Benutzer:Raboe001/Lager
Hier sind Rohtexte, falls diese Zeilen gelesen werden, bitte gerne, sehr gerne verbessern oder auch ergänzen.
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[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hadler Hochzeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anmerkung:
Was ist relevant für ein Lexikon und was nicht? Deshalb schreibe ich erst mal alles auf. Außerdem sollte der Ablauf und der Text noch mal von anderen aus Hadeln verglichen werden. Werde ihn deshalb mal ein paar Freunden vorlegen.
Mitteilung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die IP 85.16.224.20 schrieb am 14. Dez. 2007 um 23:53 Uhr:
Aus Erzählungen meiner Grosseltern, ich bin heute 70, ist mir bekannt, dass es eigentlich zwei verschiedene Arten für die Hochzeitsuppen und auch wohl Feiern gegeben hat. So war es auf der Hadler Seite des Hadler Kanals üblich, dass zum Essen auch Senfsouce gereicht wurde. Bei uns dagegen nur Senf. Dort soll auch am Saaleingang Eintritt verlangt worden sein. Gleichfalls soll es dort auch für jeweils 4 Personen eine Flasche Korn am Tisch gegeben haben.
Auf der Neuhauser Seite war dieses nicht üblich. Hier hat man am Brauttisch einen Umschlag übergeben. Auch die Getränke waren für den ganzen Abend frei. Zur üblichen Hochzeitssuppe auch noch eine Anmerkung. Es wurde kein Ochse geschlachtet, sondern eine einmal junge Kuh. und das Fleisch musste auch gut marmoriert sein. Auch beim Auftragen wurde auf dem 1. Teller immer etwas fetteres Fleisch angeboten. Wo es nicht angenommen wurde, wurde dann mit weniger Fett nachgetragen.
Aus der Zeit meiner Grosseltern ist mir auch bekannt, dass das ganze Tier dem Brautpaar gehörte. Heute Kauft man nur nach Bedarf ein.
Und auch dass soll nicht vergessen werden. Es wurde gesammelt für - die Kokfrau, - die Kökschen, - und ich weiss nicht mehr. Es sollen aber 4 Teller rum gegangen sein. Die Musiker haben an den Tänzern Tanzbänder verkauft. Vieles von diesem ist im Laufe der Zeit verloren gegangen. Dafür wurden andere Bräuche neu aufgenommen.
Liebe Bülkauer IP vielen Dank für Deinen Hinweis, ich freue mich sehr darüber,
- Hier noch ein paar Nachträge, die ich durch Deine Anregungen herausbekommen habe:
- diese eine einmal junge Kuh, ist eine einmal gekalbte Kuh, das bedeutet, das Fleisch ist besonders zart.
- diese 4 Teller waren für die Köksche (Köchin und deren Gehilfen), Kirche, Garderobenfrau, der vierte Teller ist noch fraglich.
Als „Ablaufmuster“ für eine Hadler Hochzeit wird eine Hochzeit aus dem Anfang der 80ziger Jahre den Zwanzigsten Jahrhunderts, die so oder so ähnlich am Hadeler Kanals stattgefunden hat, herangezogen.
- Äh, mir scheint die Darstellung insgesamt etwas stark zwischen Anfang und Ende 20. Jhdt. zu schwanken... Aber vieles hat sich sicher durchs Jahrhundert gehalten. Hadulator 03:24, 5. Mär. 2008 (CET)
