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A,C - Seilenden, B - Bight

Ein mit Vorsatz kurios klingender Merkspruch im Shibari lautet: „Das Seil hat drei Enden.“ Das erklärt sich dadurch, dass das Seil im Shibari immer doppelt genommen wird. Die in der Mitte des Seils dabei entstehende Bucht wird mit ihrer englischen Übersetzung als das „Bight“ (jap. Gashira) bezeichnet. Die übrigen Seilenden werden gegen Ausfransen verknotet mit einem einfachen Überhandknoten. Durch die doppelte Seilführung wirkt jede Seillage wie ein Band, wodurch die auf den Körper des Models wirkende Kraft auf eine größere Fläche verteilt wird und dadurch nicht so stark einschneidet.

Es werden hauptsächlich Naturfaserseile aus Hanf oder Jute verwendet. Die Seile werden vor der ersten Anwendung häufig vorbehandelt, um sie möglichst weich und geschmeidig zu machen. Mitunter werden die verwendeten Seile auch geflämmt oder leicht mit Ölen benetzt. Eine weitere Möglichkeit, Hanf- oder Juteseile geschmeidig zu machen, ist es, diese nach dem Trocknen unter Spannung nochmals für 15 bis 20 Minuten in einen Wäschetrockner zu geben. Dieser Vorgang macht die Seile weicher, sehr hautfreundlich und geschmeidig. Bei der Verwendung von Ölen ist Vorsicht geboten, was die Dosierung betrifft. Nimmt man zu viel davon, können Reste des Öls bei erhöhter Raumtemperatur das Seil glitschig wie Schmierseife machen, so dass es nochmals ohne jegliche Beigabe von Waschmitteln oder Ähnlichem gewaschen werden muss. Allerdings lässt jede dieser Behandlungen das Seil zusätzlich altern und verringert dessen Tragfähigkeit / Bruchlast. Für eine Suspension sind solche Seile dann nicht mehr geeignet.

Fluoreszierende Kunststoffseile im Schwarzlicht

Baumwollseile sind angenehm weich auf der Haut, problemlos waschbar und für Bodenfesselung gut zu gebrauchen. Ihr hoher Dehnungskoeffizient macht sie allerdings für die Verwendung in Suspensions aus Sicherheitsgründen ungeeignet, egal welche Konstruktion sie haben.

Typische Bruchlastwerte nach Seilarten
Seilart 5 mm 6 mm 8 mm
Jute, gedreht[1] -- 2,13 kN 3,75 kN
Hanf, gedreht[2] 1,30 kN 2,85 kN 4,50 kN
Baumwolle, geflochten[3] 1,00 kN 1,50 kN 2,80 kN

Die Verwendung von Kunststoffseilen wird überaus kontrovers diskutiert. Hartnäckig hält sich die Behauptung, Kunstoffseile (glatt, geringe Haftreibung) würden beim schnellen Ziehen über die Haut im Vergleich zu Naturfaserseilen (rauh, hohe Haftreibung) eher zu Seilbrand (Abschürfung mit Verbrennung, schlecht heilende Verletzung) führen.

Spezielle Seile mit im Schwarzlicht fluoreszierenden Farben sind für künstlerische Effekte sehr reizvoll.

Unbehandelte Naturfaserseile aus Hanf oder Jute haben eine hohe Oberflächenreibung, was von Vorteil ist, weil im Shibari häufig sogenannte „friction knots“(Reibungsknoten) zum Einsatz kommen, die ihre Stabilität aus der Reibung des Seils auf sich selbst bezieht.

Im Shibari werden keine übermäßig komplexen Knoten verwendet. Die Ansichten darüber, ab wann ein Knoten wirklich ein Knoten und nicht nur eine Seilverschlingung ist, die nur unter Zug hält, gehen etwas auseinander. Das mag auch an den unterschiedlichen Sprachgewohnheiten liegen, das japanische Wort für „Knoten“ (結び - Musubi) kann auch lediglich „Verknüpfung“ bedeuten. Typischerweise startet eine Fesselung an einem Startpunkt (Honmusubi 本結び, deutsch etwa: Basisknoten), häufig ein „Single column tie“. Davon ausgehend wird das Seil „in Fesselrichtung“ um den Körper geführt, bis es zu Ende ist. Dann wird es entweder verlängert durch Anknüpfen eines weiteren Seiles oder abschließend verknotet. Dabei bildet das Bight den Anfang des Seiles und somit deuten die verknoteten Enden des Seiles „in Fesselrichtung“.

