Benutzer:Thomy3k/Werkstatt/Heimat/Hinterländer Brauhaus

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Hinterländer Brauhaus
Rechtsform
Gründung 1762
Sitz Breidenbach-Wolzhausen
Mitarbeiterzahl zuletzt 2
  • Das Hinterländer Brauhaus ist eine Brauerei in Breidenbach-Wolzhausen.
  • jährlich zwischen 6000 und 8000 Hektoliter des Hinterländer Bieres absetzen


Geschichte

  • 1762 von Johannes Grebe gegründet
  • Brauerei Thome KG, Breidenbach-Wolzhausen
Sandstr. 2
35236 Breidenbach-Wolzhausen
Gründung: 1868


  • Hinterländer Brauhaus Pils als mildes Pils mit einem Alkoholgehalt von 4,9 %.
  • Hinterländer Brauhaus Radler Biermischgetränk mit Zitronengeschmack.
  • Hinterländer Brauhaus Red Biermischgetränk mit Colageschmack.
  • Hinterländer Brauhaus Meistersud Feinherbes Malziges Bernsteinfarbenes Bier.

Familienbrauerei in Wolzhausen meldet Insolvenz an

Thome dreht den Hahn zu 26.08.2006

Breidenbach-Wolzhausen. (go). Die Familienbrauerei Thome in Wolzhausen hat vermutlich ihr letztes Bier gebraut. Geschäftsführer Nils Holger Thome meldete am Donnerstag beim Insolvenzgericht in Marburg die Zahlungsunfähigkeit an. Als Hauptursachen für die finanziellen Probleme nannten er und der vorläufige Insolvenzverwalter, Rechtsanwalt Robert Schiller aus Wetter, den "gnadenlosen Verdrängungswettbewerb auf dem deutschen Biermarkt" und den insgesamt sinkenden Getränkekonsum. Wer ein letztes Mal Thome-Bier trinken möchte, der kann sich in der kommenden Woche eindecken. Dann werden die letzten tausend, laut Thome "frisch abgefüllten Kästen Bier" und viele Dinge mit dem Logo des Unternehmens verkauft. Die Geschäftszeiten des Traditionsbetriebs von normalerweise 7 Uhr bis 15 Uhr werden eigens auf die Zeit von 17 Uhr bis 19 Uhr erweitert. Im Kessel der Brauerei Thome in Wolzhausen ist vorerst das letzte Bier gebraut worden. Sie hat Insolvenz angemeldet. Rechtsanwalt Robert Schiller sucht nun Investoren für den nach seinen Angaben „hochmodernen Betrieb”.(Foto: Valentin) Bild vergrössern

Die Brauerei in Wolzhausen ist laut Nils Holger Thome etwa 200 Jahre alt und in der neunten Generation im Familienbesitz. "In den 60er Jahren, als noch viel in Handarbeit abgefüllt und verladen wurde, hatten wir etwa 15 Mitarbeiter", berichtet er. Heute sind es noch zwei. Am meisten Bier verkauft habe Thome in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. "Dann ging die Nachfrage immer mehr zurück. Nun war eine Größenordnung erreicht, bei der der Betrieb nicht mehr wirtschaftlich zu führen war", erläutert der Geschäftsführer die Hintergründe seiner Entscheidung. Thome habe früher viele Gaststätten in der Region beliefert. Doch deren Umsätze gingen stetig zurück, oder sie wurden ganz geschlossen.

Hinzu gekommen sei ein "gnadenloser Verdrängungswettbewerb. Der Markt schrumpft und es gibt große Überkapazitäten. Die kleinen Brauereien können sich auf Dauer gegen die großen nicht behaupten. Überlegen Sie nur, dass Sie einen Kasten Markenbier heute oft günstiger bekommen als vor fünf Jahren. Und das, obwohl die Kosten beispielsweise für das Öl zum Heizen der Kessel auf das Dreifache und auch die Stromkosten drastisch gestiegen sind", erläuterte Nils Holger Thome im Gespräch mit dieser Zeitung.

Zuletzt hatte Thome einen Jahresausstoß von 200 000 Litern. "So viel verbrauchen tausend durchschnittliche Biertrinker im Jahr. Daran lässt sich unser Marktanteil erkennen", so der Geschäftsführer. Zuletzt habe sein Unternehmen vor allem in den Raum Breidenbach und Steffenberg geliefert.Rechtsanwalt Schiller geht auf die Suche nach neuen InvestorenRechtsanwalt Robert Schiller, der als vorläufiger Insolvenzverwalter eingesetzt wurde, sichtet nach eigenen Angaben derzeit Verbindlichkeiten und Masse des Betriebs. Zudem werde er nun auf die Suche nach Investoren gehen, sagte er gestern. "Der Betrieb ist technisch hochmodern und die Anlagen sind perfekt in Schuss", ergänzte er.

Hopfen und Malz verloren für das Brauhandwerk in Marburg?

