Benutzer:Piusfuchs/Werkstatt 4
Piusfuchs/Werkstatt 4 | |
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Allgemeine Angaben | |
Militärische Bezeichnung | Feldkanone System Reffye M/1867 |
Herstellerbezeichnung | M/1867 |
Entwickler/Hersteller | Oberst Reffye, Bourges |
Produktionszeit | 1867 bis 1872 |
Mannschaft | 6 Mann |
Technische Daten | |
Kaliber | 85 mm (8,65 cm) |
Kadenz | bis zu 6 Schuss/min |
Seitenrichtbereich | 0° |
Ausstattung | |
Verschlusstyp | Schraubenverschluss |
Ladeprinzip | Hinterlader |
Munitionszufuhr | Manuell, Hinterlader |
Die Canon de 7 rayé se chargeant par la culasse M/1867 war ein französisches Hinterladergeschütz, welches hauptsächlich während des Deutsch-Französischen Krieges 1870-71 zum Einsatz kam. Es besaß einen bereits sehr fortschrittlichen Schraubenverschluss.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Frankreich wusste man über die Entwicklungen der deutschen Artillerie vor 1870 durchaus Bescheid. Nicht zuletzt Napoleon III., selbst ein Artillerist, konnte sicht auf der Pariser Weltausstellung 1867 ein Bild von den Kanonen der Firma Krupp machen. Allerdings stand Frankreich der moderne Gußstahl in der kruppschen Qualität nicht zur Verfügung, so dass die ersten Versuche von französischen Hinterlader-Geschützen noch immer mit Bronzerohren unternommen wurden. Oberst Reffye, Leiter der Geschützgießerei in Bourges entwickelte 1867 ein Hinterladergeschütz mit Schraubenverschluss. Das Rohr mit dem Kailber 85 mm war aus Bronze und hatte einen gezogenen Lauf. Die mit fast 7 kg sehr schweren Granaten besaßen einen brauchbaren Aufschlagzünder (im Gegensatz zu den mit Brennzündern versehenen der Vorderladerkanonen des französischen Systems La Hitte) und hatten zur Drallübertragung ein Bleihemd, ähnlich den preußischen Granaten.
Kanonen dieses Typs wurden erst im Kriegsjahr 1870 in größeren Mengen im belagerten Paris gegossen. Die zur Verteidigung geforderten 1500 Stück wurden aber nicht erreicht. Man schätzt, dass ca. 800 Stück fertiggestellt wurden. Diese griffen dann auch recht effektiv bei der Verteidigung der belagerten französischen Hauptstadt ein. Sie bewährten sich aber auch später bei der Benutzung durch die Loire-Armee (nach dem Fall der Hauptstadt).
Nach dem Krieg 1870-71 wurde die Produktion dieser Kanone nicht weiter betrieben. Frankreich erkannte die drückende Überlegenheit des neuen Deutschen Reiches im Bereich der Artillerie an und betrieb nun selbst eine progressive Entwicklung dieser Waffe. Die M/1867 war mit fast 2,2 t viel zu schwer, um auf dem schlachtfeld eine operative Rolle spielen zu können. Bronze als Geschützmaterial hatte ebenfalls ausgedient und der Schraubenverschluss verschmutzte in Verbindung mit dem damals üblichen Geschützpulver (Schwarzpulver gröberer Körnung)sehr schnell und verlangsamte damit die Kadenz allmählich.
Technik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Technische Daten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kaliber: 85 mm (8,65 cm)
- Gefechtsgewicht: Geschütz alleine ca. 2150 kg
- Rohrlänge:
- Höhenrichtbereich:
- Seitenrichtbereich: 0° (Es wurde mit dem gesamten Geschütz gerichtet)
- Munitionstyp/Gewicht: 85mm (Granate, Eisen, 6,85 kg, Bleimantel, Aufschlagzünder), Schrapnells
- Mündungsgeschwindigkeit: 383 m/s
- Höchstschussweite: Granate 3200 m
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Brockhaus' Konversations=Lexikon, Vierzehnte vollständig neubearbeitete Auflage, Sechzehnter Band, Verlag F.A. Brockhaus, Leipzig 1908
- W. Witte: Die gezogenen Feldgeschütze C/61, C/64 und C/64/67, Verlag Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1867
- H. Müller: Die Entwicklung der Feldartillerie von 1815 bis 1870, 2. Auflage, Berlin 1893