Übersicht der verwendeten Knoten
Bild jap. Name alternativer Name Bemerkung, Funktion, Verwendung
Nonojitome,
Machart: Nodome* (の留め)
Halbmastwurf, engl. Munter Hitch einfacher Reibungsknoten (engl. friction knot), zieht sich fest durch den Zug, der nach diesem Knoten in Fesselrichtung folgt.
Nonojitome,
Machart: Wadome* (輪留め)
Halbmastwurf, engl. Munter Hitch, Kanna Hitch einfacher Reibungsknoten (engl. friction knot), zieht sich fest durch den Zug, der vor dem Knoten, entgegen der Fesselrichtung anliegt.
Hito Musubi (ひと結び) Halber Schlag*, engl. Half Hitch Teilknoten
Hibari Musubi (ひばり結び) Lerchenkopf, engl. Lark's Head* Seil verlängern, anknüpfen an Querseil
--- Single column tie* (deutsch: Ein-Säulen-fessel) eine sich nicht zuziehende Schlinge, die verwendet wird, um säulenförmige Objekte zu umfassen (Arme, Beine, Hüfte, Bambusrohr, etc.)
--- Inline Single column tie, Hojo Schelle* Eine einfache Schlinge, die „unterwegs“ in das Seil eingebaut werden kann, um säulenförmige Objekte zu umfassen. Sie hält nur, wenn Zug in Fesselrichtung besteht. Bei Bedarf empfiehlt sich, mit einem halben Schlag zu sichern.
--- Kettenstek, engl. Daisy chain* Eine Knotenkette, bestehend aus ineinander gesteckten Schlaufen. Dient zur Seilverkürzung, kann aber auch als besonders breites Schrittseil verwendet werden.
--- Fingerschellen Die Finger werden hindurchgesteckt und die Schlaufen gegen das Querseil festgezogen.

Die mit *Sternchen gekennzeichneten Namen zeigen die gebräuchlichste Verwendung an.

Wer einen anderen Menschen gefesselt in Seilen aufhängen will, übernimmt eine enorme Verantwortung für dessen Sicherheit. Ein ausgebrochener Deckenhaken, ein gerissenes Seil und die erotische Session verwandelt sich in einen Alptraum mit Todesfolge oder bleibenden Verletzungen. Daher führt kein Weg daran vorbei, sich mit Technik und Sicherheit zu befassen.

Konstruktion des Hängepunktes

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Für eine sichere Suspension braucht es in erster Linie einen sicheren Hängepunkt.

Da noch keine „Norm für das erotische Fesseln und sichere Aufhängen von Personen“ vorhanden ist, muss man sich behelfsmäßig an vorhandenen Richtlinien orientieren. Am naheliegendsten wäre da wohl die Norm EN 795 Anschlagpunkt zu nennen, welche die Arbeitssicherheit von absturzgefährdeten Berufsgruppen regelt. Sie wird auch bei der Montage von Hängesesseln zu Rate gezogen. Darin findet sich die Empfehlung für eine Tragkraft von mindestens 6 kN (aus DIN EN 4426) oder besser 10 kN (nach EN 795 Anschlagpunkt)[4]
Eine ebenfalls nahe verwandte Tätigkeit ist noch der Klettersport. Auch dort geht es um das Hochziehen und Herablassen von Personen mittels Seilen, und es kann auf jahrelange Erfahrungen und genormte, geprüfte, technisch gut entwickelte Ausrüstung zurückgegriffen werden. Deshalb bietet sich beispielsweise die Verwendung von Bandschlingen und Karabinern, die für den Klettersport zugelassen sind, förmlich an. Kletterer benutzen nur Karabiner, die mindestens der Norm DIN EN 12275 genügen. Diese definiert Mindestbruchlastwerte und Prüfverfahren für Ausrüstung im Klettersport. Demnach müssen Karabiner geschlossen in Längsrichtung mindestens 20 kN halten.

Wenn man beginnt, sich mit Tragfähigkeiten zu befassen, stößt man unweigerlich auf die Krafteinheit Newton [N]. Als grobe Faustregel für eine nach unten ziehende Kraft kann man sich merken: 10 N ≈ 1 kg (bzw. 10 kN ≈ 1000 kg = 1 t).