- Ich bin inzwischen im von mir derzeit vielzitierten Teut, Hadeler Wörterbuch, Neumünster 1959, Band 2, G-K, S. 198-201, fündig geworden: Die Artikel zu Hochtied und Hochtiedsbruuk schildern den Ablauf einer typischen Hochzeitsfeier (weit über das hinaus, was man sonst von einem und auch diesem Wörterbuch erwarten darf!) bzw. Hochzeitsbräuche. Damit wäre also auch ein im Wikisinne "reputabler Beleg" gegeben. - Außerdem verweist Teut auf [Gustav] Stille, Naberskinner, S. 65 u. 211, wo eine Hochzeit vor 100 (inzwischen also 150 (oder mehr?)) Jahren geschildert wird. Vielleicht kannst Du Dir diese Sachen ja ohne all zu viel Aufwand besorgen? Gustav Stilles "Naberskinner" habe ich eben sogar einmal in einer Bib. gefunden, jetzt aber nicht mehr... war glaub ich Würzburg... scheint ein echter Rechtsausleger und Antisemit gewesen zu sein, demnächst erscheint da wohl was über ihn, das nur zu seinem Hintergrund, man sollte ihn also nicht all zu unbedarft zitieren. Grüße, Hadulator 01:18, 8. Mär. 2008 (CET)
- Hab es wiedergefunden: Zumindest hier, evtl. aber auch noch woanders vorhanden: [1], bzw. hier: [2] - vielleicht funktioniert einer der Links ja noch bei Dir. Ansonsten: Es befindet sich in der Universitätsbibliothek Würzburg, vielleicht ist es ja ausleihbar. Oder antiquarisch? Wie dem auch sei, viel Spaß! --Hadulator 10:34, 10. Sep. 2008 (CEST)
Ablauf einer traditionellen Hadler "Bauern"hochzeit
Vorplanung:
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Möchten die Brautleute traditionell Heiraten, bedarf es eine langwierige Vorplanung, da zu diesem Fest öffentlich eingeladen wird. Früher wurde ein Heiratsplaner (Inbitter dieser trug einen Zylinder mit einer bunten Schleife beim Einladen) mit dieser Aufgabe betraut. Hatten sich die Brautleute auf einen Termin verständig, nicht selten gingen noch Monate ins Land, bevor die Hochzeit ausgerichtet werden konnte, da es je nach Beruf, zum Beispiel in der Landwirtschaft nicht in die Erntezeit, wenn dann nur zwischen den Ersten und Zweiten Schnitt (des Heugrases) oder kurz vor der Reifezeit des Getreides, die Arbeit vorging. Große Ausnahme war die Schwangerschaft der Braut, um nicht in die Verlegenheit eines unehrlichen Kindes - des Kegels - zu kommen, konnte die Hochzeit sehr beschleunigt werden. Je schnelle desto gründliche musste der Hochzeitsplaner (Plattdeutsches Wort war Hochtietmooker) arbeiten, er ging durchs Dorf um als ersten die Dorfkneipen und den Festsaal in Augenschein zu nehmen. Mit dem Wirt, dann erst mit dem Pastor wurden die Termine abgestimmt. War der Termin gefunden, wurde die ganze Familie eingeweht um eventuelle Kollisionen mit Familienterminen zu verhindern. Erst jetzt ging der Planer durchs Dorf und die Nachbarn, Freunde und Anverwandten ein. Für Ihn war diese Zeit sehr anstrengend, da er in jedem Haus etwas zu trinken angeboten bekam und die Höflichkeit es gebot nicht abzulehnen. Da durch konnte sich die persönliche Einladung etwas herauszögen, da „hi mol wider versackt is“ was bedeutete, das der Planer nach zuviel Kaffee auf andere, meist alkoholischen Getränken umgestiegen war und somit sein Pensum nicht schaffen konnte. Bei diesen Gesprächen wird der vom Wirt genannte „Gedeckpreis“ also der vom Wirt für Essen und Trinken berechnetet Preis als „Minimalgeschenk“ an die Brautleute festgelegt. Dieser Gedeckpreis war am Anfang der 80ziger bei ca. 40 DM, 2006 liegt er bei ca. 40 Euro. Der Wirt geht bei der Hochzeit, wenn die Suppe aufgetragen wird, mit dem großen Kochlöffel oder Suppenkelle bewaffnet, durch den Saal und zählt die Köpfe, wobei Kinder nicht gezählt wurden. Natürlich wird auch eine Anzeige in der Zeitung platziert, zumeist in der Sonnabendausgaben, da viele Leser und Leserinnen dieser kleine Blätter besonders an diesem Tag auf Familienanzeigen achten. Somit ist gewährleistet das keiner vergessen wird.
