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Definition
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- nur kommerziell hergestellte, zertifizierte Motoren
- Verwendung leichter Materialen; kein Metall
- Gewicht unter 1500 g
- Schub unter 320 Ns und Teibsatzgewicht unter 125 g
- Bergungssystem, wie z.B. ein Fallschirm
Flugphasen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Zündung
- Durch elektrische Anzündung des Raketenmotors wird die Modellrakete gestartet. Hierbei kommen verschiedene Anzünder zur Anwendung, der einfachste ist eine Drahtbrücke welche in den Motor gesteckt wird und mit einem hohen elektrischem Strom zum Glühen gebracht wird.[2] Abwandlungen mit einer Graphit haltigen Glühbrücke sind auch gebräuchlich.[3] Kommerziell sind spezielle Modellraketenzünder erhältlich, die aus einer Drahtbrücke mit einem kleinen pyrotechnischen Satz bestehen [4], es können aber auch Brückenanzünder aus der Pyrotechnik verwendet werden. Das Selbst-Herstellen pyrotechnischer Anzünder ist erlaubnispflichtig.[5] Darüber hinaus ist in Deutschland die Benutzung von Anzündschnüren gebräuchlich, die einigen Motoren beiliegen.[6] Dies ist nicht konform mit dem Sicherheitskodex, da es ein erhöhtes Gefährdungspotential mit sich bringt.[2] Zum einen ist man während des Anzündvorganges deutlich näher an der Rakete, zum anderen kann der Start nicht abgebrochen werden wenn die Zündschnur einmal brennt, was besonders bei verlängerten Zündschnüren problematisch ist.[2] Für das Clustern mehrer Raketenmotoren existieren sogenannte Anzündstäbchen, die eine instantan abrennende sehr kurze Zündschnur darstellen, diese werden jeweils in die Düsen der Motoren eingeführt und mit Schwarzpulver-Anzündband verbunden. Das Anzündband sollte, aufgrund seines extrem schnellen Abbrandes und der leichten Entflammbarkeit, nur elektrisch gezündet werden. Das Zünden mehrerer Motoren mit mehreren Brückenanzündern ist auch möglich.[7]
- Startphase
- Zu Beginn des Fluges reicht die Anströmgeschwindigkeit der Luft nicht aus um die Rakete aerodynamisch zu stabilisieren, daher muss die Rakete bis sie eine bestimmte Geschwindigkeit erreicht hat mechanisch ausgerichtet werden.[8] Dies erfolgt durch einen Leitstab (englisch Launch rod), dafür weißt eine Modellrakete an ihrer Außenseite ein kleines Röhrchen (englisch Launch lug) auf, welches über einen Metallstab geschoben werden kann.[8] Die Rakete gleitet dann während der Startphase diesen Stab entlang. Neben dem Ersatz für die aerodynamische Stabilisierung, wird auch die Flugrichtung durch die Ausrichtung des Leitstabes bestimmt, sie soll nicht mehr als 30° von der Vertikalen abweichen.[1] Neben Stäben sind, insbesondere für schwere Raketen, auch Aluminium-Profil-Schienen (englisch Rails) gebräuchlich, in welche die Rakete mit an ihr befestigten Railbuttons eingehakt werden kann.[8] Besonders für Wettbewerbe werden aus aerodynamischen Gründen spezielle Türme (englisch Launch tower) verwenden, dabei sind an der Rakete keinerlei zusätzlichen Teile befestigt und die Rakete wird zwischen mehren Führungsschienen, die um sie herum angeordnet sind, auf Kurs gehalten.[8]
- Schubphase
- Freiflug
- In der Freiflugphase fliegt die Rakete antriebslos aufgrund ihrer kinetischen Energie, ihre Geschwindigkeit reduziert sich kontinuierlich aufgrund der weiterwirkenden Schwerkraft und des Luftwiderstandes. Durch den Ausbrand des Motors verringert sich die Masse der Rakete nur noch unwesentlich. Sieht man vom Luftwiderstand ab, ist die Rakete nahezu schwerelos und befindet sich unter Mikrogravitation.
