Benutzer:Schwänzer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wo ich schonmal hier reingestolpert bin:

Ich mach gerade mein Diplom im wunderschönen Bereich der Elektrotechnik an der FH Soest.

Meine Diplomarbeit kreisst um das Regelverhalten eines Absetzbehälter, in dem sich eine merkwürdige wässrige Mischung gezielt entmischen soll. Ziel ist es durch geeignete Senson und Aktoren das Absetzverhalten so zu regeln, das der Aufwand für die weitere Bearbeitung des Gemisches minimiert wird. Die praktische Übung führe ich bei einem namhaften deutschen Hersteller in Lippstadt durch.

Vor Monaten habe ich die Wikipedia erstmals gezielt durchsucht. Gefunden habe ich Initiator, einen vollkommen untauglichen Artikel. Dadurch war meine Neugierde, zunächst noch unterschwellig, geweckt: Wie erreicht so ein Medium so gute Kritiken, wenn es solchen unbrauchbaren "Mist" enthällt. In meiner Freizeit habe ich, sehr zu Lasten meiner Freundin, ein bißchen tiefer gegraben und auch gute Inhalte gefunden James Clerk Maxwell, als Beispiel.

Weil ich einige Informationen aus der Wikipedia verwenden wollte begann ich, zu schauen woran das liegen könnte. Ich kam zu dem Ergebniss, das das Wissen innerhalb eines Artikels, besonders bei Randthemen, nur von einem oder zwei Benutzern stammt, obwohl der Artikel vielleicht 50 Bearbeitungen aufweisst. Ich habe mich hingerissen gefühlt dies heute in der Diskussion von Wikipedia:Kritik reinzuschrieben.

Hier nochmal meine Zusammenfassung:

Ich hab mir die Ansätze hier einzeln durchgelesen und finde es unanständig, wenn so getan wird, als ob eine breite Masse plötzlich zu herausragenden Leistungen fähig sei. Hier gibt es ganz klar eine Anzahl von verschiedenen Benutzertypen:

  1. Die Ausputzer: stets auf der Suche nach dem Tippfehler.
  2. Die Aufpasser: stets auf der Suche nach dem "Vandalismus", manchmal etwas übereifrig.
  3. Die Löscher: stets auf der Suche nach dem Ihnen Unbekannten, was dann gelöscht werden soll, "gerne auch schnell"
  4. Die Qualitätssicherer: stets bemüht aus Satzfragmenten einen Artikel zu bauen. Ohne genau zu wissen worum es da geht. Google macht es möglich.
  5. Die Botschafter: stets bemüht ihre Sicht der Dinge einzubringen. Kein Aufwand ist dafür zu hoch.
  6. Die Wissenden: stets bemüht ihr Wissen einzubringen. Das sind die Personen die im eigentlichen Sinne "schreiben"
  7. Die Mächtigen: stets darauf bedacht ihre Macht zu zeigen. Von ihnen hängt Wohl und Wehe der restlichen Schaar der Teilnehmer ab.

Daraus ergibt sich eine Benutzerstruktur, bei der die überwiegende Zahl der Beiträger vollkommen abhängig sind von dem Mächtigen, dessen aufmerksamkeit sie gerade erregen. Ich der Mächtige ebenfalls an diesem Thema interessiert hat man meist "Glück". Die investierte Zeit war nicht umsonst. Das Wissen, das sich in der Wikipedia befindet wird also davon bestimmt, das sich jemand findet der in der Lage ist hier zu einem Thema umfassend einen Artikel wirklich zu schreiben, davon das dieses Individuum keine spezifische Botschaft vermitteln möchte, das kein Löscher seinen Artikel anmakelt und kein Mächtiger ihn wieder rausschmeißt.

Das führt zu Wissensansammlungen die letztlich von den Mächtigen bestimmt wird, auf zweierlei Ebenen. Erstens wird Wissen einer bstimmten Sorte aussortiert, unabhängig davon ob es den allgemeinen Ansprüchen an ein "Universallexikon", nichts anderes ist ja eine Enzyklopädie, gerecht wird oder nicht, und zweitens durch die latente Frustation von Wissenden, deren Werk in einem "Löschdiskussion" genannten Verfahren den Löschern an den Pranger gestellt wird. Meist rottet sich auch gleich ein Haufen zusammen und es wird mit einer Reihe von Totschlags"argumenten" und "bewährten" Verfahren dieses Wissen (vermeintlich zum Wohle "aller") wider herauskatapultiert.

