Benutzer:ProloSozz/Semaglutid
Semaglutid ist ein Arzneistoff, der als Medikament gegen Typ-2-Diabetes auf dem Markt ist. Einziger Hersteller ist der dänische Pharmakonzern Novo Nordisk.
Semaglutid ist ein Inkretin-Mimetikum und gehört zur Gruppe der Glucagon-like peptide (GLP-1)-Agonisten. Im Gegensatz zu anderen Medikamenten dieser Stoffgruppe besitzt es eine deutlich längere Halbwertszeit von ca. 165 bis 200 Stunden und muss daher nur einmal wöchentlich durch subkutane Injektion verabreicht werden. Ebenfalls abweichend von den anderen Vertretern der Stoffgruppe ist es seit Ende der 2010er Jahre als erstes Inkretinmimetikum auch in Tablettenform zur oralen Einnahme verfügbar.
Semaglutid ist ein Antidiabetikum, das vor allem zur Behandlung eines schlecht kontrollierbaren Typ-2-Diabetes als Mittel nachrangiger Wahl eingesetzt wird, wenn kostengünstigere Mittel wie z.B. Metformin nicht ausreichend wirken oder nicht vertragen werden. Es kann sowohl als Monotherapie als auch in Kombination mit anderen Antidiabetika zum Einsatz kommen. Zusätzlich zu seiner antidiabetischen Wirkung wirkt Semaglutid auch gewichtsreduzierend und protektiv gegenüber kardiovaskulären Risiken. Es wird daher besonders bei übergewichtigen Typ-2-Diabetikern und solchen mit kardiovaskulären Ereignissen oder Risiken eingesetzt. Aufgrund dieser anerkannten Wirkungen ist Semaglutid das einzige Medikament seiner Stoffgruppe mit einem durch den gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) anerkannten Zusatznutzen. Es darf seit dem 15. Januar 2020 in Deutschland auf Kassenrezept verschrieben werden. Semaglutid ist ungleich teurer als die meisten anderen Antidiabetika. Die Jahrestherapiekosten betragen nach Darstellung des G-BA ca. 2150 €. Bei Metformin kostet eine Jahresdosis je nach Anwendung zwischen 13 und 87 €.
Als Injektionslösung wird es in einem Fertigpen zum subkutanen Spritzen angeboten. Semaglutid muss eingeschlichen werden. Die Anfangsdosis beträgt üblicherweise 0,25 mg, nach vier Wochen soll sie auf die Normaldosis von 0,5 mg gesteigert werden. Als Höchstdosis wird 1,0 mg angegeben.
Zu den häufigeren Nebenwirkungen zählen Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Bauchschmerzen, die jedoch meist nach einigen Wochen vergehen. Bei Anwendung in Kombination mit anderen Antidiabetika kann es zu einer Hypoglykämie kommen. Da der Stoff das Verweilen der Nahrung im Magen verlängert, kann die Wirkung von oral eingenommenen Medikamenten beeinflusst werden. Schwerwiegende Nebenwirkungen können Nierenprobleme, eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse und in Einzelfällen Schilddrüsenkrebs sowie schwere allergische Reaktionen und eine Verschlimmerung der diabetischen Retinopathie sein.
Markennamen: Ozempic, Rybelsus