Benutzer:Sir Agnu/Munitionswerke der DAG und DSC in Geretsried
Die Munitionswerke der DSC und DAG in Geretsried waren zwei Betriebe, die im Zweiten Weltkrieg Munition für das nationalsozialistische Deutschland herstellten. Sie befanden sich auf dem Gebiet der heutigen Stadt Geretsried.
Vorbereitung und Planung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Planung und Leitung der Munitionsfabrik waren Aufgabe der Deutschen Sprengchemie und der Dynamit AG. Die Deutsche Sprengchemie war eine Tochterfirma der WASAG. Sie waren dem Heereswaffenamt unterstellt.
Die Entscheidung für Geretsried fiel 1937, da es aufgrund seiner Lage und Verkehrsanbindung gut geeignet war. Zudem gab es in der Umgebung durch die Isar viel Kies, der für den Bau benötigt wurde.
Bau
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Bau der Munitionswerke begann 1937 mit dem Beginn des Raumordnungsverfahrens für zwei Staatsbetriebe im Wolfratshausener Forst. Zunächst wurden die Barackenlager für die Bauarbeiter errichtet. Da insbesondere beim Pressen und Mühlen des Sprengstoffes eine hohe Explosionsgefahr besteht, mussten die Produktionsgebäude sehr viel stärker abgeschirmt werden.
Um das Projekt geheim zu halten, wurden die Anlagen getarnt. Dafür wurden die Gebäudedächer mit Hummus zugedeckt und bepflanzt. Gegenüber der Bevölkerung wurde die Lüge verbreitet, dass dort eine Schokoladenfabrik gebaut wird. [1]
Am 01. April 1940 begann die Produktion in dem DSC-Werk. Der Produktionsbeginn im DAG-Werk folgte im November 1940.
Produkte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In dem DAG-Werk wurden vor allem Zündmittel und Nitropenta hergestellt. Das Werk hatte eine Abteilung für Sprengkapseln, eine Zündhütchenabteilung und eine Zündpillenabteilung. Das Nitropenta wurde vor Ort weiterverarbeitet, auch im DSC-Werk.
Das DSC-Werk war ein reiner Abfüll- und Pressbetrieb. Hier wurden Sprengkörper, Zündladungen, Sprengbuchsen und geballte Ladungen hergestellt.
Chronologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis 1945
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Während der Produktion kam es in beiden Werken immer wieder zu Unfällen, vor allem bei Explosionen Pressen. Während der gesamten Produktion starben zehn Menschen, es gab vier Schwerverletzte und vierzehn Leichtverletzte. 1944 erreichte das DSC-Werk seine höchste Produktionsleitung, ab da erschwerten Mängel die Produktion.
Wegen der umfangreichen Tarnung der Gebäude dauerte es relativ lang, bis die Alliierten auf das Werk aufmerksam wurden. Zudem lag das Gelände für lange Zeit außerhalb der Reichweite der Alliierten Bomber[2]. Der OSS (Office of Strategic Services) verfasste am 6. Februar 1945 einen Geheimbericht (vlt kann man den irgendwo auftreiben) über die Werke und leitete ihn an das USSBS (United States Strategic Bombing Services) weiter. Das führte am 1. April 1945 die erste und einzige Bombardierung der Werke durch. Die Produktion kam teilweise zum Erliegen. Am 01. Mai 1945 besetzten amerikanische Truppen die Werke.
Ab 1945
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Franz Rudolf, Gerhard Aumüller, Walter Holzer: Zwei Munitionswerke im Wolfratshausener Forst: Heft 2 Planung und Bau. Hrsg.: Arbeitskreis Historisches Geretsried, V.i.S.d.P: Dr. Wolfgang Pingten, Sprecher des Arbeitskreises.
- ↑ Heimatgschichtn - Bunkerreste im Wald von Geretsried. Abgerufen am 14. Juni 2023 (deutsch).