Benutzer:Smial/Fototipps
Mit einfachen Mitteln zu besseren Sachaufnahmen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Wikipedia finden sich zahlreiche eigentlich wichtige und nützliche Fotos von Geräten und Gegenständen, die leider oft eine sehr mangelhafte Qualität aufweisen. Viele Fehler können jedoch ohne astronomischen Technikaufwand vermieden werden, wenn man sich ein wenig mit den Möglichkeiten seiner Kamera beschäftigt und einige Hilfsmittel einsetzt, die in jedem Haushalt vorhanden oder zumindest leicht und billig beschaffbar sind.
Das Werkzeug
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kamera
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nahezu jede Kamera ist geeignet, brauchbare Sachaufnahmen für die Wikipedia zu erstellen. Bei Digitalkameras liegt das Ergebnis sofort in einem zur Weiterverarbeitung geeigneten Format vor. Ich beschränke mich deshalb im folgenden auf die modernen "Digis", viele Hinweise gelten aber auch bei Verwendung des ehrwürdigen Silberfilms.
Die wichtigste Voraussetzung für ordentliche Sachaufnahmen ist nicht etwa eine teure Kamera mit möglichst vielen Megapixeln und Programmfunktionen, sondern die Möglichkeit, den eingebauten Blitzer abschalten zu können, denn der häufigste Fehler bei Sachaufnahmen ist, die Objekte frontal totzublitzen. Naja, eigentlich ist es immer ein Fehler, Motive totzublitzen...
Hat man eine ruhige Hand und genügend Licht zur Verfügung, kann man viele Aufnahmen auch freihändig ohne Blitz erstellen, optimal ist jedoch der Einsatz eines geeigneten Stativs. Für größere Bridgekameras oder Spiegelreflexen sollte dieses Stativ schon etwas stabiler sein, für leichte Kompaktkameras reicht in vielen Fällen aber auch ein einfaches Tisch- oder Klemmstativ, notfalls stellt man das Aufnahmegerät auf irgendeinen festen Untergrund, z.B. einen Bücherstapel. Läßt sich der Bildausschnitt so nicht ganz perfekt festlegen, dann läßt man etwas Luft drum herum und schnibbelt den passenden Ausschnitt nachträglich mit der Bildbearbeitung zurecht.
Darüberhinaus sind noch einige weitere Kamerafunktionen empfehlenswert, wenn auch nicht zwingend erforderlich:
- die Möglichkeit, den Weißabgleich manuell durchzuführen
- Anschluß für einen Draht- oder Fernauslöser, hilfsweise eine Selbstauslöserfunktion
- manuelle Belichtungseinstellmöglichkeit oder zumindest eine Belichtungskorrektur
Luxuriös wird es, wenn die Kamera
- eine variable Funktion zum Aufhellen mit dem Blitz hat, oft mit "fill in" oder "slow sync" bezeichnet
- einen Anschluß für einen externen Blitz aufweist
- für Nahaufnahmen den Einsatz von Nahlinsen, Zwischenringen oder eines Balgengeräts erlaubt oder zumindest eine Makrofunktion hat
Kaum geeignet sind Kameras, die keine Scharfstellmöglichkeit bieten, wie einfache Fixfokus-Kameras und die meisten Foto-Telefone. Diese können meist erst ab Entfernungen oberhalb etwa 1,5 m Abstand halbwegs scharfe Bilder liefern und oft läßt sich die Blitzautomatik nicht abschalten. Wenn Du jedoch keine bessere Kamera zur Hand hast und ein Motiv vor die Linse bekommst, das in der Wikipedia dringend gesucht wird, oder eine einmalige Fotochance darstellt: Trotzdem knipsen, so gut es eben geht! Man kann nicht jeden Fotounfall reparieren, aber in der Bilderwerkstatt sitzen Leute, die schon Erstaunliches aus technisch mangelhaften Aufnahmen herausgeholt haben, wenn das Motiv den Einsatz lohnt.
