Benutzer:Seadart/Baustelle1
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Technische Daten (La Fayette) | |
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Wasserverdrängung: | 3.200 t 3.600 t vollgeladen |
Länge: | 124,2 m |
Breite: | 15,4 m |
Tiefgang: | 4,1 m |
Antrieb: | 4 Diesel SEMT Pielstick 12PA6V280 STC2, 21.000 PS (15.400 kW) |
Geschwindigkeit: | 25 kn |
Reichweite: | 7.000 nm bei 15 kn 9.000 nm bei 12 kn |
Besatzung: | 141 |
Bewaffnung: |
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Radare: | 1 x Air/Surface DRBV 15C sentry radar 1 x Feuerleitradar für die 100-mm-Kanone |
Electronic Warfare | 1 x Saïgon ARBG 1 radio interceptor 1 x ARBR 21 radar interceptor |
SatCom | 1 x Syracuse II 1 x Inmarsat |
Helikopter | 1 x 10-t-Helikopter (Panther oder NH90) |
Die aus fünf Einheiten bestehende La-Fayette-Klasse ist eine Klasse von fünf leichten Mehrzweckfregatten, die von der staatlichen Marinewerft Frankreichs, DCN, in den 1990er-Jahren für die Marine Nationale gebaut wurden. Modifizierte Varianten konnten darüber hinaus an die Marinen Saudi-Arabiens, der Republik China (Taiwan) und Singapurs exportiert werden.
Die La-Fayette-Klasse wurde dafür konzipiert, hauptsächlich die weitläufigen Überseegebiete Frankreichs zu patrouillieren, sodass sie hauptsächlich auf grosse Ausdauer sowie Überseekriegführung (Anti Surface Warfare, ASuW) ausgelegt ist, während sich die Ausstattung für die Luftabwehr (Anti Air Warfare, AAW) auf Selbstverteidigung beschränkt und auf U-Boot-Jagd-Fähigkeiten (Anti Submarine Warfare, ASW) gänzlich verzichtet wurde. Darüber hinaus wurde grosser Wert auf eine Reduktion der Ortbarkeit der Schiffe gelegt, sodass sie gemeinhin als die erste einsatzfähige, konsequent nach Tarnkappenkriterien ausgelegte Schiffsklasse der Welt gilt.[1]
Die Französische Variante
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Konzeption
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ende der 1980er-Jahre stand die französische Marine vor der Situation, dass lokal begrenzte Konflikte fernab Frankreichs wieder vermehrt in den Fokus rückten. So hatte der Falklandkrieg zwischen Großbritannien und Argentinien gezeigt, dass es nach wie vor wichtig ist, die wenigen verbliebenen, jedoch weit verstreuten Überseegebiete mit schlagkräftigen Verbänden zu schützen. Ebenfalls in dieselbe Zeit fällt die Ausweitung der AWZ auf 200 sm durch das 1982 verabschiedete Seerechtsübereinkommen. Entsprechend der um ein Vielfaches gewachsenen AWZ Frankreichs musste auch die Kontrolle ausgeweitet werden. Als dritter Punkt – in der Planungsphase noch von geringer Bedeutung – rückten auch asymmetrische Bedrohungen zum ersten Mal in den Fokus der Marine, da beispielsweise in der vielbefahrenen Straße von Malakka in den 1980er-Jahren ein Wiederaufflammen der Piraterie einsetze. Als noch vor Baubeginn der Ostblock und die Sowjetunion, das über Jahrzehnte hinweg dominierende Bedrohungsszenario für alle europäischen Staaten, komplett zusammenbrach, sah sich die französische Marine in ihrer Strategie weiter bestätigt.
Für diese neuen Aufgaben war die französische Marine aber denkbar schlecht gerüstet. Einerseits verfügte Frankreich über eine umfangreiche Flotte von großen Fregatten und Zerstörern, die einerseits für einen massiven Krieg gegen die Sowjetunion ausgerüstet waren und andererseits auch viel zu teuer im Betrieb sind, um damit Patrouillenaufgaben durchzuführen, wo ihre hochtechnisierten Waffensysteme gar nicht gebraucht werden. Andererseits verfügte die französische Marine über 17 Korvetten der D'Estienne-D'Orves-Klasse, welche zwar wesentlich kleiner und günstiger im Betrieb sind, aber auch ihre Ausrüstung orientierte sich in erster Linie an einer Bedrohung durch die Sowjetunion. Außerdem war bereits Ende der 1980er-Jahre das Nutzungsende dieser Klasse von Korvetten absehbar.
