Benutzer:RolteVolte/Alois Kabelschacht

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Prof. Alois Kabelschacht ist eine fiktive Gestalt, die in mehreren Publikationen des Max-Planck Instituts für Physik (MPP) in München als Autor firmiert. Die Figur wurde von verschiedenen Mitarbeitern des Instituts entwickelt und hat in der Physikalischen Forschungsgemeinschaft als Kuriosität eine gewisse Berühmtheit erlangt. Die erste Veröffentlichung stammt aus dem Jahre 1976 TODO: unten "1979" mit Peter Breitenlohner.

Ausgangspunkt der Idee war die Tatsache, dass am MPP ein Raum nicht als Büro, Labor oder Werkstatt von Mitarbeitern, sondern nur zum Verlegen von Kabeln genutzt wurde. Statt des Namens eines Mitarbeiters stand auf dem Türschild nur „Kabelschacht“.

[1]

In den 1970er Jahren gaben die Namensschilder an den Türen des MPP gewöhnlicherweise nur Zimmernummer und Namen der Personen (ohne Titel) an, die im zugehörigen Büro arbeiteten. Es gab auch eine Tür, hinter der kein Büro lag, sondern hinter der nur ein Kabelschacht verlief. Diese Türe war eben mit Kabelschacht gekennzeichnet. Unter den Mitarbeitern des MPP entstand nun ein Running Gag, daß man etwa bei Problemen Herrn Kabelschacht fragen könne usw.

Außer Professoren wurden auf den Namenschilder am MPP keine Titel vermerkt. So stand z. B. an der Tür von Werner Heisenberg: Prof. Heisenberg – Anmeldung im Zimmer nebenan. Als im Laufe der Zeit jedoch gelegentlich auch Kurzzeitgäste mit dem Titel Prof. an der Türe gekennzeichnet wurden, waren Mitarbeiter der MPP der Meinung, auch der Kabelschacht habe eine solche verdient, da er sich ja schon so oft als so hilfreich erwiesen hatte. So bekam die Türe, in mehreren Schritten, die Aufschrift Prof. A. Kabelschacht – Anmeldung im Zimmer nebenan.

Nun waren die Mitarbeiter des MPP eben der Meinung, wenn er schon Professor sei, so müsse er doch auch Veröffentlichungen bekommen. Dies wurde zum ersten Mal von Peter Breitenlohner realisiert[2]. Im Laufe der Zeit kamen weitere Veröffentlichungen hinzu, davon 3 in wissenschaftlichen Fachzeitschriften.

  • P. Breitenlohner und A. Kabelschacht: The Auxiliary Fields Of N=2 Extended Supergravity In 5 And 6 Space-time Dimensions. In: Nucl.Phys. B, Nr. 148, 1979, S. 96, doi:10.1016/0550-3213(79)90017-8.
  • Alois Kabelschacht: \expandafter vs. \let and \def in Conditionals and a Generalization of PLAIN’s \loop. In: TUGboat. Band 8, Nr. 2, 1987, S. 184–185 (PDF-Datei; 206 KB).[3]
  • A. Karle, M. Merck, M. Bott-Bodenhausen, I. Holl, A. Kabelschacht, E. Lorenz, R. Maier, M. Rozanska, P. Weisbach: AIROBICC: A New array of angle integrating Cherenkov counters for improved gamma / hadron separation in extended air showers. In: James Matthews (Hrsg.): AIP Conference Proceedings: HIGH-ENERGY GAMMA - RAY ASTRONOMY. Band 220, 1991, ISBN 978-0-88318-812-5.
  • M. Bott-Bodenhausen, I. Holl, A. Kabelschacht, A. Karle, E. Lorenz, R. Maier, M. Merck, W. Pimpl, M. Rozanska, P. Weisbach: An Angle integrating air Cherenkov counter array for improved gamma / hadron separation in extended air showers. 1991.
  • E. Lorenz, M. Bott-Bodenhausen, I. Holl, A. Kabelschacht, A. Karle, R. Maier, M. Merck, W. Pimpl, M. Rozanska, P. Weisbach: A New air Cherenkov counter concept for the observation of extended air showers. In: Nucl.Instrum.Meth. A, Nr. 315, 1992, S. 236–251, doi:10.1016/0168-9002(92)90709-D.
  • Stefan Dittmaier, Alois Kabelschacht, Tobias Kasprzik: Polarized QED splittings of massive fermions and dipole subtraction for non-collinear-safe observables. In: Nucl.Phys. B, Nr. 800, 2008, S. 146–189, doi:10.1016/j.nuclphysb.2008.03.010.

Einzelnachweise

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  1. Leider gibt es keine schriftlichen Aufzeichnungen zu dieser Anekdote, so müssen wir uns auf mündliche Aussagen beteiligter Personen berufen. Ein Großteil der hier verarbeiteten Umstände stammt aus einem Gespräch mit Prof. H. Mitter an der Universität Graz vom 20.12.2010. Prof. Mitter war zu Beginn der 1970er Jahre mit P. Breitenlohner am MPI beschäftigt und ist ein Mitvater von A. Kabelschacht
  2. P. Breitenlohner und A. Kabelschacht: The Auxiliary Fields Of N=2 Extended Supergravity In 5 And 6 Space-time Dimensions. In: Nucl.Phys. B, Nr. 148, 1979, S. 96, doi:10.1016/0550-3213(79)90017-8.
  3. Diese Methode wurde bei der Übernahme von \loop aus Plain TeX in LaTeX 1994 und bei weiteren Schleifenmakros 1995 übernommen, siehe Änderungsvermerke in source2e.pdf, 4,1 MB; eventuell wurde die Methode aber bei vielen Makros wie \@ifundefined und \IfFileExists vom Anfang der Entwicklung von LaTeX2e an (schon in der ersten öffentlichen Version) angewendet.