Benutzer:Presse03/Coburger Klöße

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Coburger Klöße sind sehr weiche Kartoffelköße und auf dem Teller von kaum halbkugeligem Aussehen. Sie sind das klassische Sonntagsessen im Coburger Land und gelten in Coburg neben den Coburger Bratwürsten als wichtigste örtliche Spezialität. Sie sind eng verwandt mit den Thüringer Klößen, doch es gibt im Gegensatz zu diesen Unterschiede bei der Zubereitung. Ihre besondere Form und ihren Geschmack erhalten sie dadurch, dass die rohen, geriebenen Kartoffeln so trocken wie möglich gepresst und dann mit dem kochendheißen Kartoffelschnee vermengt werden.

Geschichte und Brauchtum

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Der Coburger Kloß hat eine lange Tradition. Als sich der Kartoffelanbau in Deutschland ab der Mitte des 18. Jahrhunderts durchzusetzen begann, wurden Kartoffeln zu einem der Hauptnahrungsmittel der Bevölkerung. In Thüringen und Franken kamen Kartoffeln - vor allem in den ärmeren Bevölkerungsschichten - nahezu täglich auf den Tisch. Kein Wunder dass man an Sonn- und Feiertagen die Kartoffel durch eine besondere Art der Zubereitung, als Klöße, aufwerten wollte. Die Ähnlichkeit zwischen den Thüringer und den Coburger Klößen erklärt sich nicht zuletzt durch die räumliche Nähe und die langjährige politische Verbundenheit des Coburger Landes mit Thüringen, unter anderem durch die Zugehörigkeit zum Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha.

Obwohl die Frauen früher viel Zeit für die Zubereitung benötigten, wurden in und um Coburg donnerstags und sonntags Klöße gekocht. Dieser Brauch hat sich in vielen Familien auf dem Lande bis heute erhalten.[1] A Sunndich ohna Glüeß is kee Sunndich. (Coburger Mundart. Hochdeutsch: Ein Sonntag ohne Klöße ist kein Sonntag.)

Geräte für die Zubereitung von Coburger Klößen: Kartoffelreibe, Kartoffelpresse, Rührschüssel, Rührsterne

Bei den Coburger Klößen ist im Vergleich zu den Thüringer Klößen der Anteil der gekochten Kartoffeln größer, wodurch sie eine weichere Konsistenz besitzen. Coburger Klöße bestehen je aus einem Teil roher und gekochter Kartoffeln, wobei je nach häuslicher Überlieferung ein Mischverhältnis von 1/2 bis 1/3 rohe zu 1/2 bis 2/3 gekochte Kartoffelmasse üblich ist. Meistens enthält jeder Kloß im Inneren einige in Butter geröstete oder gebratene Weißbrotwürfel, itzgründisch „Bröckla“ oder auch „Brökala“ genannt.

Der eine Teil der Kartoffeln wird geschält, gerieben, mit Hilfe eines Kloßsacks und einer Kartoffelpresse so trocken wie möglich ausgepresst, die sich absetzende Stärke aus dem ausgepresstem Wasser und Salz wird der aufgelockerten rohen Kartoffelmasse zugegeben. Der andere Teil der Kartoffeln wird geschält und in Salzwasser sehr weich gekocht. Das heiße Kochwasser wird abgegossen und aufgefangen, die gekochten Kartoffeln gepresst und mit einem Teil des aufgefangenen Kochwassers zu einem dickflüssigen Brei verrührt. Dieser wird anschließend in einem geschlossenen Topf zum Kochen gebracht und über die rohe Kartoffelmasse gegeben. Die Masse wird kräftig geschlagen, bis der Teig Bindung bekommt. Beim schnellen Vermengen des über 110° heißen Breis mit dem lockeren, trockenen Teil aus geriebenen Kartoffeln und Stärke wird dieser ebenfalls angegart. Dieser Vorgang wird als „Brühen“ bezeichnet. Mit im kaltem Wasser gekühlten Händen werden aus der heißen Masse runde Klöße geformt, eventuell mit Bröckla versehen und in siedendes, aber nicht kochendes Wasser gelegt, bis sie hoch steigen. Die Klöße haben die richtige Konsistenz, wenn sie auf dem Teller leicht auseinander laufen und ihre ursprünglich runde Form verlieren. Deswegen werden sie im Volksmund auch „Rutscher“ genannt. Die Konsistenz der Thüringer Klöße ist dagegen eher locker und tendiert mehr in Richtung fest.

Coburger Klößerei
Coburger Kloßküche

Der Coburger Kloß ist feinfaserig, glatt und glänzend, weich, fast samtig. Er liegt nicht kugelrund auf dem Teller, sondern muss in seiner Form nachgeben und etwas zerfließen. Da er viel Soße aufnimmt, wird er traditionell mit reichlich Bratensauce serviert.[1]

Da die Vor- und Zubereitung der Coburger Klöße sehr aufwendig ist, gibt es in Coburg eine „Kloßküche“ und eine „Klößerei“ , die sich auf die Herstellung des frischen Kloßteiges bzw. der fertigen Klöße spezialisiert haben. Dort lassen sich viele Kunden mittags, inbesondere an Sonn- und Feiertagen, Kloßteig in eigene Behältnisse oder fertige Klöße in mitgebrachte Töpfe einpacken. Auch die örtliche Gastronomie wird beliefert. Ausschließlich in ausgewählten Coburger und Kronacher Einzelhandelsgeschäften ist abgepackter Coburger Kloßteig in der Kühltheke erhältlich.

Auf dem „Coburger Klößmarkt“, der im Herbst veranstaltet wird, werden verschiedene Speisen rund um die Coburger Klöße angeboten.

An der Coburger Volkshochschule finden spezielle Kochkurse für die Coburger Rutscher statt.[2]

Gebrauch und Darreichung

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Viele Gaststätten und Restaurants in Coburg und im Landkreis Coburg haben die Coburger Klöße auf ihrer Speisekarte.

Zu Coburger Klößen isst man vielerlei Sorten von Braten, insbesondere Schweine-, Sauerbraten und Rouladen, aber auch Geflügel wie Gänsebraten mit entsprechenden Soßen. Als Beilage wird meist Kopfsalat oder saisonale Salate gereicht, wie auch Rotkohl. Coburger Klöße serviert man auch ohne Fleisch zu verschiedenen Gemüsen wie Wirsing oder Kohlrabi. Bleiben Klöße übrig, schneidet man sie später gewöhnlich in Scheiben und brät sie in Butterschmalz.

Beim Coburger Krenfleisch serviert man eine gekochte Ochsenbrust mit Coburger Klößen und einer speziellen Krensoße, die aus geriebenen Semmeln mit Butter zur Schwitze gerührt, mit Fleischbrühe aufgegossen und mit Meerrettich kräftig gewürzt wird.

  1. a b http://www.food-from-bavaria.de/de/reg_spez/einzelprodukt.php?an=27 - Food from Bavaria: Coburger Kloß, abgerufen am 13.1.2008
  2. http://www.vhs-coburg.net/metanav-hidden/seminar-detailseite?seminarCid=176649 - Kursdetail: Coburger Rutscher mit Braten, abgerufen am 13.1.2008

Kategorie:Kartoffelgericht Kategorie:Bayerische Küche Kategorie:Coburg