Holzbalkenkonstruktion
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Holzbalkenkonstruktion für ein Carport als Inspiration

Die wahrscheinlich einfachste und sicherste Möglichkeit, einen stabilen Hängepunkt herzustellen ist eine Holzbalkenkonstruktion aus Konstruktionsvollholz (KVH). Aufgrund der Ähnlichkeit zur Konstruktion eines Carports, kann hier auf viele gute Anleitungsvideos zurückgegriffen werden.[5] Auch die relativ einfache Statik kann kostenlos Online berechnet werden.[6] Prinzipiell muss der tragende Querbalken irgendwo fixiert aufliegen, das kann ein Mauervorsprung, zwei an die Wand geschraubte Pfosten aus KVH, oder an die Wand geschraubte Balkenschuhe sein. Balkenschuhe werden auf Holz traditionell genagelt mit zum Kopf hin dicker werdenden Nägeln, um eine formschlüssige Verbindung herzustellen. Das heißt, dass alle Nägel das Loch im Balkenschuh komplett ausfüllen und somit ihren Beitrag zur Tragfähigkeit leisten. Senkkopfschrauben sind in der Regel ungeeignet die auftretenden Scherspannungen aufzunehmen, es gibt Spezialschrauben mit verdicktem Kopf oder spezieller Legierung, die zur Verschraubung von Balkenschuhen zulässig sind.[7]

Ein Balkenschuh mit einer Schraube für den Wandanschluss. Ihr gewindefreier, verdickter Schaft presst sich formschlüssig in das vorgesehene Loch des Balkenschuhs.

Auch gibt es Balkenschuhe, die für den Anschluss an Stein oder Beton vorgesehen sind und größere Löcher für starke Schrauben aufweisen. Günstiges KVH-Nsi weist öfter Spuren von Bläue auf, was unschön, aber kein Mangel bezüglich Tragfähigkeit ist.

Etwas teurer aber dafür stabiler sind Balken aus Brettschichtholz.

Es sollte vermieden werden, den Balken für eine Hakenkonstruktion zu durchbohren, da die tragenden Fasern dann an dieser Stelle auf ganzer Höhe durchtrennt werden und der Balken effektiv an Querschnitt einbüßt, somit seine Tragfähigkeit reduziert wird. Eine Bandschlinge, welche den gesamten Balken umfasst in Verbindung mit einem Karabiner ist ein guter Hängepunkt.

Bambus besteht wie Holz aus Lignin und Zellulose, mit der Besonderheit der Verkieselung der Zellen, was ihn stabiler aber auch schwerer zu bearbeiten macht. Die RWTH Aachen empfiehlt daher die Verwendung von Metallsägeblättern und -bohrern. Die Tragfähigkeit von Bambus ist höher als bei Holz gleichen Querschnitts, doch ist eine verlässliche Angabe oder Berechnung schwierig aufgrund der Vielzahl von Bambussorten und Wachstumsbedingungen dieses Naturprodukts. Diese Unsicherheit wird wieder ausgeglichen durch das gutmütige Bruchverhalten von Bambus. Er reißt zunächst längs auf, wobei die Knoten die weitere Ausbreitung behindern. Dünnere Rohre haben im Verhältnis zu ihrem Querschnitt eine höhere Druckfestigkeit gegenüber dickeren Rohren. Dass verhältnismäßig dünnere Rohre bessere Materialeigenschaften aufweisen, hängt im Wesentlichen damit zusammen, dass bei dickeren Rohren der Anteil der zugfesteren Außenhaut geringer ist.[8]
In der Fesselpraxis hat sich ein Durchmesser von 8 bis 12 cm als Hängepunkt bewährt. Ein gerissener Bambus sollte nicht mehr verwendet werden.

Hängepunkt aus 3-Punkt-Traversen auf der BoundCon

Die aus der Bühnentechnik bekannten Traversen können, bei fachgerechtem Aufbau, einen stabilen Hängepunkt abgeben. Eine Bandschlinge, welche die gesamte Traverse umfasst in Verbindung mit einem Karabiner ist ein guter Hängepunkt. Eine Aufhängung an einer der dünnen Versteifungsstreben ist unzulässig, da die Strebe brechen kann.