- Gipfelpunkt
- Am Gipfelpunkt hat die Schwerkraft die Vertikalgeschwindigkeit der Rakete auf Null reduziert. Die potentielle Energie der Rakete erreicht ihr Maximum. Bei ideal senkrechtem Flug verschwindet ihre Horizontalgeschwindigkeit ebenfalls. Daher ist dieser Zustand perfekt um das Bergungssystem auszustoßen, da die auftreten Kräfte reduziert werden.
- Bergung und Landung
- Der Ausstoß des Bergungssystem erfolgt entweder über eine Verzögerungsladung, über Zeitschalter oder Sensor gesteuert.[9] Die Verzögerungsladung und der Zeitschalter müssen zeitlich an den zu erwartenden Gipfelpunkt angepasst werden.[9] Sensorisch lässt sich der Gipfelpunkt barometrisch über den mit der Höhe abnehmenden Luftdruck bestimmen.[9] Die Umkehr der Vertikalgeschwindigkeit der Rakete am Gipfelpunkt kann elektronisch mit Beschleunigungssensoren detektiert werden.[9] Ebenfalls möglich ist es die Lageveränderung der Rakete im Bezug zum Erdmagnetfeld zu messen.[9] In der Regel zünden sowohl die Verzögerungsladung als auch Elektroniken eine kleine Treibladung, welche im Körperrohr einen Überdruck erzeugt und dadurch die Spitze abtrennt, welche den Fallschirm herauszieht.[10] Besonders bei Wasserraketen sind aber auch rein mechanische Lösungen gebräuchlich.
Geschichtliche Entwicklung des Modellraketenbaus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Zuge der Raumfahrtbegeisterung in den USA während der 1950er Jahre, experimentierten Jugendliche mit eigenen Raketenmotoren. Dabei kam es immer wiederzu schweren Unfällen beim Umgang mit Explosivstoffen. Modellraketen entstanden aus dem Bedürfnis heraus, den Amateurraketenbau sicherer zu machen. Der Name Modellrakete (model rocket) tauchte erstmals 1951 auf als Titel des Model Rocket Pamphlet welches von George James im Popular Science Magazin veröffentlicht wurde. [11]
Orville H. Carlisle entwarf 1954 für seinen Bruder Robert eine flugfähige Modellrakete, die Rock-A-Chute Mark I,die dieser in seiner Vorlesung über die Geschichte der Luftfahrt nutzen wollte. [12] Die Rakete bestand aus Papier und Plastik hatte einen austauschbaren Treibsatz und landete an einem Fallschirm. Orville war Hobbypyrotechniker und besaß einen Schuhladen in Nebraska, sein Bruder war ein ehemaliger Marinepilot und begeisterter Modellflieger. [12] G. Harry Stine, der 1955 ziviler Wissenschaftler an der U.S. Naval Ordance Missile Test Facility in White Sands war veröffentlichte im Februar 1957 den Artikel The World’s Safest Buissness in Mechanix Illustrated, welcher Sicherheitsregeln für den Amateurraketenbau aufstellte. [13]
Carlisle laß diesen und sandte Stine einen Bausatz für seine Rakete und einige Raketenmotoren.[13] Dieser testete sie eingehend und kam zu dem Entschluss, dass sie die Lösung waren um der Jugend ein gefahrloses experimentieren mit Raketen zu ermöglichen, indem man die Motoren nach Carlisle Idee kommerziell produzierte.[12] Einer der ersten Schritte die Carlisle und Stine trafen um die Sicherheit zu erhöhen, war der Wechsel vom Zünden des Motors mittels Zündschnur zur elektrischen Zündung.[13] Carlisle konnte 200 Motoren pro Tag von Hand herstellen, als 1957 das Interesse an Raketen dramatisch wuchs, ausgelöst durch Sputnik-I, reichte dies nicht mehr um den Bedarf zu decken.[12] Sie suchten daher nach Partnern in der pyrotechnischen Industrie und gründeten mit anderen zusammen die Firma Model Missiles Inc..