Benutzer:Rcbro/Lerntherapie Schweiz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Lerntherapie ist kein geschützter Begriff. In der Schweiz wurde dieser Begriff im Buch Lerntherapie in Theorie und Praxis von Armin Metzger etabliert. Metzgers Theorie wird seit 1995 in der Praxis von diplomierten Lerntherapeutinnen und Lerntherapeuten, die dem Schweizerischen Verband SVLT angehören, umgesetzt.

Lerntherapie ist ein ganzheitlicher, mehrschichtiger Ansatz, in dessen Zentrum die Persönlichkeit des Klienten steht. Die Lerntherapie beachtet vorhandene Ressourcen und geht analytisch vor. Sie basiert auf der Grundannahme, dass das Lernverhalten Ausdruck der Persönlichkeit ist. Zugleich hat die Persönlichkeit auch Auswirkungen auf das eigene Lernen. Das Angebot Lerntherapie setzt sich zum übergeordneten Ziel, die eigenen Kräfte des Lernenden zu entwickeln und seine Selbständigkeit zu fördern. Die Lerntherapeutin oder der Lerntherapeut arbeitet zusammen mit den Lernenden an den Ursachen der Lernschwierigkeiten. Dabei werden Lernkompetenzen entwickelt und gleichzeitig die Identität gestärkt.

Der Erfolg der Lerntherapie Schweiz ist dem zentralen Einbezug der Lernpersönlichkeit zu verdanken. Massgebend ist die Beachtung des Beziehungssystems zwischen der Lernpersönlichkeit und der Lerntherapeutin, bzw. dem Lerntherapeuten. Gleichzeitig wird das Verhältnis von Lernschwierigkeiten und Persönlichkeit berücksichtigt. Auch eine analytische Betrachtungsweise des Lernumfeldes ist von Bedeutung. Lernen wird nicht als isoliertes, kognitives Ereignis betrachtet, sondern als Aktivität im Kontext der Persönlichkeitsentwicklung. Zudem wird vermehrt auf die Personalisation und Sozialisation geachtet. Folglich verstehen sich Lernschwierigkeiten aus der Situation des Lernenden oder seines Umfeldes.

Diese ganzheitliche Auffassung macht die Lerntherapie, wie sie im Buch Lerntherapie in Theorie und Praxis von Dr. Armin Metzger beschrieben ist, einzigartig und nachhaltig.

Positionierung in der Beratungslandschaft Schweiz

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Besondere der Ausbildung zur Lerntherapie in der Schweiz ist, dass sie nebst dem Hintergrund von Theorie, Technik und Praxis auf einer Eigenanalyse aufbaut. Die Auseinandersetzung mit der eigenen Person bildet eine solide Grundlage für nachhaltige Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten. Durch diese Selbsterfahrung wird die Lerntherapeutin oder der Lerntherapeut befähigt, den Zugang zu den eigenen unbewussten Regungen, Motivationen und Konflikten zu erlangen. So verstehen sie später ihre Klienten unbelastet und freier. Die unterschiedlichen Arbeitsfelder einer Lerntherapeutin oder eines Lerntherapeuten fliessen in der alltäglichen Praxis oft ineinander. Viele Lerntherapeutinnen und Lerntherapeuten kommen aus einem anderen Tätigkeitsbereich (Lehrerberufe, Sozialberufe, Krankenpflegeberufe, Seelsorge u.a.), bevor sie die Ausbildung zur Lerntherapeutin machen. Ihre neue Tätigkeit wird folglich durch die Rolle definiert, die sie bislang einnehmen.

Das Besondere der Lerntherapie Schweiz ist, dass sie sich zwischen den Feldern der Sonder- und Heilpädagogik, der Pädagogik und der Psychologie positioniert und sich nach der systemisch- und psychosozialen Beratung und den neusten Erkenntnissen der Hirnforschung ausrichtet. Die Lerntherapie Schweiz steht in den Diensten einer positiven Persönlichkeitsentfaltung und einer förderlichen Beziehungsgestaltung (vgl. auch Bundschuh 2019, S.213-218). Die Bedeutung von Emotionen im Zusammenhang mit schulischem und ausserschulischem Lernen und Verhalten ist zentral (Bundschuh 2003).

Alle diplomierten Lerntherapeutinnen und Beraterinnen, Lerntherapeuten und Berater in der Schweiz mit dem Zusatz ILT (Institut für Lerntherapie) und SVLT (Schweizerischer Berufsverband der diplomierten Lerntherapeutinnen und Lerntherapeuten) orientieren sich an den Grundlagen von Armin Metzger. Diese werden im Buch Lerntherapie in Theorie und Praxis beschrieben. Armin Metzger war 1989 der Begründer des Instituts für Lerntherapie ILT in Schaffhausen.

