Benutzer:Schmidan/Bernd Sahner
Bernd Sahner (* 17. März 1954 in Buggingen, Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) ist ein deutscher Verwaltungsfachwirt. Er ist kaufmännischer Direktor des Klinikums der Universität Freiburg und des Universitäts-Herzzentrums Freiburg-Bad Krozingen.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sahner wuchs in der Gemeinde Buggingen im Markgräflerland auf und besuchte bis 1972 die Alemannen-Realschule in Müllheim (Baden). Vom September 1972 bis März 1973 und vom Juli 1974 bis August 1976 absolvierte er die Ausbildung für den gehobenen Verwaltungsdienst. Von September 1976 bis Oktober 1978 studierte Sahner Verwaltungswissenschaften an der Fachhochschule für Öffentliche Verwaltung Kehl. Im November 1978 schloss er das Studium mit dem Staatsexamen als Diplom-Verwaltungswirt (FH) ab.
Vom Dezember 1978 bis Oktober 1984 war Sahner beim Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald tätig. Innerhalb der Kreisverwaltung hatte er eine leitende Stelle in der zentralen Verwaltung der Kreiskrankenhäuser. Vom November 1984 bis Dezember 1991 war er Kämmerer und Leiter der Finanzverwaltung der Stadt Staufen im Breisgau. Im Januar 1992 wechselte er in die Krankenhausbetriebswirtschaft, zum Benedikt Kreutz Rehabilitationszentrum für Herz- und Kreislaufkranke in Bad Krozingen. Dort wurde er im Juli 1993 zum Stellvertreter des langjährigen Verwaltungsdirektors Bernhard Grotz bestellt. Im Oktober 1998 wurde er Verwaltungsleiter und im Mai 2007 zum Verwaltungsdirektor der Herzklinik ernannt. Im Januar 2010 wurde Sahner als Nachfolger von Bernhard Grotz geschäftsführender Verwaltungsdirektor.[1]
Im Januar 2014 wurde Sahner, nach einer „Dienstwagen-Affäre“ am Universitätsklinikum in Freiburg - in Personalunion - kommissarisch kaufmännischer Direktor des Universitätsklinikums Freiburgs. Der bisherige kaufmännische Klinik-Leiter Reinhold Keil war entlassen worden. Ihm wurde der Gebrauch eines Dienstwagens mit Chauffeur für einen privaten Besuch im Fußballstadion vorgeworfen.[2][3] Zunächst ließ die Klinik verkünden, Sahner übernehme die kaufmännische Klinikdirektion, bis zur Bestellung eines Nachfolgers von Reinhold Keil, nur vorübergehend.[4] Sahner hatte jedoch in Wissenschaftsministerin Theresia Bauer und den Klinikchefs Rüdiger Siewert und Friedhelm Beyersdorf einflussreiche Fürsprecher. Der Aufsichtsrat des Universitätsklinikums Freiburg bestellte Sahner in seiner Sitzung vom 30. September 2014 zu seinem kaufmännischen Direktor. Sahner gilt als ausgewiesener Fachmann für die Verwaltung von Krankenhäusern.[5]
Am 1. Oktober 2014 beschloss der Aufsichtsrat des Universitäts-Herzzentrums Freiburg – Bad Krozingen (UHZ), dass Sahner weiterhin kaufmännischer Geschäftsführer der Universitäts-Herzzentrum Freiburg-Bad Krozingen GmbH bleibt und dieses Amt neben seinem Amt als kaufmännischer Direktor des Universitätsklinikums Freiburg wahrnimmt.[6][7][8]
Wirken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Unter der Leitung von Sahner wurde das Herz-Zentrum Bad Krozingen modernisiert. Hierzu wurden neueste medizinische Geräte angeschafft und moderne Operationstechniken eingeführt. Ein Neubau (Helmut-Roskamm-Haus) wurde errichtet und die Klinik zu einem der führenden deutschen Herzzentren ausgebaut. Sie erreichte einen Spitzenplatz unter den deutschen Herzkliniken.[9][10]