[13] Lawrence Brown, ein Pyrotechnik-Hersteller, offerierte die Motoren herzustellen aus Kostengründen unter Verwendung jener Papierrohre, die er für seine Feuerwerkskörper verwendete.[13] Diese hatten eine Länge von 70 mm und einen Durchmesser von 18 mm, was bis heute die Standardgröße für Modellraketenmotoren geblieben ist. Carlisle wurde mit 5 cent an jedem Motor und 25 cent an jedem Bausatz am Gewinn beteiligt. [13] Stine erkannte, dass das bereitstellen von zuverlässigen Motoren alleine nicht das Unfallproblem beheben konnte. Daher gründete er im Dezember 1957 die Model Missile Association, die verpflichtende Sicherheitsregeln für Mitglieder aufstellte, dem Austausch unter Raketenfliegern dienen und Wettbewerbe ausrichten sollte.[12] Am 25. Oktober 1958 wurde der Name in National Association of Rocketry (NAR) geändert, sie ist heute die größte Modellraketenvereinigung mit über 5000 Mitgliedern. [12] Aufgrund der Hohen Nachfrage stieß Brown bei der Produktion an seine Kapazitätsgrenze, was zu Qualitätsproblemen führte. Nachdem Vernon Estes gehört hatte das MMI einen neuen Produzenten suchte, offerierte er im Juli 1957 die Motoren billiger und besser herzustellen. Bis dahin wusste er nichts über Raketenmotoren, aber sein Vater war in der Feuerwerksindustrie und im Januar 1959, hatte Vernon Estes die erste vollautomatische Maschine für Modellraketenmotoren die Mabel entwickelt.[12] Sie konnte alle 5 Sekunden einen Raketenmotor herstellen. Die Produktionskosten der Motoren sanken von 13 auf 5 cent. Die fixe Marge für Carlisle von 5 cent pro Motor stellte für MMI, durch die sinkenden Motorpreise ein Problem dar, außerdem stellte Estes mehr Motoren her als MSI abnehmen konnte, letzendes schloss die Firma MSI 1966.[12] Aber Vernon Estes baute durch Direktvertrieb sein Unternehmen Estes Industries Enc. weiter aus.[14] Heute ist es der größte Modellraketenmotor-Hersteller weltweit mit über 315 Millionen verkauften Motoren.
in Deutschland
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Raketenbau hat in Deutschland eine lange Tradition und findet seinen Anfang zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit den Raketenpioniere, Hermann Oberth, Wernher von Braun und Max Valier um nur einige zu nennen. Diese Raketenversuche würden heute wohl als Amateur- oder Experimentalraketen bezeichnet und gipfelten in der Entwicklung des Aggregat 4 und letztendlich durch die Operation Overcast auch in der Mondlandung. Nach dem zweiten Weltkrieg begann die Geschichte des Raketenmodellbaus mit Herrmann Langkrär
Ernst Maurer: Entwicklung der Raketenmodelltechnik in der BRD. RAMOG e.V., abgerufen am 13. September 2014.
G. Harry Stine: Fourty Years of Model Rocketry A Safety Report. National Association of Rocketry, 1997 (online [PDF; 2,1 MB]).
Philipp Burkhalter: Raketen und Raumfahrt - Funktionsweise und Herstellung von Raketen leicht verständlich erklärt. Burkhalter Verlag, Bern 2011, ISBN 978-3-03302876-0.
James S. Barrowman und Judith A. Barrowman: The Theoretical Prediction of the Center of Pressure. 1966 (online [PDF; 700 kB] Presented as a Research and Development Project at NARAM-8).
Erika Held und Alfred Schubert: Hans Held - Haid, Lebensmosaik eines Genies. Kedzierski-Bober, Irena 2009, ISBN 3-9813089-0-5.