Geschichte und Entwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Armin Metzger (1945 in Diessenhofen, Schweiz; † 17. September 2019 in Schaffhausen, Schweiz) ist der Begründer der Lerntherapie Schweiz. Nach der Ausbildung zum Primarlehrer und als Erziehungs- und Schulberater hatte er sich dem Studium der Psychologie, der Heilpädagogik und der Kinder- und Jugendpsychiatrie zugewandt. Seine Studien machte er in Basel, Paris und Zürich, wo er an der Universität Zürich zum Dr. phil. promovierte. Anschliessend absolvierte er verschiedene psychotherapeutische Ausbildungen: Gesprächspsychotherapie, Gestalttherapie und Psychoanalyse.

Praktisch arbeitete Armin Metzger während mehrerer Jahre an der Primarschule und an einer Sonderschule für verhaltens- und lernauffällige Jugendliche. Auch war er an verschiedenen Schulpsychologischen Diensten tätig, bevor er seine eigene Praxis für Beratungen, Psychotherapie und Psychoanalysen eröffnete. Zugleich lehrte er an der Pädagogischen Hochschule Schaffhausen und am Institut für spezielle Pädagogik und Psychologie der Universität Basel.

Als Co-Leiter des Ergänzungsstudiums Psychotherapie-Wissenschaften und Ausbildner für Psychotherapie und Lerntherapie war er ein geschätzter Mitarbeiter und Diplom-Experte für Psychologie und Pädagogik.

Mit seiner Erfahrung wurde er zum Studienrat für das Ergänzungsstudium der CHARTA für Psychotherapie.

Nach der Gründung des Instituts für Lerntherapie 1989 war Armin Metzger im März 1994 massgeblich beteiligt an der Gründung des Berufsverbandes SVLT. (Die ethischen Grundsätze sind unter Punkt 1.3 zu lesen.)

Ethische Grundsätze, Richtlinien und Anforderungen des SVLT

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ethikkodex thematisiert die Grundhaltung von Lerntherapeutinnen und Lerntherapeuten SVLT, welche auf der Einhaltung der universellen Menschenrechte und auf der Berücksichtigung der individuellen, geschlechtsspezifischen, kulturellen, religiösen und sozialen Unterschiede basiert.

Ethische Grundsätze

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszug aus den Verbandsstatuten des SVLT Schweizerischer Verband für Lerntherapeutinnen und Lerntherapeuten:

(Anmerkung: Aus Gründen der besseren Leserlichkeit wird grundsätzlich die weibliche Form verwendet. November 2001)

Der vorliegende Ehrenkodex für Lerntherapeutinnen soll uns anleiten, unseren Beruf glaubwürdig und professionell auszuüben.

Folgende Grundüberzeugungen bilden für uns die Basis unseres beruflichen Handelns:

-   Jeder Mensch ist einmalig und eine eigenständige Persönlichkeit.

-   Er bleibt sein Leben lang lern-, veränderungs- und damit entwicklungsfähig.

-   Wir behandeln alle Menschen mit Achtung, unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Kultur und Alter.

-   Wertschätzung und umfassende Integrität jedes einzelnen Menschen stehen für uns an erster Stelle.

-   Alle Menschen haben Recht auf Bildung und Entfaltung ihrer Persönlichkeit.

-   Alle Menschen sind abhängig von ihren Beziehungen und ihrem sozialen Umfeld.

-   Sie streben danach, ihr Leben eigenverantwortlich zu gestalten und haben das Bedürfnis nach Anerkennung.

Als Mitglied des SVLT verpflichten wir uns zur Einhaltung folgender berufsethischer Verhaltensregeln:

Ressourcenorientierung

-   Die Lerntherapie baut auf vorhandenen Ressourcen auf und nicht auf Defiziten.

-   Nähe und Distanz: Die Lerntherapeutin ist sich der Schwierigkeiten bewusst, die sich aus der zunehmenden Nähe zu den Klientinnen ergeben können.

-   Sie begegnet den Klientinnen mit Empathie und bleibt im Bewusstsein auf der Metaebene.

-    Die Lerntherapeutin zeigt Respekt und Achtung gegenüber ihren Klientinnen bezüglich ihrer körperlichen und seelischen Integrität und vermeidet Verhaltensweisen, die nicht im Interesse der Klientinnen sind.

Verantwortliches Handeln

-   Die Lerntherapeutin fördert autonomes Handeln.

-   Sie achtet die Eigenständigkeit der Klientinnen insbesondere bezüglich Urteilsbildung und Entscheidung.

Diskretion

-   Die Lerntherapeutin gewährleistet volle Diskretion.

