Benutzer:Plasticage

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Gewerbe in der Steinbeckerstraße Im Mittelalter Die Steinbeckerstraße ist eine der ältesten Straßen Greifswalds. Sie war früher der einzige Zugang aus Richtung Stralsund ins Zentrum der Universitäts- und Hansestadt . Dadurch war sie sehr belebt und wies viele Speicher , Handwerker, Gaststätten und Läden auf . Dafür spricht auch der Name, der auf dort angesiedelte Steinmetze hindeutet . Das Gewerbe konzentrierte sich also in der Steinbeckerstraße . Dies lässt sich so erklären, dass die Händler und Bauern aus Stralsund und Umgebung am Steinbecker Tor ankamen. Zunächst spannten sie ihre Pferde in einer der zahlreichen Schankstuben aus . Dann lagerten sie ihre Waren entweder in einem Speicher, verkauften sie direkt an einen ortsansässigen Händler oder bereiteten sie für den weiteren Transport vor . Sollten die Waren mit dem Schiff transportiert werden, musste man immer auch noch ein Schiff und sogenannte Treidler, die das Schiff dann nach Wieck zogen, organisieren . Ein erfolgreiches Geschäft wurde dann meistens noch mit einem Bier in einer Schankstube besiegelt. Nach Abschluss des Geschäfts tätigten die Handelnden unter Umständen noch benötigte Einkäufe in einem Laden oder bei einem Handwerker3. Dazu bot sich auch der nahe Markt an. An die Lage angepasst, konnte man Seilmacher , Fasshersteller oder Sackleinenweber, aber auch Schmiede und Schneider vorfinden. Nach Abschluss aller geschäftlichen Tätigkeiten gingen die Bauern und Händler dann zu ihren Pferden zurück und kehrten eventuell noch in eine Gaststätte ein7. Zur Zeit der Industriellen Revolution Mit der Verbreitung der Eisenbahn am Ende des 19.Jahrhunderts verlagerte sich der Handelsmittelpunkt der Stadt aber immer mehr in Richtung Bahnhof, da nun dort die meisten Waren per Zug ankamen. Mit zunehmender Industrialisierung wurden auch die Handwerker von großen Fabriken abgelöst und die Steinbeckerstraße und der Hafen verloren als Handelsort immer mehr an Bedeutung. Die Häuser wurden nun an reiche, später auch normale Bürger vermietet . Auch die Verwaltung, die Post und die Universität der Stadt Greifswald nutzten ein paar Häuser . Aus den vorher verbreiteten einfachen Schankstuben mit eigener Spirituosenherstellung wurden nun Cafés für wohlhabende Geschäftsleute. So eröffnete im Jahre 1896 im Haus Nr.18 das erste Café Greifswald, das „Café Billhardt“ .

Heute ist die Steinbeckerstraße eine Wohn- und Durchfahrtsstraße mit ein paar Geschäften und Wohnhäusern. Handel in so großem Stil wie früher, findet man hier nicht mehr.


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Die Steinbecker Straße ist eine der ältesten Straßen in Greifswald. Die erste geschichtliche Erwähnung steht im Zusammenhang mit Funden zum Verlauf der Fernhandelsstraße zwischen Stralsund und Gützkow im Jahr 1230/35 .(1)

Inhaltsverzeichnis

1 Erste Erwähnung der Steinbecker Straße 2 Die Steinbecker Straße heute 3 Steinbecker Tor 4 Die Besonderheiten der Steinbecker Straße


Erste Erwähnungen der Steinbecker Straße

Zum erste Mal wurde die Steinbecker Straße um 1230/35 im Zusammenhang mit der Fernhandelsstraße von Stralsund nach Gützkow erwähnt(2). Damals war sie der einzige Zugang aus Richtung Stralsund in die Innenstadt. Deshalb war sie eine relativ beliebte Straße mit vielen Brauereien, Branntweingeschäften, Kornkammern, Gasthäusern und dem Lederverarbeitendem Geschäft der Stadt(3). Die Reisenden konnten ihre Pferde dort gut ausspannen und in den vielen Brauhäusern essen gehen oder Geschäfte erledigen. Da sich die Straße in Hafennähe befand und dort die Hanse aktiv war, gab es in der Steinbecker Straße wichtige Warendepots für die Wirtschaft der Stadt(4). Um von Norden aus in die Altstadt zu gelangen musste man um 1250 eine hölzerne Straße, deren Beläge aus Bohlen bestanden, überqueren(5).