Beispielhafte Tragfähigkeitstabelle für mittige Einzellast, Spannweite 4m
Typ leicht F3X mittel F4X stark F5X
3-Punkt-Traverse 4,38 kN[9] 6,04 kN[10] 14,03 kN[11]
4-Punkt-Traverse 9,22 kN[12] 12,32 kN[13] 26,41 kN[14]
Haken in Betondecke
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Besonders wenn das Versagen einer Bauteilverbindung zu einer Gefahr für Leben oder Gesundheit von Menschen führen kann, sollten grundsätzlich Dübel gemäß Zulassung bemessen und befestigt werden. Viele der im Handel befindlichen Kunststoffdübel sind bauaufsichtlich nicht zugelassen und dürfen somit nicht für sicherheitsrelevante Befestigungen benutzt werden. Einschraubhaken mit Kunststoffdübeln in einer Betondecke sind somit die kritischste und unsicherste Methode, einen Hängepunkt herzustellen. Besser ist es, einen Verbundanker fachgerecht setzen zu lassen.

Bewehrungsstahl in Beton

Im modernen Wohnungsbau wir zumeist Stahlbeton eingesetzt.

Beton hat für sich allein eine hohe Druckfestigkeit. Die Zugfestigkeit hingegen ist mit ca. 10 Prozent der Druckfestigkeit sehr gering. Deswegen wird Beton mit eingelegten Stäben oder Matten aus Betonrippenstahl bewehrt. Diese Stahl-Bewehrung als Verbund von Stahl und Beton übernimmt die Zuglast.

Die Aktivierung der Bewehrung findet erst bei den (geringen) Dehnungen statt, bei denen die Zugfestigkeit des Betons überschritten wird. Dies führt zu winzigen, zahlreichen kaum oder nicht sichtbaren Rissen – man spricht von gerissenem Beton. Die auftretenden Zugkräfte werden dann von der Stahl-Bewehrung aufgenommen.

Bei Beton als Verankerungsgrund ist grundsätzlich von gerissenem Beton auszugehen. Die Risse entstehen durch:

  • Belastungen durch das Eigengewicht des Bauteils oder Bauwerks
  • Verkehrslasten (durch Benutzung) oder Windlasten
  • Einflüsse von Temperatur und Witterung

Im gerissenen Beton dürfen nur Dübelsysteme eingesetzt werden, die risstauglich, das heißt für gerissenen Beton geeignet sind. Diese müssen im Riss nachspreizen können um weiterhin Lasten sicher zu verankern, auch wenn ein Riss entsteht, oder dieser etwas größer wird.[15] Nicht zugelassene Dübel können somit unter Last einfach aus dem Bohrloch herausrutschen oder, aufgrund der Spreizwirkung, mitsamt einem Betonstück ausbrechen.

Verbundanker hingegen werden chemisch eingeklebt mit 2-Komponenten-Mörtel. Sie sind dann wie einbetoniert und halten, ohne eine Spreizwirkung zu entfalten. Es gibt inzwischen recht einfach anzuwendende Systeme, bei denen eine Glaskartusche beim Eindrehen des Ankers im Bohrloch zermahlen wird und dabei den 2-Komponenten-Mörtel freisetzt.[16]

Auf die dergestalt eingeklebte Gewindestange kann nun eine passende Ringmutter mit ausreichend Tragkraft, wie sie im Handel für Hebetechnik[17] erhältlich sind, geschraubt und gegen lose drehen gesichert werden. Zur Sicherung können Zahnscheiben oder Schraubensicherungskleber (Loctite) verwendet werden. Um unbeabsichtig eingebrachte Drehbewegungen nahezu vollständig zu entkoppeln, ist das Einbinden eines Wirbels (engl. Swivel) mit Kugellager sinnvoll.

Mobile Konstruktionen
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Professioneller Dreibock-Kran

Die am Häufigsten speziell für Bondage angebotene mobile Konstruktion ist das Dreibein (engl. Tripod). Diese weisen meist eine relativ geringe Tragfähigkeit von 1,5 bis 2 kN auf, wenn überhaupt Angaben gemacht werden. Häufig schweigen sich die Inverkehrbringer solcher Konstruktionen über die technischen Spezifikationen aus und argumentieren lieber mit Autoritätsargumenten, dass dieser und jener berühmte Rigger das Gestell mal verwendet haben soll. Oft sind auch die Beine nicht gegen Auseinandergrätschen gesichert, so dass man das unbedingt ergänzen sollte, z. B. mit einem Spanngurt, der alle Standfüße verbindet. Professionellere Konstruktionen werden als Dreibock-Kran oder Dreibaum bezeichnet und sind sogar gemäß EN 795 entwickelt. Diese zumeist für das Ablassen bei Kanalarbeiten vorgesehenen Krane sind in Varianten bis 10 kN und 3,40 m Höhe erhältlich.[18]