- Gab es vor 20-30 Jahren noch "Planer"? Davon habe ich nie etwas mitbekommen. - Die Gedeckpreise schwank(t)en sehr, je nach Suppen- oder Bratenhochzeit, nach Wirt und Ort. So weit ich weiß, gab / gibt es ein erhebliches Preisgefälle von Otterndorf (hoch) nach Steinau (niedrig) eben vom Hadler Hoch- ins Sietland :- )) Hadulator 02:57, 5. Mär. 2008 (CET)
Schon zwei Wochen vor der Hochzeit begannen die Vorbereitungen
Grün holen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als erstes führen die Nachbarn und Freunde, überwiegen die Männer, mit Kutschen, später mit einem Trecker und zwei Anhängern in den Wald um „Grünes“ zu holen. Im Wald wurden eine oder zwei Tannen gefällt und alle grünen Äste aufgesammelt und auf den einen Anhänger verladen. Auf dem weiten Anhänger, erst nur auf Stroh oder Heuballen gebettet, später wurden Anhänger für diese Zweck mit festen Bänken und einem Dach versehen, damit die Herrschaften bequem zur jeder Jahreszeit in den Wald fahren konnten, fuhren die „Grünhohler“ mit. Der Weg des Treckers führte meist direkt vom Dorf in den Wald, da aber die Arbeit hungrig und durstig machte, wurde auf dem Rückweg Rast in einer oft auch in mehreren Gaststätten halt gemacht. Diese war notwendig, da dem Geschmack der „Grünhohler“ Tribut gezahlt werden musste und die Kneipen bekanntlich unterschiedliche Biere, Körner und Essen im Angebot haben. Die Brautleute sind bei dieser Gelegenheit nur bei der Bezahlung der Rechnung gerne gesehen. Oft wurde auch einfach nur angeschrieben und einer aus der Hochzeitsfamilie bezahlte die Zeche später. Bei uns in Bülkau bekommt das Brautpaar das Grün von den Nachbarn als Geschenk. Auch der Verzehr geht zu Lasten der Nachbarn. Den letzten Besuch geht dann zum Brautpaar, wo das Grün vorgestellt wird. Sehr oft sind dann schon die Spiegeleier in der Vorbereitung.
Papierblumen:
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zur gleichen Zeit saßen die Frauen in einer Stube der Nachbarschaft zusammen um aus buntem Papier und Rosendraht Blumen zu basteln. Je nach Geschick und Zeit konnten diese Blumen Nelken oder Rosen darstellen. Auch hier kam die Geselligkeit nicht zu kurz. Die Braut schaute sicherlich auch mal vorbei um nach dem Rechten zu sehen, und gegebenenfalls Kaffee oder andere Getränke bereitzustellen und den eine oder andern „auszugeben“, die Köm, oft aber eine Obstler oder „den Süßen“ (Likör) anzustoßen.
Kranz binden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine Arbeit für die ganze Nachbarschaft, die Männer schneiden das Grün in kleine handliche Stücke, die Frauen binden diese kleine grünen Tannenzweige und Papierblumen zu langen grünen Kränzen zusammen. Auch hierbei kommt die Gemütlichkeit nicht zu kurz und die Brautleute sind mit dabei.
Schmücken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein paar Tage vor der Hochzeit wird nun geschmückt, je nach dem wie viele Kränze die Nachbarschaft gebunden hat, wird die Kirche, der Saal und das Haus der Brautleute, bzw. die Elternhäuser geschmückt. Die meiste Zeit wird mit dem aufwendigen Schmücken des Saales verbracht.
Balken rollen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einer der wichtigsten Bestandteile der Hadler Hochzeitssuppe sind die Klößchen, auch Klüten oder Balken genannt. Da die Herstellung von so vielen Kugeln die Wirtsleute überfordern würde, ganz zu schweigen vom dem Arbeitslohn, versammeln sich die Nachbarsfrauen beim Wirt in der Küche um die Klöße zu rollen. Da die Wirtsleute bekannt für ihre Gastfreundschaft sind, wird dabei auch „etwas verzehrt“ und so kommt es vor, das die Klöße nach einiger Zeit nicht mehr kugelförmig sondern wie „Klüten“, plattdeutscher Ausdruck für Erdklumpen oder Hoden, oder wie kleine Holzbalken aussehen. Deshalb auch der Ausdruck „Balken rollen“ oder „Klüten rollen“
- M.W. heißt es "Ballken" mit zwei "l", so auch Teut, Hadler Wörterbuch Band I, Neumünster 1959(60?), S. 162, als Beleg angegeben: Osterbruch und Gustav Stilles Werke (?). Teut erklärt übrigens: Geschlecht ist Neutrum. Plural ist "Ballkens". Und: "Fleischbällchen, kleine Fleischklöße, die in der Fleischsuppe gegessen werden (vornehmlich auf Hochzeiten)." Hadulator 02:57, 5. Mär. 2008 (CET)
Vorführungen und Schabernack
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Natürlich darf der Spaß auf der Hochzeit nicht zu kurz kommen, deshalb werden schon Wochen vor der Hochzeit von Freunden oder Sportgenossen verschiedene Spiele oder Vorführungen geprobt. Diese finden unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, das es ja eine Überraschung für die Brautleute manchmal auch für Nachbarn oder Verwandte, die dort auf humorvoller weise „ihr Fett“ abgekommen, werden soll. Auch werden dabei verschieden selbstgebaute Geschenke hergestellt.
