Benutzer:Tmaurer/Evolutionstheorie vs. Kreationismus

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- Wie sind die Geschlechter entstanden? - Ab welchem Stadium gab es Geschlechter? - Welche Beweise gibt es? - Wieso kann die Wissenschaft keine Zwischenstufen nennen? (z.B. Übergang von den einzelnen Arten der Tiere) - Wieso wachsen Bäume durch Millionen Jahre alte Schichten? - Wise versucht der Deutsche Wissenschaftler Ernst Haeckel die Evolutionstheorie durch Lügen zu stützen? (Evtl. weil es keine Fakten gibt?) - Warum daran glauben, wenn diese Theorie massiv den Gesetzen der Thermodynamik widerspricht?

1. Wie sind die Geschlechter entstanden?

Zunächst mal hat die Frage zwei Teile, zum einen warum würde Evolution so etwas wie geschlechtliche Fortpflanzung hervorbringen, zum anderen über welche Entwicklungsmechanismen könnte eine derartige Aufspaltung von Individuen entstehen.

Die erste Frage würde ich mal damit beantworten, dass es einer Population eine schnellere genetische Anpassung an sich verändernde Umweltbedingungen erlaubt, indem sie die gezielte Variation des Erbguts und damit der Phenotypen in der Population erhöht.

Die zweite Frage ist letztlich nur ein kleiner Teil des Problems,wie kann die Evolution überhaupt so etwas wie komplett neue Arten"entwickeln", wenn aus einer Population von Einzellern eine Population von Mehrzellern hervorgehen kann, dann sollte es auch möglich sein aus einer Population von sich ungeschlechtlich fortpflanzenden Individuen eine Population sich geschlechtlich fortpflanzender Individuen zu erhalten.

2. Ab welchem Stadium gab es Geschlechter?

Solange sich Geschlechter überhaupt bilden können, ist dass eher eine Detailfrage und nicht eine mit der Evolution an sich steht und fällt.

3. Welche Beweise gibt es?

Da wären zunächst einmal eine Unmenge von Fossilienfunden, die in Erdschichten vorkommen, die in einer charakteristischen Ordnung in übereinander liegenden Schichten vorkommen, (zumindest an den Stellen an denen diese Schichten nicht durch irgendwelche Ereignisse wie Erdbeben durcheinander geworfen wurden). Die Fossilien in diesen Schichten, weisen ganz klare Tendenzen auf. In den unteren Schichten gibt es Fossilien von weniger entwickelten Lebewesen, deren Komplexität mit zunehmender Höhe der Schicht immer weiter zunimmt.

Zum zweiten kann man die Existenz ähnlicher Strukturen in Knochenbau, Organbau, etc. als Hinweis für Evolution deuten, da sie die Verwandtschaft von Tieren zumindest nahe legt.Hierbei muss man allerdings vorsichtig sein, Ähnlichkeit ist nur insofern ein Maß für Verwandtschaft, als es erklärt warum die Flügel von Fledermäusen aus ähnlichen Knochen wie der menschliche Arm besteht, obwohl sie völlig verschiedene(!) Funktionen erfüllen. Diese Art von Ähnlichkeit muss man von funktionsbedingter Ähnlichkeit unterscheiden, die wie im Fall von Wal- gegenüber Fischflossen ihrem Verwendungszweck geschuldet sind. (zum Nachschlagen, das Stichwort heißt Homologie vs. Analogie http://de.wikipedia.org/wiki/Homologie_(Biologie)#Homologie_vs._Analogie )

Dann gibt es auch noch die Beobachtung, dass viele Lebewesen in ihren frühen Entwicklungsstadien sich verhältnismäßig ähnlich sehen.Zum Beispiel sind die frühen embryonalen Entwicklungsstadien vieler Säugetiere kaum voneinander unterscheidbar. Was vermuten lässt, dass ähnliche Prozesse ablaufen, was wiederum nahe legt, dass eine Verwandtschaft besteht.

Last but not Least, gibt es dann noch Molekularbiologische Beweise für die Evolution. Die Tatsache, dass es einen Stoff als Erbträger gibt (bekannt als DNA), der Jahrhunderte nachdem die Evolutionstheorie erdacht wurde etliche der Eigenschaften erfüllt, die von der Evolutionstheorie gefordert wurden, ist schon ein beachtliche Leistung der Evolutionstheorie. Die DNA vererbt Eigenschaften von Eltern an die Nachkommen, sie kann verhältnismäßig leicht reproduziert werden, der Kopiervorgang ist exakt genug um nicht nach wenigen Kopien Müll zu erzeugen, aber ungenau genug um Veränderungen zuzulassen. All diese Eigenschaften wurden von der Evolutionstheorie gefordert und wurden Jahrhunderte später von der Molekularbiologie bestätigt.Dazu kommt noch das nicht nur die DNA in allen Lebewesen im Wesentlichen gleich ist, sondern auch die Aminosäuren, die die Proteine aufbauen, in allen Lebewesen die gleichen sind, auch das wiederum legt die Verwandtschaft der einzelnen Lebewesen nahe. Von besonderem Interesse ist auch noch die Bestimmung von Verwandtschaftsbeziehungen mit Hilfe sogenannter Pseudogene. Pseudogene sind inaktive Gene, die nicht dazu benutzt werden um Proteine zubauen. Sie haben damit keinen Einfluss auf den Phänotyp, also die äußeren Eigenschaften des Organismus. Da diese Gene nicht den Aufbau des Lebewesens beeinflussen sind sie auch keinerlei Auslesedruck durch äußere Faktoren ausgesetzt.Ähnlichkeiten in der Sequenz bei diesen Pseudogenen, kann also nicht durch die Beeinflussung durch äußere Umweltfaktoren zu Stande kommen. Betrachtet man nun die Verwandtschaftsbeziehungen, die die Ähnlichkeiten dieser Gensequenzen nahe legen, so bestätigen die Befunde die Evolutionslehre, da sie die Verwandtschaftsbeziehungen, die man von den Homologien erwartet hat im Wesentlichen bestätigen.

