Benutzer:Pmwittmann/Paul wittmann +1911+1993
Paul Wittmann *3. Januar 1911 München + 9. März 1993
Leben
Sein Vater war der Kirchenmaler des Neubarock Josef Wittmann * 1880 Windischeschenbach + 1968 München, seine Mutter Johanna, geb. Nägler * 1884 Leipzig +1962 München. Er studierte Bildhauerei zuerst an der Kunstgewerbeschule München, dann von 1935 bis zum Kriegsbeginn 1939 an der Münchner Akademie der bildenden Künste. Während seiner Studienzeit lernte er die Studentin Karoline Erlacher (+1913 München+1978) in der Meisterklasse von Prof. Julius Hess (+1878 +1957) kennen. 1938 heirateten beide und bezogen das Atelier am Pullacher Pl. 8, München Thalkirchen. 1939 wurde Paul Wittmann als Gefreiter zum Militärdienst eingezogen und kam nach englischer Kriegsgefangenschaft als Schwerkriegsbeschädigter und Gefreiter wieder nach Hause. 1946 kam nach einer schweren Geburt /Kaiserschnitt ihr einziges Kind Paul Maria zu Welt, der später Architekt werden und den künstlerischen Nachlass seines Großvaters und seiner Eltern eine Zukunft ermöglichen sollte, d.h. die 100 ausgeführten kirchlichen Entwürfe gingen ausstellungsreif ins Diözesanmuseum Regensburg, 60 Ölbilder von Karoline Wittmann ins Buchheim Museum sowie Ölbilder ins Lenbachhaus, einige in die Kunsthalle Schweinfurt und ins Museum für verfolgte Künste Solingen bzw. in Sammlungen von Gerhard Schneider Solingen und in die Sammlung Meessen, Köln. Paul Wittmanns Broncebüste "Karoline Wittmann" aus 1939 ging 2022 ins Buchheim Museum, viele seiner Holzarbeiten befinden sich in der Stiftungsgalerie München, Wettersteinplatz 3. Paul Wittmann arbeitete als freischaffender Bildhauer bis 1988 und ermöglichte seiner Frau Karoline Wittmann ihr Lebenswerk an 345 Ölbilder, zahlreichen Pastelle, Radierungen, Aquarelle, Zeichnungen zu schaffen. Er starb 1993 im Alter von 82 Jahren im Maleratelier von Karoline Wittmann, dort wo sich seine Bildhauerarbeiten und der künstlerische Nachlass von Karoline Wittmann bis 2024 befanden. Ab 2024 sind seine im Nachlass verbliebenen Werke und die von Karoline Wittmann in der Stiftungsgalerie am Wettersteinplatz 3, München.
Werke (Auswahl)
+ 1939 Büste von Karoline Wittmann, HBT 49x18,5x18cm in Ton. 2020 in Bronce von der Glockengießerei Gugg, verbleib Buchheim Museum.
+ 1949 Madonna mit Kind 17,5x8,5x6,5cm Lindenholz, Stiftungsgalerie.
+ 1950-52 Entwurf und Ausführung der Figuren auf der Brücke vom Schlosspark Höhenried zum Buchheim Museum und auf der Terrasse vor dem Schloß Höhenried.
Auftraggeber der amerikanische Generalkonsul Sam Woods und Frau Wilhelmina Busch-Woods.
+ 1952/53 Entwurf und Ausführung eines Holzrelief aus Lindenholz für ein Kappelengrab im alten Haidhauser Friedhof, Grabstätte Ludwig Erlacher.
+ 1953-57 Entwurf und Ausführung von Holzfiguren wie Mutter und Kind, Bäuerin mit Regenschirm, Mädchen mit Erdbeere, Hl. Sebastian, mehrere Flügelaltäre, Madonna mit Kind u.ä. teilweise verbleib Stiftungsgalerie.
+ 1958 Auftrag vom Bay. Landesamt für Denkmalspflege, Restaurierung des Hochaltars von Ignaz Günther von der kath. Pfarrkirche St. Maria Thalkirchen in München.
+ 1960 Auftrag vom Bay. Landesamt für Denkmalspflege, Restaurierung der Wallfahrtskirche St. Anna in München Harlaching.
+1962 Entwurf und Ausführung eines Grabkreuzes für Josef Wittmann im Münchner Nordfriedhof.
+1965 Auftrag des bay. Landesamtes für Denkmalspflege für die Pfarrkirche Hl. Kreuz in Giesing, München.
+1967 Auftrag des Völkerkundemuseums München, Maximilianstraße, Entwurf und figurale Ergänzungen.
+ 1970 Entwurf und Ausführungen ostdeutscher Baudenkmäler.
Ausstellungen
+ Ausstellung im Pavillon im alten Botanischen Garten München. Kopfstudie, Verbleib Stiftungsgalerie.
+ Villa Stuck, München. 9. Ausstellung des Arbeiterring Kriegsversehrter Künstler mit der Holzfigur H. Sebastian, verbleib im Kunsthandel.
Literatur
+ Mattias Arnold in Karoline Wittmann, Leben und Werk der Münchner Malerin, Seite 7, Anderland Verlag München, 1996 ISBN 3-923326-07-6
+ Axel-Alexander Ziese. Seite 22 in Münchner Postexpressionistin Karoline Wittmann, Kunst Aktuell.
+ Ingrid von der Dollen. Karoline Wittmann 1913 -78. ISBN 978-3-925435-22-5