Polterabend
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Polterabend findet sehr oft nicht direkt vor dem Hochzeitstag statt, die Auswirkung dieser Feier sollte durch eine bis zwei Tagen Ruhe auskuriert werden. An diesem Abend kommen die Freunde, Verwandten und Nachbarn, die am Tag der Hochzeit keine Zeit haben, oder einfach nur alle die gerne feiern. Es findet sehr zwanglos statt, allerdings bedeutet es viel arbeit für die Brautleute, da diese die Tonscherben immer wieder zusammen fegen müssen, oft mit sehr kleinen oder unter "Karies" leidende Besen. Sie müssen immer auf der Hut sein, den die Freunde versuchen den zusammen gekehrten Haufen wieder zu zerstreuen. Je größer der Haufe Scherben, des do größer das Glück in der Ehe, ist der Hintergrund dieser Tradition.
- Ich kenne Polterabend "nur" zwei Tage vor der Hochzeit. Und: Soll das Poltern nicht die Geister vertreiben??? Jedenfalls bringen die Gäste (altes) Geschirr mit, das dann gepoltert, d.h. kaputtgeschmissen wird, in eine bestimmte Ecke. "Rituelles" Zusammenkehren kenne ich nicht. Hadulator 03:04, 5. Mär. 2008 (CET)
Standesamt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Standesamtliche Trauung hatte keinen großen Stellenwert, da sie früher oft zu einem "beamtenfreudlichen Zeit" stattfinden mußte, heute ist das Standesamt auch mal abends, am Wochenende oder sogar in einer Außenstelle, sei es die Elbe 1, ein Leuchtturm oder die Mocambo, das Ostetraumschiff uvm. bereit.
- Nähere Verwandte und ggf. die Nachbarn (die Frauen!) machen sich aber durchaus auf den Weg, um das Brautpaar nach der Trauung zu begrüßen und beglückwünschen. Hadulator 03:05, 5. Mär. 2008 (CET)
fahrbaren Untersätze
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Oft wird das für die Hochzeit von den Brautleuten geplante Auto nur zum Hinweg zum Standesamt oder Kirche benutzt. Für den Rückweg werden die verschiedensten Untersätze als Überraschung eingesetzt. Sei es nun die klassische weiße Kutsche, ein Trecker, eine Bagger oder Motorrad mit Beiwagen, je nach Hobby oder Beruf wird ein alternatives Verkehrsmittel gesucht.
Sperren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aus dem Standesamt oder auch der Kirche zur Feier wird oft der Weg verstellt, sein es der Bräutigam falls er ein Feuerwehrmann ist, ein Schlauch durchschneiden muß, Zimmermänner ein Balken mit stumpfer Säge, je nach dem welchen Beruf die Brautleute ausüben. Aber auch unterwegs werden die Straßen mit bunten Bändern oder Flaschenseilen (Seile an den leere Schnapsflaschen hängen) versperrt und nur gegen eine Zollgebühr, für Erwachse „kurze“ wie Köm, Korn oder Obstler und für Kinder Süßigkeiten geöffnet.
Kirche
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sind die Brautleute an der Kirche eingetroffen gibt es verschiedenen Varianten. Bei der ersten ist, wie oft im Film zu sehen, die Kirche mit den Gästen gefüllt, der Bräutigam warten in der Kirche auf seine Braut, die dann vom Brautvater übergeben wird. Eine weiter ist, dass die Brautleute als erstes in die Kirche einmarschieren vorweg nur der Pastor, gefolgt von der Familie, den Verwandten, danach dann die Freunde und Nachbarn. Die Zeremonie entspricht den „üblichen“ von der evangelischen Kirche vorgegeben Standards, allerdings gibt es auch Pastoren, die diese Gelegenheit nutzen den Brautleuten und den Anwesenden etwas den „Kopf zu waschen“, natürlich mit für die Feier angemessenen Worten.