Neben Schaukelgestellen werden auch manchmal sogenannte Fitness- bzw. Powerracks verwendet, die teilweise belastbar sind bis 10 kN.[19]

Änderung der Bruchlast einer Bandschlinge je nach Verwendung
  • Bandschlingen: Bandschlingen aus dem Klettersport mit einer minimalen Bruchlast von 20 kN eignen sich gut, um an stabilen Querträgern einen sicheren Hängepunkt aufzubauen. Sie sollten mit einem Karabiner verbunden und nicht geknotet werden, weil sonst durch asymmetrische Belastung die Bruchlast reduziert wird.
  • Karabiner: Es sollten ausschließlich für den Klettersport zugelassene Karabiner mit einer minimalen Bruchlast von 20 kN verwendet werden.
  • Wirbel (engl. Swivel): Sie dienen zum Entkoppeln von Drehbewegungen und sind ebenfalls im Fachhandel für Klettersport mit einer minimalen Bruchlast von 20 kN erhältlich.
  • Ringe: Es gibt Ringe aus Edelstahl (einfacher Ring, Triskele-Ring, Revolver-Ring) und aus Holz. Einige Holzringe haben zur Stabilisierung einen Kern aus Metall eingearbeitet. Professionelle Turnringe aus Holz sind bis 7 kN belastbar.[20] Holzringe werden beim Durchziehen der Seile aufgrund der Reibung schnell heiß und bei intensiver Benutzung kann das Seil Riefen in den Holzring reiben, was sowohl Ring als auch Seil unbrauchbar macht.

Belastungen im Seil

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Um eine Person in Seilen aufzuhängen, werden in der Regel mehrere Seilzüge (engl. Suspension line, jap. Tsuri) verwendet. Der Seilzug, welcher das Hauptgewicht trägt wird häufig mit engl. main line bezeichnet.

Darstellung verschiedener Flaschenzüge mit unterschiedlich vielen Rollen
Die mehrfachen Seilwindungen einer Suspension fungieren als Flaschenzug

Die mehrfachen Seilwindungen einer Suspension line stellen in ihrem Wirkprinzip einen rudimentären Flaschenzug ohne Rollen dar. Je mehr Seilwindungen dabei zwischen oberem Umlenkpunkt und unterem Umlenkpunkt gewickelt werden, umso leichter lässt sich die Person anheben (engl. lift), abgesehen von der zunehmenden Seilreibung. Man möge sich verdeutlichen, dass auf den Hängepunkt in jedem Fall eine größere Zugkraft wirkt, als es die einfache Gewichtskraft der angehängten Person vermuten lassen würde (siehe Bild, FH). Am ausgeprägtesten ist dieser Effekt beim Hochziehen über lediglich einen oberen Umlenkpunkt (1:1). In diesem Fall wirkt auf den Hängepunkt sogar die doppelte Gewichtskraft.

Umlenkpunkte mit verschiedenen Radien R1, R2, R3 - A: Seil über Karabiner oder Bondagering, B: Seil über Holzring, C: Seil über Bambus

Bei einer Suspension werden die Seile stark beansprucht und sollten vor jeder Suspension vom Rigger auf Beschädigungen geprüft werden. Die Beanspruchung rührt her vom Reiben der Seile aufeinander und der asymmetrischen Belastung der Fasern im Umlenkpunkt. Je kleiner der Radius des Umlenkpunktes, umso höher die asymmetrische Belastung im Seil, wodurch das Seil letztlich abreißen kann.[21] Der britische Fessler Esinem konnte in einem einfachen Testvideo[22] das Bruchverhalten von Hängeseilen recht anschaulich zeigen.

Asymetrische Belastung (D) und Haftreibung (E) im Umlenkpunkt

Im Umlenkpunkt werden die außenliegenden Fasern entlang der Strecke s1 gedehnt, während die innenliegenden Fasern entlang der Strecke s2 gestaucht werden. Die Zugkräfte F1 und F2 , die am Seil anliegen, werden dann vorrangig von den außenliegenden Fasern entlang der Strecke s1 aufgenommen. Dies entspricht einer Reduzierung des wirksamen Querschnittes und gleicht im Wirkprinzip der asymmetrischen Belastung, die in einem Knoten auftritt und zum Bruch des Seiles führen kann. Es ist bekannt, dass einige Knoten die Nennbruchlast des Seils um bis zu 50% reduzieren (Knotenfestigkeit).

