Benutzer:Roehrensee/Baustelle 5

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Neues Projekt: Sinti und Roma in Bayreuth in der Zeit des Nationalsozialismus

Angehörige der Sinti und Roma wurden im deutschsprachigen Mitteleuropa zu Beginn des 15. Jahrhunderts erstmals in schriftlichen Quellen erwähnt und als „Zigeuner“ bezeichnet. In der Annahme, sie seien Pilger oder von den Türken vertriebene christliche Glaubensbrüder, wurden sie zunächst offenbar wohlwollend aufgenommen. Mit der zunehmenden Expansion des Osmanischen Reichs nahm die Furcht Mittel- und Westeuropas vor den „türkischen Ungläubigen“ jedoch zu. Zugleich begann man, sie ob ihrer nichtsesshaften Lebensweise als „kriminelle Vaganten“ abschätzig zu betrachten. 1497/98 Auf dem Freiburger Reichstag wurden sie 1497/98für „vogelfrei“ erklärt. Der Mord an Angehörigen dieser Minderheit war damit strafffrei möglich.[1]

Am 16. Dezember 1942 unterzeichnete Heinrich Himmler den sogenannten Auschwitz-Erlass. Mit ihm wurde die Deportation der innerhalb des Deutschen Reichs lebenden Sinti und Roma angeordnet, um sie als Minderheit komplett zu vernichten. Aufgrund dieses Erlasses wurden von März 1943 an fast 23.000 Sinti und Roma in ganzen Familien aus elf Ländern in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert. Unter ihnen befanden sich rund 10.000 Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit. In Bayreuth waren 1939 etwa 15 Sinti gemeldet; das Schicksal der meisten von ihnen ist nicht bekannt, da die Akten über die Deportationen in der Endkriegszeit vernichtet wurden. [2]

Max Rose, geboren am 10. September 1899 in Rädnitz, war ein Sohn von Oskar und Henriette Rose,[3] die seit etwa 1915 als Schausteller und Musiker in der Frauengasse 6 in Bayreuth ihren festen Wohnsitz hatten.[4] Der ledige Musiker war zuletzt als Hilfsarbeiter in Nürnberg gemeldet. Am 15. Juni 1942 von der Bayreuther Kriminalpolizei verhaftet und als Schutzhäftling in das Konzentrationslager Flossenbürg gebracht. Von dort wurde er am folgenden 18. Juli zunächst in das Konzentrationslager Ravensbrück verlegt. Am 3. November jenes Jahres wurde er in das Konzentrationslager Dachau überstellt,[3] wo er 18. November 1942 als „gestorben“ registriert wurde.[2] Ein Pappkarton[5] mit seiner Asche wurde seinen Eltern nach Bayreuth geschickt und im Stadtfriedhof Bayreuth beigesetzt.[3]

Wilhelm Rose, geboren am 23. Mai 1901 in Peine], war ebenfalls ein Kind von Oskar und Henriette Rose. Der geschiedene Arbeiter wohnte zuletzt in Link-TextKrefeld, wo er am 15. Januar 1943 von der Kriminalpolizei festgenommen wurde.[4] Am 29. Januar 1943 wurde er in das Konzentrationslager Dachau eingeliefert, wo er am 14. April 1943 unter unklaren Umständen starb.[2] Seine Asche wurde mit der seines Bruders Max in einem Karton seinen Eltern in Bayreuth zugesandt[5] und im örtlichen Stadtfriedhof beigesetzt.[4]

Die sechzehnjährige Bayreuther Sintezza Hulda Siebert wurde am 11. März 1945 im Würzburger Gestapogefängnis erschlagen.[6] Das tote Mädchen wurde zunächst in Ochsenfurt beigesetzt und später nach Bayreuth überführt.[5]

Einzelnachweise

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  1. An den Rand gedrängt. Der Umgang mit Sinti und Roma im Markgraftum Brandenburg-Bayreuth bei friedrich-verlag.de, abgerufen am 20. Dezember 2024
  2. a b c Vor 25 Jahren. Gedenktafel für alle, besonders für zwei in: Nordbayerischer Kurier vom 17. Dezember 2024, S. 10.
  3. a b c Rose, Max bei gedenkbuch.bayreuth.de, abgerufen am 19. Dezember 2024
  4. a b c Rose, Wilhelm bei gedenkbuch.bayreuth.de, abgerufen am 19. Dezember 2024
  5. a b c Gedenktafel auf dem Stadtfriedhof Bayreuth
  6. Wunsch nach einer Gedenkstätte. in: Nordbayerischer Kurier vom 30. Juni/1. Juli 2018, S. 15.