Benutzer:Rossel44/Weidbach (Elsenz)
Weidbach Waidbach | ||
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Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 23898534 | |
Lage | Kraichgau
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Flusssystem | Rhein | |
Abfluss über | Elsenz → Neckar → Rhein → Nordsee | |
Quelle | des Lochwiesengrabens ca. 2,0 km südöstlich der Ortsmitte von Daisbach an der K 4281 zwischen Daisbach und der B 292 49° 16′ 56″ N, 8° 53′ 39″ O | |
Quellhöhe | ca. 229 m ü. NHN[LUBW 1] | |
Mündung | an der Flussbrücke der Sinsheimer Friedrichstraße (L 550) von rechts und Norden in die mittlere ElsenzKoordinaten: 49° 15′ 6″ N, 8° 52′ 43″ O 49° 15′ 6″ N, 8° 52′ 43″ O | |
Mündungshöhe | ca. 154 m ü. NHN[LUBW 1] | |
Höhenunterschied | ca. 75 m | |
Sohlgefälle | ca. 16 ‰ | |
Länge | 4,6 km[LUBW 2] mit Oberlauf Lochwiesengraben
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Einzugsgebiet | ca. 5,6 km²[LUBW 3] |
Der Weidbach ist ein mitsamt dem längeren seiner beiden Oberläufe etwas weniger als 5 km langer Bach in den Stadtgebieten von Waibstadt und Sinsheim im Rhein-Neckar-Kreis im nordöstlichen Baden-Württemberg, der nach einem überwiegend südlichen Lauf in Sinsheim von rechts in die mittlere Elsenz mündet. Er verläuft in Sinsheim größtenteils unterirdisch in Durchlässen.
Name
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Herkömmlicherweise geht man davon aus, dass sich der Name vom althochdeutschen Wort wida („Weidenbaum“) ableitet; damit wäre der Weidbach ein „von Weiden gesäumter Bach“ oder ein „Bach am Weidengehölz“. Vereinzelt wird der Oberlauf des Weidbachs auch als Uffenbach bezeichnet.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Verlauf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Weidbach entsteht etwa 0,8 km südsüdöstlich des Waibstadter Dorfes Daisbach auf etwa 217 m ü. NHN am Nordrand des Waldes Saugrund. Dort fließen der auch Uffenbach genannte linke Oberlauf Lochwiesengraben von Osten her und der rechte Oberlauf Sauberggraben von Nordwesten her zusammen. Davon ist der linke Oberlauf mit fast einem Kilometer Länge und über einem halben Quadratkilometer Teileinzugsgebiet der deutlich größere gegenüber dem rechten, der in beiden Größen deutlich kleiner bleibt, jedoch höher am Berg entsteht.
Der Weidbach schwenkt dann schnell auf Südlauf und tritt in ein größeres Waldgebiet ein, zunächst in einem schmalen begleitenden Flurstreifen zwischen den Wäldern Saugrund links und Orles rechts; ab der Stadtgrenze von Waibstadt zu Sinsheim, auf der von Osten her eine der für den Kraichgau so typischen Trockenrinnen zuläuft, reicht der Wald beidseits fast immer bis ans Ufer. Gegen Ende des auf Sinsheimer Gebiet nun linksseits Stadtforlen genannten Waldes mündet dann ein zumindest abschnittsweise offener Bachlauf.
Nach Verlassen des Waldgebietes begleitet die ersten paar hundert Meter linksseits einrecht breites und hohes, neuere Anlagen dahinter verbergendes Feldgehölz an Unterhang und in der schmalen Aue den recht gerade laufenden Bach, der wie schon im Wald zuvor von einem Wirtschaftsweg begleitet wird. An den Hängen der Tälchens stehen mehrfach höhenlinienparallele Feldhecken. Nachdem von Westen her der Brüchelgraben zugelaufen ist, ein neben einem Feldweg in natürlicher Mudle laufender, ebenfalls recht gerader Graben mit sporadisch Gehölz am Ufer, weitet sich links die Talmulde, am Hang darüber liegen nun einige teils verbuschende Obstwiesen.
