Benutzer:Poupou l'quourouce/Lydia Delectorskaya

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[[Datei:La Blouse Roumaine - Henri Matisse 1940.jpg|alternativtext=La Blouse Roumaine - Henri Matisse 1940|mini|Lydia Delectorskaya als Modell für das Gemälde ''La Blouse Roumaine'' von Henri Matisse, 1940]]

Lydia Nikolaevna Délectorskaya (geboren am 23. Juni 1910 in Tomsk - gestorben am 16. März 1998 in Paris) war war ab 1932 und bis zu seinem Tod 1954 Modell und enge Mitarbeiterin von Henri Matisse.[1][2][3] Sie war nicht nur Muse und Inspiration, sondern organisierte auch praktisch über zwanzig Jahre lang das Leben des Künstlers und schuf die Voraussetzungen für seine Produktivität.[4]

Geboren in der sibirischen Stadt Tomsk als einzige Tochter eines Kinderarztes, verlor Delectorskaya mit zwölf Jahren beide Eltern, die infolge der Typhus- und Choleraepidemien während des Russischen Bürgerkriegs verstorben waren. Gemeinsam mit ihrer Tante, die sie aufzog, floh sie schließlich vor der Russischen Revolution in die chinesische Mandschurei. Lydia wollte Medizin studieren und wurde auch an der medizinischen Fakultät der Sorbonne angenommen, allerdings waren die hohen Studiengebühren für ausländische Studierende für sie unbezahlbar. Eine jung eingegangene Ehe scheiterte nach einem Jahr, Délectorskaya zog daraufhin nach Südfrankreich, wo sie unter anderen Emigranten Anschluss fand und sich mit Engagements als Komparse, Tänzerin und Modell über Wasser hielt.[5][6]

1932 arbeitete sie für sechs Monate bei Matisse, dem sie bei dem 1933 vollendeten Wandgemälde La Danse half. Matisse soll ihr dafür 500 Francs für einen finanziellen Neuanfang gezahlt haben, die ihr Partner jedoch im Casino verspielte bevor er sie verließ. Um ihre Schulden zu begleichen, nahm Délectorskaya dann an Tanzmarathons teil - was Matisse erschrocken und zugleich beeindruckt erfuhr.[3] Er beschäftigte sie daraufhin zunächst als Assistentin in seinem Atelier, später als Haushaltshilfe zur Untersützung seiner kranken Frau Amélie Matisse.[3] Erst drei Jahre später bat Matisse Lydie Delectorskaya erstmals, für ihn Modell zu stehen.[5] Vier Jahre lang malte er kein anderes Modell.[3]

Die ersten Gemälde, die Matisse von Lydia realisierte, kombinierten die phänomenale Virtuostität, die er über so viele Jahre perfektioniert hatte, mit seiner eigenen instinktiven Fähigkeit, spontan und in Farbe zu arbeiten. Pierre, Matisse' Sohn meinte, sein Vater habe sich mit der Nu rose, für die Lydia 1935 über sechs Monate Modell gewesen war, als Maler neu erfunden.[BELEG?]

Gemeinsam etablierten Matisse und Delectorskaya eine Zusammenarbeit, die ihr ein neues Gefühl von Stärke und Sinnhaftigkeit verlieh. Indem sie die Aufgaben einer Ateliermanagerin und eines Faktotums übernahm und zugleich als sein wichtigestes Modell fungierte, wurde das Malen für ihr eigenes Leben so zentral wie für das Leben von Matisse.[7] Die Biographin Hilary Spurling, die Delectorskaya mehrfach interviewte, bemerkte, dass "sie eine Armee hätte befehligen können, sie hatte erstaunliche Fähigkeiten. Sie hielt das Atelier am Laufen, sie organisierte die Modelle, verhandelte mit den Kunsthändlern, Verkäufern, der Galerie .... alles lief wie ein Uhrwerk.[8]

Ihr enge Arbeitsbeziehung zu Matisse sorgte für ein Ultimatum von dessen Frau. Nach 40 Ehejahren verkündete Amélie Matisse: "sie oder ich!"[7] und Matisse entschied sich für seine Ehefrau, die ihn allerdings trotzdem 1939 verließ.[7] Er kündigte Delectorskaya, die sich daraufhin mit einem Schuß in die Brust zu töten versuchte.[9] Auf seine Bitte kehrte sie zurück in sein Atelier in Paris. Rückblickend gab Délectorskaya an, das Ultimatum von Amélie Matisse habe nicht auf weiblicher Eifersucht beruht, es gab keinen Ehebruch, sondern Amélie habe nicht länger ertragen, dass Délectorskaya den gesamten Haushalt führte.[3]

Matisse schenkte Delectorskaya wertvolle Gemälde, um sie für die Zukunft abzusichern.[10] Sie stiftete diese Werke der Eremitage in St. Petersburg.[3]

Das Verhältnis zur Familie Matisse blieb distanziert, ihre Rolle in Matisse Leben wurde von der Familie nicht akzeptiert. Nach seinem Tod reiste sie sofort ab und überließ die Organisation der Bestattung der Familie.[3]

Lydia Delectorskaya starb mit 88 Jahren in Paris am 16. März 1998. Ihr Grab befindet sich auf dem Friedhof von Pawlosk bei Sankt Petersburg.[10]

Zusammenarbeit mit Henri Matisse

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Matisse zeichnete Delectorskaya in ihrem Reisemantel zu Beginn ihrer Reise durch das kriegsbelastete Frankreich. sie war seine große Muse, Modell, Manager und Gefährtin, die bis zu seinem Lebensende an seiner Seite blieb.[3]

From the cancer operation in 1941, which he was not expected to survive, until he died in 1954, Delectorskaya provided Matisse with the calm, support and comradeship that enabled him to continue at the top of his creative powers. Remembering her father, she likened Matisse to a doctor, totally absorbed in his work. Delectorskaya was his theatre sister. Without her, it is unlikely there would have been the brilliant flowering of his cut out shapes, for which he is now perhaps most remembered. Delectorskaya also coordinated the 4 years of preparation and installation that went into the exquisite chapel at Vence, just outside Nice, which he flooded with blue and yellow light.

