Benutzer:Roxanna/Silistrafrage

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Barguten bzw. Bargu (Barhu, Balhu), Barga (Barag), Barga-Mongolen oder Barga-Burjaten sind eine mongolische Volksgruppe im Nordosten der Inneren Mongolei sowie im angrenzenden Osten der (äußeren) Mongolei. Unterschiedlichen mongolischen, chinesischen und russischen Auffassungen zufolge handelt es sich entweder um eine Untergruppe der nordmongolischen Burjaten bzw. um deren nächste Verwandte oder aber um eine Untergruppe der ostmongolischen Chalcha. Ihre Sprache wird dementsprechend als Dialekt der Burjatischen Sprache (bzw. als Dialekt einer gemeinsamen burjatisch-bargutischen Sprache), als ostmongolischer Dialekt oder als eigenständige Mongolische Sprache eingeordnet.

Barga ist auch die historische Bezeichung für die Region, in der diese Mongolen leben.

Das Anfang des 20. Jahrhunderts autonome Gebiet Barga ("БАРГА") im Westen der Provinz Heilongjiang umfasste damals nur die Westhälfte der heutigen Region Hulun Buir

Ob die Barguten Nachkommen bestimmter Khane, Clans oder Stämme der Vorzeit sind, die ähnlich klingende Namen hatten, ist in mongolischen, chinesischen und alttürkischen Chroniken und Legenden unterschiedlich und widersprüchlich überliefert und interpretiert worden. Auch die Frage, ob bzw. wann und in welchem Ausmaß Barguten an der Ethnogenese der Burjaten mitgewirkt hatten, ist umstritten. Der Name Barguten bzw. Barga bezeichnete im Mittelalter einen jener mongolischen Stämme an der Nordgrenze des Mongolenreiches, die östlich des Baikalsees an den Ufern des Bargusin-Flusses siedelten. Die Chalcha-Mongolen bezeichneten als Barguten (übersetzt etwa "unzivilisierte Wilde") zunächst alle nordmongolischen Stämme, die nicht den lamaistischen Buddhismus angenommen hatten und am Schamanismus festhielten. Die Russen fassten all jene mongolischen Stämme Transbaikaliens stattdessen unter dem Begriff Burjaten zusammen.

Während die Russen Transbaikalien eroberten, annektierten die China beherrschten Mandschuren die Innere Mongolei. Als die Russen unter Ausnutzung lokaler Kämpfe zwischen tungusischen (ewenkischen) und mongolischen Stämme auch entlang des Flusses Amur (chinesischer Name: Heilongjiang) vorrückten, riefen einige dieser Ewenken und Mongolen die Manschuren und Chinesen zu Hilfe. Infolge des Vertrags von Nertschinsk verzichtete Russland 1689 zwar auf das Amurgebiet, behielt aber Burjatien. Einige Tausend Burjaten bzw. Barguten flohen daraufhin vor den Russen ins Chinesische Reich und wurden von chinesischen Behörden zunächst in der Ostmongolei, dann aber in der (damals größeren) Provinz Heilongjiang angesiedelt. Diese Ansiedlung im Westen der Provinz Heilongjiang erfolgte in zwei Kampagnen, 1732 und 1734, weshalb seitdem zwischen Alten Barguten und Neuen Barguten unterschieden wird. Das westlich des Xing’an-Gebirges gelegene Gebiet um die Stadt Hailar, in dem zusammen mit den Alten Barguten auch Daur, Solonen (Ewenken) und andere mongolische bzw. mongolisierte Stämme (Khamnigan) siedelten, wurde daraufhin als Barga bezeichnet und genoss lokale Autonomie. Die Neuankömmlinge vermischten sich mit einigen dieser mongolischen und mongolisierten Nachbarn (ohne mit ihnen zu verschmelzen), so dass eine Gemeinschaft der Barga-Mongolen entstandt. Sowjetrussische Ethnologen und Historiker nahmen an, dass sich erst damals und erst dort das Volk der Barguten herausbildete und an seiner Ethnogene burjatische, mongolische und tungusische (ewenkische) Stämme beteiligt waren. Die Chalcha-Mongolen bezeichneten fortan alle ostmongolischen und mongolisierten Stämme des Barga-Gebietes als Barguten - auch jene Burjaten, die erst im 20. Jahrhundert aus Russland nach China flohen. Innerhalb der Mongolei hingegen wird offiziell zwischen Barguten und Burjaten unterschieden. Die Chinesen zählen die in der Barga-Region lebenden Burjaten zu den Barguten, betrachten die Barguten aber nicht als eigene Nationalität, sondern einfach als Mongolen.

