Benutzer:Presse03/Liste der abgegangenen Denkmäler in Coburg
An dieser Seite arbeitet zur Zeit das Denkmal-Team des Wikipedia-Stammtisches Coburg in Zusammenarbeit mit dem Verein "AltstadtFreunde Coburg".
In Ergänzung zur Liste der Denkmäler in Coburg soll zunächst auf dieser Baustellenseite in einer bebilderten Liste die einstmals denkmalgeschützen Objekte in Coburg beschrieben werden, die in den vergangenen Jahrzehnten abgerissen wurden und somit aus dem historischen Stadtbild verschwunden sind.
Der formale Aufbau der Liste soll dem der bestehenden Liste der Denkmäler in Coburg entsprechen. Von dort aus sollen die beschriebenen abgegangenen Objekte direkt erreichbar sein.
An folgendem, beispielhaftem Listenaufbau sollten sich alle Einträge orientieren. Bei der Bebilderung können, falls vorhanden und urheberrechtlich unproblematisch, zwei Bilder (früher - heute) eingefügt werden.
Straße | Jahr | Beschreibung | Bild früher | Bild heute |
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Hinterer Glockenberg 8g |
2005 | 1922 errichtete Christoph Kürschner eine Villa im englischen Heimatstil für Hans von Boetticher. Das Cottage, das malerisch in einer parkähnlichen Anlage stand, setzte sich aus mehreren aneinander gefügten Bauteilen zusammen. Das massive Erdgeschoss mit Natursteinecken trug ein Fachwerkdach mit Kniestock, das mal traufen-, mal giebelständig ausgeführt war. 2005 erfolgte der Abriss für eine neue Einfamilienhausbebauung. | ||
Goethestraße 9 50° 15′ 19,4″ N, 10° 57′ 45,4″ O |
2012 | Das zweigeschossige Wohn- und Lagerhaus entstand 1911 als massiver Putzbau mit Satteldach im barockisierenden Heimatstil anstelle eines Gartenhauses für den Hofschlachter Emil Köhler. Es war durch ein Mansarddach und Garageneinbauten, ursprünglich Eiskeller und Stallungen, gekennzeichnet. Ein ehemaliges Waschhaus war angebaut. Im August 2010 wurde das Gebäude in die Denkmalliste eingetragen. Im Juni 2012 folgte der Abriss zugunsten der Einfahrt in die neue Tiefgarage Albertsplatz. | ||
Judengasse 51 |
2012 | Das Eckhaus, ein verschieferter, traufständiger Satteldachbau, ließ sich der Polizeikommissar Gottlieb Schmidt 1861 von Edmund Berbig erbauen, der auch die rückwärtige Erweiterung 1864 ausführte und das Vorderhaus 1871 für den neuen Besitzer, den Fabrikanten Johann Baudler, aufgestockte. Die Fenster mit ihren Holzstöcken lassen unter dem Verputz eine Fachwerkkonstruktion über dem massiven Erdgeschoss vermuten. Die Fenster, die in den Obergeschossen auf der Nordseite paarweise angeordnet und auf der Flussseite in zwei Achsen gegliedert sind, zeichnen Profilrahmen mit Sturzgesimsen und Zahnschnitt aus. Bemerkenswert ist das dreigeschossige, zur Itz traufständige Rückgebäude. Es ist im Stil der englischen Neugotik mit einem zweiachsigen Mittelrisalit mit achtteiligen Sprossenfenster mit Profilstürzen und einem Dreiecksgiebel sowie einem flachen Satteldach versehen. Das Erdgeschoss ist aufgrund der Hochwassergefahr durch die nahe Itz auffallend hoch angelegt. Trotz Einspruchs des Landesamtes für Denkmalpflege genehmigte die Stadt unter Auflagen den Abriss des Gebäudes im April 2009, der im Juni 2012 folgte. | ||
Mühlgasse 1 |
