Benutzer:Salino01/Artikelbaustelle/0-Euro-Schein
Der 0-Euro-Schein ist ein in Vereinbarung mit der Europäischen Zentralbank (EZB) von Richard Faille entwickelter Souvenir-Schein. Er hat einen Nominalwert von 0 Euro, wird von der französischen Wertpapierdruckerei Oberthur Technologies auf echtem Geldscheinpapier gedruckt und besitzt die für Banknoten typischen Sicherheitsmerkmale. Die einzelnen Serien sind auf der Vorderseite mit verschiedenen, personalisierten Motiven von Sehenswürdigkeiten, Museen oder Freizeitparks versehen.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ab 1996 entwickelte der französische Geschäftsmann Richard Faille ein Konzept von Gedenkmedallien von Sehenswürdigkeiten und historischen Bauten.[1] Mit inzwischen über 1500 verschiedenen Motiven verkauften sich hiervon über 60 Millionen Stück. Als Weiterentwicklung folgte in Vereinbarung mit der Europäischen Zentralbank Euro-Souvenir-Scheine mit einem Nennwert von 0 Euro, die in Frankreich produziert und seit April 2015 von zahlreichen Museumsläden und Touristenzentren über das Land verteil verkauft werden.[1]
Aufgrund des günstigen Preises von 2 Euro und der verblüffenden Ähnlichkeit mit echten Banknoten, sind die in kleineren Serien aufgelegten Scheine sowohl als Souvenir, als auch als Sammlerstücke beliebt. Seit 2016 wurde das Verbreitungsgebiet der 0-Euro-Scheine auf andere Länder wie Deutschland, Österreich, Belgien, Spanien und die Niederlande ausgedehnt.[2] Dabei änderte sich auch die Rückseite der Scheine, auf der ab 2016 Motive aus Europa abgebildet sind.[3]
Eigenschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der in Violett gehaltene 0-Euro-Schein ist auf dem gleichen Papier wie die Euro-Banknoten gedruckt und besitzt eine Größe von 135 x 74 mm. Jeder Schein verfügt über folgende Sicherheitsmerkmale: Wasserzeichen, Kupferstreifen, Simultouch, Hologramm, Durchsichtsregister, Gelddruckerei Sicherheitshintergrund, fluoreszierend unsichtbare Tinte und eine individuelle Seriennummer.
Personalisierung und Seriennummer
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf der Vorderseite des Scheins enthält der zentrale Bereich das Motiv (z.B. eine Sehenswürdigkeit oder eine Abbildung aus einem Zoo, einem Museum oder einem Freizeitpark). In der linken oberen Ecke ist der Titel wiedergegeben. Rechts neben der Euroflagge steht das Jahr und die Nummer der Ausgabe. Die Seriennummer unten rechts ist innerhalb einer Ausgabe einmalig, erlaubt aber nur in Zusammenhang mit Jahr und Versionsnummer eine eindeutige Identifizierung.
Der erste Buchstabe der Seriennummer gibt den Eurobanknoten-Ländercode wieder (z. B. U für Frankreich oder X für Deutschland). Der zweite Buchstabe ist bei allen 0-Euro-Scheinen ein E und steht für die französische Druckerei Oberthur Technologies, in der alle Scheine gedruckt werden. Die nächsten beiden Buchstaben stehen für das Kurzzeichen des Kunden, der die Serie in Auftrag gegeben hat. Die sechsstellige Zahl wird innerhalb einer Serie fortlaufend durchnummeriert.[4]
Rückseite
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die ursprüngliche Serie von 2015 hatte auf der Rückseite rein französische Motive.[3] Abgebildet waren der Eiffelturm, die Kathedrale Notre-Dame de Paris, die Abtei Mont-Saint-Michel in der Normandie und das römische Aquädukt Pont du Gard im Süden Frankreichs.
Mit der Verbreitung auf andere Länder wurde die Rückseite der Scheine ab 2016 auf Motive aus Europa angepasst. Vor dem weiterhin in der Mitte befindlichen Eiffelturm ist jetzt das Kolosseum in Rom dargestellt. Links davon sind der Uhrturm am Palace of Westminster in London (Big Ben) und das Brandenburger Tor in Berlin zu finden. Auf der rechten Seite sind die Basilika Sagrada Família in Barcelona (Spanien) und die Brunnenfigur Manneken Pis in Brüssel zu sehen. [3]
2017 soll das Motiv auf der Rückseite erneut angepasst werden, wobei der Big Ben durch den Torre de Belém in Lissabon ersetzt werden soll.[5]
Hintergründe und Öffentliche Reaktionen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Frankreich erlangte der 0-Euro-Schein bei Touristen und Sammlern große Beliebtheit.