Die Beleuchtung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Neben dem Aufnahmegerät ist die geeignete Beleuchtung für ein Erfolgserlebnis entscheidend. Für das improvisierte TableTop-Studio ist grundsätzlich jede Lichtquelle einsetzbar, bei Digitalkameras sorgt der automatische Weißabgleich (meistens) für halbwegs natürliche Farben. Herkömmliche Kameras benötigen bei Farbaufnahmen Filme und Korrekturfilter, die an das verwendete Licht angepaßt sind.
Technische Eigenheiten von Leuchtmitteln
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lichtquellen haben für den Fotografen zwei wesentliche Eigenschaften: die Farbtemperatur und Art der Lichtführung. Die Farbtemperatur ist für die farbrichtige Wiedergabe des Motivs entscheidend und kann bei Digitalkameras relativ einfach und zuverlässig berücksichtigt werden.
Die gängigsten Lichtquellen unterscheiden sich
- nach der Lichtfarbe:
- Tageslicht, Farbtemperatur stark schwankend je nach Wetter, Sonnenstand und Uhrzeit, von unter 3000 K (Abendsonne) bis über 10.000 K (wolkenloser, blauer Himmel), aber kostenlos verfügbar. Der automatische Weißabgleich der meisten Digitalkameras kommt gut damit zurecht;
Info Leuchtstofflampen |
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Leuchtstoffröhren und kompakte Energiesparleuchten brauchbarer Qualität sind meist mit einer dreistelligen Kennzeichnung für die Lichtfarbe versehen. Die erste Ziffer gibt Auskunft über die Lichtqualität in 10er-Prozentschritten, verglichen mit einer natürlichen Lichtquelle mit kontinuierlichem Spektrum. Die zweite und dritte Ziffer geben die Farbtemperatur in 100-K-Schritten an. Eine mit 964 gekennzeichnete Röhre liefert (besser als) 90% weißes Licht mit einer Farbtemperatur von 6400°K. Eine 864er liefert die gleiche Farbtemperatur, jedoch mit schlechterer Farbwiedergabe. Einfache "Warmton-Energiesparlampen" werden meist mit Lichtfarbe 830 (Ra-Wert >80%, 3000 Kelvin) geliefert und können daher bedingt mit Glühlampenlicht gemischt werden. Angaben über "3-Banden" oder "5-Banden" bezeichnen die Anzahl der Peaks im Emissionsspektrum der Leuchtschichten. "Mehr Banden" ist zumindest in der Theorie auch "besseres Licht". Relevant ist jedoch nur der wirklich erreichte RA-Wert. |
- Glühlampenlicht, üblicherweise Halogenlampen oder Haushaltsglühlampen, Farbtemperatur zwischen etwa 2200 K und 3000 K. Spezielle, auf Kunstlichtfilm abgestimmte Fotolampen gibt es genormt auch mit 3200 K und 3400 K, aber die wären gesondert anzuschaffen, sind relativ teuer, haben nur eine kurze Lebensdauer und interessieren deshalb an dieser Stelle nicht. Eine gute und preiswerte Alternative sind Baustrahler, die es mit Leistungen zwischen 150 Watt und 1000 Watt sehr günstig im Baumarkt gibt, gelegentlich sogar mit einem verstellbaren Lampenstativ für unter 20 €. Nachteilig ist die große Hitzeentwicklung und die Empfindlichkeit der Brenner gegen Erschütterungen und falsche Betriebslage. Halogenbrenner mit gerader Röhre sollten stets waagerecht betrieben werden.
- Leuchtstofflampen sind ein Kapitel für sich, denn die Farbtemperatur läßt sich bei ihnen nicht so einfach bestimmen. Sie haben kein kontinuierliches Spektrum und wirken auf den Film bzw. den Kamerasensor häufig ganz anders, als auf das Auge. Oft verursachen sie einen seltsamen grünlichen Farbstich.
- Blitzgeräte haben eine tageslichtähnliche konstante Farbtemperatur um ca. 5500 - 6000 K, sind transportabel und überall einsetzbar, aber in der Wirkung, außer bei teuren Studiogeräten mit Einstelllicht, nur sehr schlecht vorhersehbar - man kommt um viel Probieren und Testaufnahmen nicht herum. Einfache Kameras haben leider meistens keine Möglichkeit, einen externen Blitz anzuschließen, man benötigt in diesem Fall entweder ein spezielles Slave-Blitzgerät oder einen Slave-Adapter.
