Benutzer:SchiDD/Heinrich Wallmann
Heinrich (Hugo, Friedrich, Johannes) Wallmann (* 4. Februar 1916 Plothen; † 24. Juli 1977 Magdeburg) war ein deutscher evangelischer Theologe. Enkelsohn von H.G. Wallmann (Gründer der deutschlandweit agierenden evang. Kommissions- und Verlagsbuchhandlung H.G. Wallmann, Leipzig), Sohn von Maria (geb. Schulze) und dem Leipziger Pfarrer Friedrich Wallmann. Er studierte Theologie in Erlangen und Leipzig. Als Anhänger von Dietrich Bonnhoeffers Theologie hatte er sich ebenso wie sein Vater der Bekennenden Kirche angeschlossen (1936). Im 2. Weltkrieg war er nicht an der Front, aber in der Nachrichtentechnik tätig. Zuerst war er Pfarrer in Niederstriegis, von 1947-1953 Stadtjugendpfarrer von Leipzig. Im Rahmen der Aktionen des SED-Staates gegen die Junge Gemeinden wurde er 1953 diffamiert, ein „Amerikanischer Agent“ zu sein (Leipziger Volkszeitung 19.4. und 7.5. 1953), womit ihm die Todesstrafe drohte. Landesbischof Hugo Hahn (der ihn aus der Bekennenden Kirche kannte) nahm ihn unter seinen persönlichen Schutz und gewährte ihm in seiner Privatwohnung in Dresden/Radebeul monatelang Asyl. Danach war er (1954-68) Gemeindepfarrer in Dresden-Trachau und besonders für die Junge Gemeinde engagiert. Inspiriert von Theologen wie Kierkegaard, Bonhoeffer, Tillich hatte er sich modernen Ansätzen zugewandt, sowohl theologisch als auch in Philosophie (z.B. Jean Gebser), Wissenschaft (z.B. C.F. Weizsäcker) und Kunst (z.B. Barlach, Chagall, Klee). Der Amtskriche stand er kritisch gegenüber und verwies (z.B. anhand von Rolf Hochhuths „Der Stellvertreter“) auf die fatale Rolle der Kirchen während des Nationalsozialismus. In den 1960-er Jahren war er Mitglied der Synode der EKD, von 1969-1974 Superintendent in Torgau, von 1974-1977 unter Bischof Werner Krusche Personaldezernent und Mitglied der Leitung der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen[1]. Er war verheiratet mit der Theologin Marianne (geb.Kupky, *12.12. 1913; † 3.1. 1954) und danach mit Dr. rer. nat. Mechthild (geb. Kupky, *1922). Einer seiner sechs Kinder ist der Komponist H. Johannes Wallmann (*1952).
Einzelnachweise
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Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wilhelm, Georg: Die Diktaturen und die evangelische Kirche, Verlag Vandenhoek & Ruprecht, 2004, 572 S.
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