Benutzer:Sakops/Völkermord an amerikanischen Ureinworhnern

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Der Völkermord an indiginen Völkern Amerikas oder auch als kolonialer Genozid bekannt, bezeichnet das Destruieren indigener Gemeinschaften durch die europäischen kolonialen Mächte bzw. Siedler. Abgesehen von Meinungsverschiedenheiten[1], einigen sich manche Forscher darauf, dass die durch Europäer errichteten Siedlungen in Nordamerika inhärent ein Akt des Genozids seien. Wenngleich der Begriff des Genozids erst im 20. Jahrhundert konzipiert wurde, wohnen der Geschichte der imperialistischen Mächte wie z.B. Spanien und Großbritannien weitreichende Beweise inne, die auf einen Genozid in Form von Gewalt gegenüber Völkern Asiens, Australiens, Afrikas und Nord- und Südamerikas hindeuten.

Nach Raphael Lemkin, demjenigen, der das Konzept des Genozids formulierte, weise sich Völkermord, bzw. die Auslöschung eines bestimmten Volkes, in zweierlei Weise auf: die Vernichtung der Lebensweisen der Ureinwohner und ihrer hierfür einhergehenden Brauchtümer und die Auferlegung der kulturellen Gepflogenheiten bzw. Lebensweisen der Siedler auf die respektiven Ureinwohner. Andererseits definiert David Maybury-Lewis, ein bekannter Aktivist, der sich für die Rechte der indigenen Völker einsetzt, kolonialen Genozid als die absichtliche Rodung der Gelände der Ureinwohner zum Zweck der Rohstoffgewinnung oder der Aufrichtung von Siedlergemeinschaften und die Oktroyierung der originären Bewohner des Geländes zur Zwangsarbeit. Lemkin hat ferner geheischt, kulturellen Genozid ebenfalls als Genozid anzuerkennen, da obwohl die Völker die Besatzung der kolonialen Mächte überleben könnten, könnte ihnen ihr Selbstbestimmungsrecht dadurch entwendet werden, indem ihnen die Praktizierung ihrer religiösen und kulturellen Sitten verboten wird.[2]

Die Frage der Krankheiten

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Die Debatten über den Völkermord an den indigenen Völkern Amerikas finden ihren Anfang in den ersten Begegnungen zwischen Ureinwohnern und Europäern. Die hergebrachten Erkrankungen der Europäer wie Pocken hatten eine fatale Einwirkung auf die amerikanischen Stämme, da diese keine Immunität gegen derartige Krankheiten entwickelt haben. Von den Vertretern der Ansicht des Genozids wird es geschätzt, dass 75 Millionen Menschen die westliche Hemisphäre in 1491 bewohnt hatten;[2] einige jedoch spekulieren, dass es 145 Millionen sein könnten.[1] Ferner wird es noch ästimiert, dass die von den Europäern übertragenen Pathogene eine Sterberate von mindestens 70 Prozent aufwiesen. Nichtsdestotrotz bleibt aufgrund des fehlenden Vorsatzes, die Ureinwohner durch die übertragenen Krankheiten zu schädigen, die Frage des Völkermordes nach vielen Skeptikern umstritten. Andererseits haben einige Forscher darauf hingewiesen, dass manche Siedler vorsätzlich die Stämme infizierten, indem sie ihnen verseuchte Decken übergaben. Dies hat wiederum keinen scholastischen Konsens bewirkt und lässt deshalb die Stellung der Skeptiker beim ersten Blick glaubwürdiger erscheinen. Auf den karibischen Inseln hatten die europäischen Kolonisten als Mitgleider von Seereisen wie denen von Christoph Kolumbus in 1493 auch keinen Beweggrund gehabt, alle Ureinwohner zu vernichten; abgesehen davon, dass viele frevelhafte Taten wie Vergewaltigungen, Morde, Sklaverei und Ausplünderungen stattfanden und viele Ureinwohner auch verhungert sind. Vielmehr waren die Kolonisten zu dieser Zeit auf der Suche nach Rohstoffen wie Gold.[2] Der Großteil der indigenen Völker Amerikas sind überwiegend den Folgen von Erkrankungen wie Pocken, Cholera und Masern erlegen.[1]

Dem Historiker Francis Parkman zufolge fanden die ersten dokumentierten Gespräche über den Einsatz von Seuchen als Waffe im 19. Jahrhundert während des Siebenjährigen Krieges statt. Zu dieser Erkenntnis kam Parkman, als er dieses Thema in einer Diskussion zwischen zwei Kommandeuren der britischen Streitkräfte, Sir Jeffery Amherst und Henry Bouquet erfahren habe. Jedoch gibt es keine stringente, fundierte Beweisführung, dass jeweils der Kommandeure den Einsatz von Seuchen jemals verwirklicht haben.[3]