Blitzgeräte sind gut zum Aufhellen bei Tageslichtaufnahmen und bei Fotos von wärmeempfindlichen Objekten geeignet, außerdem die einzige Möglichkeit, bewegte Objekte (beispielsweise Kleintiere) scharf abzubilden, wenn das natürliche Licht nicht für eine kurze Belichtungszeit ausreicht.
- nach der Art der Lichtführung:
- Tageslicht: Bei direkter Sonneneinstrahlung sehr harte Kontraste und tiefe Schatten, ohne Aufheller eher unbrauchbar. Am Nordfenster oder bei bedecktem Himmel ist Tageslicht aber sehr gut geeignet, da so weiche Schatten erzeugt werden. Auf glänzenden Gegenständen wirkt der Reflex eines Fensters meist sehr natürlich - jeder Betrachter kennt den Effekt.
- Glühlampen aller Art und Halogenstrahler: Punktförmige Lichtquellen mit ähnlichen Effekten wie bei direktem Sonnenlicht, daher ohne zusätzliche Reflektoren, Streuschirme o.ä. nicht gut zu verwenden. Der große Vorteil ist die Möglichkeit, in Ruhe das Bild und die Beleuchtung zu komponieren und zu kontrollieren.
- Leuchtstofflampen wären, wenn es das Problem mit der schwierigen Beherrschung der Lichtfarbe nicht gäbe, eine prima Angelegenheit, um sehr einfach weich ausgeleuchtete Fotos zu erhalten. Röhren sind allerdings recht unbeweglich, Stative, Lichtwannen und ähnliches dafür teuer.
- eingebaute oder aufsteckbare Blitze sind wie Glühlampen punktförmige Lichtquellen, erzeugen obendrein stark gerichtetes Licht und sind ohne Hilfsmittel und wenn sie nicht verstellbar sind nicht gut geeignet.
Hilfsmittel für eine bessere Ausleuchtung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wie schon bei der Beschreibung der verschiedenen Leuchtmittel angedeutet, kommt der Lichtführung ein wesentlicher Anteil beim Entstehen technisch ansprechender Sachaufnahmen zu. Da die meisten Lichtquellen harte Reflexe und Schatten erzeugen, die in den hellen Bildteilen für ausgefressene Lichter sorgen und Details in dunklen Bildteilen absaufen lassen, benötigt man in den meisten Fällen zumindest einen Aufheller.
Aufheller
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei Aufnahmen kleiner Gegenstände kann schon ein Blatt simplen weißen Kopierpapiers oder ein Stück Alufolie aus der Küche Wunder bewirken, wenn man mit ihnen die Wirkung von vorhandenem Licht verstärkt bzw. Schatten aufhellt. Papier, opaker Kunststoff (z.B. eine weiße Plastik-Einkaufstüte) oder dünner, weißer Stoff können sowohl als Diffusor als auch als Reflektor verwendet werden, Alufolie naturgemäß nur reflektierend. Für größere Gegenstände eignen sich Polystyrolplatten oder Hartschaum-Untertapeten aus dem Baumarkt, auch ein weißes Laken ist geeignet, benötigt aber irgendeine Halterung. Der findige Dia-Fotograf staubt vielleicht seine alte Dia-Leinwand ab und hat damit einen gut geeigneten, wenn auch etwas sperrigen Aufheller zur Verfügung. Wer weiß gestrichene Zimmerdecken oder Wände hat, kann unter Umständen auf zusätzliche Ausrüstung verzichten, indem er schlicht indirekt beleuchtet. Merke: Je größer die zu knipsenden Teile sind, desto größer muß auch der Aufheller sein, ein kühlschrankgroßes Objekt kann man nicht mit einem Blatt Papier aufhellen.