Treibsätze
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Treibsatz, auch Raketenmotor genannt, ist die Antriebseinheit der Modellrakete. Er besteht aus einer Treibladung, einer Expansionsdüse, einem Gehäuse, sowie meistens einem Verzögerungssatz und einer Ausstoßladung.[15] Er ist ein Rückstoßantrieb, bei dem ein Flugkörper basierend auf dem 3. Newtonschen Axiom durch eine Impulsänderung unabhängig von dem ihm umgebenden Medium beschleunigt wird.[16] Die Rakete wird dabei mit der gleichen Kraft beschleunigt, mit der das Verbrennungsprodukt der Treibladung ausgestoßen wird. Bei Modellraketen ist der Treibsatz ein Feststoffraketenmotor in dem die für die Bewegung notwendige Energie aus einer chemischen Redoxreaktion gewonnen wird. Der Raketenmotor führt dabei, im Gegensatz zum Strahltriebwerk eines Flugzeuges nicht nur den Brennstoff, sondern auch das Oxidationsmittel mit. Die bei der Verbrennung entstehenden heißen Gase und Feststoffe werden nach hinten aus dem Raketenmotor ausgeworfen und erzeugen als Stützmasse eine Impulsänderung. Diese Impulsänderung wird als Schub bezeichnet und setzt sich aus dem Produkt von Masseverlust der Rakete und Ausströmgeschwindigkeit zusammen.[17] Modellraketenmotoren benutzen als Raketentreibstoff Schwarzpulver (Motoren von Weco, Estes) oder heterogene Verbundtreibstoffe (englisch composite) häufig APCP auf Basis von Ammoniumperchlorat und Aluminium (Motoren von Aerotech, CTI).[18] APCP weist im Vergleich zu Schwarzpulver einen höheren spezifischen Impuls auf.[19] Der Verzögerungssatz sorgt dafür, dass nach einer bestimmten Zeit nach Abbrand der Treibladung die Ausstoßladung gezündet wird, welche meist aus Schwarzpulver oder Cellulosenitrat besteht und dem Ausstoß des Bergungssystemes dient. Der Verzögerungssatz erzeugt darüberhinaus häufig auch eine Rauchspur, die das Verfolgen der Rakete am Himmel erleichtert. Der Raketenmotor kann nur ein einziges mal verwendet werden und muss dann ersetzt werden. Größere erlaubnispflichtige Motoren bestehen zur Kostenreduzierung aus einem Aluminiumgehäuse (englisch Casing) das wiederwendet werden kann und mit speziellen Nachladesätzen (englisch Reloads) bestückt wird.
Der zeitliche Verlauf des Schubs hängt, bei gleichem Treibstoff, hauptsächlich von der Treibstoffoberfläche ab, welche der Verbrennung zugänglich ist.[20] Bei Stirnbrennern entspricht sie der kreisförmigen Stirnfläche des Treibstoffzylinders. Der Treibsatz brennt dann durch Verschiebung dieser Stirnfläche entlang der Längsachse ab, wodurch die Brennfläche und damit der Schub relativ konstant ist.[21] Der Nachteil ist ein geringer Schub durch die geringe Oberfläche. Bei Seelenbrennern hat der Treibstoffblock einen inneren hohlen zylindrischen Kern. Der Treibsatz wird auf der gesamten Fläche dieser Seele entzündet und brennt dann von innen nach außen. Dadurch vergrößert sich die Abbrandfläche mit der Zeit, wodurch eine progressive Schubkurve entsteht. Der dadurch sich stark verändernde Brennkammerdruck kann problematisch sein. Durch eine Kombination von einem Stirnbrenner mit einer Seele am unteren Ende, welche nicht über die gesamte Treibstofflänge reicht, kann dem konstanten Schub des Stirnbrenners ein Schubpeak zu Beginn hinzugefügt werden. Dies ist vorteilhaft um die Rakete am Anfang stark zu beschleunigen, um sie schnell auf eine Geschwindigkeit zu bringen, die für eine aerodynamische Stabilisation ausreicht. Eine weitere Form bilden die sogenannten „Bates Grains“, hierbei wird der Treibstoffblock mit einer durchgehenden Seele in mehrere kleinere Blöcke zerschnitten. Der Treibsatz brennt dann nicht nur an der Seele, sondern auch an den Stirnflächen dieser Blöcke. Während sich die Oberfläche der Seele mit der Abbrandzeit vergrößert, verkleinern sich die Stirnflächen, wodurch ein ausgeglichenes Schubprofil erzeugt wird. [22]
Bezeichnung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Motorenbezeichnung besteht aus einem Buchstaben und zwei angehängten Zahlen, beispielsweise A8-3.[23]
Klasse | Impuls [Ns] |
---|---|
A | 1,26 – 2,50 |
B | 2,51 – 5,00 |
C | 5,01 – 10,00 |
D | 10,01 – | 20,00
E | 20,01 – | 40,00
F | 40,01 – | 80,00
G | 80,01 – 160,00 |
- Buchstabe
- Der Buchstabe beschreibt den Gesamtimpuls des Motors in Newton Sekunden, ein A8-3 Motor hat einen Impuls zwischen 1,26 und 2,5 Ns. Mit jeder Erhöhung des Buchstaben verdoppelt sich der Impulsbereich.[24] Dies bedeutet nicht unbedingt, dass ein B Motor doppelt so stark ist wie ein A Motor. Motoren ab Klasse H sind keine Modellraketenmotoren mehr im engeren Sinne, sie fallen in die Kategorie der High-Power-Motoren.