Die Vereinigten Staaten

Eines der prominentesten Beispiele des Genozids an Ureinwohnern in Nordamerika stellt das sogenannte Sand-Creek-Massaker dar, das sich am 26. November 1864 im heutigen Bundesstaat Colorado zugetragen hatte. Unter der Federführung von Oberst John M. Chivington hat sein Regiment (Colorado Third Cavalry Regiment) die Feldlager der Stämme von Chief Black Kettle und des Arapaho Volkes überfallen, als alle Bewohner der Lager noch geschlafen haben. Der Angriff hatte zur Folge, dass massenweise unbewaffnete Männer, Frauen und Kinder um ihr Leben gekommen sind; es wird noch berichtet, dass die Leichen vieler Opfer sogar verstümmelt wurden. Ehe das Attentat noch geschehen ist, hat der Gouverneur von Colorado John Evans, die Ermordung aller feindlichen Indianer angeordnet. Mit dem Verweis auf diese Anordnung hat der Oberst in einer seiner Aussagen die Ausführung dieser Tat begründet. Ähnliche Überfälle wie das Wounded Knee Massaker in South Dakota am 8. Dezember 1890 und der Angriff am Washita am 27. November 1868, in denen etliche Cheyenne Frauen und Kinder geschlachtet worden sind, sorgten auch für Furore und Konsternation, aber aufgrund mangelnder Beweise betreffend den Hintergrund dieser Taten, konnten ihnen kein Völkermord zugeschrieben werden.[4]

Die Anstiftung zum Mord der indigenen Völker durch Politiker wurde tatsächlich mehrmals dokumentiert. In 1851 hat der kalifornische Gouverneur Peter Burnett die Fortsetzung des „Krieges der Vernichtung“ ausgerufen, sodass alle Ureinwohner aussterben könnten; ehemals haben die Ureinwohner auf den Geländen gewohnt, die reich an Rohstoffen waren. Der Nachfolger des Gouverneurs, John McDougal, hat dieselben Ansichten verfochten und geäußert, dass wenn sie keinen Kompromiss mit den Ureinwohnern in Nordkalifornien erstreben werden, sollte es laut ihm ein Krieg mit den Völkern toben, der zu einer Vernichtung vieler Stämme führen würde. Die nordkalifornischen Indianerstämme, wie das Yuki Volk, wurden viele Jahre später nach Beschluss der kalifornischen Regierung dezimiert und vertrieben.[4]

Ein bekannter Fall der Zwangsumsiedlung in den USA war der sogenannte Pfad der Träne von 1838 bis 1839, wo viele bodenständige Indianerstämme des Cherokee Volkes in Bundesstaaten wie Georgia, Tennessee und North Carolina, von ihren Ländern verwiesen und beordet wurden, in die neuen den Ureinwohnern vorgeschriebenen Siedlungen westwärts des Mississippi Flusses umzusiedeln. Eingedenk der Louisiana Purchase Expansion haben sich die Siedlergemeinschaften bis an die Gelände der Ureinwohner ausgeweitet. Dies hat foglich Spannungen in Siedlergemeinschaften initiiert, sodass die Staaten für die Vertreibung der Ureinwohner plädiert haben. Obschon die Indianer versucht haben, sich den Gepflogenheiten der Siedler zu assimilieren, haben Bundesstaaten wie Georgia im Endeffekt die Räumung der Gelände der Ureinwohner beschlossen. Die Cherokee konnten daraufhin den von der Georgia Regierung vorgenommen Beschluss vor dem Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten anfechten und besiegen, aber als in 1828 Andrew Jackson zum Präsidenten gewählt wurde, verabschiedete er den Indian Removal Act in 1830, der nachfolgend vom Senat ratifiziert wurde. In 1838 wurden die Cherokee unter der Begleitung von militärischen Truppen zum heutigen Bundesstaat Oklahoma exiliert. Einige davon wurden auch in Straftanstalten in Tennessee und Alabama eingewiesen. Insgesamt sind 4,000 aus 16,000 Cherokee Indianern in Strafanstalten und während der Migration vor Unterernährung, Krankheiten und körperlicher Ermattung verschmachtet.[5]

Kanada

Am 13. April 1709 wurde in Neufrankreich eine Verordnung erlassen, die eine Oktroyierung indigener Menschen zur Zwangsarbeit bzw. Versklavung ermöglichte. Dies hat wiederum ein exponentielles Wachstum an Sklavenbesitzern befördert, die hauptsächlich das versklavte Volk aus dem Westen Kanadas bezogen haben. Eines der Ziele dieses Gesetzes war unter anderem die Dezimierung indigener Gebieter. Obwohl die ersten Begegnungen zwischen den französischen Kolonisten und Ureinwohnern relativ friedlich waren, starben in 1829 die Shanawdithit und Beothuk Stämme in Newfoundland infolge von Hunger und Seuchen aus. Wenngleich es Diskrepanz hinsichtlich der Gründe der Auslöschung des Beothuk Stammes herrscht, gibt es eine von einigen Forschern vertretene Theorie, dass die Europäer ihre Ausrottung erwirkt haben.[2]

