Benutzer:Relotex/Shlomo Finkelstein

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Shlomo Finkelstein (bürgerlich Aron P.) ist das Pseudonym eines deutschen rechten[1] Webvideoproduzenten und Online-Aktivisten. Seine Kernthemen sind die scharfe Verurteilung der Masseneinwanderung, des politischen Islams[2], des modernen Feminismus und des Wokeismus.

Shlomo Finkelstein ist stark Umstritten, siehe Abschnitt Kritik.

Bei der Person hinter dem Pseudonym handelt es sich um Aron P., der aus Nordrhein-Westfalen stammt.[3]

Er wurde 2020 wegen Volksverhetzung, Verbreitens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und der Beschimpfung von Bekenntnissen und Religionsgemeinschaften zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr verurteilt. Der Staatsanwaltschaft ist die Identität des Mannes somit spätestens seitdem bekannt.[3]

Die Vulgäre Analyse

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Die Vulgäre Analyse startete 2015 auf YouTube. Bis 2018 hatte der Kanal knapp 60.000 Abonnenten und seine Videos wurden millionenfach geschaut.[4] Auf YouTube ist der Kanal mittlerweile gesperrt worden, woraufhin Finkelstein seine eigene Video-Plattform gründete, die auf Personen im Ausland registriert ist.

Zentrales Stilmittel der Vulgären Analyse ist die exzessive Verwendung von Kraftausdrücken und Beleidigungen. Im Hintergrund seiner Videos zeigte er Videoaufnahmen eines brennenden Korans, Aufnahmen wie er auf den Koran uriniert u. Ä. Als Reaktion auf den Anschlag auf Charlie Hebdo veröffentlichte er ein Video in dem er, als „Zeichen des größtmöglichen Protests gegen den um sich greifenden politischen Islam“ auf einen Koran urinierte.[3][5][6] Ein wiederkehrendes Element sind Porträts von Samuel Johnson, die er in seinen Videos als Avatar zeigt. Die Porträts sind teils graphisch verändert und wurden zu seinem Symbol, welches er bis heute, auch außerhalb der Vulgären Analyse, verwendet.[3]

Inhaltlich konzentrierte sich die Vulgäre Analyse, gerade in der Anfangszeit, auf rechte Islamkritik aber auch andere Themen wie Migrations- und Feminismuskritik fanden ihren Platz. Den öffentlich rechtlichen und auch anderen Medien hat er vorgeworfen tendenziös zu berichten. Die ehemalige Vorsitzende der Amadeu Antonio Stiftung Anetta Kahane bezeichnete er als „Ratte“, als „eine rassistische Stasi-F****“ und als „Ungeziefer mit viel Einfluss“.[3]

Die Honigwabe ist ein wöchentlicher Livestream, der einerseits aus einzelnen tagespolitischen Themen aber auch aus wiederkehrenden Segmenten besteht.

Einige dieser Segmente sind:

  • Straftat der Woche: Eine einzelne Straftat, in der Regel ein spektakuläres, von einem oder mehreren Ausländern begangenes Gewaltverbrechen, wird präsentiert.
  • Land der Woche: Ein Land wird, basierend auf aktuellen Ereignissen, per Abstimmung zum "Land der Woche" gekürt.
  • How I met your Messer: Die Städtenamen aller medial dokumentierten Messerstraftaten der Woche(mindestens Bedrohung mit gezogener Waffe) werden in einem Lied zusammengetragen. Im Anschluss werden die bekannten Informationen über ethnische und kulturelle Zugehörigkeit der Täter statistisch zusammengefasst.
  • Freibadsaison: Straftaten und Missstände mit Bezug zu Ausländern in Freibädern werden präsentiert.
  • Der Klimasommer: Medienberichte über besondere Hitze bzw. Hitzewarnungen und Bezüge Selbiger zum Klimawandel werden verspottet.
  • Low-IQ-Take der Woche: Dumme bzw. einfach angreifbare Aussagen von politischen Gegnern werden widerlegt und verspottet.
  • Clownworld 3: Drei Medienberichte, die die Absurdität der politischen Gegner darlegen sollen, werden präsentiert.

Gelegentlich werden auch Gäste eingeladen; neben Personen aus der rechten YouTube-Szene waren z. B. auch Björn Höcke (AfD), Heinz-Christian Strache (FPÖ) und Jason Miller (CEO von Gettr) zu Gast. Gettr gehört seit November 2021 auch zu den Finanziers seiner Videos.[3]

Finkelstein ist Mitinitiator des Stolzmonats, einer Umwidmung des Pride-Months von sexueller/geschlechtlicher Identität zugunsten nationaler Identität. Symbol der Aktion ist, in Anlehnung an die Regenbogenflagge, die Deutschlandflagge in sieben Farben unterteilt. Diese "Stolzflagge" wurden in Memes und Profilbildern in sozialen Netzwerden benutzt. An der Aktion beteiligte sich unter anderem auch die AfD.[3] Der Stolzmonat geht auf die im Jahr 2017 gestartete Aktion des Patriotenmonats der österreichischen FPÖ zurück.[7]

Finkelstein war prominent auf der (inzwischen eingestellten) rechts-alternativen Crowdfunding-Plattform Hatreon vertreten, die als Alternative zu Patreon für Personen, die von Patreon gesperrt wurden, konzipiert war.[8]