Barga-Autonomie

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Die von den Japanern innerhalb Mandschukuos errichtete Provinz Xing’an wurde zwischenzeitlich nochmals geteilt. Das nordwestlich des Xing’an-Gebirges gelegene Nord-Xing’an entsprach etwa dem ehemaligen Barga-Gebiet.

Spätestens 1910 hoben die chinesischen Behörden die Autonomie der Barga-Mongolen auf und förderten die Zuwanderung von Han-Chinesen. Dagegen rebellierten die Mongolen. Nach der Xinhai-Revolution, dem Untergang des Chinesischen Kaiserreichs und der Autonomie der (Äußeren) Mongolei brachen ab 1911 mit russischer Unterstützung auch im Barga-Gebiet Aufstände für einen Anschluss an die Mongolei aus. Chinesisches Militär schlug diese Aufstände nieder, woraufhin zahlreiche bargutische Aktivisten in die Mongolei flohen. Durch ein Zusatzprotokoll zum russisch-chinesischen Vertrag von Kjachta war dem Barga-Gebiet 1915 vorübergehend wieder eine gewisse regionale Eigenständigkeit gewährt worden. Das Barga-Gebiet wurde als "Sonderzone" aus der Provinz Heilongjiang ausgegliedert und bekam einen eigenen "Vizegouverneur", der direkt der chinesischen Regierung in Peking unterstellt war. Diese Sonderzone umfasste damals zunächst nur die Westhälfte der heutigen Region Hulun Buir.

Ab 1917 flohen weitere Barguten bzw. Burjaten vor der Russischen Oktoberrevolution und dem Russischen Bürgerkrieg und nach China. Vor den Sowjets aus Russland nach Barga vertriebene Weißgardisten und japanische Truppen, die im Rahmen ihrer Sibirischen Intervention 1918 bis 1920 Hailar besetzten, unterstützten die mongolischen Unabhängigkeitsbestrebungen. Der Wegfall der russischen Schutzmacht und die vertragswidrigen Umtriebe der Weißgardisten ermöglichten chinesischen Militärmachthabern 1920 die Aufhebung der Autonomie Bargas und eine vorübergehende Wiederbesetzung der gesamten Mongolei. Da sich die Militärmachthaber aber bald darauf gegenseitig bekämpften, ging zumindest die (Äußere) Mongolei nach der Mongolischen Revolution schon 1921 endgültig verloren. Aus der Mongolei kamen weitere bargutische und burjatische Flüchtlinge nach Barga.

In Barga blieben traditionelle Verhältnisse dennoch zunächst weitgehend unangetastet. Davon profitierten vor allem daurische Eliten, die einen dominierenden Einfluss in lokalen Verwaltungen und sich mit Zhang Zuolin verbündeten hatten. Nach der Machtergreifung der Nationalchinesen führten verstärkte Zentralisierungs- und Sinisierungsmaßnahmen 1928 zu einer neuen, bis 1929 anhaltenden Barga-Revolte. Ab 1931 besetzten japanische Truppen die Mandschurei, errichteten in Hulun Buir die mandschurische Provinz Xing’an und spielten Mongolen gegen Chinesen sowie Barguten gegen Daur aus. Anstelle prochinesischer Daur stiegen Barguten in der projapanischen Verwaltung auf. Der Bargut Erkhimbatu wurde 1936 sogar Gouverneur der Provinz.

Nach der Befreiung der Inneren Mongolei und der Niederlage Japans proklamierte Erkhimbatu im Chinesischen Bürgerkrieg 1946 die Autonomie Hulun Buirs gegenüber der nationalchinesischen Republik. Dies erkannten die chinesischen Nationalisten nicht an, konnten sich in der Region aber nicht durchsetzen. Vor dem Bürgerkrieg zwischen Nationalisten und Kommunisten flohen einige Hundert bargutische Familien in die Mongolei, ein Teil davon kam aber bald zurück. Nach dem Sieg der Kommunisten wurde Hulun Buir 1949 vorläufig (bis 1969) und 1979 endgültig der Autonomen Region der Inneren Mongolei angegliedert. Anders als Barguten und Burjaten geltem Daur und Ewenken seit 1958 offiziell nicht als Mongolen, sondern als separate Nationalitäten gelten und eine separate lokale Autonomie innerhalb der Autonomen Region.

