Benutzer:Regiomontanus/Artikel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Osiris

Mormont (Waadt)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf dem Hügel von Mormont bei La Sarraz, 17 km nordnordwestlich von Lausanne, im Kanton Waadt (VD) in der Schweiz liegt die Fundstätte eines keltisches Heiligtums aus der Spätlatènezeit.

Aus mehr als 250 Eintiefungen konnten im Jahre 2006 Bronze- und Keramikgefäße, (Situla) Münzen, Mahlsteine und intentionell verbogene Nauheimerfibeln, Glasperlen sowie Eisenwerkzeuge geborgen werden.

Unmengen von Faunaresten beurkunden, dass die Erddepots als Opfergruben aufzufassen sind. Die archäozoologische Untersuchung des vollständigen Skelettes eines großen Pferdes (aus Grube 45) ergab, das es aus dem Süden importiert war. Körperbestattungen und Schädel- bzw. Skelettteildepots von Menschen (mitunter vergesellschaftet mit Stierschädeln) zeigen besonders die Rituale der Helvetier am Ende der Eisenzeit an.

Die entdeckten, zwischen 0,8 und 5 m tiefen Gruben und Schächte, waren ursprünglich (zumindest teilweise) durch große Steinblöcke markiert und wurden zwischen 120 und 80 v. Chr. genutzt.

E. Dietrich, G. Kaenel und D. Weidmann : Le sanctuaire helvète du Mormont. In : Archäologie der Schweiz 30; 2007.1

http://www.nike-kultur.ch/index.php?id=318

[[Kategorie:Archäologischer Fundplatz in der Schweiz]]

Im Niolu trifft man überall auf freilaufende halbwilde Schweine

Die Region Niolu liegt im Zentrum der Insel Korsika. Das 15 km lange und 10 km breite Becken auf 800 m Seehöhe wird von den höchsten Bergen Korsikas umrahmt: Monte Cintu (2710 m), Paglia Orba (2525 m) und Capu Tafunatu (2343 m). Zwölf der zu den höchstgelegenen Dörfern der Insel gehörende Gemeinden mit zusammen nicht einmal 2000 Einwohnern liegen im Niolu. Diese Gemeinden sind Teil des heutigen Kantons Niolu-Omessa, das im Arrondissement Corte, westlich von Corte, der alten Hauptstadt Korsikas, liegt.

Einen Zugang zu der Region bildete lange Zeit nur der Maultierpfad durch eine Schlucht, die Scala di Santa Regina (Treppe der Himmelskönigin). Heute bindet die D84, eine neue Straße, das Niolu an die Beckenlandschaft um Corte an. Im Westen stellt die Straße über den Col de Verghio den höchsten Pass Korsikas (1477 m) eine Verbindung mit der Küstenregion (Golf von Porto) dar.

Das Becken wird von Korsikas bedeutendstem Fluss, dem 84 km langen Golo durchflossen. Er wurde 1968 im Zentrum des Tales zum Barrage de Calacuccia, dem höchstgelegen Stausee aufgestaut. Der größte Wald Korsikas ist der Foret de Valdu-Niellu. Mit seinen Laricio-Kiefern ist er zwar typisch für die „obere mediterrane Vegetationsstufe“ auf Korsika, ansonsten zeigt das Niolu aber eher alpine Züge.

Wasserfälle wie die Cascade Radule oder die Cascade des Anglais, die sich Bergseen ergießen sind typisch für die Bergregion um das Hochtal. Die auf Korsika endemische fleischfressende Pinguicula corsica aus der Gattung der Fettkräuter kommt hier vor. Bartgeier (Gypaetus barbatus) und Mufflons (Ovis gmelini musimon var. corsicana) bilden die Höhepunkte der Wildfauna.

Die Forstwirtschaft, die transhumante Schafhaltung, Edelkastanien- und Obstanbau, aber auch Getreide ernährten die Bevölkerung. Heute ist das Niolu auf dem Weg zum Fremdenverkehrsgebiet. Besonders Bergwandern, aber auch Segelsport, Surfen und Skifahren (am Col de Verghio) sind auf dem Vormarsch. Der Naturlehrpfad von Lozzi gehören zu den neuen Anziehungspunkten.

Geschichte

Das korsische Mufflon scheint schon im 7. Jahrtausend v. Chr. zusammen mit anderen Haustieren aus dem Nahen Osten von Menschen hier eingeführt worden zu sein. Seither hat es sich eigenständig entwickelt.

Im Frühneolithikum (6. Jahrtausend v. Chr.) wurden die in Korsika heimischen Jäger-Kulturen durch die Einwanderung von Leuten der Cardial- oder Impressokultur verdrängt. Ein ideales Rückzugsgebiet stellte dabei das Hochtal von Niolu dar, das von Gebirgen umgeben war und dessen natürliche Zugänge (Scala di Santa Regina und Bocca di Verghiu) leicht kontrolliert werden konnten. Im Spätneolithikum wurden die felsigen Hügel befestigt und Verteidigungsanlagen errichtet (Marze, Castelle, Capu di u Castellu). Parallel setzten sich megalithische Aspekte durch: Zeugen dafür sind die Statuenmenhire von Cumadoghja und das Grab von Sovezzia, wiederhergestellt am Museum Licnicoi in Albertacce. Der archäologische Rundweg, dort führt zu drei Menhiren und einigen Abris.

Das Museum Licnicoi hat seinen Namen von der Bezeichnung, die griechische Kolonisten den Ureinwohnern Korsikas gaben.

Liste der Gemeinden im Niolu

Albertacce, Calacuccia, Casamaccioli, Castiglione, Castirla, Corscia, Lozzi, Omessa, Piedigriggio, Popolasca, Prato-di-Giovellina, Soveria.

Literatur

Almut Rother und Frank Rother: Korsika. Kunst-Reiseführer. Natur und Kultur auf der Insel der Schönheit. DuMont Kunst-Reiseführer, Köln, 1990 ISBN 3-7701-1186-9

Weblinks

[1]