Was diesen Effekt noch ungünstig verstärkt, ist die Haftreibung im Umlenkpunkt. Sie ist abhängig vom Material des Umlenkpunktes und des Seiles, der Größe des Umschlingungswinkels, sowie von der Kraft, mit der das Seil gegen den Umlenkpunkt gezogen wird (Normalkraft). Die daraus resultierende Haftreibungskraft FR stellt sich entgegen der Zugkraft F2, mit der am Seil gezogen wird, um auf der anderen Seite eine Person mit der Gewichtskraft F1 anzuheben. Das Hinzukommen der Haftreibungskraft FR erhöht den Stress auf die außenliegenden Fasern entlang der Strecke s1 zusätzlich.

Bei einem ruckartigen Hochziehen kommt schließlich auch noch eine höhere Massenträgheitskraft des anzuhebenden Körpers hinzu, die ebenfalls den Stress auf die außenliegenden Fasern weiter erhöht.

Zusammenfassend kann man sagen: Die ungünstigste Belastung für das Zugseil in einer Suspension ist, das Seil über rauhe, enge Umlenkpunkte laufen zu lassen und dabei mit einem Ruck hochzuziehen.

Der ungünstigste Umlenkpunkt ist hierbei eine Seilschlaufe (rauh und eng, d.h. große Haftreibung und geringer Radius) wie es ein Einzel- oder Doppelbight darstellt. Karabiner und Bondageringe sind zwar ebenfalls eng, haben aber wenigstens eine glatte Oberfläche, also geringe Haftreibung.

Die insgesamt schonendste Methode zum Hochziehen (dengl. Liften) ist ein dicker oberer Umlenkpunkt wie ein glatter Bambus und ein zumindest glatter unterer Umlenkpunkt wie ein Karabiner im Zusammenspiel mit einem langsamen Hochziehen plus unterstützendem Anhebens des Models mit den Armen oder dem Knie des Riggers. Das Liften durchs Bight sollte nur bei leichten Lasten verwendet werden.

https://m.youtube.com/watch?v=Jfl9YfwyTcg https://andyburu.se/2016/03/03/rope-breaking-test/



Kräfteparallelogramm Applet gespanntes Seil: [23]

Eine ganz blöde Idee ist es, aus quer gespannten Seilen einen Hängepunkt herstellen zu wollen.

Die relativ kleine Kraft Fg verursacht in den gespannten Seilen eine vielfach größere Zugkraft Fs, die sehr schnell die Bruchlast des Seils übersteigen kann, auch wenn die angehängte Gewichtskraft kleiner als die Bruchlast des Seils ist. Knotenfestigkeit

Kräfte auf den menschlichen Körper
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www.anatomylearning.com

Fallhand, Nervenschäden, monatelange Lähmung kribbeln der Extremitäten


Video, 3D, Verlauf Radialis: https://youtu.be/-qcr29NP1yg?t=131

Gerne werden solche Aussagen verwendet wie: da könne man wahlweise ein Pferd, ein Motorrad, ein Auto, einen LKW oder ein Flugzeug dran hängen. Das ist Gelaber. Fragt nach [kN]

Es gibt im Grunde 4 Risikoquellen im Shibari, speziell für Suspension:

  • Der Hängepunkt, d.h. seine Konstruktion, Balken, Haken, Karabiner, Ringe
  • die Seile, können reißen (kein Liften durchs Bight! blöde Idee)
  • Der Körper des Models, Nerven, Ohnmacht, Zuckerspiegel
  • Der Rigger selbst, kann z.B. einen Herzinfarkt erleiden und dann hängt das Model da ->Abhilfe: auf Fesseltreffs gehen, dann ist immer jemand da. Zur Not Handy mit Stimmaktivierung bereitlegen (Siri ruf die Feuerwehr)


Mann in einer Hängebondage (Suspension)

Shibari (jap. 縛り, dt. „Festbinden; Fesseln“, auch als Japan-Bondage bekannt) ist eine erotische Kunst des Fesselns, die sich in Japan aus der traditionellen militärischen/polizeilichen Fesseltechnik Hojōjutsu entwickelt hat. Die Bezeichnung Kinbaku wird häufig synonym verwendet.