Die in Kanada einberufene Wahrheits- und Versöhnungskommission hat einen Bericht über die Missstände der 150,000 Residential Schools in 2015 veröffentlicht. Dies war ein Schulsystem, das für Kinder indigener Provenienz errichtet wurde und die Integrierung der indigenen Kinder in die kanadische Kultur gegen deren Willen zum Ziel hatte. In einem Bericht der Kommission wurde die Tätigkeit dieses Schulsystems als kulturellen Genozid erachtet. Ein anderer berüchtigter Vorfall ist das sogenannte Sixties Scoop Ereignis: die aufgedrängte Aufhebung indigener Kinder aus ihren Gemeinschaften. Die Kinder wurden von Kinderschutzdiensten in Pflegeheime eingewiesen, woraufhin sie von weißen kanadischen Familien adoptiert wurden.[6]

Am 8. Dezember 2015 wurde in einem Bericht, Missing and Murdered Indigenous Women and Girls Inquiry, die Menschenrechtsverletzungen gegenüber weiblichen Ureinwohnern Kanadas inspiziert. Nach der vierjährigen Forschung konnte es konstatiert werden, dass der Auslöser der 1200 verschollenen und ermordeten Frauen indigener Abstammung die durch den kanadischen Staat erlassenen Rechtsakte, kolonialen Gesetze und Programme waren.[7][6]Dies hatte zur Folge, dass der Ministerpräsident Kanadas Justin Trudeau in einer seiner Reden am 4. Juni 2019 den Völkermord an indigenen Völkern Kanadas anerkannte. Außerdem wurden in Kanada von Provinzen wie Alberta und British Columbia in den 70ern eugenische Gesetze verabschiedet, die Sterilisationen für „untaugliche Menschen“ befördert haben. Seit den 70er Jahren bis 2018 haben 100 weibliche Ureinwohner berichtet, dass sie zu Sterilisierungen überredet wurden.[6]

Mexico

Mexico wurde zur kolonialen Zeit überwiegend von drei Stämmen besiedelt, nämlich den Apaches, Mayas und Yaquis. Landesweit haben verschiedene Staaten in Mexico Kopfgelder für die Ermordung von Ureinwohnern angeboten. Der Staat Sonora beispielsweise hat in 1835 jeweils 100 Pesos für den Schädel eines über 14-jährigen Apache Ureinwohners angeboten. Ähnliche Angebote gab es im mexikanischen Staat Chihuahua. Der Kastenkrieg in Yukutan, in dem verwerfliche Taten gegen die Ureinwohner begangen wurden, hatte den Tod von über 200,000 Maya Ureinwohnern hervorgebracht. Mit Hinblick auf die Yaquis hat der mexikanische General Porfirio Diaz die Anordnung der Ermordung mehrerer Yaquis durchgebracht, um ihre Aufstände und Aufbegehren gegen den Staat zu unterdrücken. Diaz war federführend bei der Reduzierung der indigenen Bevölkerung von 30,000 auf 7,000 Menschen mittels Sklaverei und Massaker.[2]

Mittel- und Südamerika

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Einzelnachweise

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  1. a b c Jeffrey Ostler: Genocide and American Indian History. 2. März 2015, abgerufen am 22. Dezember 2022 (englisch).
  2. a b c d e Genocide of indigenous peoples. In: Wikipedia. 19. Dezember 2022 (wikipedia.org [abgerufen am 22. Dezember 2022]).
  3. Patrick J. Kiger: Did Colonists Give Infected Blankets to Native Americans as Biological Warfare? Abgerufen am 23. Dezember 2022 (englisch).
  4. a b Samuel Totten, Robert K. Hitchcock: Genocide of Indigenous Peoples Genocide: A Critical Bibliographic Review. Hrsg.: Transaction Publishers. Volume 8. Piscataway, New Jersey 2011, ISBN 978-1-4128-1495-9, S. 19–23.
  5. The Indian Removal Act and the Trail of Tears | National Geographic Society. Abgerufen am 24. Dezember 2022.
  6. a b c Genocide and Indigenous Peoples in Canada | The Canadian Encyclopedia. Abgerufen am 25. Dezember 2022.
  7. solivri: Canada’s genocide of Indigenous peoples: Time for decolonisation. In: JusticeInfo.net. 1. Juli 2019, abgerufen am 25. Dezember 2022 (amerikanisches Englisch).