- Einem Pastor, der das bei dieser Gelegenheit macht, gehört der Kopf gewaschen! Hadulator 03:07, 5. Mär. 2008 (CET)
Der Weg zum Saal
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ist die Kirche beendet kann, wie bei der Standesamtlichen Trauung schon beschrieben auch hier der Weg versperrt werden, unterschiedliche Beförderungsmittel bringen die Kirchgänger zum Saal. Viele der Kirchgänger müssen aber erst noch einmal nach Haus um die Tiere zu versorgen, bzw. da sie in Uniform Spalier gestanden haben, oder in Arbeitstracht vor der Kirche ein passendes dem Beruf angemessenes Schauspiel geliefert haben. Oder mit ihren Arbeitsgeräten, zum Beispiel einem Traktor im Konvoi die Brautleute zur Gaststätte begleitet haben, hierbei kommt es vor, dass die Vorfahrtsregeln im Straßenverkehr durch Ordner oder den grün/weiß (jetzt oft blau/weißen) professionellen Ordnungskräften außer Kraft gesetzt werden, damit die Gruppe zusammen bleibt, da nicht alle Gäste den Weg kennen. Führt dieser Konvoi über eine belebte Land- oder Bundesstraße sind kilometerlange Staus nicht zu vermeiden.
- Vorkommen kann ggf. auch ein Spalier vor der Kirchentür durch den Schützenverein etc. Hadulator 03:18, 5. Mär. 2008 (CET)
Ablauf der Hochzeitfeier auf dem Saal
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kaffee und Kuchen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Da die Kirche oft schon früh stattfindet und die Gäste von weit her, oder die Freunde und Verwandte die keine Verpflichtungen haben gehen mit den Brautleuten auf dem Saal. Hier wird von den Wirtleuten Kaffe und Kuchen angeboten, man spricht mit dem Pastor, der oft auch zumindest die Kaffeetafel besucht, unternimmt Spaziergänge und entspannt sich etwas.
- Viele Gäste tauchen erst hier bzw. später auf, da sie - aus welchen Gründen auch immer - am Gottesdienst nicht teilgenommen haben. Hadulator 03:09, 5. Mär. 2008 (CET)
Die Torte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei der Torte gibt es verschiedenen Möglichkeiten, sie wird Stunden vor dem Essen schon am Nachmittag angeschnitten, oder aber sie folgt nach der Suppe als Nachtisch oder um Mitternacht. Ganz nach ermessen der Brautleute.
Empfang der Gäste
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit einem Glas Sekt, Selter bewaffnet stehen die Brautleute vor dem Gabentisch und nehmen die Geschenke sowie die Umschläge der Gäste entgegen. Die Umschläge werden dabei den Bräutigam überreicht, wären die Braut die Geschenke bekommt. Allerdings gib es wie hier auch immer wieder Ausnahmen, so kann es vorkommen, das z.B. das Geld im einfachsten Fall in einer Götterspeise deponiert wurde, im schlimmsten Fall aber ein Eimer abgebundener Beton per Meisel aufgestemmt werden muß, um an das Geld zu kommen. Auch hier sind dem Schabernack der Gäste kaum Grenzen in ihren Ideen gesetzt.
- Ein "Umschlag" entspricht in etwa dem Gedeckpreis des Wirts, so dass die Hochzeit das Brautpaar nicht ruiniert, sondern die Gäste sich die Hochzeitsteilnahme selber bezahlen. Eine Besonderheit, die es in anderen Gegenden Deutschlands (und der Welt) so wohl nicht all zu oft gibt. Hadulator 03:12, 5. Mär. 2008 (CET)
Die Wirtsleute stellen sich vor
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sind alle Gäste gekommen, bzw. ist es Zeit fürs Essen, betreten die Wirtleute den Saal, überbringen der Brautleuten eine kleine Aufmerksamkeit des Hauses, z.B. für die Brau ein paar Blumen. Durch das Klingen der Gläser, oder durch ein Zeichen der Musiker verstummt der Saal und der Wirt oder die Wirtin hält eine kurze Ansprache, bzw. ein für das Wirthaus übliches traditionelles Gedicht.
Die Reden vor dem Essen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Oft gibt es vor dem Essen noch eine oder mehrere Reden, zuerst begrüßt der Bräutigam die Gäste und wünscht einen guten Appetit, ist der Pastor noch zugegen, so hält auch er eine Rede und Spricht das Dankgebet. Zum Schluß kann der Vater der Braut eine kurze Rede halten und die Musiker, der er ja bezahlt hat, vorstellen.