Die Steinbecker Straße Heute

Noch heute sind Zeichen von damals in der Stadt sichtbar, wie Malereien der Mönche von 1456 an den Eckwänden der Steinbecker Straße(6). Obendrein wurden in der Straße Hinweise auf den ursprünglichen Stadtkern Greifswalds von 1230/35 gefunden(7). Die Stadt ist auch heute noch von Bedeutung mit ihren Cafés, Geschäften und wirtschaftlichen Gebäuden. Man sieht auch an den Gebäuden der Straße, obwohl die meisten wieder renoviert wurden, wie alt die Steinbecker Straße bereits ist. Die Backsteinbauten und Giebelhäuser des Mittelalters oder die Steinbecker Straße 31, die Spuren der Renaissance aufzeigt, sowie die klassizistischen Fassaden des 19. Jahrhunderts sind die besten Beispiele für eine lebendige Geschichte der Steinbecker Straße.


Das Steinbecker Tor

Das Steinbecker Tor in dieser Form wurde gebaut, als die alte Stadtbefestigung am Ende der Straße ihre Bedeutung verlor.

Besonderheiten der Steinbecker Straße

Die Steinbecker Straße ist die geschichtsträchtigste Straße Greifswalds mit ihren zahlreichen alten Gebäuden aus verschiedensten Epochen der Zeit. Den Namen erhielt sie, weil die Zunft der Steinbecker dort ansässig war und ihr Handwerk ausübte(8). Zur Steinbecker Straße gibt es einen sehr alten Spruch, der lautet: „Die Steinbecker Straße ist die längste Straße der Welt- sie führt von der Langen Straße bis zur Sonne.“ Er spielt auf das Gasthaus „Zur Sonne“, welches am Ende der Steinbecker Straße steht und die Hausnummer 1 trägt, an. Dort gab es obendrein die erste Post und das erste Café in Greifswald(9). Berühmte Familien, wie Familie Mengdehl lebten in der Steinbecker Straße, ebenso die Patrizierfamilien Corswandt und Bünzow(10). An der einstigen Wohnung von Carl Gesterding, einem ehemaligen Bürgermeister Greifswalds, findet sich noch heute eine Gedenktafel(11).


Baudenkmäler der Steinbeckerstraße

Die Häuser der Steinbeckerstraße weisen die Merkmale verschiedener Epochen auf. Das liegt daran, dass die Häuser in der Vergangenheit mehrfach erneuert und ausgebessert werden mussten. Einige dieser Merkmale sind aber auch durch das Neubauprojekt der DDR verloren gegangen durch Abriss und Umbauten.


Gliederung

1. Baumerkmale der Häuser 2. Stile der Steinbeckerstraße 3. Nutzung der Häuser




Baumerkmale der Häuser

Die Gebäude in der Historie der Steinbecker Straße besitzen interessante Merkmale, welche sich über Jahrhunderte hinweg fortgezogen haben. Ein sehr typisches Merkmal sind die 2-3 geschossigen Häuser in Traufenstellung , welche meistens mit einem Giebel- oder Satteldach verziert sind. Diese weisen oftmals vier Fensterachsen auf. Zu erwähnen ist außerdem, dass die Fenster der Steinbecker Str. in Form von Pyramiden angeordnet sind (4:3:1 // 5:3:1). Ebenfalls typisch für die Straße sind Doppeltüren , die jeweils nur eine Türklinke aufweisen und im Stil des Klassizismus gehalten wurden. __________________________________________________________________________

Beispiel 1


Abbildung 2Haus Nr. 35/36

Das Haus Nummer 35/36 ist im Stile des Klassizismus gehalten und besitzt nicht wie typisch die pyramidenartige Anordnung der Fenster, sondern eine Aneinanderreihung die sich über 2 Stockwerke hinwegzieht. Jedoch findet man auch hier die klassischen vier Fensterachsen vor. Weiterhin ist der Putz und die Wandmalerei des Hauses ebenfalls an den Klassizismus gelehnt und wurde für die Bürgerhausnutzung verwendet.

Beispiel 2









In der Steinbeckerstraße 43 befindet sich einer der wichtigsten historischen Gebäude Greifswalds, die Post. Dieses dreigeschössige Gebäude lässt in die Zeit des Klassizismus zuordnen und ist durch verschiedene Merkmale geprägt. Das am herausstechenste Merkmal ist die Fassade, diese ist durch einen repräsentativen Mittelrisalit geprägt und zudem besitzen die Fenster des Obergeschosses verschiedene Verdachungen. Die Fassade ist außerdem durch Gesimse gegliedert. Auffällig ist ebenfalls das Fenstergesims des ersten Geschosses, welches sehr stark ausgeprägt ist.