Nach dem Untergang der Sowjetunion kehrten einige Hundert Burjaten aus China nach Russland zurück. Burjatien ist als autonome Teilrepublik ein Teil Russlands geblieben.

Alte und Neue Barguten

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Banner der Alten und Neuen Bargu sowie Burjaten-Dörfer in Hulun Buir:
1 - Altes Bargu-Banner,
2 - Neues Linkes Bargu-Banner,
3 - Neues Rechtes Bargu-Banner,
4, 5 - Ost- und West-Shinekhen

Seit der Ansiedlung der Barguten unterscheidet man zwischen zwei Gruppen - Alt-Barguten (Alte Bargu, auf chinesisch Chen Barhu) und Neu-Barguten (Neue Bargu, Xin Barhu). Der Unterschied zwischen "alt" und "neu" beträgt gerade mal zwei Jahre: Alt-Barguten kamen 1732 zusammen mit Solonen und Daur; Neu-Barguten kamen 1734. Während die Alten Barguten engere Bildungen zu Daur und Solonen hatten bzw. haben, stehen die Neuen Barguten den Chalcha-Mongolen näher. Alt-Barguten sind (ebenso wie Daur) eher Shamanisten, Neu-Barguten sind (wie Chalcha) überwiegend Lamaisten. Auch die rund zwei Jahrhunderte später eingewanderten Burjaten waren zu diesem Zeitpunkt längst lamaistisch.

Alte und Neue Barguten sprechen zudem eigene Dialekte: Alt-Bargutisch ist dem Burjatischen ähnlicher und enthält Einflüsse des Daurischen. (Anders als Burjatisch ist Bargutisch jedoch nicht von der Russischen Sprache beeinflusst worden.) Neu-Bargutisch hingegen ist stärker vom Chalcha-Mongolischen geprägt. (Der sprachliche Abstand zwischen Barguten und Chalcha soll mit jenem zwischen Dänen und Norwegern vergleichbar sein.). Die Gesamtzahl der Sprecher aller bargutischen und burjatischen Dialekte beträgt in der Inneren Mongolei etwa 65.000, davon sprechen 47.000 Neu-Bargutisch, 14.000 Alt-Bargutisch und die Übrigen Burjatisch. Die Burjaten leben in zwei großen Dörfern (Sum) südlich von Hailar am rechten und linken Ufer des Flusses Shinekhen (Shenehen, Xinhen, Sini), ihre burjatischen Dialekte werden auch als Shinekhen-Burjatisch zusammengefasst. In der Mongolei selbst gibt es noch 2.500 bis 3.000 weitere Barguten neben 45.000 Burjaten. Fast alle Barguten und Daur in China sind mehrsprachig, viele Jüngere sprechen Chinesisch und Standard-Mongolisch anstelle ihrer eigentlichen Muttersprachen. Da Barguten und Burjaten im Gegensatz zu Daur keine anerkannten Minderheiten sind, wird ihre Sprache nicht staatlich geschützt. Vor allem Alt-Bargutisch und Shinekhen-Burjatisch sind inzwischen bedroht, Neu-Bargutisch ist zumindest gefährdet.

Politisch unterstützten die Alt-Barguten lange die alten Eliten der Daur, die eher promandschurisch bzw. prochinesisch und regionalistisch waren, während die Neu-Barguten als revolutionär und panmongolisch galten. Vor dem Hintergrund aller Gemeinsamkeiten zwischen Alt-Barguten und Daur bzw. der Unterschiede zu Neu-Barguten und Chalcha argumentierten zwischenzeitlich einige Ethnologen, Historiker und Daur-Aktivisten, dass eigentlich nur Alt-Barguten und Burjaten "echte" Barga-Mongolen seien, die Neu-Barguten stattdessen Chalcha. Einige davon zählten die Shinekhen-Burjaten daher einfach zu den Alten Barguten, einige andere wiederum ordneten auch Solonen und Daur den Alt-Barguten zu.