-   Die Weitergabe von Informationen, auch an Eltern, bedarf der Zustimmung der Klientinnen.

Ergänzung des Autorenteams: https://kinderschutz.ch

«Neben den Personen in amtlicher Tätigkeit sind neu auch Fachpersonen, die beruflich regelmässig Kontakt zu Kindern haben, verpflichtet, eine Meldung bei der KESB einzureichen, wenn sie den Eindruck haben, dass das Wohl eines Kindes gefährdet ist.»

Eigenreflexion

-   Die Lerntherapeutin gestaltet ihre Arbeit transparent und authentisch.

-   Sie setzt sich mit sich selbst auseinander und hinterfragt ihre Beratungstätigkeit in einer Supervision oder Intervision.

Zielbewusste Beratung

-   Die Lerntherapeutin arbeitet zielorientiert.

-   Die Länge des Prozesses wird auf Grund therapeutischer Überlegungen und im Interesse der Klientinnen festgelegt.

-   Die Lerntherapie soll nur so tief wie nötig, nicht so tief wie möglich sein.

-   In Standortbestimmungen wird das Ziel kritisch hinterfragt und reflektiert, um eventuell neu formuliert zu werden.

Abgrenzung zu anderen Therapien

-   Zentral in der Lerntherapie ist die Persönlichkeit der Klientinnen und ihr Lernverhalten.

-   Die Lerntherapeutin versteht sich nicht als Nachhilfelehrerin und nicht als Psychotherapeutin.

Anforderungen an die Mitglieder

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

-   Voraussetzung für die Mitgliedschaft ist eine vom Berufsverband anerkannte Ausbildung.

-   Mitglieder, die aktiv als Lerntherapeutinnen tätig sind, lassen ihre Tätigkeit fortlaufend durch Supervision oder Intervision kontrollieren.

-   Mitglieder besuchen regelmässig Fort- und Weiterbildungen

-   Sie halten sich durch Literaturstudium auf dem neuesten Stand der Entwicklung der Fachgebiete, welche für die Lerntherapie massgebend sind.

Ausbildung und Weiterbildungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die dreijährige, berufsbegleitende Ausbildung zur Lerntherapeutin oder zum Lerntherapeuten kann in der Schweiz am Institut für Lerntherapie ILT absolviert werden. Weitere Informationen entnimmt man unter https://ilt-lerntherapie.ch.

Die meisten praktizierenden Lerntherapeutinnen und Lerntherapeuten in der Schweiz haben die Ausbildung am Institut für Lerntherapie absolviert und können den Titel diplomierte Lerntherapeutin ILT benützen.

Da der Titel Lerntherapie nicht geschützt ist, können sich zum Beispiel auch Psychologinnen und Psychologen oder Lerntherapeutinnen und Lerntherapeuten mit Diplomen aus dem Ausland Lerntherapeuten nennen. Wer auch dem Berufsverband der schweizerischen, diplomierten Lerntherapeutinnen und Lerntherapeuten SVLT angehört, kann sich mit beiden Attributen ILT und SVLT ausweisen. Wenn die verlangten Qualitätsauflagen erfüllt sind, besteht zudem die Möglichkeit, sich vom Verband SVLT akkreditieren zu lassen.

Neu hinzu kommt seit 2017, dass Lerntherapeutinnen und Lerntherapeuten nach einem Aufnahmeverfahren der Schweizerischen Gesellschaft für Beratung SGfB beitreten können. Nach sechs Jahren Berufserfahrung als Lerntherapeutin im psychosozialen Bereich ist es möglich, den Titel diplomierte Beraterin oder Berater im psychosozialen Bereich mit eidgenössischem Diplom zu erwerben. Mit einer höheren Fachprüfung erhält man diesen Titel, der einem Bachelor entspricht.

Der Schweizerische Berufsverband für Lerntherapeutinnen und Lerntherapeuten SVLT https://www.lerntherapie.ch wurde im März 1994 gegründet und organisiert Weiterbildungstage, die für Interessierte auch öffentlich zugänglich sind.

Der SVLT garantiert, dass seine aktiven Mitglieder Weiterbildungen, Supervisionen und Intervisionen besuchen, um die Qualität der Lerntherapie hoch zu halten.

Die Mitgliedschaft im Berufsverband SVLT ist freiwillig. Die Vorteile einer Mitgliedschaft liegen in der Qualitätssicherung und dem Berufs- und Titelschutz.