Dieser Bedarf an einem neuen Schiffstyp führte einerseits zur Entwicklung und Beschaffung von sechs Einheiten der Floréal-Klasse. Diese nicht einmal 3.000 Tonnen verdrängenden Schiffe waren aber im untersten Leistungsspektrum angesiedelt. Bewaffnet nur mit einem 100-mm-Geschütz und zwei Exocet Seezielflugkörper und komplett nach zivilen Standards gebaut sind sie ausschließlich für Patrouillentätigkeiten in der AWZ und in den Überseegebieten geeignet.
Zwischen den hochtechnisierten Fregatten und Zerstörern einerseits und der Floréal-Klasse war jedoch nach wie vor eine Lücke. Für militärische Konflikte geringer Intensität oder aber im Kampf gegen gut bewaffnete irreguläre Verbände wäre es nach wie vor übertrieben, gleich die teuren und hochspezialisierten Fregatten einzusetzen, aber andererseits können die Korvetten der Floréal-Klasse mit solchen Bedrohungen nicht fertig werden. Wie der Beschuss eines israelischen Kriegsschiffes im Jahr 2006 durch die Hisbollah mit einem chinesischen Seezielflugkörper bewies, verfügen einige terroristische Organisation heute über hochtechnisierte Waffensysteme, welchen die Patrouillenschiffe der Floréal-Klasse nicht gewachsen sind.
Aus diesem Bedarf heraus wurde die La-Fayette-Klasse entwickelt. Mit einer Verdrängung von über 3000 Tonnen sind sie größer als die Floréal- und D'Estienne-D'Orves-Klassen und weltweit einsetzbar. Ihr Stealthdesign schützt sie vor frühzeitiger Entdeckung und ihre Bewaffnung ist so ausgelegt, dass sie auch in wesentlich komplexeren Szenarien bestehen können.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Frankreich bestellte 1988 ein Los von drei Schiffen. 1990 konnte das endgültige Design präsentiert werden und noch im selben Jahr begann die Kiellegung bei DCN. 1992 konnte der Stapellauf des Typschiffs La Fayette erfolgen, welche schließlich 1996 in Dienst gestellt werden konnte. Im Jahre 1992 wurde außerdem der Auftrag über ein weiteres Los von drei Schiffen geordert, wovon das dritte Schiff aus Kostengründen sowie des allgemeinen Abrüstens in allen europäischen Staaten infolge des Endes des Kalten Krieges wieder gestrichen wurde. Somit wurde die fünfte und letzte Einheit im Dezember 2001 bei der französischen Marine in Dienst gestellt.
Die Schiffe sind alle nach hochrangigen französischen Militärs benannt, welche sich durch ihr Handeln besonders ausgezeichnet haben: Marie-Joseph Motier, Marquis de La Fayette, Robert Surcouf, Admiral Amédée-Anatole Courbet und Vizeadmiral Émile Paul Amable Guépratte.
Seit ihrer Indienststellung haben die Fregatten der La-Fayette-Klasse an verschiedenen Übungen und Einsätzen teilgenommen. So verlegte eine der Fregatten 1995 nach Abu Dhabi an die internationale Rüstungsmesse IDEX. 2004 erfolgte ein Einsatz im Rahmen von ONUCI und im Jahr 2005 nahm ein Schiff der La-Fayette-Klasse am NATO Einsatz Enduring Freedom teil. Der jüngste Einsatz erfolgte im Rahmen von UNIFIL vor der Küste des Libanons.
Technik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schiffshülle
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei 124,2 m Länge, einer Breite von 15,4 m und einem Tiefgang von 4,1 m haben die Fregatten der La-Fayette-Klasse eine maximale Verdrängung von 3600 t. Die Besatzung beträgt 141 Mann, es sind jedoch Unterbringungsmöglichkeiten für weitere Personen, wie zum Beispiel Spezialeinheiten, vorhanden.
Der gesamte Rumpf ist aus Schiffsbaustahl hergestellt. Die Aufbauten sind hingegen aus einer Sandwichkonstruktion aus Balsaholz und GFK gefertigt. Einige lebenswichtige Sektionen sind außerdem mit Kevlar gepanzert.
