Benutzer:Tischlampe/Bademeistersyndrom

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Gesundheitshinweis
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Falls Sie nicht ausschließen können, unter dem beschriebenen Syndrom zu leiden, beachten Sie bitte den Hinweis zu diesem Gesundheitsartikel!

Das Bademeistersyndrom (seltener Hausmeisterkrankheit; med. Morbus balneatorum und davon hergeleitet Balneatorismus) ist ein typisches Verhaltensmuster, das mit schleichendem Realitätsverlust einsetzt und zu megalomanischen Ideen bis hin zum Omnipotenzwahn führen kann.

Typischer Machtbereich (stark vergrößerte Abbildung)

An Freud angelehnte Erklärungsversuche, nach denen eine unbewältigte anal-perverse Phase des Balneatorikers Hintergrund seines Verhaltens sei, werden heute auch innerhalb der psychoanalytischen Gemeinde nur noch von einer Minderheit vorbehaltlos geteilt, sind als populärwissenschaftliche Meinung jedoch weiterhin weit verbreitet. Die neuere Fachansicht geht davon aus, dass keine besonderen physischen (sog. Penistheorie) oder psychischen Eigenschaften (siehe autoritäre Persönlichkeitsstruktur) Aufschluss über eine Gefährdung durch B. geben können, sondern die Art der Beschäftigung Ausschlag gebend sei. Zentrale Größen einer Tätigkeit, die zur Voraussage einer erhöhten Neigung der mit ihr betrauten Personen zum B. herangezogen werden, sind nach herrschender Schulmeinung:

Weiterhin kann beobachtet werden, dass das Fehlen funktionierender Kontrollinstanzen einen extrem begünstigenden Einfluss auf das Entstehen des B. hat wie auch das Vorhandensein eines Identifikationssystems, das zumeist durch Pervertion vorhandener, ursprünglich rationaler Systeme durch Betroffene „entwickelt“ wurde. Zuletzt muss erwähnt werden, dass der Einsatz von klinischen Balneatorikern als Terrormaßnahme gegen die Bevölkerung zumindest historisch stattgefunden hat (vergleiche Hauptartikel Stadtwerke Münster).

Über die allgemeine Häufigkeit des B. liegen kaum seriöse Schätzungen vor, geschweige denn Zahlen. Besser untersucht ist die Häufigkeit in den einschlägigen Tätigkeitsgruppen, in denen eine Häufigkeit von über 50% bei repräsentativen Stichproben je nach Ort und Zeitpunkt der Untersuchung festgestellt werden konnte. Risikogruppen nach diesen Studien sind u. a.

  • Schwimmmeister
  • Haus-, Block- und Tankwarte
  • Fußballschiedsrichter
  • Nahverkehrspersonal
  • Wildwest-Sheriffs
  • jede Gruppe mit dem Wort Administrator in ihrer Eigenbezeichnung
  • historisch: Abschnittsbevollmächtigte

Daten zum Vorkommen von B. im ehelichen bzw. familiären Bereich stehen weiterhin aus; indes wird von führenden B.-Forschern vermutet, dass sich hier eine ähnliche Häufung zeigen wird.

Das B. ist verschiedentlich zur Anerkennung als Berufskrankheit vorgeschlagen worden, indes ohne Erfolg; auch in ehrenamtlicher Tätigkeit erlittenes B. wird derzeit von keiner Kasse berücksichtigt.

Auch unbehandelt ist das B. für den Betroffenen selbst fast immer vollkommen harmlos; zum Wesen der Störung gehört, dass sie vom Balneatoriker selbst subjektiv nicht bemerkt, ja sogar geleugnet wird. Die Vehemenz der Verleugnung scheint mit dem Fortschreiten des B. sogar noch zuzunehmen und kann schließlich selbst Anlass zu typischen Verhaltensweisen bieten.

Das Gefährdungspotential für Dritte steigert sich in den späteren Stadien des B., in dem Straffantasien teilweise habituell ausgelebt werden, zu extremen Höhen. Im selben Maße wie die Häufigkeit (in Sanktionen/Sekunde) steigt dabei auch Schwere der Maßnahme, bis schließlich nur noch die härtestmögliche Reaktion als jeder subjektiv empfundenen Übertretung angemessen erachtet wird. Deren konkrete Ausprägung richtet sich dabei nach der Art der Tätigkeit (Sheriffs: „blaue Bohnen“, Administratoren: „infinite Sperrung“ usw.).

Beim B. handelt es sich um eine auffallend repetitive Verhaltensweise, die auch vom ungeübten Beobachter, sofern er ausreichend Distanziertheit zum System des Balneatorikers aufbringen kann, leicht erkannt werden kann. Dazu gehören stereotype Phrasen wie

  • „Runter vom Rasen!“
  • „Springen vom Beckenrand verboten!“
  • „Letzte Warnung!“

und generell die Kommunikation mit sich im Machtbereich Bewegenden vermittels teilweise kryptisch anmutender, an den amtlichen Sprachgebrauch angelehnten Wörtern und Sätzen. Im Spätstadium dominiert der Imperativ die Sprache; die Verwendung des Pluralis maiestatis ist eine seltenere Erscheinung. Sie ist wie auch die ebenfalls sporadisch vorkommende Verwendung von Fantasieuniformen und -orden keineswegs notwendiges Symptom des B.

Therapie und Prognose

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Untherapiert schreitet das B. oft jahrzehntelang in sich verschärfender Form voran. Durch Aufgabe der auslösenden Tätigkeit heilt es dagegen zumeist folgenlos ab, sofern nicht Ersatztätigkeiten aufgenommen werden, in deren Rahmen die bekannten Handlungsweisen weiterverfolgt werden. Daher muss zu Beginn der Entwöhnungsphase von therapeutischer Seite auf verräterische Verhaltensweisen wie

  • Herumzetern am offenen Fenster
  • argwöhnische Inspektion der belebten wie unbelebten Umgebung
  • Leserbriefe an Tageszeitungen
  • Aushang selbstentworfener Haus-, Wohnungs- und Gartenordnungen

geachtet werden. Eine Medikation ist nicht notwendig. Lediglich zur Beruhigung bei gelegentlich vorkommender Angespanntheit, die in Situationen aufkommen kann, die solchen im vormaligen Tätigkeitsfeld ähneln, empfiehlt sich ein mildes Beruhigungsmittel, z. B. Baldrian.