Therapeutische Praxis

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auftragsklärung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am Anfang einer Lerntherapie steht in der Regel ein Telefongespräch oder eine Mailanfrage. Der Beziehungsaufbau beginnt bereits beim ersten Telefonat, im Mailkontakt und im Erstgespräch. Es ist wichtig, eine gute Atmosphäre herzustellen und den Klienten merken zu lassen, dass er wahrgenommen wird. Die Lerntherapeutin achtet darauf, dass die Verbindung zwischen ihr und dem Klienten nach dem ersten Kontakt auch im Verlauf der weiteren Folgesitzungen erhalten bleibt. Dazu werden Instrumente wie Fragebogen, Sprache und Wortwahl, Tonfall und Kommunikationstechniken eingesetzt. Dabei ist die Lerntherapeutin bemüht, sehr genau hinzuhören, echt zu sein und die Anliegen der Klienten zu verstehen. Weitere Gesprächsmethoden sind zusammenfassen, vertiefende Fragen stellen, offene W-Fragen stellen, spiegeln, führen, nonverbale und paraverbale Signale geben. Im Erstgespräch werden weitere Informationen aus der Vorgeschichte vertiefend erfragt und wertgeschätzt.

Die Professionalität der Lerntherapeutin zeichnet sich einerseits durch die Rolle, die sie einnimmt, aus, andererseits durch ihr Handeln und das gewählte Setting. In der Rolle geht es um ihre Ausbildung, die sie nachweisen kann. Dabei wird die Zuständigkeit deutlich. Manchmal wird die berufliche Rolle auch durch Erfahrung geprägt, die eine Lerntherapeutin mitbringt. Dr. René Reichel schreibt (2016, S.62), «Der eindeutige Raum (der «Arbeitsplatz»), die bestimmte Zeit, das geklärte Zeitmass und manchmal auch der Ablauf des Kontakts sind einige wichtige Elemente des Settings.»

Die Auftragsklärung dient auch dazu, Wünsche auszusprechen, Ressourcen zu suchen, Stärken aufzuspüren und mögliche erreichbare Ziele oder Teilziele und Visionen zu formulieren.

Probleme und Schwierigkeiten sollten, wenn möglich bereits in der Auftragsklärung in Wünsche und Ziele umformuliert werden.

Mit einem Vereinbarungsformular wird die Zusammenarbeit festgelegt. Wichtig ist auch, die Schweigepflicht der Lerntherapeutin zu erwähnen.

Metzger schreibt (2008, S. 29), «Schwierigkeiten haben in der Lerntherapie einen hohen Stellenwert und sind entsprechend erwünscht.» Weiter sagt er, dass in unserem persönlichkeitsorientierten Denken Schwierigkeiten ein Indikator dafür sind, dass die Persönlichkeit an ihre Grenzen gestossen ist. Hier genügen die Kompetenzen nicht mehr und der Lernende steht vor neuen Aufgaben. So entsteht die Herausforderung, sich neu zu orientieren und andersartig zu denken. Hier liegt der Keim des Neuen. Der Lernende sucht mit der Lerntherapeutin gemeinsam das Neue. Metzger sagt (2008, S.29), «Erkannte und akzeptierte Schwierigkeiten sind Geburtsstätten von Entwicklungen und Erfindungen.»

Die Aufgabe der Lerntherapeutin liegt in der Beratungsphase darin, die Schwierigkeiten des Lernenden als Anlass zu nehmen, eine erweiterte Suche zu initiieren und damit neue Entdeckungen mit dem Klienten zu machen, basierend auf der Grundlage einer qualifizierten Beziehung und der Beachtung des Prozesses.

Metzger schreibt (2008, S.31), «Die Lerntherapie konzentriert sich auf die Persönlichkeit, ihr Lernen, ihre Interaktivität und ihr Umfeld.» Somit werden die erwünschten Veränderungen in der Persönlichkeitsentwicklung gefördert und unterstützt. Es geht um das Verhältnis zwischen Lernschwierigkeit und Persönlichkeit.

In der Beratungsphase setzt die Lerntherapeutin verschiedene Methoden ein, um festzustellen, ob die Lernschwierigkeiten funktional oder personal sind. Die erste lerntherapeutische Intervention ist der «lerntherapeutische Dreh», der entsprechend auf die Persönlichkeit gerichtet ist.

Dazu wird die Befindlichkeit erfragt, die Gefühle werden wahrgenommen, die Reaktionen und Aktionen beobachtet, die Zurechtlegungen begriffen und Lösungsversuche analysiert. Die Lernschwierigkeiten sind als Teilereignis in einem Gesamtsystem von Persönlichkeit (Befindlichkeit), Lerngeschehen (Verständnis, Technik, Organisation) und Hintergrund (Umfeld und Systemische, Unbewusste) zu verstehen. Metzger sagt: «Das Lernen wird auf dem Hintergrund der Persönlichkeit in ihren dynamischen Beziehungen und ihres Unbewussten betrachtet.»

