Benutzer:Scotti29/Entwurf Grubel-Lloyd-Index
Interpretation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nimmt der Index den Wert 0 an, sind die Handelsverflechtungen ausschließlich interindustrieller Art. Der Handel der Produktkategorie findet nur in eine Richtung statt, d.h. das jeweilige Produkt wird entweder nur exportiert oder nur importiert. Hier werden Güter unterschiedlicher Produktionssektoren zwischen den Ländern ausgetauscht.
Bei ausschließlich intraindustriellem Warenaustausch hingegen, wird der Index zu 1. In diesem Fall entsprechen für das jeweilige Produkt die Exporte den Importen.
Es mag befremdlich klingen, dass es zwischen zwei Ländern zu einer Transaktion kommt, bei der ein gleiches Produkt aus dem einen Land exportiert und gleichzeitig aus dem anderen Land importiert wird. Um die Frage nach Gleichheit von Produkten zu klären, wurde daher die Definition für den intraindustriellen Handel weiter spezifiziert als „gleichzeitiger Export und Import von Produkten, die sehr nahe Substitute im Verbrauch oder in Bezug auf den Faktoreinsatz sind“ [1] [2]. Die Güter erfüllen demnach zwar eine gleiche Funktion oder wurden mithilfe gleicher Technologien hergestellt, sind jedoch nicht völlig identisch.
Beispiel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zum besseren Verständnis soll dies an folgendem Beispiel verdeutlicht werden:
Angenommen der deutsche Tomatenexport entspricht einem Betrag von 6 Mrd. €, während die Einfuhr von Tomaten in Deutschland 4 Mrd. € beträgt. Wie hoch ist der Grubel-Lloyd-Index in diesem Fall?
Lösung:
Interpretation: Der Handel mit Tomaten in Deutschland tendiert zu einem intraindustriellem Handel.
Beispiele zur Berechnung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zum besseren Verständnis soll die Berechnung an folgenden Beispielen verdeutlicht werden:
Beispiel 1
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Australien exportierte 2014 im Bereich "Maschinenbauerzeugnisse und Fahrzeuge" nach SITC Rev. 4 einen Wert von rund 13 Milliarden US$, importierte in dieser Produktkategorie aber lediglich rund 84 Milliarden US$. Der Grubel-Lloyd-Index berechnet sich hierbei wie folgt:
Der Handel mit Maschinenbauerzeugnisse und Fahrzeugen in Australien tendiert demnach zu einem interindustriellem Handel.
Beispiel 2
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Spanien hingegen exportierte 2014 in der Produktkategorie der Maschinenbauerzeugnisse wertmäßig gesehen mit rund 101,6 Milliarden US$ fast genauso viele Produkte, wie auch importiert wurden (96 Milliarden US$). Der Grubel-Lloyd-Index geht also gegen eins, was auf einen intraindustriellen Handel deutet:
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Grubel, Herbert G.: The theory of intra-industry trade. In: McDougall, I.A. und Snape R.H. : Studies in International Economics – Monash Conference Papers, North-Holland Publishing Company, Amsterdam, 1970, S. 35-51
- ↑ Jochen Meyer: Die Bedeutung und Ursachen des Intra-Industry Trade bei Agrarprodukten. Diplomarbeit, S. 4
- ↑ verarbeitet wurden Daten der UN Comtrade Database; http://comtrade.un.org/; abgerufen am 20.05.2015 um 17:00 Uhr
--Scotti29 (Diskussion) 17:49, 4. Jun. 2015 (CEST)