Letztlich ist es natürlich immer die Frage, was man als Beweis akzeptieren will. Diese Anforderungen kann man theoretisch natürlich beliebig hoch anlegen. Forderte man zum Beispiel in jedem Gerichtsprozess mathematische (Beweisführung nur durch logische Schlussfolgerung) und/oder naturwissenschaftliche Beweisführung (Beweisführung durch reproduzierbare(!) Experimente), dann wäre wohl noch nie jemals irgendjemand verurteilt worden. Auch jegliche geschichtliche Aufzeichnung (mündlich, schriftlich, als Film oder was auch immer) könnte niemals solchen Kriterien standhalten, und trotzdem sprechen viele Menschen von historischen Fakten. Auch werden die wenigsten Menschen behaupten können die Bibel von Gott persönlich bekommen zu haben, auch hier vertrauen sie anderen Menschen, dass der ursprüngliche Text nicht verfälscht wurde.Es gibt sicherlich gute Gründe den persönlichen Standard für einen Beweis weit oben anzusiedeln, allerdings sollte man diesen Standard dann auch in gleichem Maße auf alles anwenden.

4. Wieso kann die Wissenschaft keine Zwischenstufen nennen? (z.B.Übergang von den einzelnen Arten der Tiere)

Es gibt durch aus Quellen, die da anderes behaupten. Angefangen beim Archaeopteryx der Eigenschaften von Vögeln und Dinosauriern besitzt.Über die in Fossilien gut dokumentierten Formen der Stummelfüßer und Lanzettfischchen. Hin zu mehreren Formen, die Übergänge von Wasserbewohnern zu Landbewohnern dokumentieren wie Ichthyostega, oder den Synapsiden, die eine Verbindung zwischen Reptilien und Säugetieren herstellen.

(als Quelle habe ich leider nur einen Link zu einer englische-sprachigen Seite http://www.newscientist.com/article/mg19726451.700-evolution-what-missing-link.html?page=1)


5. Wieso wachsen Bäume durch Millionen Jahre alte Schichten?

Ich bin mir nicht ganz sicher, worauf diese Frage abzielt. Wenn es um fossile Bäume geht, die senkrecht stehen, dann gibt es eine Menge Prozesse, die stehende Bäume verschütten können: Bodenabsenkungen, Flussablagerungen, Gletscherbewegungen, Erdbewegungen in Folge von Vulkanausbrüchen, etc. die Bäume innerhalb von Jahren verschütten können und lange genug erhalten können, damit sie versteinern können.

(wieder einige Quellen - leider wieder in englischer Sprache - http://en.wikipedia.org/wiki/Polystrate_fossilhttp://www.talkorigins.org/faqs/polystrate/trees.html )

6. Wiese versucht der Deutsche Wissenschaftler Ernst Haeckel die Evolutionstheorie durch Lügen zu stützen? (Evtl. weil es keine Fakten gibt?)

Grundsätzlich ist das Fehlverhalten einer Person kein Argument für oder gegen eine Theorie. Wenn ich versuche jemanden mit falschen Behauptungen von einer wahren Aussage zu überzeugen, dann ist das zwar sicherlich nicht gut ändert aber nichts am Wahrheitsgehalt der Aussage. Andersherum, wenn ich jemanden mit wahren Behauptungen von einer falschen Aussage zu überzeugen versuche, auch nicht. Ansonsten kann ich nur sagen, wenn es um den Ernst Haeckel gehen sollte, der schon seit fast 100 Jahren tot ist, wurden - so weit ich weiß - etliche seiner Theorien und Behauptungen auch von zahlreichen Wissenschaftlern nicht gedeckt und sind in vielerlei Hinsicht seit Jahrzehnten überholt.

7. Warum daran glauben, wenn diese Theorie massiv den Gesetzen der Thermodynamik widerspricht?

Das tut sie mit Sicherheit nicht. Der zweite Hauptsatz der Thermodynamik - um den es hier wahrscheinlich geht - besagt (grob gesprochen) die Entropie (in etwa Unordnung) eines abgeschlossenen(!) Systems nimmt niemals ab und in der Tendenz zu. Da die Erde kein geschlossenes System ist, sondern von der Sonne ständig mit Energie versorgt wird, kann auf der Erde alles mögliche passieren ohne einen Widerspruch zu den Gesetzen der Thermodynamik zu erzeugen. Jedes Lebewesen stellt einen Zustand von Materie da, der 'hochgradig' nicht(!) im thermodynamischen Gleichgewicht mit seiner Umwelt ist. Genauso wenig, wie die Existenz von Leben im Widerspruch zu den Gesetzen der Thermodynamik steht, steht auch nicht die Evolutionstheorie im Widerspruch zur Thermodynamik.