Die mittels des Beobachtungsdreiecks eingenommene Sichtweise achtet sowohl auf die Persönlichkeit, das Lerngeschehen und den Hintergrund, als auch auf das dynamische Zusammenspiel aller Punkte.

Je nach Schwierigkeiten und Ursachen wird auf unterschiedlichen Stufen gearbeitet. Im Handlungskonzept von Metzger wird bei funktionalen Schwierigkeiten auf der Lerntherapiestufe I gearbeitet. Hierfür konzentriert sich die Lerntherapeutin auf die operative Aktivität des Lernenden.

Bei persönlichkeitsverursachten Lernschwierigkeiten wird je nach Situation und Problematik die Lerndynamik der Persönlichkeit berücksichtigt. Während der operativen Tätigkeit wird auf die Persönlichkeit in ihrer eigenen Dynamik oder auf die Persönlichkeit in ihrem Umfeld und ihren Bezugspersonen geachtet. Hier spricht man von den Lerntherapiestufen II, III und IV.

Der Erfolg einer Lerntherapie besteht in der erfolgreichen Rückgabe der Lernkompetenz an die Lernenden und in der Entwicklung und Rückkehr zur Selbstkompetenz.

In dieser Phase der Beratung geht es um Reflexionen seitens des Klienten und der Lerntherapeutin. In Form von Gesprächen und anderen Methoden einer Auswertung wird der Verlauf des Prozesses besprochen und beurteilt. Als Abschluss folgt ein Gespräch oder eine spezielle Abschlussstunde, um das Erreichen des Zieles oder eines Teilzieles zu würdigen.

Die therapeutische Begleitung in der Abschlussphase unterstützt und stabilisiert vor allem die Vertrauensbildung und die sich daraus entwickelnden emotionalen und kognitiven Prozesse und Fähigkeiten. Es besteht auch die Möglichkeit, die Beratung langsam auszudünnen, um den Prozess über eine längere Zeit zu stabilisieren. Dabei sind die Autonomiewünsche des Klienten aufmerksam zu beachten und zu unterstützen.

Als dritte Möglichkeit wird manchmal auch eine Therapiepause erwünscht. Hierzu wirft die Lerntherapeutin vielfach einen Anker, der die Möglichkeit offenlässt, sich bei Bedarf wieder zu melden.

Als ungünstigste Variante ist der Therapieabbruch seitens des Klienten, der von der Lerntherapeutin abschliessend unbedingt in einer Supervision oder Intervision thematisiert werden sollte. Oft haben Therapieabbrüche auch einen finanziellen Hintergrund. Ein Klient hat während einer Beratung viel Neues gelernt, neue Denkweisen und Strategien, neue Kompetenzen erlangt und neue Verhaltensmuster ausprobiert. In der Abschlussphase gilt es, das eigene Gleichgewicht zu finden, das Neue beizubehalten und zu stabilisieren. Damit ein gesundes Selbstvertrauen erreicht werden kann, sollte der Klient sein eigenes unbeschwertes Selbst wiederfinden und dadurch ein gutes Identitätsgefühl entwickeln.

Metzger sagt (2008. S. 279), «Entscheide und Zuweisungen sollten sowohl von Beginn weg wie auch in grösseren Abständen kritisch überprüft werden. Neben Gesprächen mit den Beteiligten, Introspektion, Intervision und Supervision können zum besseren Überblick auch Hilfsmittel wie: Lerndiagnose-Diagramm, Hypothesenbildungen, Lerntherapie-Analysen und Katamnesen wertvolle Dienste leisten.»

Die Lerndiagnose besteht aus drei Elementen: dem Überblick, der immer Bestandteil der Erstabklärung ist, der Differenzialdiagnose, welche unter anderem die Erfassung der Lernvoraussetzungen beinhaltet und den Persönlichkeitsvoraussetzungen. Mit der Lerntherapie-Analyse werden die Wechselwirkungen zwischen Persönlichkeit und Umfeld laufend erfasst und analysiert. Diese Analyse dient der Überprüfung der eigenen lerntherapeutischen Arbeit.

Definition Wikipedia: „Intervision ist eine kollegiale Beratung in psychosozialen Berufen. Beruflich Gleichgestellte suchen gemeinsam nach Lösungen für ein konkretes Problem. Ein Kollege bringt ein Thema ein, die anderen unterstützen ihn bei der Lösungsfindung. Die Themen sind breit gefächert: die eigene Persönlichkeit, Werte und Normen, der Kontakt zum Klienten, der Klient oder das Klientensystem, methodisches Handeln, Gruppendynamik, Zusammenarbeit im Team, Einfluss des Umfeldes, und vieles mehr. Die Intervision entwickelte sich aus der Supervision, bei der ein professioneller Supervisor die Beratung leitet.“

Definition Wikipedia: «Supervision (lateinisch für Über-Blick) ist eine Form der Beratung für Mitarbeiter, die zur Reflexion eigenen Handelns anregen sowie Qualität professioneller Arbeit sichern und verbessern soll. Supervision kann psychotherapeutische Elemente enthalten und die Grenze zur Psychotherapie ist schwer zu ziehen.»