Danach stehen die ersten isolierten Häuser von Sinsheim im Bereich der Krebsgrundsiedlung am Ufer. Nach ihnen quert am Gewann Uffbach (!) die B 292 von Waibstadt her Tal und Bach, die davon abzweigende L 550 läuft danach im Tal neben dem Bach. Am Parkplatz der Max-Weber-Schule durchläuft der Weidbach das außer bei starkem Durchfluss trockene Hochwasserrückhaltebecken Waidbach, danach tritt das inzwischen etwa anderthalb Meter breite Gewässer in den geschlossenen Bebauungsbereich von Sinsheim ein. In der Stadt nun meistens verdolt und etwas östlich der Wilhelmstraße, dann neben der Friedrichstraße laufend, erreicht er schließlich seinen Mündungsort an der Flussbrücke dieser Straße, wo er auf etwa 154 m ü. NHN von rechts in die mittlere Elsenz einfließt, etwa hundert Meter vor dem Zulauf des bedeutenderen Ilvesbachs von der anderen Seite.
Der Weidbach ist ab dem Zusammenfluss seiner Oberläufe 3,8 km, zusammen mit seinem längeren linken Oberlauf Lochwiesengraben sogar 4,6 km lang und fällt auf dieser Gesamtstrecke um etwa 75 Höhenmeter, dem entspricht ein mittleres Sohlgefälle von etwa 16 ‰.
Einzugsgebiet
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Einzugsgebiet des Weidbachs ist etwa 5,6 km² groß und liegt, naturräumlich betrachtet, zur Gänze im Unterraum Schwarzbachgäu des Kraichgaus.[1] Seine höchsten Punkte liegen am Ostrand des Einzugsgebietes und im Wald beidseits des Oberlaufes auf rundlichen Kuppen und erreichen etwas über 250 m ü. NHN.[LUBW 1]
Zuflüsse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Liste der Zuflüsse von der Quelle zur Mündung. Gewässerlänge[LUBW 2], Einzugsgebiet[LUBW 3] und Höhe[LUBW 1] nach den entsprechenden Layern auf der Onlinekarte der LUBW. Andere Quellen für die Angaben sind vermerkt.
Zusammenfluss des Weidbachs auf etwa 217 m ü. NHN am Nordrand des Waldes Saugrund etwa 0,8 km südsüdöstlich des Ortsrandes von Waibstadt-Daisbach. Der Bach fließt bald danach südwärts zwischen den Wäldern Saugrund links und Orles rechts, zunächst noch in einem Flurstreifen.
- Lochwiesengraben oder Uffenbach, linker und östlicher Oberlauf, 0,9 km und ca. 0,6 km². Entsteht auf etwa 229 m ü. NHN in einem Flurstreifen zwischen den Wäldern Saugrund im Südwesten und Hetzengrund im Nordosten an der K 4281 zwischen Daisbach und der B 292 etwa 1,4 km südöstlich des Ortsrandes von Daisbach.
- Sauberggraben, rechter und nordwestlicher Oberlauf, 0,5 km und unter 0,2 km². Entsteht auf knapp 235 m ü. NHN zwischen Zollstock im Südwesten und Im äußeren Schnetzer im Nordosten.
- (Graben aus den Stadtforlen, nur auf WMS BW DTK10 abgebildet), von links und Osten auf etwa 190 m ü. NHN, 0,5 km[LUBW 4] und ca. 0,5 km². Entsteht auf etwa 209 m ü. NHN nordwestlich des Biogasheizkraftwerks Sinsheim im Wald Stadtforlen.
- Brüchelgraben, von rechts und Westen auf etwa 182 m ü. NHN, 0,9 km und ca. 0,4 km².[LUBW 3] Entsteht auf etwa 235 m ü. NHN am Feldgewann Im blauen Brüchel. Auf ganzer Länge Feldweggraben.
Mündung des Waidbachs von rechts und zuletzt Nordosten auf etwa 154 m ü. NHN an der Flussbrücke der Sinsheimer Friedrichstraße (L 550) in die mittlere Elsenz. Der Bach ist mit dem längeren Oberlauf Lochwiesengraben 4,6 km, auf dem Namensabschnitt allein 3,8 km lang und hat ein 5,6 km² großes Einzugsgebiet.
Ortschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Orte und Siedlungsplätze am Lauf mit ihren Zugehörigkeiten. Nur die Namen tiefster Schachtelungsstufe bezeichnen Siedlungsanrainer.