Insofern entsteht Qualität durch den primär durch den Wissenden, sekundär durch den Ausputzer und tertiär durch den Aufpasser, der eingebrachtes Wissen bewahrt. Dieser Kreis von Personen ist tatsächlich der, der die Qualität bestimmt. Durch eine Zusammenarbeit is diesem Kreislauf entsteht ein positives Feedback. Wissende, die zufällig solches Verhalten erleben bleiben meist der Wikipedia erhalten und bauen ihren Spezialbereich meist umfassend aus. Beiträge dieser Wissenden werden meist nur noch punktuell überarbeitet.

Manchmal werden diese Personen dann zu einem Mächtigen, der seine Arbeit und seine Ansichten verteidigt.

Die Breite der Wissensbasis hingegen wird durch die Löscher und Mächtigen eingeschränkt. Es entstehen breite Lücken, die nur von außen erkennbar sind.

Insgesamt folgt daraus, das der Wikipedia-Inhalt meistens keine "Kollaboration" darstellt, sondern die Inhalte im wesentlichen von Einzelpersonen geprägt werden.

Beispiele (per Zufälliger Artikel)

und so weiter.

Ich hoffe das irgendjemand diesen Input sinnvoll verarbeiten kann, und weiterhin viel Erfolg.

  • Mein konspirativ angelegter Artikel wurde weder zu Löschung vorgeschlagen, noch hat man mich begrüßt. Bin ich unsichtbar? Ich hab mir einen frei erhälltlichen Near-God-Modus zugelegt, monobook.js, und werde mich einmal als Löscher versuchen. Aber nur einmal.
  • Das ging daneben. Während ich mir eine tolle Begründung ausdachte stellte jemand einen Schnelllöschantrag. Neuer Versuch!
  • Ich hab einen Asteroiden-Artikel wegen inhalticher Schwäche zur Löschung vorgeschlagen. Wechseln wir ins Qualitätssicherungslager. Aber nur kurz!
  • Brossel wurde als fehlender Artikel identifiziert. Der Himmelskörper wurde als per se relevant eingestuft. Das der Artikel keinen Text enthällt spielt dann keine Rolle. Spannend!
  • Ein Mächtiger hat entschieden: Himmelskörper sind Relevant. Auch ohne Text!
  • Der Tag steht im Zeichen der Qualität. Eine argwöhnische Überprüfung eines Artikels liess mich spontan den Einleitungssatz umstellen. Inhalte werden nach der Asteroiden-Katastrophe ja nicht erwartet, hauptsache es ist irgendwie "Relevant". Ziemlich verpeilt, die Lage.
  • ALARM, auf der Hauptseite der Wikipedia steht ein roter Link zu einem russischen Autor. Schnellguugeln und schnelltippen sichert mir einen Artikel an äußert prominenter Stelle. Gleich werden die ersten Qualitisten auftauchen und sich über die beiden Sätze hermachen. Gugle-Gugle-Gugle.....Ob es einen Wissenden gibt der sich daran beteiligen kann?
  • 4 Minuten später: Nichts!
  • 5 Minuten später: Der erste Tippfeheler ist korrigiert!
  • T+10: Die ersten Bücher zum Philosophen tauchen auf. Der Artikel erhält einen 3. Satz! Die Genesis nimmt seinen Lauf!
  • T+13:Der 'Ästhet' in mir gewinnt die Oberhand. Ich musste den Artkel formatieren. Reflex? Oder schon Sucht? Bin ich ein Wikipedianer?
  • T+15: Ich wurde begrüßt!!!! Ich bin dabei!!!!! Der freudliche Qualitäter hat mich um Erweiterung des Artikels gebeten und mir eine spannende Quelle gegeben. Was soll tun????
  • T+41: Ich ergänze den Weblink in meinem Russosophen. Soll ich wirklich weitermachen?