Antrieb
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Antriebsanlage ist als CODAD-Anlage (Combined Diesel and Diesel) ausgelegt. Vier schwingungsgedämpft gelagerte SEMT Pielstick PA6 V280 STC Schiffsdieselmotoren mit einer Gesamtleistung von 14,72 MW sorgen für den Vortrieb. Die Maschinenleistung wird anschließend über zwei Wellen mit fünfflügeligen Verstellpropellern ins Wasser übertragen. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei über 25 kn. Die Maschinenräume sind so großzügig bemessen, dass bei Bedarf auch eine Umrüstung auf ein alternatives Antriebskonzept möglich wäre. In verschiedensten Marinen wird schon seit einiger Zeit über vollelektrische Antriebe nachgedacht, bisher sind solche jedoch nur bei wesentlich größeren Schiffen verwirklicht worden. Drei Dieselgeneratoren von je 750 kW Leistung versorgen die Schiffe mit elektrischer Energie. Antriebsanlage, Stromerzeugung, Stromverteilung und die Schiffsbetriebsanlagen werden zentral durch ein redundant ausgelegtes Integrated Platform Management System (IPMS) gesteuert. Außerdem ist ein Bugstrahlruder eingerüstet um die Manövrierfähigkeit zu erhöhen.
Stealth
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die La-Fayette-Klasse war die ersten operationellen Schiffe, die umfassend nach Stealth-Prinzipien gebaut wurden. So ist zum Beispiel Sea Shadow bereits lange vor der La Fayette gebaut worden, aber es handelte sich bei der Sea Shadow ausschließlich um ein Erprobungsschiff. Die früher in Dienst gestellte Arleigh-Burke-Klasse wurde zwar ebenfalls auf eine geringe Radar- und später Wärmesignatur optimiert, jedoch wurde dies nicht so umfassend durchgeführt, wie bei der La-Fayette-Klasse.
Ein Schiff, das nach Stealth-Prinzipien gebaut ist, ist so konstruiert, dass es von Radarsystemen nur schwer zu orten ist. Das wichtigste dabei ist, die Radarrückstrahlung zu reduzieren. Hierfür wurde beim Bau der Schiffe auf alle zylindrischen Formen verzichtet und alle Außenwände mussten schräg gestellt werden. Außerdem wurden, wie bereits oben beschrieben, bei den Aufbauten spezielle Materialien verwendet. Einigen Sektionen der La Fayette wurden auch eine spezielle radarabsorbierende Beschichtung aufgetragen. Auch Raketenstarter, Geschütze, Beiboote etc. müssen entsprechend verkleidet und gegebenenfalls beschichtet werden. Diese Maßnahmen verleihen allen Stealth-Schiffen wie der La Fayette ihr charakteristisches Aussehen.
Ein zweiter Punkt ist das Reduzieren der Wärmeabstrahlung, da diese von IR-Sensoren geortet werden kann. Das Hauptproblem sind hierbei die Abgase, die deshalb in einem kompliziertem Verfahren mit Luft durchmischt und abgekühlt werden bevor sie ausgestoßen werden.
Der Vorteil dieser Techniken besteht darin, dass die Schiffe schwerer und somit erst später vom Gegner geortet werden können. Nach der Ortung soll das Schiff für den Gegner nur als sehr kleines Objekt erkennbar sein, deutlich unterhalb der reellen Größe. Hierbei soll der Gegner denken, dass es sich um ein wesentlich ungefährlicheres Schiff handelt, als es in Wirklichkeit ist. Im Falle der La Fayette ist es so, dass die Stealth-Technik die Radarsignatur um etwa 60 % reduziert, womit eine Einheit der La-Fayette-Klasse auf die Größe eines großen Fischerbootes schrumpft. Da liegt es nahe, dass ein solches Schiff sich zum Beispiel unter einen Fischerverband mischt und auf der Radaranlage des Gegners dann für ein Fischerboot gehalten wird.
Nachteilig wirken sich diese Maßnahmen jedoch auf die Kosten aus und außerdem wird zusätzlicher Platz benötigt, um die Durchmischung von Abgasen und ähnlichem unterzubringen.
Bewaffnung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Entsprechend ihrem Auftrag, Patrouillenaufgaben zu übernehmen und in Konflikten geringer Intensität zu kämpfen, sind die Schiffe der La-Fayette-Klasse zwar umfangreich bewaffnet, aber auf einige als nicht nötig erachtete Systeme wurde verzichtet. So ist keine U-Jagdbewaffnung vorhanden, genauso wie auf die Fähigkeiten zur weiträumigen Luftabwehr und zum Landangriff verzichtet wurde.
Auf der Back befindet sich ein 100-mm-Schiffsgeschütz vom Typ Modèle 100 TR vom staatlichen französischen Rüstungskonzern Nexter. Hierbei handelt es sich um das neueste Modell einer Familie von 100-mm-Geschütze. Der komplett stealthgerecht verkleidete Turm wiegt inklusive 600 Schuss Munitionsvorrat etwa 22 Tonnen und wird komplett unbemannt betrieben. Die Kadenz liegt bei 78 Schuss pro Minute und die maximale Reichweite beträgt 17.000 Meter. Die effektive Reichweite liegt für Seeziele bei 12.000 Metern und bei Luftzielen bei 6.000 Metern. Die maximale Elevation beträgt 40°.
