992
„Die landwirtschaftlichen Wanderlehrer als Vermittler landwirtschaftlichen Wissens“
Veröffentlichung in „Vom belehrten Bauern – Kommunikation und Information in der
Landwirtschaft vom Bauernkalender bis zur EDV“, Scripta Mercaturea Verlag, 1992,
ISBN S. 46 - 64
„Von der Zucht bis zur Endvermarktung in bäuerlicher Hand“
Veröffentlichung im Hohenloher Tagblatt, S. 19
„Ländliche Regionalentwicklung in der Region Matara, Sri Lanka“
Projektevaluierung im Auftrag der Deutschen Welthungerhilfe, Teamleiter,
„Neustrukturierung des VEB Fleischkombinats Pasewalk“
Gutachten und Businessplan für den Schlachthof und Zerlegebetrieb Pasewalk, Mecklenburg-
Vorpommern, im Auftrag der AFC, Bonn, 9/1992
„Qualitätserzeugnisse aus Hohenlohe – Chancen für heimische Landwirte im Zeichen
fallender Erzeugerpreise“
Veröffentlichung in „Unsere Landwirtschaft, Sonderbeilage Haller Tagblatt,
S.3-4
1993 „Erzeugungs- und Verarbeitungsstrukturen bei Milch und Fleisch im Raion Savodukowsk,
Oblast Tjumen, Sibirien, Russland“
Organisationsberatung und Businessplan, Gutachten im Auftrag der AFC, Bonn, 10/1993
1994
„10 Jahre Neubeginn der Schwäbisch-Hällischen Schweinezucht“
Veröffentlichung im Haller Tagblatt, 4.5. 94
1995
„Neue Bauern braucht das Land – Bäuerliche Selbsthilfe rettete das Schwäbisch Hällische Landschwein“, Veröffentlichung in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Nr. 113, S. 22,
16.5.1995