Sahner verhinderte einen drohenden Verkauf der renommierten Herzklinik aus der Trägerschaft des gemeinnützigen Vereins an einen Krankenhaus-Konzern maßgeblich mit. Es wurde eine gemeinnützige, moderne und leistungsfähige deutsche Großklinik für Herz-Kreislauferkrankungen geschaffen, die nicht von einem Krankenhaus-Konzern und Aktionärs-Interessen beherrscht, sondern nur dem Gemeinwohl dienen solle.[5] In geschickten Verhandlung gelang Sahner und seinen Kollegen die bundesweit einmalige Einrichtung einer Großklinik zwischen einer Anstalt des öffentlichen Rechts (Klinikum der Universität Freiburg) und einem privaten Trägerverein (Benedikt Kreutz Rehabilitationszentrum für Herz- und Kreislaufkranke Bad Krozingen e.V.).[5][11][12][13][14][15]
Der Rektor der Universität Freiburg, Hans Jochen Schiewer, sagte zur Klinikgründung: „Dieser Zusammenschluss bietet die Voraussetzung, Krankenversorgung, Forschung und Lehre auf höchstem internationalen Niveau zu etablieren und in der kardiovaskulären Forschung zu einem europaweit führenden Standort zu werden“. Jedoch sei es „keine Schlacht, die ohne Blutvergießen gewesen wäre“ gewesen, so der Ärztliche Direktor und Vorstandsvorsitzende des Universitätsklinikums Freiburg, Jörg Rüdiger Siewert.[11][16][17]
Nach der Aufnahme des Betriebs der gemeinsamen Klinik am 1. April 2012 erwarb das Universitäts-Herzzentrum Freiburg-Bad Krozingen unter der kaufmännischen Leitung von Bernd Sahner den höchsten Förderbescheid zur Investitionsförderung nach dem Landeskrankenhausgesetz des Landes.[18] Es wurde ein neuer Lehrstuhl für experimentelle kardiovaskuläre Medizin errichtet und ein biomedizinisches Forschungszentrum am Universitäts-Herzzentrum gegründet, welches sich damit „unter den international führenden Herzzentren positionierte“.[19] Sahner war maßgeblich an der Initiierung der trinationalen Zusammenarbeit bei der Versorgung der Patienten im Dreiländereck Deutschland-Frankreich-Schweiz und an einer Qualitäts-Offensive im Einkauf von Medizin Produkten beteiligt.[20][21][22]
Seine Erfolge als Klinikmanager bescherten ihm die Aufmerksamkeit des benachbarten Universitätsklinikums Freiburg, welches mit rund 11.000 Beschäftigten eine der größten Kliniken Deutschlands ist. Nach der erfolgreichen Fusion des Herz-Zentrums Bad Krozingen (Betreiber: Privater Trägerverein Benedikt Kreutz Rehabilitationszentrum für Herz- und Kreislaufkranke Bad Krozingen e.V.) mit dem staatlichen Universitätsklinikum Freiburg in einer gleichwertigen Partnerschaft (50:50), nahm das Universitäts-Herzzentrum Freiburg-Bad Krozingen GmbH am 1. April 2012 seinen operativen Klinikbetrieb auf. Alsbald schrieb Bernd Sahner schwarze Zahlen in der neuen Herz-Klinik.[23] Nach der Fusion wurde er zum Verwaltungsdirektor des Gesamtklinikums der Universität Freiburg ernannt.[24]
Persönliches
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sahner ist verheiratet und Vater einer Tochter. Er lebt in Eschbach (Markgräflerland).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Sahner Nachfolger von Grotz http://www.badische-zeitung.de/bad-krozingen/der-manager-fuer-gute-loesungen--26609693.html
- ↑ Freiburger Uniklinik feuert Verwaltungsdirektor Keil http://www.badische-zeitung.de/freiburg/uniklinik-freiburg-feuert-ihren-kaufmaennischen-direktor--79420336.html
- ↑ Führungskrise an der Uni Klinik um Verwaltungsdirektor Keil http://www.badische-zeitung.de/freiburg/klinik-chef-fuhr-mit-dem-chauffeur-ins-fussballstadion--79645466.html
- ↑ Sahner besetzt vorübergehend die Stelle des Klinikdirektors http://www.badische-zeitung.de/freiburg/chefetage-der-uniklinik-sahner-kommt-vom-herzzentrum--79841270.html
- ↑ a b c Das Meisterwerk des leisen Machers Bernd Sahner. Abgerufen am 30. August 2016.