- Erste Zahl
- Die Zahl nach dem Buchstaben gibt den Durchschnittsschub in Newton an.[24] Multipliziert man ihn mit der Brenndauer erhält man den Gesamtimpuls. Ein A8-3 Motor hat einen Durchschnittsschub von 8 Newton. Je höher der Schub ist desto mehr Masse kann der Motor heben.
- Zweite Zahl
- Die Zahl hinter dem Bindestrich gibt die Verzögerung an. Das ist die Zeit zwischen dem Ausbrennen der Treibladung und der Zündung der Ausstoßladung.[24] Sie bestimmt die Länge der Freiflugphase der Rakete. Bei einem A8-3 Motor zündet die Ausstoßladung für das Bergungssystem drei Sekunden nach Brennschluss des Motors. Eine Null bedeutet dass die Außstoßladung sofort nach Brennschluss zündet, was ausgenutzt werden kann um einen Motor einer weiteren Stufe zu zünden. Ein P anstelle der Zahl steht für plugged (englisch für „verschlossen“) und bedeutet, dass keine Ausstoßladung vorhanden ist, solche Motoren finden Verwendung in Raketengleitern oder der Bündelung mehrerer Motoren.
Stabilität
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]statische Stabilität
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Druckpunkt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]wobei die positionsabhängige Querschnittsfläche, die Länge und das Volumen ist.
Schwerpunkt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]wobei die Gesamtmasse, die Dichte und ein Volumenelement ist.
dynamische Stabilität
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Computerprogramme
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für die Berechnung der Stabilität und die Simulation des Flugverlaufes stehen sowohl kommerzielle Programme (SpaceCAD[25] , RockSim[26]), als auch freie quelloffene Software (Openrocket [27]) zur Verfügung.
Gesetzliche Bestimmungen (Deutschland)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Raketenmodellbau ist in Deutschland sowohl durch das Sprengstoffrecht, als auch durch das Luftfahrtgesetz reglementiert. Unter Umständen sind auch Natur- und Landschaftsschutz zu beachten.
Sprengstoffrecht
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Deutschland erhältliche Raketenmotoren müssen ein Konformitätsnachweisverfahren durchlaufen und eine CE-Kennzeichnung aufweisen.[28] Darüber hinaus müssen sie eine Identifikationsnummer haben, welche von der BAM vergeben wird.[29]
Frei erhältliche Motoren sind pyrotechnische Gegenstände der Kategorie P1 und dürfen von Personen über 18 Jahren das ganze Jahr über erworben und verwendet werden.[30] Bis zum 3. Juli 2017 durften auch noch Raketenmotoren mit der veralteten Zulassung in der Klasse T1 erworben und verwendet werden.[31] Jugendlichen ab 14 Jahren ist das Verwenden von Raketenmotoren der Kategorie P1 unter Aufsicht des Sorgeberechtigten oder im Vereinsrahmen erlaubt.[32]
Es gibt auch Raketenmotoren für deren Erwerb und Verwendung eine Erlaubnis nach §27 SprengG erforderlich ist.[33] Diese Motoren sind heute meistens als Explosivstoffe[34] zugelassen, vereinzelt aber auch als pyrotechnische Gegenstände der Kategorie P2 (alt Klasse T2)[35]. Umgangssprachlich hat sich daher historisch in der Modellraketenszene für die Erlaubnis nach §27 SprengG der Begriff T2-Schein bzw. P2-Schein eingebürgert. Diese Erlaubnis ist auch erforderlich um die alten frei erhältlichen Raketenmotoren der Klasse T1 zu bündeln oder zu Mehrstufenraketen zu vereinen.[36] Für neu zugelassene frei erhältliche Motoren mit CE-Kennzeichnung in der Kategorie P1, ist diese Auflage entfallen, sie dürfen ohne Erlaubnis gebündelt und zu Mehrstufenraketen vereint werden.