Reflektoren/Diffusoren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]So etwas wird benötigt, um die üblichen punktförmigen künstlichen Lichtquellen zu vergrößern. Weiches Licht ist oberstes Gebot und weiches Licht heißt: Große, leuchtende Flächen. Einfachste Möglichkeit ist wieder ein Aufheller, der von der benutzten Lichtquelle, Blitz, Baustrahler oder Schreibtischlampe angestrahlt wird. Transportabel ist ein Bouncer, den man am Blitzgerät mit Schwenkreflektor befestigen kann, manche Blitzer haben so etwas im Miniaturformat bereits zum Ausklappen eingebaut - besser als nichts.
Schattierung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Neben hellen Reflexionsmitteln sind insbesondere bei der Fotografie hochglänzender Gegenstände auch dunkle Materialien nützlich. Das fängt schon bei der Kleidung des Fotografen an - schwarze oder dunkle Klamotten sind angesagt, wenn man nicht selbst prominent im Foto erscheinen möchte. Intensiv gefärbte Oberbekleidung kann sogar zu Farbstichen in der fertigen Aufnahme führen. Um unerwünschte Reflexe zu verhindern, kann es notwendig werden, rundherum alles dunkel zu verhängen, die Kamera durch ein Loch in einer großen, schwarzen Pappe gucken zu lassen und das nötige Licht ganz gezielt einzusetzen. Der Aufwand läßt sich beinahe beliebig in die Höhe treiben - meist reicht es aber, darauf zu achten, daß Kamera, Fotograf und sonstiges Drumherum nicht zu hell angestrahlt werden.
Sonstige Hilfsmittel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten](Tisch/Gestell, Hintergrund, Kehle, Knete, Malerkrepp, Teppichklebeband, Gaffa!!!!!!einsölf)
Bindedraht zur Befestigung und variablen Anbringung der Aufheller bzw. Abdunkler
Aufnahmepraxis
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]-
automatikgeblitzt / built-in flash
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ohne Blitz / daylight from open window without flash
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Aufhellblitz / slow sync resp. fill in function
Im einfachsten Fall drapiert man das zu fotografierende Objekt auf einen möglichst neutralen Untergrund neben einem Fenster und stellt gegenüber einen Reflektor auf, so daß möglichst viel Licht in die Schattenbereiche zurückgestrahlt wird. Für kleine Gegenstände reicht schon ein Blatt Druckerpapier. Derselbe einfache Aufbau ist mit einer oder mehreren künstlichen Lichtquellen verwendbar, beispielsweise mit einer verstellbaren Schreibtischlampe oder mit einem Aufsteckblitz mit Schwenkreflektor.
(Staub/Dreck, Brennweite/Bildwinkel/Belichtungsreihe/Schärfenschiefe, Kamera/Fotograf im Bild bei glänzenden Gegenständen, Reflexe von AF-Hilfslichtern)
...
Die Härte des Blitzes kann man durch Abkleben mit Pergament etwas abgeschwächt werden.
(ToDo: Aufheller, Abdunkler, Reflektoren, weiches Licht, Punktlicht, Reflexe, Aufhellblitz)
Nachbearbeitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten](Zuschnitt, Entzerrung, Bildbearbeitung in Kürze)
Temporäre Bildersammelstelle
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]-
seitliche Beleuchtung modeliert Konturen
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Anwendung Aufsteckreflektor
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Seitlich geschwenkt
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Improvisiertes Lichtzelt
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Pingo im Lichtzelt geblitzt
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Pingo ohne Lichtzelt schräg-seitlich angeblitzt
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Pingo frontal angeblitzt
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Glänzende Gegenstände
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pfeffermühlensetup
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Leuchtstofflampen, übliches Büro-Deckenlicht, Mehrfachschatten
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nochmal Deckenleuchtstofflampen mit Kompaktknipse
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Mischlicht, Weißabgleich auf Glühlicht
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Mischlicht, Weißabgleich auf Tageslicht
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Teekanne totgeblitzt
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Mit Aufsteckreflektor
http://www.photoflexlightingschool.com/Lighting_Principles/index.html http://www.photoflexlightingschool.com/Equipment_Lessons/index.html