Mittschiffs sind hinter einer stealthgerechten Verkleidung zwei Vierfachstarter für Exocet-Seezielflugkörper eingerüstet.
Am Heck auf dem Helikopterhangar ist ein Achtfachstarter für Crotale-Flugabwehrraketen eingerüstet. Während das Crotale-System mit einer maximalen Reichweite von 13 km den Nahbereich abdeckt, ist es für den Mittelstreckenbereich noch geplant zwei VLS-Module welche je acht Aster 15 fassen einzubauen. Für das Aster-System gibt es zwischen dem Brückenaufbau und dem Geschütz ausreichend Platzreserven, eine Einrüstung erfolgte bisher aber nicht.
Wie der Anschlag auf die USS Cole zeigte, gibt es Bedrohung durch Angriffe mit kleinen schnellen Booten. Um solche abwehren zu können, sind auf allen Schiffen der La-Fayette-Klasse zwei 20-mm-Maschinenkanonen vom französischen Typ F2 eingerüstet. Dieses Geschütz kann bis zu 720 Schuss pro Minute abgeben. Die Reichweite beträgt etwa 1500 Meter.
Beidseitig des vorderen Mastes auf Brückendeckhöhe befindet sich je ein DAGAIE Mk2-Werfer. Jede Anlage kann sechs Radar- und/oder Infrarot-Täuschkörper zur Abwehr von anfliegenden Flugkörpern aufnehmen.
Weitere Ausrüstung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am Heck aller Schiffe befindet sich ein großer Hubschrauberlandeplatz sowie der dazugehörige Hangar. Es können Helikopter bis hin zu einem Gewicht von zehn Tonnen eingesetzt werden. Aktuell nutzt die französische Marine für diesen Zweck Hubschrauber vom Typ Eurocopter Panther. Später sollen diese durch die neuen Hubschrauber vom Typ NH90 ersetzt, welche von einem multinationalen Konsortium entwickelt wurden und sich aktuell in der Auslieferung befinden.
Mittschiffs wird außerdem beidseitig je ein Beiboot mitgeführt. Um die Radarsignatur möglichst gering zu halten, sind auch die Beiboote hinter einer Verkleidung untergebracht.
Export
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Saudi-Arabien: Al-Riyadh-Klasse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Saudi Arabien orderte 1994 in Frankreich zwei Schiffe einer modifizierten La-Fayette-Klasse und 1997 wurde noch die Option auf ein drittes Schiff wahrgenommen. Da Saudi Arabien keine Patrouillenfregatte für Überseegebiete brauchte, sondern ein Schiff, welches in erster Linie für Luftabwehraufgaben einzusetzen sein sollte, mussten massive Änderungen vorgenommen werden. Die saudischen Schiffe wurden um 9 m auf 133 m verlängert und um 1,6 m auf 17 m verbreitert. Der Tiefgang vergrößerte sich um 30 cm auf 4,4 m und die Verdrängung um 1050 Tonnen auf maximal 4650 Tonnen. Diese massive Vergrößerung war notwendig, um die wesentlich umfangreichere Luftabwehrausstattung unterbringen zu können. Zur Luftabwehr wurden außerdem zwei VLS-Module, welche je acht Aster 15 fassen eingebaut. Dementsprechend musste auch die Besatzung vergrößert werden, welche 180 Mann statt 141 Mann umfasst. Außerdem wurden die Exocet-Seezielflugkörper durch AGM-84 Harpoon ersetzt und anstelle des französischen 100-mm-Geschützes ein italienisches Geschütz vom Typ 76/62 Compact eingerüstet.
Saudi Arabische Marine – Al-Riyadh-Klasse | ||||
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Rumpfnummer | Name | Kiellegung | Stapellauf | Indienststellung |
812 | Al Riyadh | 1999 | August 2000 | Juli 2002 |
814 | Makkah | 2000 | 20. Juli 2001 | 2003 |
816 | Al Dammam | 2001 | September 2002 | 2004 |
Singapur: Formidable-Klasse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Singapur orderte ebenfalls sechs Fregatten eines La-Fayette-Derivats unter dem Projektnamen Delta. Der Rumpf wurde minimal verbreitert und um etwa 10 m verkürzt, weshalb die Schiffe im Ganzen etwas kleiner sind. Anstelle der vier Schiffsdieselmotoren von SEMT Pielstick wurden solche von MTU Friedrichshafen verwendet. Da diese eine etwas größere Leistung erbringen, erhöht sich die Höchstgeschwindigkeit auf 27 kn. Da die Schiffe von Singapur die neuesten der La-Fayette-Familie sind, konnte von neueren Entwicklungen profitiert werden. Die Besatzung konnte auf nur noch 70 Mann halbiert werden und die Radarsignatur wurde weiter reduziert. Um die heimische Industrie zu fördern, konnte Singapur von den französischen Herstellern erreichen, dass nur das Typschiff in Frankreich gebaut wird, während die restlichen fünf Einheiten der Formidable-Klasse bei Singapore Technology Marine in Benoi gefertigt werden.