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Stile der Steinbeckerstraße

Jedes Haus hat, zu einer bestimmten Zeit, Züge der jeweiligen Epoche widergespiegelt, mit der Zeit mussten Häuser restauriert werden und somit änderten sich die jeweiligen prägenden Elemente des Hauses. Man kann somit schwer jedes Haus einer Epoche zuordnen weil sie wahrscheinlich einmal gotische, barocke und klassizistische Elemente aufzuweisen hatten.


Die Gotik (1140-1550) ist eine Epoche der europäischen Architektur und Kunst des Mittelalters. Somit trat sie auch Greifswald beziehungsweise in der Steinbeckerstraße auf. Die Gotik kann durch viele Elemente klassifiziert werden, wie zum Beispiel: Spitzbögen, Pfeilern, Betonung der Vertikalen, Maßwerk und anderen Elementen. In der Steinbeckerstraße gab es Häuser, welche diese Eigenschaften aufwiesen und sich zur Epoche der Gotik zuordnen ließen, nämlich die Häuser Nr. 2-6 .

Der Barock (1575-1770) ist eine sehr kunstgeschichtlich betonte Epoche. Sie nahm großen Einfluss auf die Steinbeckerstraße, denn viele Häuser wiesen die Merkmale von der barocken Architektur wieder, nämlich schwingende, konkave und konvexe Formen, Kuppeln, Säulengruppen, Giebel und Fensterbekrönungen. Die Häuser Nr. 11 und 12 wiesen und weisen diese spezifisch auf.

Der Klassizismus (1770-1840) ist die nachfolgende Epoche vom Barock und ist auch eine kunstgeschichtliche Epoche. Der Klassizismus lehnt sich sehr an römische und griechische Architektur an und in der Architektur wird Wert drauf gelegt, dass Gebäude wuchtige Formen haben und an Formen des griechischen Tempelbaus angelehnt sind. Die Steinbeckerstraße besitzt viele Häuser die sich dem Klassizismus zuordnen ließen und lassen, wie die Häuser Nr. 10 ,33,34,35 und 36 .

Der Historismus (19. Jh. und teilweise 20. Jh.) ist ein Stilphänomen, bei dem fast alle großen Epochen der Vergangenheit noch einmal übernommen und/oder neu interpretiert wurden. Die einzelnen Merkmale sind vielen anderen vergangenen Stilen entnommen und entsprechen damit den bereits erwähnten Formen und einzelnen Bauelementen. Die jeweiligen Häuser lassen sich nicht ganz eindeutig zuordnen, da es keine klassischen Merkmale für den Historismus gibt, außer dem eventuellen Vorkommen von den Eigenarten unterschiedlicher Epochen im selben Gebäude, was es in der Steinbeckerstraße nicht gibt.

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Nutzung der Häuser

Da die Steinbeckerstraße eine der ersten Straßen von Greifswald ist, und Greifswald ca. 800 Jahre alt ist, weiß niemand genau wie die Häuser in welcher Zeit genutzt wurden. Es wird jedoch auf Grund der Namensgebung vermutet, das dort ursprünglich Steinmetze gelebt haben . Im Laufe der Zeit wurde Greifswald größer und die Steinbeckerstraße als Südeingang wurde eine der Hauptschlagadern der Stadt. Aus diesem Grund ließ sich dort das Patriziat nieder . Das Patriziat waren Menschen mit politischen Vorrechten, die einen adelsähnlichen Lebensstil hatten. Außerdem haben sich dort viele zünftig organisierte Handwerker niedergelassen . Dass die Häuser von höher gestellten Menschen benutzt wurden, spiegelt sich natürlich auch in den Baumerkmalen wieder. Lederverarbeitende Gewerbe fanden sich in ganz Greifswald und somit auch in dieser Straße wieder. Hier war es eine Riemenschneiderwerkstätte die sich zwischen dem Schuhhagen und der Mühlenstraße befand . Im Voranschreiten der Geschichte verlor die Steinbeckerstraße immer mehr an Bedeutung, weshalb die Straße heute Wohnungen für den sozialen Mittelstand beinhaltet, sowie einige Restaurants, Bars und andere Geschäfte.