Die Suppe kommt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Licht im Saal wird etwas gedämpft, die Musik spielt einen Marsch und die Empfangstüren öffnen sich für den Wirt, der mit einer großen Suppenkelle bewaffnet vor den Aufträgern zum Tisch der Brautleute marschiert. Dem Brautleuten wird die Hadler Hochzeitsuppe und deren Zutaten gezeigt, geben die Brautleute ihre Zustimmung kann das Essen beginnen. Die Aufträger der Suppe sind oft Ehe-/Paare aus der Nachbarschaft, da die Wirtsleute mit der gleichzeitigen Beköstigung von 100 bis 250 Personen etwas überfordert wären. Deshalb delegiert der Wirt oder die Wirtin mit einer großen Suppenkelle die Aufträger, da sie nicht immer die Erfahrung haben und der Wirt die Übersicht behält, wo der Schüsseln schon leer sind. Für die Brautleute wird das Essen oft durch das Klingen der Gläser unterbrochen, wie weiter den ganzen Abend, da Gäste mit diesem Zeichen ein Kuß der Brautleute fordert. Diese müssen ihr Essen unterbrechen, aufstehen und unter dem gejohlte der Gäste küssen. Folgen die Brautleute dieser Aufforderung nicht sofort wird das Gläserkloben durch Tischkloppen verstärkt, geht dabei ein Glas entzwei bekommt der Verursacher eine Flasche Korn, die er mit den Brautleuten antrinken muß und erst wieder weiter essen darf wenn die Flasche leer ist.
Sind alle satt, ist das Geschirr abgeräumt übernimmt der Wirt wieder die Bewirtung der Gäste und die Aufträger dürfen die Suppe essen, da die Gäste den Aufträgern besonders wohl gesonnen sind und sie während es Auftragens mit viel Flüssigkeit in Form von Korn und Schnaps die schwere Arbeit erleichterten, kommt das Essen für sie als Grundlage oft zu spät.
- Der Brauch mit dem Korn ist mir neu... bitter... oder lustig... :-)) Hadulator 03:14, 5. Mär. 2008 (CET)
Der Brauttanz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ist das Essen abgeräumt und sind die ersten Reden, von den Geschwistern gehalten verklungen folgt der Ehrentanz der Brautleute, alles Gäste verlassen ihre Plätze und stellen sich in einem Kreis um die Brautleute, diese tanzen eine weile unter dem Klatschen der Gäste, dann trennen sich sie sich und führen die Schwiegerelter, die Geschwister und Verwandten auf die Tanzfläche. So entstehen die erste Runde der Tänze. Am Schluß der drei Lieder werden die Brautleute auf Stühlen gesetzt und zum Tresen getragen, auf den Tresen angekommen steigen sie hinter den Tresen und füllen die Gläser mit Schnaps. So findet die Bewirtung nicht nur am Platz sondern auch am Tresen statt, da die Tanzpaare ja nicht immer an einem Tisch gemeinsam sitzen nach dem gemeinsamen Tanz „noch einen Verzehren“ und ein paar Worte wechseln möchten bevor die Dame wieder an den Platz gebracht wird.
Auf rote Socken tanzen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Haben die Brautleute noch unverheiratete ältere Geschwister, bekomme sie wie die Brautleute auch einen Ehrentanz, diese Tanz müssen sie aber ohne Schuhe sondern nur mit übergroßen roten Socken absolvieren. Je nach Laune des Vorbereiters können diese Socken auch wie Kiestrümpfe aussehen und eine großen Pummel auf dem Fuß haben. Zweck dieser Aktion ist es zum einen, das jeder und jede unverheiratete auf dem Saal weis, das es noch andere unverheiratete Gäste gibt. Zum anderen versuchten die Geschwister natürlich für diese Hochzeit einen Tanzpartner mit einzuladen, den nichts ist peinlichter als wenn Mann oder Frau sich ihren Tanzpartner nicht aussuchen kann, sondern den nehmen muß, der da und noch frei ist. Denn dieses Fest, das oft mit mehr als 150 Personen gefeiert wurde, ist auch ein Versuch die noch unverheirateten Familienangehörige oder Freunde an die Frau respektive Mann zu bringen. Es war früher die einige Möglichkeit "Fremde" aus einen Nachbardorf kennen zu lernen.
Tanz der Suppenaufträger
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Damit alle Hochzeitsgäste fast gleichzeitig ihr Essen bekommen, helfen die Nachbarn beim Auftrage des Essens. So wird im Vorfeld bei den Planungen in der Nachbarschaft gefragt welches Paar gerne diese anspruchsvolle Aufgabe übernehmen möchte. Auch wenn diese Aufgabe im ersten Augenblickt nicht gerade schwierig erscheint, so offenbart sich die Tätigkeit doch als sehr anstrengend, wenn man es einmal gemacht hat. Jedes Aufträgerpaar hat eine bzw. zwei Tische als Hauptaufgabe, muß aber auf Anweisung des Kochlöffelschwingenden Wirtes jederzeit wissen wo Getränke, die verschiedenen Zutaten der Suppe herzubekommen sind und dabei schnell sein, denn es sollte die Suppe ja nicht kalt bzw. leer werden. Allerdings wir die Arbeit auch dadurch erwährt, das die Gäste humorvoll die Aufträger durch kleine Schnäpse zu bestechen versuchen, damit er das beste Stück Fleisch, die wärmste Suppe oder anderes schneller bekommt. Natürlich ist auch Schabernack mit im Spiel, dann die Aufträger habe noch nichts gegessen und sind so anfälliger für den Alkohol.