Der erste 0-Euro-Schein Deutschlands wurde am 30. März 2016 vom Zoo Duisburg für jeweils 3 Euro herausgegeben.[6] Abgebildet sind auf der ersten Ausgabe mit einer Auflage von 5000 der Giraffenbulle Kiringo, Tiger Elroy und das Koalamännchen Thalera.[6] In der zweiten Serie mit einer Auflage von 5000 wurde das Motiv abgeändert und der Giraffenbulle Kiringo durch den Brillenbären Pablo ersetzt.[7] Weitere Ausgaben sind in Planung.[7][3]
Der Förderverein Berliner Schloss e.V. gab einen Schein mit einer Auflage von 5000 heraus, wobei jeweils 1 Euro für den Wiederaufbau der historischen Fassade des Berliner Schlosses gespendet wird.[8] Nachdem dieser und auch die 2. Auflage von 5000 Stück mit etwas anderem Motiv ausverkauft sind, ist eine dritte Auflage mit 10.000 Stück geplant.[3]
Die Museumslandschaft Hessen-Kassel gab einen Souvenirschein zum 300. Geburtstag des Kasseler Wahrzeichens Herkules heraus. Nachdem dieser kurze Zeit später vergriffen war, wurden weitere 5000 Stück mit gleichem Motiv einfach nachgedruckt.[9]
Der erste 0-Euro-Schein Österreichs wurde vom Alpenzoo Innsbruck herausgegeben. Mit dem Erlös soll ein neues Gehege für Zwergmäuse finanziert werden.[10]
Die größte mediale Aufmerksamkeit erreichte eine auf 10.000 Scheine limitierte Auflage zum Kirchentag 2017 mit dem Titel „Gottes Gnade gibt es umsonst“. Dieser von Gott.net zum Gedenken an den 500. Reformationstag herausgegebene Schein führte im Mai 2017 zu Artikeln in mehreren größeren Zeitungen in Deutschland und Österreich.[11][12]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Liste bereits erschienener 0-Euro-Scheine. www.billets-touristiques.com, abgerufen am 22. Mai 2017 (französisch).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Geschichte. EuroSchein-Souvenir GmbH, abgerufen am 25. Mai 2017.
- ↑ Carte des billets (Karte mit bereits erschienenen 0-Euro-Scheinen). www.billets-touristiques.com, abgerufen am 25. Mai 2017 (französisch).
- ↑ a b c d e Liste des billets (Liste bereits erschienener 0-Euro-Scheine). www.billets-touristiques.com, abgerufen am 25. Mai 2017 (französisch).
- ↑ Personalisierung. EuroSchein-Souvenir GmbH, abgerufen am 25. Mai 2017.
- ↑ numismatiqueargenteuil: Nouveau revers 2017 des billets touristiques: le Brexit est acté! In: BLOG du CNA. 28. Februar 2017, abgerufen am 25. Mai 2017 (französisch).
- ↑ a b Friedhelm Thelen: Zoo Duisburg ist jetzt Motiv auf "Null"-Euro-Schein. Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 12. Juli 2016, abgerufen am 27. Mai 2017.
- ↑ a b Friedhelm Thelen: Dritter Null-Euro-Schein mit Zoo-Motiv ist schon in Planung. Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 27. Dezember 2016, abgerufen am 27. Mai 2017.
- ↑ Berliner Wochenblatt Verlag GmbH: Null-Euro-Geldschein „Berliner Schloss“: Förderverein sammelt Geld für Fassaden. In: berliner-woche.de. (berliner-woche.de [abgerufen am 27. Mai 2017]).
- ↑ 5000 sind weg: Herkules-"Geldscheine“ werden nachgedruckt. In: https://www.lokalo24.de. 5. Februar 2017 (lokalo24.de [abgerufen am 27. Mai 2017]).
- ↑ Erster Euro Souvenir Schein Österreichs - Alpenzoo Innsbruck. (Video) ORF Tirol Fernsehen Nachrichten, abgerufen am 27. Mai 2017.
- ↑ Fälschung? - Was es mit dem Null-Euro-Schein auf sich hat. In: BILD.de. (bild.de [abgerufen am 27. Mai 2017]).
- ↑ Schnell zugreifen: So wertvoll ist der Null-Euro-Schein. In: https://www.merkur.de. 23. Mai 2017 (merkur.de [abgerufen am 27. Mai 2017]).