Supervisionen werden von einem Supervisor geleitet, der eine entsprechende Qualifikation oder Zusatzausbildung hat. Einzelpersonen, Gruppen und Organisationen lernen in der Supervision, ihr berufliches Handeln zu prüfen und zu verbessern. Dazu können die Teilnehmer mit dem Supervisor bestimmte Ziele vereinbaren. Inhalte sind die praktische Arbeit, die Rollen- und Beziehungsdynamik zwischen Lerntherapeut und Klient, die Zusammenarbeit im Team oder auch in der Organisation.

Intervision sowie Supervision dienen der Qualitätssicherung und werden von den Verbänden SVLT und SGfB regelmässig überprüft.

Theorie und Buch von Dr. Armin Metzger

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Buch Lerntherapie in Theorie und Praxis ist 2008 im Haupt Verlag erschienen. Dr. Armin Metzger schreibt von Lerntheorien, erklärt die lernende Persönlichkeit anhand eines Persönlichkeitsmodells, und die Psychopathologie des Lernens wird veranschaulicht. Des Weiteren wird das differenzierte Handlungskonzept der Lerntherapie dargestellt und mit der Lerndiagnostik und ihren Handlungsstufen erklärt. Der Transfer von der Theorie zur Praxis wird anhand konkreter Praxisbeispiele erläutert. Metzger weist auf die konkrete lerntherapeutische Arbeit hin mit ihren Grundhaltungen, Handlungsmodellen und lerndiagnostischen Zugangsweisen. Der Autor spricht sich für eine Neuorientierung aus und für ein Suchen nach Veränderungs- und Verbesserungsmöglichkeiten in Schule, Aus- und Weiterbildung.

In diesem Buch wird das komplexe und integrative Verständnis des Lernens erklärt. Die enge Verzahnung mit der Persönlichkeitsarbeit und die intensive Beziehungsarbeit wird anhand des Modells der vier Lernstufen anschaulich verdeutlicht:

-   Stufe 1: Funktionale Lernschwierigkeiten treten vorwiegend auf der lerntechnischen Ebene auf. Diese sind insbesondere auf physische Beeinträchtigungen zurückzuführen, können kognitive Fehlleistungen sein oder sind auf einer Fehlgestaltung des Lernens begründet.

-   Stufe 2: Aktionale Lernschwierigkeiten erwachsen aus dem Lernprozess. Die Auswirkungen zeigen sich in anschwellenden emotionalen Belastungen, Ängsten und Fehlleistungen. Daraus resultieren Versagen, Identitätsverluste oder schwierige Lernverhaltensweisen bis hin zu traumatisierenden Situationen aller Beteiligten.

-   Stufe 3: Hier geht es um die Persönlichkeit in ihrer intrapsychischen Dynamik. Dabei werden Fragen der Persönlichkeit im Zusammenhang mit der Lern- und Schulsituation besprochen, negative Muster werden aufgezeigt, verständlich gemacht und neue Prozesse initiiert.

-    Stufe 4: In der interpsychischen Persönlichkeitsdynamik werden systemische Beziehungsnetze beachtet, dessen Qualitäten wahrgenommen, geprüft und ihre Wechselwirkungen verständlich gemacht.

Dieses Modell lässt ein individuelles Vorgehen zu und ist gleichzeitig durch eine stufenübergreifende Gesamt-Orientierung ganzheitlich. Lerntherapie Schweiz ist ein evidentes und nachhaltiges Mittel, dort wo Lern- und Entwicklungsprozesse durch die Persönlichkeit verhindert werden.

Die ausführlichen Fallbeispiele werden in diesem Werk durch zahlreiche Theoriebezüge dargelegt.

Unterschiede und Gemeinsamkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Nachhilfe geht es um Lerndefizite. Sie kann im Einzelunterricht oder im Kleingruppenunterricht erfolgen. Diese Unterstützung findet ausserhalb des regulären Unterrichts statt. Die Unterstützung kann gelegentlich oder auch regelmässig erfolgen.