Im Gegensatz zu den Schiffen der Marine Nationale verfügt die Formidable-Klasse auch über eine U-Jagdausstattung. Anstelle von Exocet wurden die Seezielflugkörper AGM-84 Harpoon aus amerikanischer Produktion gewählt. Die Luftabwehr erfolgt ausschließlich durch vier VLS-Module, welche je acht Aster 15 fassen, auf ein ergänzendes System wie Crotale oder Phalanx CIWS wurde verzichtet. Wie auch auf den saudischen Schiffen findet der italienische 76/62 Compact Geschützturm Verwendung.
Die Republic of Singapore Navy verwendet für alle ihre Schiffe das Prefix RSS, was für Republic of Singapore Ship steht.
Republik China: Kang-Ding-Klasse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Taiwan orderte 1992 unter der Projektbezeichnung Kuang Hua II sechs auf dem Design der La-Fayette-Klasse basierende Schiffe. Die taiwanesischen Schiffe haben die gleichen Abmessungen wie die französischen, haben als Aufgabenschwerpunkt jedoch die U-Bootjagd und sind dementsprechend mit Bugsonar, Schleppsonar und Torpedos ausgerüstet. Dieser Aufgabenschwerpunkt ist insofern logisch, als die taiwanesischen Streitkräfte darauf ausgerichtet sind, eine chinesische Invasion abzuwehren, und die taiwanesischen U-Jagdkapazitäten vor dieser Beschaffung vollkommen inadäquat und veraltet waren.
Auch bei den taiwanesischen Einheiten findet das italienische 76/62 Compact-Geschütz Verwendung. Anstelle der Exocet Seezielflugkörper wurde ein von der Republik China selbst entwickeltes System namens Hsiung Feng II eingebaut. Zur Nahbereichsluftabwehr ist zusätzlich noch ein Phalanx CIWS eingerüstet. Ein großes Manko der Schiffe der Republik China stellen aber die komplett antiquierten Chaparral Flugabwehrraketen dar, welche anstatt der Crotale verwendet werden. Es wurden schon verschiedene Pläne geschmiedet, ein moderneres Luftabwehrsystem einzurüsten, was aber bisher nicht geschehen ist. Im Gespräch sind ein von Taiwan selbst entwickelter Flugkörper sowie RIM-116 Rolling Airframe Missile.
Im Zusammenhang mit Verkauf von sechs Fregatten an die Republik China gab es sowohl im Hersteller- als auch Empfängerland einen großen Skandal. So soll Thomson-CSF, heute Thales Group, taiwanesische Beschaffungsbehörden mit einer halben Million US-$ bestochen haben, welche im Gegenzug dafür über einige Mängel der Schiffe hinweggesehen haben sollen. Außerdem kamen acht mit dem Verkauf der Fregatten in Zusammenhang stehende Personen unter ungeklärten Umständen ums Leben. Bis heute konnte nicht ganz geklärt werden, was wirklich passiert ist.
Die Fregatten vom Typ 054 der chinesischen Marine weisen in einigen Bereichen Ähnlichkeiten zu den Fregatten der La-Fayette-Klasse auf, es kann jedoch nicht von einer direkten Kopie ausgegangen werden, da einige große Unterschiede bestehen.
Trivia
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die La Fayette dient im siebzehnten James Bond Film GoldenEye als Kulisse für den Diebstahl eines Eurocopter Tiger durch die Gegenspieler Bonds.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ GlobalSecurity.org, La Fayette, abgerufen am 30. Dezember 2011.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- NetMarine.net (fr.)
- Alabordache.com (fr.)
- auf GlobalDefence.net
- Artikel der Taipei Times Artikel über den Korruptionsskandal (engl.)
- BBC Artikel über den Korruptionsskandal (engl.)
- Naval Technology Artikel (engl.)
- Artikel über das 100-mm-Geschütz (engl.)
- Artikel über die La Fayette Klasse bei globalsecurity.org (engl.)
[[Kategorie:Militärschiffsklasse (Frankreich)]] [[Kategorie:Fregatte]]