Ist das Essen abgeräumt, die Küche etwas aufgeklart und die Geschirrspüler (Mensch oder Maschine) im Einsatz. Haben die Brautleute und Familie ihre Tänze absolviert, bekommen die Aufträger Ihren Ehrentanz, damit alles sehen können wer alles für sie aufgetragen hat. Es kann vorkommen, das die Aufträger von der Hochzeit nur noch ihren Ehrentanz, bevor es für sie zum Essen und umziehen geht, mitbekommen, da ihr Alkoholpensum schön überschritten war. Besonders bei jungen Aufträgern, die diese Aufgabe das erste Mal machen wird von den Gästen versucht, sie schnell mit Alkohol unter den Tisch zu bekommen.
Vorführungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als erste Vorführung wird das bisherige Leben der Brautleute, unter Zuhilfenahme aufbewahrter Beweismittel, Fotos, Windeln, Briefe usw. von Geschwistern dem Publikum plastisch humorvoll vor Augen geführt. Je nach wie sehr die Brautleute in dem Vereinsleben integriert sind, können sich die Vorführungen des Sport-, Schützen-, Kegel- Krieger-, Sänger-, oder auch Reitervereine über Stunden hinziehen. Sie finden vorzugsweise in den Spielpausen der Kapelle statt. Diese Kapellen sind nicht nur auf traditionelle Tanzmusik vom Walzer bis Foxtrott beschränkt sondern können sicher auch die angesagten Tanzmusiken, Gruppentanz oder Rockmusik. Nicht unerwähnt sollte die Feuerwehr sein, falls der Bräutigam zur freiwilligen Feuerwehr gehört, werden den Gästen spezielle Löschtaktiken erklärt. Eines habe diese Spiele gemeinsam, es wird für alle Beteiligten „kurze“ als Getränke bereitgestellt.
Um Mitternacht das zweite Essen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ist es kurz nach Mitternacht wird das Büfett eröffnet, diese ist ein warm/kaltes Büfett in einem Nebenraum, je nach Wunsch kann es auf der Suppe bestehen oder aber auch großzügig als Fleisch und Fischbüfett sowie einem Bereich für Süßspeisen mit Kaffee und Kuchen bestehen.
- Noch mal Suppe??? Ja, ein Büffet, und das Ganze kenne ich als "Frühstück"! :- )) Hadulator 03:19, 5. Mär. 2008 (CET)
die Musik wird bestochen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis gegen drei Uhr morgens hat der Brautvater die Musiker bezahlt, ist die Feier gelungen und die Gäste möchten noch nicht nach hause, wird versucht die Musik zu bestechen, kommt genug Geld zusammen spielen sie noch ein paar Minuten aber auch Stunden weiter.
Der letzte Tanz im Kerzenschein
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der letzte Tanz der Hochzeit ist den Brautleuten vorbehalten, hierbei wird das Licht im Saal gelöscht, die noch anwesenden Gästen nehmen die Kerzen von ihrem Tisch und bilden einen Kreis in der Mitte des Saales und setzten sich auf den Boden. In diesem nur mit Kerzen bedeuteten Kreis tanzen nun die Brautleute unter leisen rhythmischen Klatschen der Gäste einen langsamen Walzer.
