Benutzer:Pimpinellus/Fotografen haben einen Namen
Für einen Kurierbeitrag:
Fotografen haben einen Namen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Fehlende Urheberangaben unter veröffentlichten Fotos sind ärgerlich, nicht nur für uns, die wir unsere Bilder umsonst, zur honorarfreien Verwertung in Commons hochladen, sondern auch für Fotografen, die von ihren Bildern leben. Wenn der Name der Fotografin oder des Fotografen nicht genannt wird, geschieht dies aus mehreren Gründen. Häufig aus Schlamperei, bisweilen aus Unkenntnis der Urheberschaft oder der Benennungsregeln, und immer öfter, um bewußt den Urheber zu verschleiern und ihm das Honorar für sein Bild vorzuenthalten. Der Berufsfotograf ist im Unterschied zu uns Wikipedianern, die wir umsonst arbeiten, eher geneigt, sich gegen den Bilderklau und gegen urheberrechtliche Verstöße zu wehren. Das lässt sich bei ihm monetär beziffern, er kann den ihm entstandenen Verlust bzw. Schaden bei Gericht einklagen, und tut dies auch, gelegentlich mit Unterstützung seines Berufsverbandes.
Große und kleine Sünder
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Über die namentliche Nennung von Fotograf*innen unter Fotos sagt Paragraf 13 des Urhebergesetzes klipp und klar: „Der Urheber hat das Recht auf Anerkennung seiner Urheberschaft am Werk“. Das gilt für Fotos unter CC-Lizenz genauso wie für Agenturfotos, für geklaute Fotos ebenso wie für gratis zur Verfügung gestellte und für honorierte bzw. zu honorierende. Angesichts der Unzahl von Verstößen bei Namensnennungen und den relativ niedrigen Schadenssummen im Einzelfall, hat sich die Ahndung der Vergehen gegen § 13 inzwischen totgelaufen. Dass es dennoch möglich ist, den Perma-Sündern auf die Finger zu klopfen, verdeutlicht eine Aktion der deutschen Journalistenverbände. Aktuell hat der Bayerische Journalistenverband 24 Zeitungen der Mittwochsausgabe vom 6. Mai 2020 auf die Richtigkeit der Fotovermerke geprüft, und kam dabei zu einem für die Printmedien beschämenden Ergebnis. Weniger als die Hälfte der 2241 Fotos waren richtig deklariert. Am schlechtesten schnitten das Oberbayerische Volksblatt und der Münchner Merkur ab, am besten drei Zeitungen aus dem Fränkischen, die Fränkische Landeszeitung, die Main-Post und die Nürnberger Nachrichten. Die Süddeutsche Zeitung liegt mit 50 % unrichtiger Deklarierung genau in der Mitte. Die Boulevard-Presse wie Bild und Münchner Abendzeitung schneiden im Urhebernennungscheck des BJV ganz schlecht ab.
Ein Zeichen setzen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bemerkenswert an diesem Namensnennungscheck: Für etliche Zeitungen war er Anlass, sich zu bessern, sie rutschten 2020 im Vergleich zum Bildercheck von 2019 von den hinteren Plätzen weit nach vorne. Das ist der Punkt, an dem ich mir vorstelle, dass wir seitens Wikipedia anknüpfen könnten. Denkbar wäre ein Projekt, in dessen Rahmen Medien an einem bestimmten Stichtag erfasst werden, die sich gerne in großem Stil des unter CC-Lizenzen bereitgestellten Bildmaterials bedienen. Nicht nur Printmedien, sondern auch tv, und da besonders die Programmvorschauen, die laut BJV-Check bei Fotos zu den Großsündern gehören. Da wir Gratis-Bildlieferanten im Grunde genommen noch weniger als die Berufsfotografen in der Lage sind, etwas gegen Verstöße betreffs Namensnennung zu unternehmen, könnten wir mit der Erfassung und öffentlichen Dokumentation der Verstöße ein Zeichen setzen. Ein Zeichen, das zum einen deutlich macht, was Wikipedia und wir Wikipedianer*innen tagtäglich zur Bebilderung der Welt beitragen, und ein deutliches Zeichen, das die Verlage, die Agenturen, die Print- und IT-Medien darauf hinweist, dass wir ein unverzichtbares Recht darauf haben, als Urheber der von uns kostenlos zur Verfügung gestellten Werke genannt zu werden.
Wer soll das bezahlen?
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Klar ist nun die nächste Frage, wer den Aufwand für so einen Check bei uns in Wikipedai organisieren soll, und wie sich das finanzieren lässt. Dazu folgende Überlegung: Der Bayerische Journalistenverband, dem ich auch seit Urzeiten angehöre, und der nun zum zweiten Mal die Aktion durchführte, hat relativ bescheidene personelle Ressourcen und ein von vielen arbeitsrechtlichen Konflikten strapaziertes Budget. Um so eine Aktion anzupacken und durchzuführen, braucht es professionelle Unterstützung, da sehe ich WMDE in der Pflicht, dort sind auch die Ressourcen für sowas vorhanden, und auch engagierte Leute, die sowas können und es sicherlich gerne machen. Um einen entsprechenden Vorschlag noch in die Mitgliederversammlung am Wochenende einzubringen, ist es wohl zu spät. Pi 16.06.