  • T+59: Der freundliche Qualitäter zeigt mir was eine Gugle-Harke ist und formt einen wirklich ordentlich aussehenden Lexikonartikel. Ich bin erstaunt. Vielleicht ist er nicht nur ordentlich aussehend, sondern wirklich ordentlich? Ist es noch mein kleiner 2-Satz-auf-den-großen-Haufen-und nun-macht-mal-Artikel? Ich hab den Schreibwettbewerb gefunden. Mit Harmonischer Oszillator (Quantenmechanik), geschrieben von mehreren Wissenden, prima bebildert, mathematisch hochkorrekt. Aber schon der zweite Satz lässt eine Masse an einer Feder schwingen. Zwei Abschnitte später wird schon grundlegende Kenntnisse der Schrödingergleichung erwartet. Nur: Wer die kennt, von Hermiteschen Polynome ganz abgesehen, dem wird der harmonische Quantenoszillator auch geläufig sein. Unentschieden. Physik und Mathematik sind beim Schreibwettbewerb vollkommen unterrepräsentiert, dafür vielevieleviele Biologenartikel. Da haben die Wissenden wohl reichlich Zeit.
  • T+74: Ein Mächtiger schaltet sich ein, mein Rossosoph bekommt einen russichen Namen, in kyrillischer Schrift. Schick. Ein Qualitäter, der auch ein Mächtiger ist, kommt hernieder und ergänzt. Schön!
  • Wieder hab ich mich zu einem Löschantrag hinreißen lassen, wieder zu langsam. Ich tauge nicht als Löscher.
  • Zwei Botschafter bemühen sich die Wikipedia zu entnazifizieren. Offensichtlich geht ihnen Information zu Nationalsozialisten gegen den Strich. Oder sticht ihnen eher die zweifelhafte Herkunft ins Auge das sie das nicht in dem Universallexikon stehen haben möchten? Sollen sie eher den verbrämten Ruhm brauner Webseiten genießen als die sachliche Information?
  • Es entbrennt ein Kampf um die Position von Lebensdaten und Lemmas. Argumentation auf dieser Ebene ist nicht meine Stärke. Ich fühle mich bedrängt. Was will der Löscher wirklich? Oder ist es ein doch ein Botschafter? Ist die lokale Rechte Front bemüht die Glorifikation aufrechtzuerhalten und eine neutrale Information zu unterdrücken. Soll man gugln müssen, um auf die "richtige" Information zu stoßen?
  • Der nationalistische Futschist ist wertlos. Dann wollen wir ihn auch nicht erwähnt wissen. Wozu auch. Die Logik find ich merkwürdig. Andererseits: Das Diplom ruft, und ich hab auch anderes zu tun.
  • Ich ereifer mich in der Löschdiskussion zu dem Futschisten. Es muss was mit dem Frust über die nicht funktionierende Sensorenmatrix im realen Leben zu tun haben.
  • Mein Futschist lässt mich nicht mehr los. Als Qualitäter würde ich jetzt den Artikel mit dem Material des neuen Weblinks ergänzen. Aber: Werde ich mich gegen die Löscher durchsetzen. Wird ein Mächtiger mein Engagement zu schätzen wissen, oder gibt es die einfache Packung? Lohnt es sich für mich?
  • Ich steiger mich in die Sache rein. Wikipedia ist gefährlich. Ich unterhalte mich mit Avataren, und bin nicht mal sicher ob nicht vielleicht nur eine Person, die ein Spiel mit treibt, vor mir habe.
  • Die unaufgeräumtheit einiger interner Verweise inspiriert mich zu qualitätsbewusstem Tun. Ich räume erstmals anderen hinterher und vereinheitliche einige Links.
  • Im Zeichend er Relevanz: Gedopte Sportler und Schwerverbrecher sind für die Wikipedia ebenso wichtig wie für die Bildzeitung. Auch Knut, der kleine Bär, dem gleich eine internationale Aufmerksamkeit angedichtet wurde. Ein Architekt hingegen, nein, der muss schon den Eifelturm gebaut haben. Oder eben Schwerverbrechen begangen haben. Hätte Georg Stummer doch nur ein paar Juden standrechtliche erschossen statt sich gegen das Hitlerregime aufzulehnen, er wäre jetzt in der Wikipedia willkommen! Irgendwas läuft schrecklich falsch!