Die Einteilung in Alte und Neue Barguten bestimmt auch die Verwaltungsgliederung des Gebietes Hulunbuir. Das einst von kaiserlich-chinesischen Behörden eingeführte Banner-System wurde prinzipiell beibehalten. Die ursprünglich nomadischen bzw. viehzüchtenden Barguten, Daur und Solonen wurden größeren Verbänden zugeteilt, die eine bestimmte Zahl von Soldaten zu stellen hatten und denen bestimmte Weidegebiete zugewiesen wurden. An der Spitze der so gebildeten militärisch-politischen Verwaltungseinheiten stand ursprünglich ein Khan, der Rechtsprechung und einige interne Angelegenheiten seines Banners weitgehend autonom regelte. Die Alten Barguten waren zunächst den acht Bannern der Solonen unterstellt, die Neuen Barguten bildeten acht eigene Banner. Vor allem im 20. Jahrhundert wurden Befugnisse und Gliederung der Banner mehrfach angepasst, erst 1919 wurden die Alten Barguten aus den Solonen- bzw. Ewenken-Bannern ausgegliedert und bildeten zwei eigene Banner. Aus den burjatischen Flüchtlingen wurde 1922 ein zusätzliches burjatisches Banner gebildet, aber schon 1932 von der japanischen Besatzungsmacht wieder aufgelöst und den Solonen (Ewenken) unterstellt. Ebenfalls 1932 wurden die beiden Alten Bargu-Banner (Hailar-Banner und Tenihe-Banner) zusammengelegt - sowie die vier Neuen Bargu-Banner des linken (östlichen) Flügels am linken (östlichen) Ufer des Wuerxun-Flusses (Wuersun, Oursun, Orshuun, Orxon) und die vier Neuen Bargu-Banner des rechten (westlichen) Flügels am rechten (westlichen) Flussufer. Die chinesischen Kommunisten behielten nach 1949 diese Einteilung bei, benannten sie 1959 aber leicht um; daher gibt es heute nur noch ein Altes und zwei Neue Bargu-Banner.

  • Altes Bargu-Banner (Banner der Alten Barga), 1932 zusammengelegt aus
    • Blaues Banner, 1919 aus den acht Bannern der Solonen (Ewenken) herausgelöst
    • Gerahmtes Weißes Banner, 1919 aus den acht Bannern der Solonen (Ewenken) herausgelöst
  • Neues Linkes Bargu-Banner (Linkes Banner der Neuen Bargu), bis 1959 Banner des Linken Flügels der Neuen Bargu, 1932 zusammengelegt aus
    • Weißes Banner, 1734 gebildet
    • Blaues Banner, 1734 gebildet
    • Gerahmtes Weißes Banner, 1734 gebildet
    • Gerahmtes Gelbes Banner, 1734 gebildet
  • Neues Rechtes Bargu-Banner (Rechtes Banner der Neuen Barga), bis 1959 Banner des Rechten Flügels der Neuen Bargu, 1932 zusammengelegt aus
    • Gelbes Banner, 1734 gebildet
    • Rotes Banner, 1734 gebildet
    • Gerahmtes Rotes Banner, 1734 gebildet
    • Gerahmtes Blaues Banner, 1734 gebildet
  • Burjatisches Banner, 1922 gebildet, 1932 aufgelöst und mit zuvor acht Solonen-Bannern zu einem Banner zusammengelegt, 1959 umbenannt in Autonomes Banner der Ewenken

Einzelnachweise

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H. F. Brachelli, Johann Georg August Galletti: Allgemeine Weltkunde oder Encyklopädie für Geographie, Statistik und Staatengeschichte, Seite 935. Hartleben, Wien/Leipzig 1859

  • 15.000 Tschulymen

[1]

  • 15.000 Tschulymer

Friedrich Justin Bertuch (Hrsg.): Neue allgemeine geographische und statistische Ephemeriden, Band 15, Seite 231. Geographisches Institut zu Weimar, Weimar 1825

  • 15.000 Tschulymer

[2]

  • Tschulymische Tataren 6000 Bögen (erwachsene Männer)
  • 1736 nach Unruhen Verlegung der russischen Dörfer
  • seit 1720 die meisten getauft, der Rest Schamanen

[3]

  • durch Dragoner gewaltsam getauft, haben aber alte Sitten beibehalten

[4]

  • Tschulym sehr früh, aber nur oberflächlich christianisiert
  • Tschulym-Tataren haben sich beinahe gänzlich Sprache und Sitten der Russen angeeignet, deshalb "auf dem Aussterbeetat"