2008 | Das ehemals zweigeschossige traufständige Satteldachhaus aus dem 18. Jahrhundert wurde im August 2008 abgerissen. Über einem massiven Obergeschoss mit einem seitlichen Hauseingang rechts und einem 1893 eingerichteten Laden mit Eingang links sowie zwei mittigen Fenstern kragte ein verputztes Fachwerkobergeschoss mit vier Fenstern leicht vor. Anstelle zweier Einzelgauben war das Dachgeschoss seit 1914 in ganzer Breite über einem Fußwalm mit einem fünfachsigen Aufbau versehen, der die Mittelachse betonte. An der Gartenseite schloss sich ein Säulenportikus an. | ||
Leopoldstraße 39 |
2009 | Für 1861 ist ein Umbau durch den Arbeiter Andreas Koch an dem Wohnhaus, das einen älteren Kern besitzt, belegt. 1866 folgte wohl ein teilweiser oder kompletter Neubau. Das dreigeschossige Traufseithaus besitzt im Erdgeschoss eine massive und in den Obergeschossen eine verputzte Fachwerkfassade, die durch Verformungen des Fachwerks verzogen ist. Es ist gekennzeichnet durch einen rechts angeordneten Eingang und in den Obergeschossen durch vier in unregelmäßigen Abständen angeordnete Fensterachsen. Wegen des rechts außen angelegten Vorplatzes, des rückwärtigen Treppenhauses und des einfachen Erscheinungsbildes wird das Gebäude zu den typischen Kleinhandwerker- oder Kleinkaufmannshäusern in der Leopoldstraße gezählt. Im Dezember 2009 wurde das Haus zusammen mit dem ähnlich gestalteten Nachbarhaus Nr. 41, dessen Eingang noch in der Nr. 39 lag, abgerissen. | ||
Weichengereuth 25 |
2010 | Das Gebäude wurde 1904 von Max und Tobias Frommann als Wohn- und Gasthaus für den Restaurateur August Hofmann errichtet. Das Erd- und erste Obergeschoss hatte eine Ziegelfassade mit Sandsteingliederungen. Der Straßengiebel des doppelstöckigen Drittelwalmdaches und die Kniestöcke besaßen eine sichtbare Fachwerkkonstruktion. Im vierachsigen Erdgeschoss der Ostfassade wurde eine Dreifenstergruppe von einem gemauerten Bogen überspannt, im Obergeschoss wurde jedes der drei Einzelfenster mit zweifarbig abgesetzten Entlastungsbögen überbrückt. An der Nordwestecke stand ein Polygonalturm mit verputztem Obergeschoss und Zeltdach. An der Südfassade schloss sich ursprünglich ein Saalanbau mit einer Kegelbahn an. Das Gebäude beherbergte zum Schluss das Lokal „El Greco“. Im Jahre 2009 wurde es nach vielen Jahren des Leerstandes von der Stadt erworben und Ende April 2010 abgebrochen. | ||
Zinkenwehr 20 |
2013 | Der zweigeschossige Stadel entstand um 1700 als Ackerbürgerhaus. Das Traufseithaus besitzt ein Satteldach. Im Obergeschoss ist eine dreiachsige, leicht vorkragende Fachwerkfassade mit Querstreben vorhanden. Das Erdgeschoss bekam 1952 im Rahmen des Umbaus zu einer Wagnerwerkstatt anstelle des Fachwerks eine massive Fassade mit neuen Türen und Toren. Im März 2013 wurde das Gebäude abgerissen. | ||
Am Lokomotivschuppen 1 |
2011 | Hinter dieser Straßenbezeichnung und Hausnummer verbirgt sich das ehemalige Bahnbetriebswerk Coburg der Deutschen Bahn, 1911–1921 von der Reichsbahndirektion Erfurt geplant und ausgeführt. 1972 fand die Nutzung der Betriebsanlagen mit der Sprengung des 50 m hohen Kesselhausschornsteins ein Ende. Erhalten blieben lediglich der 16-ständige Ringlokschuppen in Eisenfachwerk mit Tonnendach und integrierter Abluftanlage, die Drehscheibe mit Steuerhaus und das ehemalige Verwaltungs- und Übernachtungsgebäude, ein eineinhalbgeschossiger Satteldachbau mit Filialgiebel und Zwerchhaus. Wurde die gesamte Anlage in den 1980er Jahren noch als Busdepot genutzt, ist sie seit 1992 dem Verfall preisgegeben. 2011 wurde das Dach des Ringlokschuppens abgerissen. |