Das Ende einer tausend Jahre alten Tradition 20.08.2004

Von Nadine Beck Tel.: (0 64 21) 16 99 90 E-Mail:redaktion.mnz@mail.mittelhessen.de

Marburg. "Zu Marpurg wird schon, seit ich acht, das allerbeste Bier gemacht!" Mit diesen Worten lobte schon im 16. Jahrhundert der Oberurseler Rektor Erasmus Alberus (1500-1553) den Marburger Gerstensaft. Und zu jenem Zeitpunkt dürfte das Brauhandwerk in der Stadt schon eine Jahrhunderte alte Tradition gehabt haben. Vermutlich wird in Marburg gebraut seit es die Stadt und die Burg gibt. Diese Tradition scheint mit dem Aus für die Marburger Spezialitäten-Brauerei nun ihr Ende zu finden.

Relikt einer langen Tradition: Im Jahre 1663 wurde dieses Gebäude als Brauhaus errichtet. Noch heute heißt es "Altes Brauhaus".(Fotos: Nadine Beck) Bild vergrössern

Ob das dunklen und äußerst dünne Gebräu der Zeitgenossen Philipps des Großmütigen auch unter den verwöhnten Kennern heutiger Zeit noch Liebhaber finden würde, ist mehr als fraglich. Schließlich pflegten die Begründer der Brautradition ihrem Gerstensaft mit Kräutern, Eicheln und Früchten zusätzliche Würze zu verleihen. Alles Geschmacksache, muss man wohl sagen, denn zu Philipps Zeiten - vor rund 500 Jahren also - lag der Pro-Kopf-Verbrauch an Bier in Marburg bei stattlichen 300 bis 400 Litern pro Jahr.

"Vollsaufen" verboten

Damals hatte sich das Hopfenbier im Brauwesen schon durchgesetzt. Und auch unter den Freunden des Bieres. Die Marburger Obrigkeit klagte damals immer mehr über die Trunksucht der Bürger. Das ging sogar so weit, dass sich der Landgraf zu einem Verbot des "lesterlichen und vermaledeiten Vollsauffens" genötigt sah. Wer trotz des landesherrlichen Verbots sich der Untugend hingab, hatte die Wahl: zwei Tage bei Wasser und Brot oder ein Gulden Geldstrafe.

Den Bierdurst der Marburger des 16. Jahrhunderts löschten sieben private und drei städtische Brauhäuser, die in der Oberstadt, unter anderem in der Wettergasse, angesiedelt waren. Zumeist waren es Wirte, Bauern oder Bäcker, die Bier herstellten. Aber auch die Universität unterhielt eine eigene Brauerei. Das beste Bier jener Zeit wurde allerdings in der Nähe der Elisabethkirche gebraut: im Brauhaus des Deutschen Ordens. Dessen Gerstensaft war ein Exportschlager und wurde bis in den Norden Hessens geliefert.

1663 baute Johann Söltzer, der bedeutendste Marburger Brauer seiner Zeit, ein neues Brauhaus am Pilgrimstein. Das Gebäude am Fuße der Alten Universität ist bis heute als "Altes Brauhaus" bekannt. Dort und in seiner Einrichtung in der Lingelgasse in Weidenhausen leistete Söltzer ein Drittel der Bierproduktion Marburgs. Über mehrere Generationen hinweg vererbt, gelangte das erfolgreiche Unternehmen an das wohlhabende Ehepaar Bopp. Deren Sohn Carl Bopp avancierte zum bedeutendsten Brauer des 19. Jahrhunderts. Er begründete die Marburger Brauerei, die sich bis zu ihrem traurigen Niedergang über zwei Jahrhunderte konstant in privater Hand befand.

Zuletzt hielt noch die Marburger Spezialitätenbrauerei die Tradition aufrecht. Auch dort ruht inzwischen die Arbeit. Bild vergrössern Aber auch die Boppsche Brauerei, an deren beliebte "Boppbierhalle" in der Reitgasse sich manche Marburger noch erinnern, hatte noch vor gut 150 Jahren lebhafte Konkurrenz: Der Marburger Kommunalpolitiker und Brauer David Lederer produzierte in seiner Anlage am Wehrdaer Weg ein Bier, welches seinen Sohn Moritz später zum populärsten Gastwirt unter den Marburger Studenten werden ließ.

Seine Wirtschaft neben dem heutigen Oberstadtaufzug, das "Haus Lederer", schloss erst 1892 ihre Pforten, als die Brauerei dem Druck des Wettbewerbs von außen nicht mehr standhalten konnte.

Ein ähnliches Schicksal traf auch den Weidenhäuser Brauer Heinrich Missomelius, der 1881 am unteren Cappeler Berg sein Brauhaus mit Felsenkeller zur Kühlung des Bieres errichtete. Der Gasthof Missomelius in Weidenhausen, in dem das Bier in großen Mengen verkauft wurde, existierte noch bis in die 1970er Jahre. Die Brauerei stellte jedoch schon 1910 den Betrieb ein, nachdem der letzte Braumeister gestorben war und das Gebäude der neuen Cappeler Straße weichen musste. Seitdem führte die Marburger Spezialitäten-Brauerei in ihrer "neuen" Braustätte am Pilgrimstein - die 1892 entstand ist - als einzige die Tradition fort.