Das Paar ließ sich in Vence nieder, nachdem sich Nizza als unbefriedigend erwiesen hatte. Als seine Sekretärin ermöglichte es ihm "Madame Lydia" seine letzten Meisterstücke trotz Behinderung und schwindender Gesundheit zu verwirklichen. Sie assistierte ihm bei der künstlerischen Arbeit wie eine OP-Schwester einem Chirurgen.[3] Delectorskaya koordinierte auch über vier Jahre die Vorbereitungen und die Umsetzung der Kapelle von Vence, nahe bei Nizza, die er mit blauem und gelbem Licht flutete.[3]

Die farbigen Glasfenster der Chapelle du Rosaire in Vence und die farbigen Scherenschnitte (Lydia hatte Assistentinnen rekrutiert, die nach seiner Anweisung Gouachefarbe mischten und die zahllosen benötigten Papierbögen einfärbten) "die nunmehr allgemein als eine der größten Erfindungen des 20. Jahrhunderts angesehen werden."[5]

Matisse starb am 3. November 1954 mit 84 Jahren.[5] Am Tag davor fertigte Matisse seine letzte Zeichnung mit einem Kugelschreiber - von ihr, als sie ihn am Krankenbett besuchte.[5]

Eine ihr gewidmete Ausstellung wurde im Jahr 2010 im Musée Matisse gezeigt, ein Tribut an das Modell, das die letzten Jarhzehnte seines Lebens begleitet hatte (Lydia Delectorskaya, Matisse's muse and model, Musée Matisse, Nizza 18. Juni – 27. September 2010.) Delectorskaya war blond und hellhäutig, Matisse nannte sie seine "Eisprinzessin". Sie hatte für mehr als 100 Zeichnungen und Entwürfe Modell gesessen, sowie für 90 Gemälde,[10] darunter Nu Rose among them The Pink Nude, La Blouse Romaine, Femme au manteau violet, Les yeux bleus, and Le Rêve.[11]

Veröffentlichtungen

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Delectorskaya veröffentlichte zwei Bücher. Ihr 1988 erschienenes Buch l'Apparente Facilité ist ihr Augenzeugenbericht von Matisse' künstlerischen Methoden und dokumentiert seine Werke der Jahre 1935 bis 1939. Danach gefragt, wie es kommt, dass Matisse' Zeichnungen erscheinen wie in einem einzigen Strich gezogen, sagte sie, sie sei "ziemlich gut im ausradieren" gewesen.[12] Ihr zweites Buch, Henri Matisse: Contre vents et marées, erschienen 1996, ist ihr sorgfältig detaillierter und dokumentierter Bericht über die Jahre von Matisse' "zweitem Leben" ab den frühen 1940er Jahren.


Einzelnachweise

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  1. Hilary Spurling: Matisse and His Models. In: Smithsonian Magazine. Abgerufen am 16. April 2016.
  2. Vanessa Thorpe, John Vincent: Matisse's last muse reveals the old master. In: The Guardian. 28. Januar 2001, abgerufen am 16. April 2016.
  3. a b c d e f g h i j Graham Watt: Lydia Delectorskaya. In: British Journal of General Practice. 60. Jahrgang, Nr. 577, 1. August 2010, S. 626–627, doi:10.3399/bjgp10X515250, PMC 2913753 (freier Volltext).
  4. Lydia D., muse et modèle de Matisse. In: Musée Matisse de Nice. 19. Juni 2010, abgerufen am 24. November 2024 (fr-FR).
  5. a b c d e Matisse and His Models, Hilary Spurling for Smithsonian Magazine, October 2005
  6. Graham Watt: Lydia Delectorskaya. In: British Journal of General Practice. Band 60, Nr. 577, 1. August 2010, ISSN 0960-1643, S. 626–627, doi:10.3399/bjgp10X515250 (bjgp.org [abgerufen am 23. November 2024]).
  7. a b c Matisse and His Models, Hilary Spurling for Smithsonian Magazine, October 2005
  8. Spurling H., Matisse the Master: a life of Henri Matisse, Volume Two: 1909–1954. Penguin Books; London 2005.
  9. Graham Watt: Lydia Delectorskaya. In: British Journal of General Practice. 60. Jahrgang, Nr. 577, 1. August 2010, S. 626–627, doi:10.3399/bjgp10X515250, PMC 2913753 (freier Volltext).
  10. a b c Article in Beauty Will Save, "Lydia Delectorskaya Russian Muse of Matisse" [1]
  11. "Matisse's last muse reveals the old master," article by Vanessa Thorpe and John Vincent, Sunday 28 January 2001 for The Guardian via The Observer [2]
  12. "Portrait of the week:Lydia Delectorskaya, Henri Matisse (1947)", Jonathan Jones for The Guardian, Saturday 1 December 2001 [3]