[37] Die größten 2014 frei erhältlichen Motoren sind der D12 von Estes und der D9 von Raketenmodellbau Klima, für größere Motoren ist die Erlaubnis nach §27 SprengG erforderlich. Um eine solche Erlaubnis zu erhalten muss man 21 Jahre alt (in Ausnahmefällen 18 Jahre), persönlich geeignet und zuverlässig sein.[38] Außerdem muss man ein Bedürfnis nachweisen, z.B. durch Mitgliedschaft in einem Modellraketen Verein und seine Fachkunde nachweisen, dies erfolgt in der Regel durch Teilnahme an einem speziellen Lehrgang wie ihn z.B. die ERIG an der TU Braunschweig regelmäßig veranstaltet . Größere Motoren können aber auch auf Flugtagen unter Aufsicht von Erlaubnisinhabern in Raketen von Personen ohne Erlaubnis geflogen werden.[39] Die Erlaubnis nach §27 SprengG umfasst in der Regel nicht das Herstellen eigener oder Verändern kommerzieller Motoren.
Luftrecht
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Modellraketen gelten, wie auch Modellflugzeuge, als Flugmodelle und sind damit Luftfahrzeuge im Sinne des Luftverkehrsgesetzes.[40] Um sie zu starten ist immer eine Luftfahrzeug-Halter-Haftpflichtversicherung[41] erforderlich und die Erlaubnis zur Nutzung des Grundstückes, auf dem gestartet wird, muss vorliegen. Für den Aufstieg von Raketenmodellen mit mehr als 20 g Treibstoff wird eine Aufstiegserlaubnis der jeweiligen Luftfahrtbehörde des Landes benötigt.[42] Bei Inanspruchnahme des kontrollierten Luftraumes ist eine Flugverkehrskontrollfreigabe einzuholen.[43] Wo dieser beginnt ist regionsabhängig und kann in ICAO-Karten eingesehen werden. Auf Raketenflugtagen werden die erforderlichen Erlaubnisse vom Veranstalter eingeholt, es bestehen aber auch Daueraufstiegserlaubnisse auf bestimmten Modellflugplätzen. Darüber hinaus gibt es noch spezielle Beschränkungen wie das Verbot von Überschallflügen[44] oder dem Durchfliegen von Wolkendecken[45].
Gesetzliche Bestimmungen (Österreich)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Pyrotechnikgesetz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit der EU-Harmonisierung der Rechtsvorschriften über die Bereitstellung pyrotechnischer Gegenstände, sind die rechtlichen Bestimmungen in Österreich weitgehend die selben wie in Deutschland. Raketenmotoren müssen eine CE-Kennzeichnung aufweisen.[46] Sie fallen entweder in die Kategorie P1 order P2.[47] Der Erwerb ist erst ab 18 Jahren erlaubt.[48] Für den Erwerb und das Verwenden von Gegenstände der Kategorie P2 ist der Besitz eines Pyrotechnikausweises notwendig [49], den man nach Nachweis der Fachkunde erhalten kann.[50] Eine Identifikationsnummer wie in Deutschland existiert nicht.
Luftrecht
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Modellraketen sind Flugmodelle die ohne Bewilligung betrieben werden können, wenn der Betrieb in einem Umkreis von höchstens 500 Meter mit direkter Sichtverbindung zum Piloten erfolgt.[51] Auf Modellflugplätzen gilt die Beschränkung auf 500 Meter nicht, weitere Ausnahmen kann die Austro Control erteilen.[52] Flüge über 150 Meter Höhe oder innerhalb von Sicherheitszonen (z.B. um Flughäfen) müssen von der Austro Control genehmigt werden.[53] Für Flugmodelle besteht eine Haftplichtversicherungspflicht.[54]
Gesetzliche Bestimmungen (Schweiz)
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Filme zum Thema
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]-- hier übernehmen aus original --
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Oliver Missbach: Fliegende Modellraketen, selbst gebaut. Bau, Start, Flug, Landung. Edition Countdown, München 2001, ISBN 3-89811-855-X.
