Benutzer:Platypus111/Jürgen Niemeyer

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Jürgen Niemeyer (auch Niemeier; * um 1525 in Osterode; † Michaelis 1597 ebenda) war ein Ratsherr sowie Bürgermeister der Stadt Osterode am Harz.

Jürgen Niemeyer wurde ca. 1525 in Osterode geboren. Sein Vater oder Großvater war vermutlich der herzogliche Diener Ernst Nigemeier (* ca. 1470), welcher in einer Urkunde vom 16. Mai 1510 genannt wird. Ernst Nigemeier soll laut dem genealogischen Handbuch bürgerlicher Familien Leidensgenosse des Bürgermeisters Freienhagen gewesen sein. Heise Freienhagen wurde bei einem Bürgeraufstand 1510 getötet. Ernst Nigemeier stand in den Diensten von Herzog Philipp I.

Jürgen Niemeyer wird erstmals 1575 als regierender Bürgermeister und Konsul (Ratsherr) der fürstlich Grubenhagener Residenz Osterode erwähnt.[1] Dieses Amt hatte er von 1575 (erste Erwähnung) bis 1590 inne. Hierbei wechselte er sich mit dem Konsul Johann Hattorf ab. Als Osteroder Bürgermeister nahm Jürgen Niemeyer am Landtag zu Osterode von 1575 teil.[2] Infolge der auf dem Landtag beschlossenen Steuern, erschienen die Osteroder Bürger erbost und bewaffnet vor dem Rathaus. Die aufgebrachten Bürger wollten den Bürgermeister und die Ratsherren erschlagen.[3] Der Bürgermeister Jürgen Niemeyer konnte jedoch mit Hilfe der fürstlichen Räte aus Herzberg die Bürger beruhigen.

Ab 1575 war er auch Mitglied der Kaufleute- und Kramergilde zu Osterode. Im Jahre 1567 führte ein Jürgen Niemeier einen Streit mit der Gilde der Leinweber, welche eine der ältesten Gilden der Stadt Osterode war. Die Gilde beschloss daraufhin, Jürgen Niemeyer "sitzen zu lassen".

Der Bürgermeister Jürgen Niemeyer starb Michaelis 1597.[4] Das Begräbnis des Jürgen Niemeyer wurde am 14. Oktober 1597 in das Kirchenbuch von St. Aegidien eingetragen.

Zu seinen Nachfahren zählt unter anderen der lutherische Theologe Johann Barthold Niemeyer.

Einzelnachweise

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  1. Heinrich Wendt: Geschichte des Welfenfürstentums Grubenhagen, des Amtes und der Stadt Osterode. Hildesheim 1988, S. 310.
  2. Jörg Leuschner (Hrsg.): Osterode – Welfensitz und Bürgerstadt im Wandel der Jahrhunderte. Hildesheim 1993, S. 149, 198.
  3. Bernhard Koerner (Hrsg.): Genealogisches Handbuch bürgerlicher Familien. Band 10. Berlin 1903, S. 470.
  4. Die Ratsherren und Viermänner der Stadt Osterode am Harz 1575-1725. 1954, S. 32.