[5]

  • Meletsker Tataren als Teil der Chakassen
  • 1858 dann 570 Meletzker

[6]

  • Kysyl vom schwaezen und weißen Jus, an der Betschitschka und am Uriup, am Gottesssee bis zum Tschulym,
  • jene (Kysyl) am Tschulym rund um den ehemaligen Ostrog Meletzk werden meletzkische Türken oder tschulymische Türken genannt
  • 10 Geschlechter

[7]

  • Melesski, Meletski
  • 1621 Lawrow
  • von Kirgisen niedergebrannt und an neuem Ort wiedererrichtet
  • auf der Straße von Tomsk nach Jenisseisk
  • 1710 am Tschulym, nahe Kemtschug
  • ab 1720 russische Besiedlung
  • im 17. Jahrhundert Sammlung des Yasak
  • 1736 Miller
  • seit Moskauer Trakt an Bedeutung verloren
  • 1761 Pfarrei mit 133 Höfen und 897 Christen

[8]

  • nach Miller: Описание Томского уезда (1734)
  • auch Kirgisen bitten Russen Festung zu errichten gegen Mongolen
  • rechtes Flußufer
  • alte Festung viel weiter südlich als das Dorf
  • Land der Melezker umfasste zwei Woloste: Melezk (Ober) und Tutal (Unter)
  • bis 1622 Tschulymsk, danach Melezk

[9]

  • 1621
  • ab 1730 russische und gemischte Siedlungen
  • Yasak
  • am Ufer des Tschulym einst nur Tschulym und Tataren
  • Hälfte der Strecke zwischen Tomsk und Jenisseisk auf dem Katharinenweg
  • rechtes Flußufer
  • Eisenbahnpläne verworfen
  • Ende des 19. Jahrhunderts 25.000 Menschen (Russen und Tschulym) im Bezirk

[10]

  • Amt für die Melezker Tataren
  • vollständig russifziert
  • Melezker Tataren in 20 Siedlungen mit 1.300 Einwohnern
  • weitere 26 Siedlungen mit 1.500 Melezker Tataren in Marinsk
  • bis 1642 einziger befestigter Ort zwischen Tomsk und Jenisseisk
  • fast keine Spuren des Festung mehr vorhanden

Энциклопедия Брокгауза Ф.А. и Ефрона И.А: Чулым

  • Melezker Tataren (Tschulym-Tataren) deutlich russifiziert

[11]

  • 1621
  • Gemeinde Poljewoje, Bezirk Birilljuskki, neben M fünf weitere Dörfer
  • rechtes Ufer, 57 km nordwestlich von Novobirill
  • 159 Meter
  • sechs Menschen
  • Melezker (Melessker) Festung
  • Festung ursprünglich unweit Kemtschug
  • Ataman Moltschan Lawrow
  • ab 1622 30 Kosaken
  • wiederholt von Kirgisen angegriffen und 1707 niedergebrannt
  • Tomsker Bojar baut 1709 wieder auf
  • wegen Moskauer Trakt an Bedeutung verloren
  • Miller 1736
  • Festung existiert nicht mehr, aber
  • Ensemble im Kulturhaus von Novo

Сибирский летописец: Мелесский острог

  • 1710 Wiederaufbau unweit Kemtschug am heutigen Ort?
  • Lawrow 1618 auch Kusnezk
  • Tsutsyrin 1770 (1707?) auch Atschinsk
  • Dorf liegt heute in Tomsk?

[12]

  • zwei Dialekte, N ausgestorben, nur noch M lebend, Melet und Tutal, Melet auch als O bezeichnet, vom Aussterben bedroht

[13]

  • Teguldet, Bely Yar, Kuyanovskaya Gar, Novoshumilovo
  • Pasechnoye, Chindat
  • zwei Dialekte M und N, M zwei Subdialekte Meletsky und Tutal
  • M ähnlich Kyzyl

[14]

  • 28 Woloste der tschulymischen Tataren, u.a. Melez
  • Melezek allein 100 Bögen
  • Erzbischof von Tobolsk liess 1720 alle taufen

[15]

  • Kyzyl
  • 12 Ulus, darunter Melet
  • Kyzyl-Untergruppen: Kyzyl am oberen Tschulym, Melet am mittleren Tschulym, Tschulymer Tataren am Unterlauf
  • Kyzyl am Weißen Iyus und Schwarzen Iyus sowie entlang Seresh, Pechishcha und Uryup, ebenso rumdum um Bozhe-See