- Christoph Truöl: Modellraketen: Aus automatisierungstechnischer Sicht. Books on Demand, Norderstedt 2006, ISBN 3-8334-5470-9.
- G. Harry Stine und Bill Stine: Handbook of Model Rocketry. John Wiley & Sons, Hoboken 2004, ISBN 978-0-471-47242-1.
- Gordon K. Mandell, George J. Caporaso, William P. Bengan: Topics in Advanced Model Rocketry. MIT Press, Cambridge, Massachusetts und London 2003, ISBN 978-0-262-63278-2.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Grundlagen, Technik, Tips & Tricks auf modellraketen.info
- Raketen aus Papier als Bastelbogen zum Download auf raketenflieger.de
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Model Rocket Safety Code auf der Seite der National Association of Rocketry, basierend auf NFPA 1122: Code for Model Rocketry der National Fire Protection Association – deutsche Übersetzung: Sicherheitskodex aus Oliver Missbach: Fliegende Modellraketen, selbst gebaut. 2. Auflage. Edition Countdown, München 2001, ISBN 3-89811-855-X.
- ↑ a b c G. Harry Stine und Bill Stine: Handbook of Model Rocketry. John Wiley & Sons, Hoboken 2004, ISBN 978-0-471-47242-1, S. 84 ff.
- ↑ Graphit-Zünder selbst hergestellt. Abgerufen am 9. November 2014.
- ↑ Thomas Riegler: Modellbau-Raketen bauen und richtig fliegen. Franzis Verlag GmbH, Haar bei München 2012, ISBN 978-3-645-65123-3, S. 33 f.
- ↑ § 27 SprengG
- ↑ Thorwald Petersen: Raketenmodell Sport & Technik. Thorwald Petersen Verlag, Nürnberg 1994, ISBN 3-930997-00-2, S. 58.
Thomas Riegler: Modellbau-Raketen bauen und richtig fliegen. Franzis Verlag GmbH, Haar bei München 2012, ISBN 978-3-645-65123-3, S. 33 f. - ↑ Ernst Maurer, Dr. Hendrik Lau und Thomas Schumb: Vorbereitung zur Fachkundeprüfung für Modellraketen. Books on Demand GmbH, Norderstedt 2008, ISBN 978-3-8370-2721-1, S. 96 f.
- ↑ a b c d Stuart Lodge: Model Rocketry Space Modeling. Traplet Publications Limited, Worcestershire 1996, ISBN 1-900371-06-5, S. 25 f.
- ↑ a b c d e Ernst Maurer, Dr. Hendrik Lau und Thomas Schumb: Vorbereitung zur Fachkundeprüfung für Modellraketen. Books on Demand GmbH, Norderstedt 2008, ISBN 978-3-8370-2721-1, S. 110 ff.
- ↑ Mark Canepa: Modern high-power rocketry 2 - a comprehensive illustrated guide to building, launching and recovering high-power rockets. Trafford Publishing, 2005, ISBN 1-4120-5810-4, S. 94.
- ↑ William Colburn: Where Did Model Rocketry Really Start? Apogee Components Newsletter, 2012 (online [PDF; 7 kB]).
- ↑ a b c d e f g h G. Harry Stine: The Formative Years of Model Rocketry, 1957–1962; A Personal Memoir. International Astronautical Federation (I.A.F.), 1976 (online [PDF; 1,7 MB]).
- ↑ a b c d e f Barbara K. Stine: Reminisces of the early days of model rocketry. (online [PDF; 50 kB]).
- ↑ Vern Estes und Gleda Estes: The Golden Days of Model Rocketry. In: Sport Rocketry Official Journal of the National Association of Rocketry. Januar/Februar, 2007 (online [PDF; 1,9 MB]).