- Stadt Waibstadt
- Gemarkung Daisbach
- (ohne Besiedlung am Lauf)
- Gemarkung Daisbach
- Stadt Sinsheim
- (Abfallentsorgungszentrum, Biomasseheizkraftwerk und Bioabfallvergärungsanlage im Saugrund) (mit Abstand links)
- Krebsgrundsiedlung (Siedlung, überwiegend rechts)
- Sinsheim (zentrale Stadt)
Geologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Einzugsgebiet des Weidbachs sind die mesozoischen geologischen Schichten größtenteils mit Lösssediment aus quartärer Ablagerung überdeckt. Am Oberlauf im Wald und an dessen Südrand steht am Unterhang trockener Erosionsrinnen der Obere Muschelkalk an, danach in der Flur bis nach Sinsheim hinein streichen am linken Muldenrand die höheren Schichten des Lettenkeupers (Erfurt-Formation) und etwas bachferner sogar zuweilen des Gipskeupers (Grabfeld-Formation) kleinräumig aus. Im Muldengrund des Weidbachs selbst und seiner Zuflüsse liegt eingeschwemmtes Material.[2]
Der Obere Muschelkalk ist bis zu den Terebratelschichten in einem kleinen aufgelassenen Steinbruch von Sinsheim in den Wald Orles im beginnenden Forst aufgeschlossen, der als Geotop ausgewiesen ist.[LUBW 5] Die Felswand ist dort bis 7 Meter, die Abbauwand bis 12 Meter hoch. Zwischen dem ehemaligen Steinbruch und dem Weidbachlauf östlich davon steigt ein bis 4 Meter in den Löss eingetiefter Hochweg vom südlichen Waldrand auf.[LUBW 6]
Menschliche Eingriffe
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gewässergüte, Verdolung …
Hochwasserrückhaltebecken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nahe dem Parkplatz des Berufsschulzentrums am Nordrand von Sinsheim wurde im Jahre 1963 das vom Weidbach durchflossene Hochwasserrückhaltebecken Waidbach (!) errichtet. Von 2017 bis 2019 wurde die Anlage umfangreich saniert und ihre Betriebssicherheit den geltenden Richtlinien und Anforderungen angepasst. Hinter einem etwa 6,3 m hohen Erddamm können bei starkem Zufluss bis zu 20.790 m³ Wasser zurückgehalten werden, die mit 1,13 m³ pro Sekunde gedrosselt wieder abfließen.[3][4] Für gewöhnlich liegt das Becken trocken.[LUBW 7]
Natur und Landschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Tierwelt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Zuge der Umbau- und Sanierungsmaßnahmen am Hochwasserrückhaltebecken Waidbach mussten ab 2016 die dort lebenden Zauneidechsen umgesiedelt werden.[3] …
Schutzgebiete
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vom Wiederaustritt aus dem Wald bis an den Ortsrand fließt der Weidbach meist im Landschaftsschutzgebiet Unteres und Mittleres Elsenztal, das dort außer der Talmulde auch einen Großteil des rechten Einzugsgebietes umfasst. Das zu Waibstadt gehörende oberste Einzugsgebiet liegt im Naturpark Neckartal-Odenwald.[LUBW 8]
Sehenswürdigkeiten und Bauwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]…
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]…
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]LUBW
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Amtliche Online-Gewässerkarte mit passendem Ausschnitt und den hier benutzten Layern: Lauf und Einzugsgebiet des Weidbachs
Allgemeiner Einstieg ohne Voreinstellungen und Layer: Daten- und Kartendienst der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise)
- ↑ a b c d Höhe nach dem Höhenlinienbild auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte.
- ↑ a b c Länge nach dem Layer Gewässernetz (AWGN).
- ↑ a b c Einzugsgebiet abgemessen auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte.
- ↑ Länge abgemessen auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte.
- ↑ Geotop nach dem einschlägigen Layer.
- ↑ Steinbruch und Hochlweg teilweise nach dem Layer Biotop.
- ↑ Hochwasserrückhaltebecken nach Layer Stauanlage.
- ↑ Schutzgebiete nach den einschlägigen Layern, Natur teilweise nach dem Layer Biotop.
Andere Belege
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Josef Schmithüsen: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 161 Karlsruhe. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1952. → Online-Karte (PDF; 5,1 MB)
- ↑ Geologie nach den Layern zu Geologische Karte 1:50.000 auf: Mapserver des Landesamtes für Geologie, Rohstoffe und Bergbau (LGRB) (Hinweise)
- ↑ a b Stadt Sinsheim: Baubeginn Sanierung des Hochwasser Rückhaltebeckens am Waidbach. In: Sinsheim-Lokal. EKXAKT Media UG, 7. Februar 2017, abgerufen am 17. Februar 2021.
- ↑ Stadt Sinsheim: Meilenstein im Hochwasserschutz. Offizielle Inbetriebnahme des Hochwasserrückhaltebeckens Waidbach durch Oberbürgermeister Jörg Albrecht. In: Sinsheim-Lokal. EKXAKT Media UG, 12. Juni 2019, abgerufen am 17. Februar 2021.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Topographische Karte 1:25.000 Baden-Württemberg, als Einzelblatt Nr. 6719 Sinsheim