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Ethnologische Forschungen
Überschrift 2
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schon 1904 hatte der französische Kolonialoffizier Louis Desplanges in einer sechsmonatigen Forschungsreise die Kultur der Dogon beschrieben. 1907-1909 besuchte der deutsche Ethnologe Leo Frobenius das Gebiet. Die Kunstwerke, auf die sie dabei stießen, wurden auf der großen Kolonialausstellung 1931 in Paris ausgestellt und machten viele weitere Künstler und Wissenschaftler auf die Dogon aufmerksam, darunter vor allem die Surrealisten. [1] Das 1925 von Lucien Lévy-Bruhl, Marcel Mauss und Paul Rivet in Paris gegründete Institut d’Ethnologie initiierte 1931 eine erste mehrjährige Forschungsreise quer durch Afrika, die von Marcel Griaule geleitet wurde. Die Untersuchung der Gesellschaftsstruktur und der Erwerb afrikanischer Kunstwerke – auch solcher der Dogon – war eines der wichtigen Ziele. Michel Leiris, der auch an der Reise teilgenommen hatte, wurde durch sein Reisebuch berühmt. [2] Michel Griaule veröffentlichte 1948 nach weiteren Reisen die wörtlich festgehaltenen Schöpfungsmythen der Dogon, die er durch Interviews ermittelt hatte. [3] Der französische Dokumentarfilmer Jean Rouch, der durch diese Berichte auf die Dogon aufmerksam geworden war, reiste in den Jahren nach 1947 zu den Dogon und hielt ihre religiösen und kulturellen Rituale im Film fest. Die später viel diskutierten Filme beeinflussten auch die französische Nouvelle Vague. [4]
- ↑ Karl-Heinz Kohl: Neun Stämme – das Erbe der Indigenen und die Wurzeln der Moderne. C. H. Beck, München 2024, ISBN 978-3-406-81350-4, Kap. 9, Die Dogon von Mali: Geschichte eine Obsession, S. 238 ff.
- ↑ Michel Leiris: Phantom Afrika. Matthes & Seitz, Berlin 2022, ISBN 978-3-95757-778-8 (französisch: L‘ Afrique Fantôme. Übersetzt von Rolf Wintermeyer, Tim Trzaskalik).
- ↑ Marcel Griaule: Schwarze Genesis – ein afrikanischer Schöpfungsbericht. Herder, Freiburg 1970 (französisch: Dieu d‘ Eau. Übersetzt von Janheinz Jahn).
- ↑ Karl-Heinz Kohl: Neun Stämme – das Erbe der Indigenen und die Wurzeln der Moderne. C. H. Beck, München 2024, ISBN 978-3-406-81350-4, Die Dogon von Mali: Geschichte eine Obsession, S. 248 ff.