Benutzer:StoyRu/Oktjabrina Woronowa
Oktjabrina Wladimirowna Woronowa (geb. Matryochina, Russisch: Октябрина Владимировна Воронова, geb. Матрёхина; 5. Oktober 1934 Chalmny-Varre, Oblast Murmansk, UdSSR - 16. Juni 1990, Revda, Oblast Murmansk, UdSSR war die erste sowjetische Dichterin samischer Herkunft, die in Russland einen Gedichtband in samischer Sprache verfasst hat. Woronowa schrieb sowohl auf Russisch als auch auf Tersamisch. Sie war Mitverfasserin mehrerer (Grundschul-)Lehrbücher in der samischen Sprache.[1]
Biographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Oktjabrina Woronowa wurde am 7. November 1934 im Dorf Chalmny-Varre in der Region Oblast Murmansk geboren. Ihre Mutter gehörte zur Familie des berühmten samischen Jägers Matryochin, ihr Vater war russischer Nationalität und stammte aus einer Familie orthodoxer Priester aus Lovozero. Ihre jüngeren Schwestern sind die lappländische Dichterin Iraida Winogradowa und die Sprachwissenschaftlerin Tamara Matryochina.
Im Jahr 1958 absolvierte Woronowa die Staatliche Pädagogische Herzen Universität St. Petersburg in Leningrad (Russisch: Российский государственный педагогический университет имени А. И. Герцена. Noch als Studentin an der Pädagogischen Universität unternahm sie mit G. M. Kert und anderen Studenten sprachwissenschaftliche Expeditionen auf die Kola-Halbinsel.
Sie arbeitete lange Zeit (bis 1985) als Lehrerin, parallel dazu schrieb sie sich für ein postgraduales Fernstudium am Forschungsinstitut für nationale Schulen (Russisch: Научно-исследовательский институт национальных школ ein, das sie 1980 abschloss. Etwa zu dieser Zeit heiratete sie Wjatscheslaw Woronow, den sie in Leningrad kennengelernt hatte. Im Jahr 1985 zog das Paar nach Revda und Voronova begann als Bibliothekarin in der Zentralbibliothek von Revda zu arbeiten, wo sie bis 1990 tätig war.
Oktjabrina Woronowa starb am 16. Juni 1990 im Alter von 55 Jahren. Sie ist in Lovozero begraben.
Rezeption
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 1995 wurde das Woronowa-Museum für samische Literatur und Schrift gegründet. 2006 wurde der Woronowa-Preis ins Leben gerufen.
Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als Lyrikerin
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Снежница (ins Russische übersetzt von Vladimir Smirnov) – Murmansk, 1986.
- Вольная птица (ins Russische übersetzt von Vladimir Smirnov) – Murmansk, 1987.
- Чахкли (ins Russische übersetzt von Stanislav Dorokhov und Vladimir Smirnov) – Murmansk, 1988.
- Я̄лла (in Tersamisch mit Übersetzungen ins Russische) – Murmansk, 1991.
- Posthume Werke
- Поле жизни — Murmansk, 1995.
- Тайна Бабьего суда — Sankt Petersburg, 1995.
- Хочу остаться на земле — Murmansk, 1995.
- In Anthologie (auf Deutsch)
- Worte verschwinden / fliegen / zum blauen Licht : Samische Lyrik von Joik bis Rap. In: Johanna Domokos, Christine Schlosser, Michael Rießler (Hrsg.): Samica. Band 4. Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Freiburg 2019, ISBN 978-3-9816835-3-0, S. 146–149.
Als Sprachwissenschaftlerin
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Образцы диалектных текстов (Саамский язык). in Zusammenarbeit mit M. K. Grigoryevna and T. V. Matryokhina. In: Прибалтийско-финское языкознание. Вопросы взаимодействия Прибалтийско-Финских языков с иностемными языками : К 80-летию со дня рождения Д. В. Бубриха. Band 5. Leningrad 1971, S. 158–166.
- Саамский язык : учебник и книга для чтения для 2-го класса. in Zusammenarbeit mit A. A. Antonova and E. N. Korkina). Leningrad 1990.
Weiterführende Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Rießler, Michael (2018). "Kola Sámi literature (Kildin Sámi, Ter Sámi, Akkala Sámi)". In: "Čálli giehta olla guhkás" A writing hand reaches further ({S}ámi proverb) Johanna Domokos (ed.). Helsinki: Yhdenvertaisen kulttuurin puolesta ry, pp. 73–78.
- Sergejeva, Jelena (1995). “Oktjabrina Voronova. The first Kola Sami writer”. In: On the terms of Northern women. Articles written by women researchers in Finland, Russia, Samiland and Sweden. Sinikka Tuohimaa, Nina Työlahti, and Asbjörg Fyhn (eds.). Oulu: Oulun yliopisto, pp. 148–152.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Октябрина Воронова // Большая биографическая энциклопедия.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Kurzbigraphie in der Anthologie Worte verschwinden / fliegen / zum blauen Licht : Samische Lyrik von Joik bis Rap. In: Johanna Domokos, Christine Schlosser, Michael Rießler (Hrsg.): Samica. Band 4. Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Freiburg 2019, ISBN 978-3-9816835-3-0, S. 474.
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