Radikalisierung

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In die öffentliche Wahrnehmung rückte Finkelstein, als im Zuge der Ermittlungen um den Hack privater Daten deutscher Politiker und Prominenter 2018/2019 bekannt wurde, dass der Täter Zuschauer von Finkelsteins Kanälen war, und sich mutmaßlich dadurch radikalisiert habe.[8][9][10] Unter den Opfern waren zahlreiche Personen, die sich kritisch mit Finkelstein beschäftigten, oder gegen die er sich kritisch geäußert hatte.[11][8] Die Extremismusforscherin Julia Ebner erklärte, dass Die Vulgäre Analyse „viele junge Leute politisiert und teilweise wohl auch radikalisiert“ habe.[8]

Kritiker bezeichnen die Inhalte als rechtsextrem, rassistisch, islamfeindlich und antifeministisch. Eines der verbreitetsten Formaten der Person ist die Video-Reihe Die Vulgäre Analyse, welche als „feste Instanz in der rechtsradikalen Online-Welt“ gelte.[12] Finkelstein verbreite in seinen Videos Hass auf Muslime, Feministen, Schwarze, Migranten, Politiker und Medien. Außerdem verbreite er antisemitische Mythen wie den „Kulturmarxismus“.

Einige sehen Finkelsteins Zuhörerschaft als wirkmächtige „Troll-Armee“, die, obwohl Finkelstein selbst nicht dazu aufruft, von ihm ausgesuchte Ziele mit Hassnachrichten überschütten kann und so eine wichtige Funktion beim Kampf um die politische Meinungshoheit der extremen Rechten spiele.[3]

Kritiker behaupten Zweck des Stolzmonats sei es, die sozialen Medien während des Pride Month mit nationalistischen und queerfeindlichen Postings zu fluten. Die Aktion würde ein Gegennarrativ verbreiten, wonach Deutsche durch LGBTQ-Akteure unterdrückt würden.[13][14]

Einzelnachweise

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  1. Plakat in Lübz stammt von einem rechten Youtuber. In: correctiv.org. 16. Februar 2021, abgerufen am 28. August 2023 (deutsch).
  2. 07.01.22 / Analytisch und vulgär / Allen Löschungen zum Trotz: Mit seiner „Honigwabe“ kann sich Youtuber „Shlomo“ halten. Abgerufen am 28. August 2023.
  3. a b c d e f g h Samira Alshater: Troll-Armee: „Shlomo Finkelstein“ – Menschenverachtung als Witz verpackt. In: Belltower.News. 28. Januar 2022, abgerufen am 14. Juli 2023.
  4. Samira Alshater: Die Vulgäre Analyse: Plumpe Provokation und Hass auf YouTube. In: Belltower.News. 18. Januar 2018, abgerufen am 14. Juli 2023 (deutsch).
  5. Julia Ebner: Going Dark: The Secret Social Lives of Extremists. Bloomsbury Publishing, 2021, ISBN 978-1-5266-4209-7, S. 115 (google.com [abgerufen am 14. Juli 2023]).
  6. 07.01.22 / Analytisch und vulgär / Allen Löschungen zum Trotz: Mit seiner „Honigwabe“ kann sich Youtuber „Shlomo“ halten. Abgerufen am 28. August 2023.
  7. AfD: "Stolzmonat" statt Pride Month. Abgerufen am 28. August 2023 (deutsch).
  8. a b c d (S+) YouTube-Hetzkanal „Die Vulgäre Analyse“: Die Hetzer hinter dem Hacker. In: Der Spiegel. 22. Januar 2019, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 14. Juli 2023]).
  9. Bettina Biron, Bettina Pospisil, Gerhard Backfried, Edith Huber: Kriminalität auf Social Media auf der Spur – mit Methode. In: Christian Grafl, Monika Stempkowski, Katharina Beclin (Hrsg.): Sag, wie hast du's mit der Kriminologie?: Die Kriminologie im Gespräch mit ihren Nachbardisziplinen. Kriminologische Gesellschaft, 2021, ISBN 978-3-96410-018-4 (krimg.de [PDF; abgerufen am 14. Juli 2023]).
  10. Julia Ebner: Radikalisierungsmaschinen: Wie Extremisten die neuen Technologien nutzen und uns manipulieren. Suhrkamp Verlag, 2019, ISBN 978-3-518-76322-3, S. 190 (google.com [abgerufen am 14. Juli 2023]).
  11. H. Denker, A. Vahid Roodsari, L. Wienand, B. Kartheuser: Nach Festnahme: Wie konnte ein 20-Jähriger den Hackerangriff schaffen? In: t-online. 8. Januar 2019, abgerufen am 14. Juli 2023.
  12. Karolin Schwarz: Hasskrieger: Der neue globale Rechtsextremismus. Verlag Herder GmbH, 2020, ISBN 978-3-451-82001-4, S. 51 (google.com [abgerufen am 14. Juli 2023]).
  13. Samira Alshater: Björn Höcke zu Gast im rechtsextremen Troll-Podcast. In: Belltwoer.News. Abgerufen am 27. Juli 2023.
  14. Kompetenznetzwerk Rechtsextremismusprävention: #Stolzmonat – Rechtsradikale Social Media Kampagne gegen den Pride Month. In: Amadeu Antonio Stiftung. 6. Juni 2023, abgerufen am 2. August 2023.