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Unter Binärstandard versteht man einen digitalen Programmierungsstandard, welcher auf der untersten Arbeitsebene für Softwareentwicklung festgelegt worden ist. Der Binärstandard lässt keine mögliche Interpretation zu, da sämtliche Daten (Felder, Variablen, Meldungen, etc.) in einem fest definierten Satz vorhanden sind. Diese Datentypen sind in Bytefolgen angegeben (zb. wie ein String im Speicher abgelegt wird) und es existiert ein festgelegter Mechanismus, wie ein bestimmter Block eines Programmcodes lokalisiert und aufgerufen wird. [1]
1993 veröffentlichte Microsoft einen Binärstandard, das Component Object Model (COM) für wiederverwendbare Objekte, die von anderen Anwendungen benutzt werden konnten. Einige Technologien bauen auf COM auf, wie etwa Object Linking and Embedding (OLE), das eine Automatisierung von Anwendungen ermöglichte. Die Versionen von Visual Basic, die nach 1993 veröffentlicht wurden, waren im Hinblick auf COM und OLE konzipiert worden. Dieser Ansatz war so erfolgreich, dass ein Dialekt der Sprache, Visual Basic for Applications (VBA), zur Programmiersprache von Microsoft-Office-Makros gewählt wurde. [2]
Binäre Kommunikationsprotokolle (Auszug)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Component Object Model (COM) ist ein von Microsoft entwickeltes Programmierungsmodell und verfügt über objektorientierte Softwarestrukturen. Es unterstützt den Binärstandard und bietet eine sprachenunabhängige Kommunikation zwischen verschiedenen Software-Komponenten. Das COM-Modell schafft (unter dem Betriebssystem Windows) die Voraussetzungen verschiedene Softwarekomponenten in einem System anzusprechen und mit anderen Komponenten zu verknüpfen. Neben dem Object Linking and Embedding (OLE), sind ActiveX und DirectX Technologien, die auf dem COM-Modell basieren. [3]
Common Object Request Broker Architecture (CORBA)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Common Object Request Broker Architecture (CORBA) ist eine Spezifikation für objektorientierte, anwendungsneutrale Programme, die zwischen Anwendungsprogrammen vermitteln und die plattformübergreifende Protokolle und Dienste definiert. Den Kern dieser Spezifikation bildet ein Vermittler, der Object Request Broker (ORB). In Kombination mit einer Interface Definition Language (IDL) und einem Binärprotokoll unterstütz CORBA den Binärstandard.
Object Linking and Embedding (OLE)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Object Linking and Embedding (OLE) ist ein von Microsoft entwickeltes Objektsystem und Protokoll, das die Zusammenarbeit unterschiedlicher (OLE-fähiger) Applikationen und damit die Erstellung heterogener Verbunddokumente ermöglichen soll. Während CORBA Interoperabilität im Zusammenhang mit einer IDL garantiert, definiert OLE selbst einen Binärstandard für den Zugriff auf Serverschnittstellen.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Holger Schwichtenberg: COM-Komponenten-Handbuch: Systemprogrammierung und Scripting mit COM-Komponenten , Pearson Deutschland GmbH 2001, ISBN 3827319366, 9783827319364
- Peter Zöller-Greer: Software Architekturen, Grundlagen und Anwendungen, Einführung in Architekturbeschreibungssprachen (ADLs) , BoD – Books on Demand 2010, ISBN 3981163931, 9783981163933
- Frank Buschmann: Pattern-orientierte Software-Architektur: ein Pattern-System, Professionelle Softwareentwicklung , Pearson Deutschland GmbH 1998, ISBN 3827312825, 9783827312822
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Markus Limbach: Westfälische Wilhelms-Universität Münster – Microsoft Komponentenarchitektur COM+ und .NET-Framework (PDF; 311 KB), 2004
- ↑ Technologien der Windows-Entwicklung: Geschichte der Windows-Anwendungsentwicklung wiley-vch.de, abgerufen am 19. Februar 2016
- ↑ COM-Komponenten-Handbuch: COM-Komponenten für den Zugriff auf Windows und BackOffice-Anwendungen pearson.ch, abgerufen am 02. Februar 2016