Im Gegensatz zum westlichen Bondage dient die Fesselung beim Shibari nicht ausschließlich der Immobilisierung und der Einleitung sadomasochistischer Praktiken. Durch die Enge der Umschnürung kann das Gefühl der Geborgenheit entstehen, wie es auch beim Pucken in der Säuglingspflege zu finden ist. Eine wesentliche Rolle spielt auch der künstlerische Aspekt beim Arrangieren des gefesselten Körpers in ästhetisch ansprechende Formen und Posen. Der aktive Part (die fesselnde Person) wird häufig Rigger genannt, der passive Part (die gefesselte Person) wird häufig (Rope-)Bunny oder neutraler, Model genannt.

Auch wenn es durch die immobilisierende Wirkung der Fesselung zu einem klaren Machtgefälle zwischen Rigger und Bunny kommt, findet eine Shibari-Session doch stets in gegenseitigem Einvernehmen statt.

Es ist keine Gewaltausübung, sondern ein Rollenspiel mit dem Ziel, beim Bunny verschiedentliche Emotionen zu erzeugen bis hin zu einem emotionalen Rauschzustand, der durch körpereigene Opiate erzeugt wird. In diesem Zusammenhang könnte man den Rigger auch als einen Meditationshelfer bezeichnen. Das freiwillige, vertrauensvolle Hineinbegeben in die Kontrolle des aktiven Parts (Rigger) befreit den passiven Part (Bunny) weitestgehend von der Verantwortung für sein eigenes Wohlergehen, und bürdet diese Verantwortung dem aktiven Part auf. Dieser erweist sich dieses enormen Vertrauens als würdig, wenn er risikobewusst handelt und achtsam sein Bunny im Auge behält, jederzeit bereit, die Session aus Sicherheitsgründen abzubrechen.

Der emotionale Gewinn des Riggers liegt u. a. darin, sich an den Reaktionen und Gefühlsäußerungen seines Bunnys zu ergötzen aber auch in dem Gefühl der Macht, in dem intensiven Erleben der eigenen Wirksamkeit in der Welt.

Gelegentlich ist die Rede davon, dass "durch das Seil kommuniziert wird". Mit einer Analogie lässt sich das vielleicht näher erläutern: Ein Klavierspieler erzeugt mit seinem Instrument Töne, die, durch die Luft übertragen, physisch das Trommelfell des Zuhörers berühren und letztlich bei ihm Assoziationen und Gefühlsregungen auslösen können. Der Klavierspieler kann auswählen, ob er ruhige, zarte Tonfolgen wählt oder stürmische, mitreißende. Beim Zuhörer entsteht ein Zustand des gebannten Lauschens, des Absorbiert-Seins. Auch ein Rigger hat die Wahl, ob er das Seil nur ganz sachte über die Haut seines Models gleiten lässt, oder stürmisch, ja sogar ruppig einschnürt, (inklusive aller Nuancen dazwischen). Diese Variationen äußerer Reize rufen beim Model verschiedene körperliche Reaktionen und Gefühlsregungen hervor, auf die der Rigger wiederum reagiert.

Der Körper des Menschen unterscheidet nicht zwischen realer Bedrohung und simulierter, er schüttet die gleichen Hormone aus, um Kampf oder Flucht einzuleiten (Adrenalin) oder den vermeintlich drohenden Tod so angenehm wie möglich zu machen durch die massive Ausschüttung körpereigener Opiate (Endorphine). Dieser angestrebte Trance ähnliche Zustand wird „Bunnyspace“ genannt, im BDSM ist allgemein von „Subspace“ die Rede. Einzelne berichten am Folgetag von einem "Hormonkater", einem Gefühl des traurigen Ausgelaugtseins. Der Bunnyspace ist vielleicht am ehesten mit dem Hochgefühl nach einem Bungeesprung zu vergleichen.

Ästhetische Rückenfesselung einer Frau
Ästhetische Rückenfesselung einer Frau

Der Anblick von gedrehtem und kunstvoll verflochtenem Seil ist für viele Menschen reizvoll und findet seit Jahrtausenden Eingang in die Bildende Kunst (Seilstab, Knotenmuster) und in die Architektur (Manuelinik).

In der Verbindung von Seil auf (nackter) Haut kommt zu diesem Reiz des Materials auch noch der erotische Reiz des menschlichen Körpers hinzu.

