Benutzer:SocCarpassion/Mercedes-Benz W 07/W 150

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Mercedes-Benz
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Mercedes-Benz Typ 770 (W 07) Cabriolet F des vormaligen deutschen Kaisers Wilhelm II. (1932)
W 07/W 150

Verkaufsbezeichnung: Typ 770
"Großer Mercedes"
Produktionszeitraum: 1930–1943
Klasse:
Karosserieversionen: Pullman-Limousine (gepanzert, ungepanzert),
Tourenwagen,
Cabriolet (B,C,D,F)
Motoren: 7,7 Liter Ottomotor (110 kW)
7,7 Liter Ottomotor (110/147 kW)
7,7 Liter Ottomotor (114/169 kW)
Länge: 5600–6000 mm
Breite: 1840–2100 mm
Höhe: 1800–1900 mm
Radstand: 3750–3880 mm
Leergewicht: 2700–4800 kg

Vorgängermodell Mercedes-Benz Typ 630

Der Mercedes Benz Typ 770 "Großer Mercedes", auch einfach Großer Mercedes, Grosser oder Kaiserwagen genannt, ist eine Repräsentationslimousine der Oberklasse, die 1930 als Nachfolger des Mercedes-Benz Typ 630 vorgestellt wurde und in zwei Baureihen (W 07 und W 150) produziert wurde. Das in den verschiedensten Karosserieversionen erhältliche Fahrzeug gehörte zu den teuersten und luxuriösesten Automobilen seiner Zeit und ist heute mit nur insgesamt 207 gebauten Fahrzeugen über beide gefertigte Serien hinweg eines der seltensten Fahrzeuge, die je von Mercedes-Benz gebaut wurden.

Ende der 1920er-Jahre war auch für Mercedes-Benz die Zeit gekommen, im immer wichtiger werdenden Luxuswagensegment ein Auto zu entwickeln, mit dem neue Maßstäbe gesetzt werden konnten.

Der noch unter der Regie der Daimler-Motoren-Gesellschaft entstandene Typ 630 war nicht mehr zeitgemäß und man drohte angesichts der starken Konkurrenz, allem voran dem Ende 1929 herausgebrachten Typ 12 von Maybach, der ersten deutschen 12-Zylinder-Luxuslimousine, sowie dem ebenfalls von Maybach konstruierten und 1930 auf dem Pariser Automobilsalon vorgestelleten Maybach Zeppelin, den Anschluss an die automobile Spitzenklasse zu verlieren. So entschloss man sich, den Typ 770 zu entwickeln.

Zuerst auch als 12-Zylinder geplant, wurden entsprechende Versuche jedoch frühzeitig abgebrochen und man entschloss sich, auch aufgrund des guten Rufs, den die Marke Mercedes-Benz genoss, beim Typ 770 nicht auf technische Neuerungen zu vertrauen, sondern den Wagen in traditioneller Art und Weise als 8-Zylinder dem Maybach Typ 12 sowie dem Maybach Zeppelin gegenüberzustellen.

Mercedes-Benz Typ 770 (W 07, 1930–1938)

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Modellgeschichte

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Der Typ 770 wurde in zwei Baureihen produziert, die erste, der Mercedes-Benz W 07, wurde von 1930 bis 1938 gefertigt. Der Nachfolger, der Mercedes-Benz W 150, von 1938 bis 1943, wobei in den letzten Jahren der Produktion hauptsächlich gepanzerte Sonderwagen für die Reichsregierung entstanden. Mit beginn des Ausbruchs des Zweiten Weltkriegs in Deutschland endete die Produktion der Fahrzeuge.

Der im Oktober 1930 als Nachfolger des Mercedes-Benz Typ 630 auf der Pariser Automobilausstellung vorgestellte Mercedes-Benz Typ 770 war das bis dahin teuerste, größte und stärkste Fahrzeug, das die Daimler Benz AG herstellte. Er diente unter anderem Reichspräsident von Hindenburg, Adolf Hitler und dem japanischen Kaiser Hirohito als Staatskarosse. Auch Papst Pius XI. und sein Nachfolger Pius XII. nutzten das Fahrzeug. Mit Preisen von anfangs 29.500 Reichsmark[1] nur für das Fahrgestell konnten sich nur wenige reiche Privatleute den Wagen leisten. Die Pullman-Limousine kostete 38.000 RM, die Cabriolets waren bis zu 6.500 RM teurer. Von der ersten Serie wurden bis 1938 insgesamt 117 Fahrzeuge produziert.