[16]

  • Tschulym nördlich der Chakassen und Schoren, zwischen Baraba und Schoren
  • turkisierte Keten und Selkupen
  • einige völlig assimiliert an Russen, Chakassen und Shoren
  • traditionell als Tataren bezeichnet
  • Niedertsch mit Untergruppen, ausgestorben Mitte des 20.
  • Mitteltsch noch gesprochen von Älteren, vom Austerben bedroht
  • Subdialekte Tutal und Melet, von 1959 bis 1999 nicht als eigene Ethnie
  • Obertsch Kyzyl-Dialekt des Chakassischen, derzeit Melet als Obertsch bezeichnet

[17]

  • sehr umfangreich
  • Sprache ursprünglich am gesamten Fluss Tschulym, heute nur noch am Oberlauf, vom Aussterben bedroht
  • Nieder und Mittel voneinander verschieden
  • Melet als Obertsch
  • letzter Nieder starb 2008

[18]

  • Middle, vor allem Melet govor, ähnlich Kyzyl-Chakassisch
  • Tschulym ab 1959 Chakassen


Schlacht von Adua 1896









Griechischer Plan: Katharina die Große nennt ihren Enkel Konstantin: Marx, Werner, Mann


1791 Sistowa: Der Krieg hatte Österreich 100.000 Tote und 300.000 Gulden gekostet [1]

  1. Johann Georg Heinrich Hassel: Genealogisch-historisch-statistischer Almanach für das Jahr 1847, Seite 142. Landes-Industrie-Comptoir, Weimar 1847
  2. Karl Moritz von Brömsen: Rußland und das Russische Reich - ein geographisches Handbuch, Band 2, Seite 656f. Flittner, Berlin 1819
  3. Wilhelm Friedrich Volger: Anleitung zur Länder- und Völkerkunde, Teil 2 (Asien, Afrika, Amerika und Australien), Seite 14. Hahn, Hannover 1830
  4. Armin Vámbéry: Das Türkenvolk in seinen ethnologischen und ethnographischen Beziehungen, Seiten 101 und 113. F. A. Brockhaus, Leipzig 1885
  5. A. G. Vinogradov: The population of Russia (Население России и СССР с древнейших времен по настоящее время), Seiten 244 und 292f. Createspace, North Charleston 2016
  6. V. Schtschukin: Die Völker türkischer Zunge im südlichen Sibirien, In: Heinrich Berghaus (Hrsg.): Zeitschrift für Erdkunde als Vergleichende Wissenschaft, Band 10, Seite 336f. Verlag Baensch, Magdeburg 1850
  7. Энциклопедия Сибири: Мелесский острог
  8. Города и остроги земли Сибирской: Время и обстоятельства возникновения Мелесского острога
  9. Официальный сайт Администрации Бирилюсского района: История района
  10. Энциклопедия Брокгауза Ф.А. и Ефрона И.А: Мелецкое инородческое ведомство
  11. Энциклопедия Красноярского края: Деревня Мелецк
  12. Michael Németh: The Turkic language family, In: Edward Vajda (Hsrg.): The Languages and Linguistics of Northern Asia, Seite 18f. Gruyter, Berlin und Boston 2024
  13. Interactive atlas of indigenous peoples of the North, Siberia and the Far East: Chulym Turkic
  14. Johan Peter Falk, Johann Gottlieb Georgi: Beyträge zur topographischen Kenntniß des Rußischen Reiches, Dritter Band, Seite 554-557. Akademie der Wissenschaften, Sankt Petersburg 1786
  15. Ronald Wixman: Peoples of the USSR - an ethnographic handbook, Seite 121. Routledge, London und New York 2017
  16. Lars Johanson: Turkic, Kapitel 4.13.1.5. University Printing House, Cambridge 2021
  17. Chriss Lasse Däbritz, Birsel Karakoc: Chulym Turkic, In: Anja Behnke, Beáta Wagner-Nagy: Clause Linkage in the Languages of the Ob-Yenisei Area, Seite 386ff. Brill, Leiden 2023
  18. Gregory David Shelton Anderson: Auxiliary Verb Constructions in Altai-Sayan Turkic, Seite 2f. Otto Harrassowitz Verlag, Wiesbaden 2004