Nur eine ist übrig

Ähnlich verlief die Entwicklung im Marburger Umland: Mitte der 1980er Jahre gab es im Kreis Marburg-Biedenkopf noch um die zehn mittelständische Brauereien. Nur drei davon überlebten die Jahrtausendwende: die Marburger Spezialitätenbrauerei, die Thome-Brauerei in Breidenbach und die Privatbrauerei Bosch, die zwar im benachbarten Laaspher Land liegt, in unserem Kreis aber ihren größten Absatzmarkt hat.

Somit ist die kleine Familienbrauerei Thome aus Breidenbach-Wolzhausen der Veteran unter den Brauereien hierzulande, nachdem so berühmte Braubetriebe wie die "Balbach"-Brauerei oder die Biedenkopfer "Schlossbrauerei" geschlossen oder von großen Konzernen "geschluckt" worden sind.


Letzte Brauerei im Landkreis stellt Antrag auf Insolvenz

Vor mehr als 200 Jahren wurde die Brauerei Thome von Johannes Grebe in Breidenbach-Wolzhausen gegründet. Foto: Peter

Marburg. Die Brauerei Thome in Breidenbach-Wolzhausen, die vor mehr als 200 Jahren von Johannes Grebe gegründet wurde, hat beim Amtsgericht Antrag auf Insolvenz gestellt.

von Susanne Schmidt

„Der Antrag auf Insolvenz ist am 14. August beim Amtsgericht Marburg eingegangen“, sagte der vorläufige Insolvenzverwalter, Rechtsanwalt Robert Schiller, gestern im Gespräch mit der OP. Als Grund für die Entscheidung gab Nils-Holger Thome, Geschäftsführer der Brauerei Thome, Zahlungsschwierigkeiten an.

Bereits seit Jahren habe der Familienbetrieb in Breidenbach-Wolzhausen unter dem starken Verdrängungswettbewerb in der Braubranche gelitten. „Die Nachfrage nach Bier nimmt seit Ende der 70er Jahre von Jahr zu Jahr ab“, so Diplom-Braumeister Thome.

Nach Angaben des Geschäftsführers, der den Betrieb Mitte der 90er Jahre von seinem Vater Fritz Thome übernommen hatte, lag der Jahresausstoß im vergangenen Jahr bei etwa 2.000 Hektolitern.

30 Jahre zuvor habe die Brauerei, die seit 1965 als Kommanditgesellschaft firmiert, etwa 12.000 Hektoliter hergestellt.

Statt auf Spezialbiere – wie etwa die Bosch-Privatbrauerei in Bad Laasphe – setzt die Bauerei Thome bis heute auf Traditionelles: Mehr als 90 Prozent der Herstellung wird durch „Thome Pils“ abgedeckt.

Derzeit hat die Brauerei, die vor mehr als 200 Jahren von Johannes Grebe gegründet worden war, zwei Mitarbeiter – in den 70er Jahren waren es etwa ein Dutzend.

„Es hat keine betriebsbedingten Kündigungen gegeben“, betonte Thome. Vielmehr seien in der Vergangenheit Stellen nicht wieder besetzt worden.

„Wir haben bis zuletzt gehofft, die Insolvenz zu verhindern“, sagte Thome. Neben Kosteneinsparungen durch Umstellung der Arbeitsabläufe und Energieeinsparungen habe die Brauerei vor allem auf den guten Kontakt zu ihren Kunden gebaut.

„Die beantragte Insolvenz ist nicht gleichzusetzen mit dem unbedingten Ende der Brauerei“, sagte Schiller. Einer der nächsten Schritte sei die Suche nach Investoren.

Die technische Anlage scheine nach einer ersten Besichtigung mit einem Sachverständigen in einem „einwandfreien Zustand“ zu sein. „Im Abstand von 10 bis 15 Jahren wurden Teile der Anlage durch leistungsfähigere Maschinen ersetzt“, sagte Thome.

1993 habe der Betrieb in eine neue Flaschenabfüllanlage mit einer Leistung von 4.000 Flaschen pro Stunde investiert.

Überlegungen, den Familienbetrieb an eine andere Brauerei zu verkaufen, habe es in der Vergangenheit nicht gegeben, sagte Thome.

„Der Betrieb war für andere Brauereien nicht interessant, da weniger als fünf Prozent des Absatzes durch Lieferverträge mit gastronomischen Betrieben erfolgt“.

Hans-Eberhard Bosch, Inhaber der Privatbrauerei Bosch, bestätigte, dass es auch von seiner Seite keine entsprechenden Avancen gegeben habe: „In den vergangenen sechs Jahren hat es zwischen uns keine Gespräche gegeben“, sagte Bosch.

Vor drei Jahren hatte Thome im Gespräch mit der OP noch optimistisch in die Zukunft geblickt: „Das Betriebsergebnis 2002 ist besser als das des letzten Jahres 2001 – trotz des gesunkenen Bierausstoßes.

Dieser war von 2001 auf 2002 um 5 Prozent auf 5.000 Hektoliter gesunken (die OP berichtete).

Nach Angaben von Geschäftsführer Thome stehen derzeit noch 1.000 Kästen Bier sowie 100 Hektoliter Fassbier zum Verkauf bereit.