In der Lerntherapie geht man hingegen vom Nutzen der Stärken des Lernenden aus. Man ermöglicht dem Klienten viele Erfolgserlebnisse und entwickelt somit ein besseres Selbstbewusstsein und autonomes Handeln. In diesem Sinne kann man Lerntherapie als Entwicklungstherapie verstehen. Sie arbeitet lösungs-, prozess- und zielorientiert. Es werden laufend Erfolge, Erlebnisse, Wahrnehmungen und auch Probleme reflektiert. Es wird besonders darauf geachtet, dass eigene Ziele des Lernenden formuliert werden, die realistisch sind und auch umgesetzt und überprüft werden können. Das Setting findet in Einzelsitzungen mit frei gewählten Intervallen statt.

Der Heilpädagogik steht ein breites und hilfreiches Instrumentarium zur Verfügung. Im Fokus der schulischen Heilpädagogik findet man zunächst die funktionalen Störungen. Heilpädagogik ist und bleibt immer Pädagogik und hat in der Schweiz einen stark geprägten didaktischen Ansatz. Sie ist in der Regel Lehrplan orientiert. Die Heilpädagogik ist eine Pädagogik, die dem Aufbau der Persönlichkeit in ihrem sozialen Kontext verpflichtet ist. Treten jedoch Störungen in der Lern- und Persönlichkeitsentwicklung auf, muss vorübergehend eine Therapie zur Seite stehen. In der Schweiz werden Lernende mit Schwierigkeiten in der Volksschule zusätzlich mit Logopädie, Psychomotorik und Psychotherapie unterstützt. Treten die Störungen vorwiegend im Lerngeschehen auf, ist zunächst der Einsatz von Lerntherapie zu prüfen.

Die Lerntherapie ist ein Angebot für alle Personen, die sich mit Lernen auseinandersetzen. Zur funktionalen Ebene gehören die Lernorganisation, Lerntechniken, Lernstrategien und das Zeitmanagement. Des Weiteren zählen das Kennenlernen und Anwenden von eigenen und neuen Strategien dazu, sowie die Förderung und Entwicklung der Wahrnehmung.

Die Lerntherapie beachtet ferner auch die Lerndynamik auf der aktionalen Ebene. Sie schaut, ob die Schwierigkeiten in der Persönlichkeit des Lernenden liegen, zum Beispiel im Grundbefinden, in der Wahrnehmung des eigenen Handelns oder in der Motivation.

Das heisst, in der Lerntherapie wird die Selbstkompetenz entwickelt. Man geht den Fragen der Selbständigkeit und der Selbstverantwortung nach, arbeitet an der Arbeitshaltung, kräftigt die Leistungsbereitschaft und Selbstwahrnehmung, fördert die Selbstakzeptanz und nimmt bewusst die Emotionen und Motivation im Lernprozess wahr.

Die Lerntherapie ist ein Angebot für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.

Erweisen sich Störungen als schwerwiegende Persönlichkeitsstörungen, so ist in der Regel eine Psychotherapie angezeigt.

In der Lerntherapie achtet man beim Lernen auf die Persönlichkeitsdynamik, folglich arbeitet man auch auf der personalen Ebene. Somit kann die Persönlichkeitskompetenz entwickelt werden, was wiederum die Selbstsicherheit und das Selbstvertrauen fördert. So lernt der Klient bewusst seine Ressourcen und Begabungen kennen und einsetzen.

Unter anderem gehören auch die Motivation, der Selbstwert, der Umgang mit Konflikten, Ängsten und Widerständen in den Arbeitsbereich der Lerntherapie.

Die Lerntherapeutin begleitet und beachtet auch innerpsychische Prozesse, zeigt negative Muster auf und initiiert neue Prozesse. So können vorhandene negative Muster aufgeweicht und in positive umgewandelt werden.

Psychosoziale Beratung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Richter schreibt 1978, «Psychosoziale Beratung sieht den Menschen in seinem gesamten psychosozialen Zusammenhang, verstrickt in innere Konflikte wie in soziale Schwierigkeiten mit Partnern und Bezugsgruppen im privaten Bereich und in der Arbeitswelt.»

Die Konzepte und die Praxis heutiger psychosozialer Beratung sind interdisziplinär fundiert.

Die psychosoziale Beratung bietet Reflexions-, Orientierungs-, Planungs-, Entscheidungs- und Handlungshilfe.

Die Lerntherapie arbeitet interdisziplinär und auch auf der systemischen Ebene. Auslöser der Probleme können erschwerte Umstände in der Umgebung, am Arbeitsort oder eine schlechte Schüler-Lehrerbeziehung sein. Zur Förderung der Beziehungskompetenz gehören das Wahrnehmen und Verstehen von Beziehungsqualitäten und von Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Personen. Weiter ist es essenziell, dass sich der Klient als Teil des Beziehungsnetzes versteht.