Das Fest ist aus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Fest ist aus, die Gäste gehen nach Haus, für die Brautleute kann es nun noch einmal spannend werden. Die Frage ist wo und wie verbringen sie die Hochzeitsnacht. So genannte Freude und Verwandte, aber auch Nachbarn versuchen bei dieser Gelegenheit an die Schlüssel der Wohnung oder des Hausen zu kommen. Haben sie es geschaft, könnte das Schlafzimmer voller Luftballons, aber auch Federn, Konfetti oder anderen Schabnack sein. So kann es auch vorkommen, falls die Zeit zwischen Kirche und Feier nicht zu kurz ist, das die ganze Wohnungseinrichtung verändert wurde. Schon der Weg zum Auto kann durch das verstecken des Autos oder aber der Weg zum Haus kann durch den Abbau einer Brücke erwert werden. Hierbei wird immer drauf geachtet, das der Spaß schnell und kurz sein soll und nicht noch zu einer harten Arbeit ausartet. Es gibt dabei immer einen zweiten Plan, zB. das die Eheleute nicht ihrem Bett sondern woanders schlafen. Selbst wenn alles in Ordnung scheint, und sich die Brautleute zu Bett begeben können verschieden gestellte und verstecke Wecker die Nacht sehr kurz machen. ... "so genannte Freunde" sagt alles zu diesem Punkt... Hadulator 03:21, 5. Mär. 2008 (CET)
Der Heimweg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für die Gäste kann der Heimweg sehr lang werden, da die Marschendörfer oft sehr lang gezogen und keine Fleckendörfer sind und kaum noch einer der Gäste bereit wäre ein Auto zu lenken und so wird der Weg oft zu fuß angetreten. Der lange Marsch hat zu Folge, dass sich die Gäste wieder etwas nüchterner fühlen. Die frische Luft, der kühle Morgen, die aufgehende Sonne und die Bewegung machen allerdings auch wieder Hunger und es lohnt sich für die Bauern nicht mehr ins Bett zu gehen.
Spiegeleier
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Da oft in Gruppen gegangen wird, kommt es vor, dass sich eine Gruppe entschließt noch nicht ins Bett zu gehen, sondern einen der Mitgehenden auszusuchen und sich bei Ihm oder auch bei anderen Nachbarn die schon wach sind und nicht bei der Feier waren, zum Frühstück einzuladen. Hierbei wird starker Kaffee gekocht und Spiegeleier mit Speck auf Schwarzbrot angeboten.
Das Melken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Da diese Frühaufsteher oft Bauern sind, wurde nun versucht ihnen beim Melken der Kühe und füttern der Tiere zu helfen. Was zur Folge hat, das sie vom Schlaf überrascht werden und anstatt im Bett im Heu schlafen.
Abschmücken und „Danke“ sagen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Sonntag ist für das Dorf sehr ruhig, je besser die Hochzeit war, desto weniger Kirchgänger hat der Pastor zu verzeichnen. Hat der Pastor mitgefeuert, was im früheren Jahre öfters der Fall war, könnte die Sonntagspredigt auch ausfallen.
In den nächsten Tagen wird der Schmuck der Kirche und des Saale abgebaut, die Kränze am Haus werden allerdings erst abgehängt, wenn das Grün verwelkt ist. Es folgt nun noch eine kleine Feier für die vielen Helfer, hierbei wird in kleinen Kreis etwas gegessen und getrunken, allerdings nicht so intensiv wie auf der Hochzeit.
Nachtrag
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ablauf dieser Feier ist nicht nur auf die Hochzeit auch grüne Hochzeit beschränkt. Ablauf der Hochzeitsfeiern zur
- Grüne Hochzeit
- Hölzerne Hochzeit nach 10 Jahren
- Silberne Hochzeit nach 25 Jahren
- Goldene Hochzeit nach 50 Jahre
- Diamantene Hochzeit nach 60 Jahren
sind für die Hochzeit im Hadler Raum üblich.
- Wobei die Hölzerne Hochzeit allenfalls selten eine Saalhochzeit ist, häufig eher in sehr lockerer Umgebung (Partyzelt, Garage oder so). Hadulator 03:23, 5. Mär. 2008 (CET)
Zitate
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der eínzíge Mensch, der sích vernünftíg benímmt, íst meín Schneíder. Er nímmt jedesmal neu Maß, wenn er mích trífft, während alle anderen ímmer díe alten Maßstäbe anlegen ín der Meínung, síe paßten auch heute noch. von Peter Ustínov
Alle Revolutíonen haben bísher nur eínes bewíesen, nämlích, daß sích víeles ändern läßt, bloß nícht díe Menschen. von Bertolt Brecht
Meine Arbeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sicherungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]{{Benutzer inaktiv|Grund= Ich bin dann mal weg, mit Zeit meinen Gedanken nachzuhängen <br />kaum einen Internetzugang und viel zu tun.<br /> <small>ok, wenn ich ein offenes WLan finde schau ich mal hier rein;-) </small>|1=-- --[[Benutzer:Raboe001|Ra Boe]] <sub> [[Benutzer Diskussion:Raboe001|'''sach watt''']]</sub> 00:26, 3. Nov. 2007 (CET)}}