- ↑ Thorwald Petersen: Raketenmodell Sport & Technik. Thorwald Petersen Verlag, Nürnberg 1994, ISBN 3-930997-00-2, S. 31 f.
- ↑ Waldemar Wolf: Raketen und Raketenballistik. Elbe-Dnjepr -Verlag, Klitzschen 2006, ISBN 3-933395-87-9, S. 9 ff.
- ↑ Gordon K. Mandell, George J. Caporaso, William P. Bengan: Topics in Advanced Model Rocketry. MIT Press, Cambridge, Massachusetts und London 2003, ISBN 978-0-262-63278-2, S. 16 ff.
- ↑ Mario Perdue: Seize The Sky. A Builder's Guide to Model Rocketry. CreateSpace Independent Publishing Platform, 2010, ISBN 978-1-4505-0771-4, S. 4.
- ↑ Michael Banks und Tim Van Milligan: Second Stage Advanced Model Rocketry. Kalmbach Publishing Co., Waukesha 1998, ISBN 0-89024-212-7, S. 14.
- ↑ Stuart Lodge: The Model Rocketry Handbook. Special Interest Model Books Ltd., Poole 2004, ISBN 1-85486-229-4, S. 35.
- ↑ G. Harry Stine und Bill Stine: Handbook of Model Rocketry. John Wiley & Sons, Hoboken 2004, ISBN 978-0-471-47242-1, S. 80.
- ↑ George P. Sutton und Oscar Biblarz: Rocket Propulsion Elements. John Wiley & Sons, New York 2001, ISBN 0-471-32642-9, S. 444 ff.
- ↑ G. Harry Stine: Handbuch des Raketen Modellbaus. ESE Electronics and Scientific Equipment, Haasenmoor 1979, ISBN 0-668-04030-0, S. 69 ff.
- ↑ a b c G. Harry Stine und Bill Stine: Handbook of Model Rocketry. John Wiley & Sons, Hoboken 2004, ISBN 978-0-471-47242-1, S. 76 ff.
- ↑ Hersteller Webseite Spacecad
- ↑ Hersteller Webseite RockSim
- ↑ Openrocket auf Sourceforge
- ↑ § 5 SprengG
- ↑ § 6 1. SprengV – Anmerkung: Der Adressat des §6 ist der Hersteller oder Einführer, für das Fehlen der Anmeldung oder der Identifikationsnummer gibt es für private Verwender / Verbringer keine Ahndungsmöglichkeit (vgl. Rechtliche Einordnung von pyrotechnischen Gegenständen [PDF] ).
- ↑ § 20 1. SprengV
- ↑ § 47 SprengG
- ↑ § 23 1. SprengV
- ↑ § 27 SprengG
- ↑ Liste der Identifikationsnummern für Raketenmotore. Website der BAM. Stand vom 31.01.2010.
- ↑ Veröffentlichungsliste für Technische Pyrotechnik Klasse T2 (BAM-PT2-0001 bis BAM-PT2-0189)
- ↑ Veröffentlichungsliste für Technische Pyrotechnik Klasse T1 in Verbindung mit Liste der Beschränkungen, Befristungen, Auflagen für pyrotechnische Gegenstände der Klassen T1 und T2
- ↑ Identifikationsnummern für sonstige Pyrotechnik der Kategorie P1
- ↑ § 8 SprengG
- ↑ Anlage 8 SprengVwV
- ↑ § 1 LuftVG
- ↑ § 43 LuftVG
- ↑ § 16 LuftVG
- ↑ § 16a LuftVG
- ↑ § 11a LuftVG
- ↑ § 28 LuftVG
- ↑ § 21 Pyrotechnikgesetz
- ↑ § 13 Pyrotechnikgesetz
- ↑ § 15 Pyrotechnikgesetz
- ↑ § 28 Pyrotechnikgesetz
- ↑ § 17 Pyrotechnikgesetz
- ↑ § 24c Luftfahrtgesetz
- ↑ § 24e Luftfahrtgesetz
- ↑ § 3 Luftverkehrsregeln
- ↑ § 24c Luftfahrtgesetz in Verbindung mit § 164 Luftfahrtgesetz