Die Ästhetik kann sich in einer ausgefallenen Ornamentik des aufgebrachten Seils entfalten oder der Rigger bringt das Model in künstlerisch ansprechende Posen, wodurch dem Rigger dabei sinnbildlich die Rolle eines Bildhauers oder eines Marionettenspielers zufällt. Nicht wenige Rigger verstehen sich als (Seil-)Künstler und betreiben zudem Fotografie. Das Model muss auch nicht zwingend nackt sein in der Fesselung. Häufig trägt das Model einen leichten japanischen Kimono, wobei die Fesseln auf dem Stoff gelegentlich an Verhüllungskunst von Christo erinnern. Der optische Reiz wird durch den Kontrast zwischen verhüllter und bedeckter Haut verstärkt. Wenn dann im Verlauf der Session der Rigger beschließt, dem gefesselten und somit wehrlosen Model diesen zerbrechlichen Schutz des Gekleidet-Seins zu nehmen, indem er beispielsweise ihre Brüste freilegt, kann für das Model im Spannungsfeld zwischen Exhibitionismus und Scham eine starke emotionale Reaktion entstehen, die je nach Veranlagung stark erregend sein kann. Eine auf diese Weise künstlerisch verstandene Session kann sich daher durchaus auch rein platonisch gestalten.

Ähnlichkeiten zu diesem typischen japanischen Understatement bzw. der minimalistischen Reduzierung auf das Wesentliche finden sich in der japanischen Teezeremonie Sado, der jap. Blumensteckkunst Ikebana oder dem Gestalten eines Zen-Gartens. Das allen gemeinsame, grundlegende ästhetische Konzept wird mit Wabi-Sabi (jap. 侘寂) bezeichnet.

Gängige Fesselungen

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  • Takate Kote
  • Yoko Zuri
  1. https://www.kanirope.de/shop/juteseile-gedreht
  2. https://www.kanirope.de/shop/hanfseile-gedreht
  3. https://www.kanirope.de/shop/baumwollseile-geflochten
  4. https://absturzsicherung-hamburg.de/wp-content/uploads/2018/02/Anschlageinrichtungen-und-anzunehmende-Kr%C3%A4fte.pdf
  5. https://www.youtube.com/watch?v=8c0NR5tnI-Q
  6. https://www.eurocode-statik-online.de/
  7. https://www.spax.com/de-de/p/spax-holzverbinderschrauben-sxcs-vollgewinde-t-star-wirox.html#accordion-3b9e07a90f-item-950f2beef1
  8. https://bambus.rwth-aachen.de/de/index.html
  9. https://shop.globaltruss.de/out/media/download/globaltruss/Datenblatt_F33_D.pdf
  10. https://shop.globaltruss.de/out/media/download/globaltruss/Datenblatt_F43_D.pdf
  11. https://shop.globaltruss.de/out/media/download/globaltruss/Datenblatt_F52_D.pdf
  12. https://shop.globaltruss.de/out/media/download/globaltruss/Datenblatt_F34_D.pdf
  13. https://shop.globaltruss.de/out/media/download/globaltruss/Datenblatt_F44_D.pdf
  14. https://shop.globaltruss.de/out/media/download/globaltruss/Datenblatt_F54_D.pdf
  15. https://www.wuerth.de/web/de/duebeltechnik/wissen/untergruende/beton_1/u_beton.php
  16. https://m.youtube.com/watch?v=oC2PoTYsUU4
  17. https://www.hebetechnik.com/anschlagpunkte/ringschrauben-gueteklasse-8/hochfeste-ringschraube-gueteklasse-8-fixe-bauform-rot-lackiert-19.html
  18. https://www.tigerhebezeuge-shop.de/krantechnik/produkt/alu-dreibock-kran-serie-d/
  19. https://www.megafitness.shop/atxr-power-rack-pr-650-h-215-mit-latzugoption-1.html
  20. https://www.sport-thieme.de/Turnger%C3%A4te/Turnringe/art=1189706
  21. Piotr Pieranski, Sandor Kasas, Giovanni Dietler, Jacques Dubochet, Andrzej Stasiak: Localization of breakage points in knotted strings. In: New Journal of Physics. Nr. 3, 2001, doi:10.1088/1367-2630/3/1/310.
  22. https://youtu.be/Jfl9YfwyTcg?t=499
  23. https://www.geogebra.org/m/sSdCkwc4