Der W 07 beruhte auf einem Niederrahmen aus U-Profil Pressstahl mit Kreuzverstrebungen, bei dem vorne sowie hinten eine Starrachse eingesetzt war. Die vordere Starrachse war mit Halbfedern versehen, die hintere mit Underslung-Halbfedern. Zeitgenössische Berichte lobten den Grossen Mercedes für seine – obwohl des hohen Gewichts – außerordentlich stabile Fahrweise, selbst bei hohen Geschwindigkeiten.

Mercedes-Benz Typ 770 (W 150, 1938–1943)

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Modellgeschichte

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Adolf Hitler in einem Mercedes-Benz W 150 (1938)
Mercedes-Benz 770 (W 150)

1938 erfolgte eine grundlegende Überarbeitung des Typs 770 (jetzt interne Bezeichnung W 150), wobei die Wagenlänge um 40 Zentimeter auf 6 Meter vergrößert und der Radstand um 13 Zentimeter auf 3,88 Meter wuchs. Das Fahrgestell bestand statt aus U-Profilen mit Kreuzverstrebungen nun aus Ovalrohr mit Pressstahlteilen. Die mechanische Betätigung der Trommelbremsen wurde durch eine hydraulische ersetzt und die Starrachsen wichen einer Doppel-Querlenkeraufhängung vorn und einer Doppelgelenk-Pendelachse hinten. Die Motorleistung der Kompressor-Ausführung stieg um 30 PS auf 230 PS (169 kW). Nur wenige Wagen gingen an Privatleute, der Großteil an Dienststellen des Deutschen Reiches, wie z. B. die Reichskanzlei.

Die von 1940–43 gebaute Sonderausführung mit der internen Bezeichnung W 150 II war mit 18 mm Stahl gepanzert, besaß eine Verglasung aus 40 mm Panzerglas, 19"-Panzerstahlfelgen und beschusssichere 20-Kammer-Reifen. Zur Gewichtsverringerung bestanden die Kotflügel aus Leichtmetall. Das Leergewicht betrug 4780 kg (sonst 3400 bis 3600 kg); die Höchstgeschwindigkeit war vom Hersteller mit 80 km/h empfohlen. 1943 endete nach 88 gebauten Wagen die Produktion des W 150/W 150 II.

Der Listenpreis für die viertürige W 150-Limousine betrug 44.000 RM, für das siebensitzige Cabriolet F 47.500 RM.

Im direkten Vergleich mit allen Spitzenmodellen aus dem Hause Daimler, dem Typ 460/500, Mercedes-Benz 300 „Adenauer“, Mercedes-Benz W 100 und Maybach 62 wird klar, was für ein gewaltiges Auto der 770 war, alleine der Kühlergrill hatte eine Höhe von etwa einem Meter.

Heutige Marktlage

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Der Mercedes-Benz Typ 770 ist heute, etwa 70 Jahre nach seiner Produktionseinstellung, ein extrem seltenes Fahrzeug, das so im freien Handel kaum mehr erhältlich ist. Die meisten der insgesamt 207 Produzierten Fahrzeuge beider Baureihen befinden sich in Sammlerhand und nur sehr selten geht ein solches Fahrzeug in den Verkauf. Wenn jedoch einmal ein Fahrzeug verkauft werden sollte, geschieht dies meist auf Automobilauktionen. So wurde ein Typ 770 Kompressor-Modell von 1943 auf der Gooding & Company Auktion während des Pebble Beach Concours d’Elegance im Jahr 2010 angeboten, jedoch für ein Höchstgebot von 1.430.000 $ (ca. 1.085.000 Euro) nicht verkauft, was zeigt, dass diese Wagen einen enormen Wert besitzen. So beziffert Classic Data den Wert eines Mercedes-Benz Typ 770 auf bis zu 2 Millionen Euro, je nach Zustand und Historie.

Produktionszahlen

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W 07 W 150
Fahrgestelle 19 1
Pullman-Lim. 42 18 (+10 gepanzerte)
Tourenwagen 26 46
Cabriolet B 2 1
Cabriolet C 4
Cabriolet D 18 5
Cabriolet F 8 7
Insgesamt 119 88

Einzelnachweise

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  1. Entspricht heute etwa 161.000 Euro. Diese Zahl wurde mit der Vorlage:Inflation ermittelt, auf 1000 EUR gerundet und gilt für den zurückliegenden Januar