- ↑ Sahner in Doppelfunktion https://www.uniklinik-freiburg.de/nc/presse/pressemitteilungen/detailansicht/presse/320.html
- ↑ Sahner endgültig zum Klinikdirektor bestellt https://www.uniklinik-freiburg.de/nc/presse/pressemitteilungen/detailansicht/presse/317.html
- ↑ Sahner bestellt – jetzt ist es raus http://www.badische-zeitung.de/freiburg/uni-klinik-hat-neuen-kaufmaennischen-direktor--92070709.html
- ↑ Herz-Zentrum Bad-Krozingen erreichte Spitzenplatz unter den Besten Kliniken des Landeskrankenhausgesetzes. Abgerufen am 30. August 2016.
- ↑ Herz-Zentrum Bad Krozingen: 3. KTQ-Zertifikat. Abgerufen am 30. August 2016.
- ↑ a b Nach jahrelangem Tauziehen zwischen Freiburg und dem etwa doppelt so großen Herz-Zentrum in Bad Krozingen schlagen nun aber zwei Seelen in einem gemeinsamen Herz. Abgerufen am 30. August 2016.
- ↑ Die Herzen schlagen für das Super-Herzzentrum. Abgerufen am 30. August 2016.
- ↑ Neue Software öffnet Klinik nach außen. Nach der Fusion der Kliniken mussten zwei unterschiedliche IT-Systeme in Rekordzeit verschmelzen. Das Universitäts-Herzzentrum Freiburg – Bad Krozingen setzte auf einen digitalen Dolmetscher der medizinische Daten in Echtzeit „übersetzt“ – mit Erfolg. Abgerufen am 30. August 2016.
- ↑ Guntram Doelfs: „Das Projekt ist außerordentlich wirtschaftlich“. In: kma - Das Gesundheitswirtschaftsmagazin. Band 19, Nr. 09, 1. September 2014, ISSN 1439-3514, S. 42–42, doi:10.1055/s-0036-1577469 (thieme-connect.de [abgerufen am 16. September 2016]).
- ↑ Guntram Doelfs: Zwei Kliniken – eine gemeinsame Sprache. In: kma - Das Gesundheitswirtschaftsmagazin. Band 19, Nr. 09, 1. September 2014, ISSN 1439-3514, S. 40–42, doi:10.1055/s-0036-1577468 (thieme-connect.de [abgerufen am 16. September 2016]).
- ↑ Fusion stand mehrfach auf der Kippe: "Stellt Herz-Zentrum Fusion mit Uni-Klinik in Frage?" Abgerufen am 30. August 2016.
- ↑ Uniklinik und Herzzentrum: Fusion erst 2011. Abgerufen am 30. August 2016.
- ↑ Den höchsten Förderbescheid zur Investitionsförderung nach dem Landeskrankenhausgesetz seit vielen Jahren bekam am 06. November 2012 das Universitäts-Herzzentrum Freiburg/Bad Krozingen (UHZ). Abgerufen am 30. August 2016.
- ↑ Mit einem Lehrstuhl für experimentelle kardiovaskuläre Medizin und der Gründung eines biomedizinischen Forschungszentrums sichert das UHZ den medizinischen Fortschritt und positioniert sich unter den international führenden Herzzentren. Abgerufen am 30. August 2016.
- ↑ Trinationale Zusammenarbeit in der Krankenversorgung. Abgerufen am 30. August 2016.
- ↑ Interview mit Bernd Sahner: Qualitätsoffensive im Gesundheitswesen - K.O.M-Studie. Abgerufen am 30. August 2016.
- ↑ Zwischen Qualität und Kostendruck – der Patient darf nicht der Leidtragende sein. Abgerufen am 30. August 2016.
- ↑ Universitäts-Herzzentrum: Gute Zahlen nach dem ersten gemeinsamen Jahr. Abgerufen am 30. August 2016.
- ↑ Es ist vollbracht. Herz-Zentrum wird UHZ, Alexander Huber, Badische Zeitung, 14. April 2012, abgerufen 10. August 2016
Kategorie:Person (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg)
Kategorie:Deutscher
Kategorie:Geboren 1954
Kategorie:Mann
Personendaten | |
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NAME | Sahner, Bernd |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Verwaltungsfachwirt |
GEBURTSDATUM | 17. März 1954 |
GEBURTSORT | Buggingen, Kreis Breisgau-Hochschwarzwald |