Die Lerntherapie Schweiz geht davon aus, dass eine Vielzahl der Lernschwierigkeiten personal begründet ist. Entweder wirken sich die Schwierigkeiten in einer permanenten Überforderung auf die Persönlichkeit aus oder die Lernstörungen gehen unmittelbar von der Persönlichkeit aus. Gleichzeitig fokussiert sich die Arbeit der Lerntherapie auf die Anliegen des Klienten in seinem sozialen Kontext. Gemeinsam wird in der Lerntherapie an den Inhalten, am Prozess und an den Zielen gearbeitet, für die der Klient die Beratung aufsucht. Gegenüber der Medizin und der Psychotherapie bietet die Lerntherapie in der Schweiz ein Hilfs- und Unterstützungsangebot, strebt jedoch keine Heilung an. Das Angebot hat die Entwicklung von Kompetenzen in verschiedensten Bereichen zum Ziel.

Coaching und Supervision

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wenn Situationen oder Zustände im beruflichen Alltag stören oder blockieren, wird von der Lerntherapeutin eine Supervision aufgesucht. Der Supervisor, die Supervisorin ist eine Fachkraft, die bei der Entwicklung neuer Ideen und Sichtweisen hilft. Sie zeigt Verstrickungen auf, bietet Entlastung und Unterstützung in komplexen Situationen und im Bereich des Lernens und Leitens.

Im Coaching werden vorhandene Ressourcen des Coachees genutzt und aktiviert. Das Ziel ist die Verbesserung der Selbst-Management-Fähigkeit und die Förderung der Kommunikationsstrukturen. Coaching und Supervision bieten die Möglichkeit, berufliche Handlungen zu analysieren, zu überdenken und neu zu strukturieren. Coaching, sowie die Supervision ist eine Beratung auf Prozessebene.

Jede Lerntherapeutin, jeder Lerntherapeut kann sich zusätzlich als Coach und Supervisor ausbilden lassen.

Anerkennung und Kritik

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit der HFP Prüfung bei der SGfB kann eine diplomierte Lerntherapeutin ILT zusätzlich ein eidgenössisches Diplom erwerben. Die Zulassungsbedingungen entnimmt man der Homepage der SGfB.

Diplomierte Lerntherapeutinnen sind in der Schweiz von den Krankenkassen noch nicht anerkannt, haben sich aber in den letzten Jahren bei vielen Zuweisern gut etabliert, unter anderem bei der IV (Invalidenversicherung SVA), den Case Managern (BIZ Berufsberatung), sowie bei Entwicklungspädiatern und Kinderpsychologen.

Bundschuh, K.: Emotionalität, Lernen und Verhalten. Ein heilpädagogisches Lehrbuch, Verlag Julius Klinkhardt, Bad Heilbrunn 2003

Bundschuh, K.: Förderdiagnostik konkret, 2., aktualisierte Auflage, Verlag Julius Klinkhardt, Bad Heilbrunn 2019

Bundschuh, K. und Reiter, S.: Rezension zu Metzger, Armin 2008: Lerntherapie in Theorie und Praxis, Bern Stuttgart Wien, Haupt Verlag, 420 Seiten

Grolimund, F.: Psychologische Beratung und Coaching, Verlag Hans Huber, Bern 2014

Metzger, A.: Lerntherapie in Theorie und Praxis, Haupt Verlag, Bern Stuttgart Wien 2008

Metzger, A.: Lerntherapie Wege aus der Lernblockade- ein Konzept, Verlag Paul Haupt, Bern Stuttgart Wien 2001

Metzger, M., Steiger, K., Schley, W.: Interventionen bei Lernschwierigkeiten: Wirksames Handeln bei Lernschwierigkeiten von Kindern und Jugendlichen, Heilpädagogik online 04/07, 59-73, 2007

Reichel, R.: Beratung Psychotherapie Supervision, Einführung in die psychosoziale Beratungslandschaft, 2., neu bearbeitete Auflage, Facultas Verlags- und Buchhandels AG 2016

Richter, H.E.: Engagierte Analysen, 1978

Sutter, R.: Lerntherapie in der Praxis, Verlag Paul Haupt, Bern Stuttgart Wien 2003

https://www.lerntherapie.ch

https://www.sgfb.ch

https://ilt-lerntherapie.ch

http://heilpaedagogik-online.com

https://www.sgfb.ch/images/Dokumente_2018_Signatur/1.06_D_Psychosoziale_Beratung.pdf

https://www.sgfb.ch/images/Dokumente_2018_Signatur/4.02_D_Kernkompetenzen_BeraterInnen_SGfB.pdf

https://www.kinderschutz.ch/de/verdacht-auf-kindeswohlgefaehrdung.html#:~:text=Neben%20den%20Personen%20in%20amtlicher,Wohl%20eines%20Kindes%20gef%C3%A4hrdet%20ist